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DnD dominiert alles

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Rhylthar:

--- Zitat von: aikar am 23.09.2022 | 08:03 ---Viele Klein-Verlage haben sich ja mehr und mehr auf Crowdfunding eingeschossen, mit dem Argument der besseren Bewerbung.
Ich werfe mal eine Theorie in den Raum:

Mit Crowdfundings erreicht man nur die Alt-Spieler:innen. Viele Crowdfundings schwimmen ja auch auf der Nostalgie-Welle, aber allgemein werden auf diese Crowdfundings ja nur solche Rollenspieler:innen aufmerksam, die schon recht gut in der jeweiligen Szene vernetzt und interessiert sind.
Wizards tut das nicht. Sie fokussieren ihre ganze Marktmacht darauf, neue Spieler:innen zu erreichen. Dadurch wächst D&D während der Rest im eigenen Saft schmort, also nur die begrenzte und tendenziell schrumpfende Alt-Community wieder und wieder melkt.

Haltet ihr das für plausibel? Oder unsinnig?

--- Ende Zitat ---
Ja und Nein.

Definitiv Ja, wenn die Crowdfundings das "One Trick Pony" bleiben. Eher auch Richtung Nein, wenn (auch durch das Crowdfunding) die Produkte im regulären Handel erscheinen. Bzw. der Multiplikator, dass man bei jedem neuen Kickstarter auch die Produkte älterer dazubestellen kann, wenn man will (Bsp.: Fria Ligan).

Ma tetz:
Unter dem Strich wird immer Platz für Nischensysteme bleiben, weil es mittlerweile vergleichsweise einfach ist Kunden zu erreichen und digitale bzw. Printprodukte herstellen zu lassen. Das war imho noch nie so einfach wie jetzt.

Die Frage ist, ob die heutigen Mittelgewichte (Verlage mit 2-xx Angestellten) überleben.

Raven Nash:
Jedes (klassische) RPG ist D&D. Ich hab zumindest noch keines gefunden, dass in seinem Kern (und am Tisch) wirklich etwas anderes gewesen wäre.
Kampf ist, wenn man nach dem Regelumfang geht, bei den meisten RPGs sogar deutlich wichtiger - die Kampfregeln in der 5e sind ein paar Seiten lang. Sogar TOR hat mehr Seiten für den Kampf zu bieten.
Freie Charaktererschaffung erzeugt am Ende des Tages auch wieder Krieger, Magier, Waldläufer und Diebe. Einfach weil es Archetypen sind, deren Aufgaben jeder kennt und mit denen man zurecht kommt. FFG StarWars bietet theoretisch die Möglichkeit, sich extrem breit aufzustellen - aber im Endeffekt ist es doch wieder sinnvoller, Spezialisten zu bauen.
Soziale Fähigkeiten? Tja, sowohl Genesys als auch TOR setzen da stark drauf. Unterscheidet es sich am Tisch von 5e? Ja - bei 5e wird weniger gewürfelt und mehr gespielt. Wenn ein Gespräch als Kampf geführt wird (wie bei Genesys) oder man würfeln muss, wie die Stimmung des Gesprächspartners ist (TOR), schiebt sich das Gespräch in den Hintergrund. Bei 5e kann ich das vorne behalten und Würfe z.B. mit Vor- oder Nachteil belegen, wenn ich denn überhaupt einen brauche.


--- Zitat von: aikar am 23.09.2022 | 08:03 ---Haltet ihr das für plausibel? Oder unsinnig?
--- Ende Zitat ---
Neben 5e-Versionen von Settings, sehe ich vor allem Neuauflagen alter Sachen (Ruinmasters, Drakkar och Demoner, z.B.). Das angeblich Neue enpuppt sich bei näherer Betrachtung zumeist als alter Wein in neuen Schläuchen.

aikar:
Da ich per PM dazu gefragt wurde:

Hier die Aussagen zur Veränderung des Rollenspielmarktes von Markus Plötz während der Ulisses Keynote: https://youtu.be/rOeQLz_E1O8?t=5418

Hier noch eine von Michael Mingers (der ja auch bei Ulisses tätig ist) hier im Tanelorn:

--- Zitat von: Scorpio am 15.09.2022 | 12:24 ---Ihr könnt inzwischen davon ausgehen, dass D&D5 im Rollenspielmarkt international eine ähnliche Stellung einnimmt, die Warhammer 40.000 im Tabletopmarkt hat. Wenn es aktuell auch noch nicht so extrem ist, wird der Rest des Marktes sich wohl gerade im Segment "mittlerer Größe und Spiele" in den nächsten zwei Jahren so verkleinern, dass es nur noch D&D gibt und der Rest nur noch Fans erreichen dürfte.
--- Ende Zitat ---

Ist alles vom Standpunkt der deutschen Verlage ziemlich düster. Und halt insofern irgendwie surreal, weil ich den Eindruck habe, dass wir gerade einen extremen Boom im Rollenspiel erleben. In unserem örtlichen Verein können wir uns aktuell vor Neulingen gar nicht retten. Aber es dreht sich halt, wenn nicht ein Älterer was anbietet (das wird dann schon angenommen) alles um D&D.

caranfang:
Anfang der 2000er, als D&D 3e scheinbar den Markt beherrschte, hatten viele auch geglaubt, dass D&D alle anderen Rollenspielregelwekre vom Markt verdrängen würde, aber schon damals (also noch vor D&D 4e) setzte eine Trendwende ein und neue Rollenspiele mit ganz anderen Regelwerken kamen heraus.was wir heute erleben ist ähnlcih, nur dass wir es eher mit einem Revival alter Rollenspiele zu tun haben.

Die Situation in Deutschland ist in soweit einzigartig, da sowohl DSA5 als D&D 5e hier lange vom gleichen Verlag vertrieben wurden. Da wurden schon mal für DSA benötigte Ressourcen in D&D gesteckt. Un dank einer besser Bewerbung im Internet, konnte D&D hierzulande DSA Marktanteile rauben, wohl weil es doch einige DSA-Spieler gibt, die mit DSA5 unzufrieden waren und deshalb zu anderen Rollenspielen wechselten.

Domminiert D&D alles? Nein, obwohl es häufig danach aussah, zeichnete sich aber dann früher oder später auch immer ein Trend weg von D&D ab. (Dieses Trends gab es übrigens schon in den 1970ern, sonst hätte es damals schon nicht soviele Rollenspiele gegeben.) Es ist eher ein beständiges hin und her, bei dem D&D nur zweimal wirklich in Gefahr war, unterzugehen, nach der TSR-Pleite und mit D&D 4e, aber auch zweimal so gut wie kurz davor stand, den Markt komplett zu übernehmen, dmals mit D&D 3e und heute mit D&D 5e.

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