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Magie in Tolkiens Werken
Darklander:
--- Zitat von: Ainor am 5.12.2022 | 19:36 ---Ich glaube das nicht. Mir geht es darum: wenn alle Hobbits spielen ist das ok. Wenn alle Gandalf spielen auch. Aber einer Hobbit und einer Gandalf ist halt unausgeglichen. Und ich habe wirklich oft gesehen wie Spieler genau wie du hier gepredigt haben dass Charaktermacht doch nicht so wichtig ist, aber dann die ersten waren die sich beschwerten wenn ihr Charakter zu schwach war.
--- Ende Zitat ---
Ich glaube, das kommt ganz drauf an, wie die Gruppenzusammensetzung ist und wie gespielt werden soll. Wenn sich einer beschwert, dass sein SC zu schwach ist, war die Prämisse für die Gruppe evtl. vorher nicht ganz richtig geklärt. Es wäre lediglich unausgeglichen und somit für die nicht-mächtigen SC langweilig, wenn sich vorher alle darauf geeinigt hätten, dass lediglich Würfelskills zum Erfolg und somit einem gelungenen Abend führen. Wenn aber auch der erzählerische/unterhaltsame Aspekt mit einbezogen wird, kann auch ein Rittersporn neben einem Geralt durchaus bestehen und glänzen. Denn allein das Erlegen von einem Monster nach dem anderen, abwechselnd begleitet von lediglich "Mhmm" und "Fuck" seitens des Spielers, mag vielleicht nicht ganz so viel Spaß machen wie ein Spieler, der mit seiner vorlauten Klappe manches in Bewegung setzen kann, die ein oder andere ge-/miss-lungene Gesangsdarbietung abliefert und somit vor allem für viele Lacher und interessante Szenen sorgt.
Wenn man sich mal das Starter-Set von "The One Ring" anschaut bzw. auch diverse Lets-plays auf Youtube, kann man ganz gut sehen, dass teilweise kein einziger Kampf stattgefunden haben muss, damit die Gruppe einen schönen Abend miteinander verbringen kann (auch wenn da jetzt natürlich alle Hobbits gespielt haben).
--- Zitat von: Ainor am 5.12.2022 | 19:36 ---Ungleiche Spotlightverteilung stört im Buch niemanden. Im Spiel schon.
--- Ende Zitat ---
Wie gesagt: Definitionssache. Ein redegewandter Rittersporn und seine Aktionen stand vielleicht schon öfters im Mittelpunkt des gesamten Dorfes als der lakonische Hexer. Wenn ich wüsste, wie die Abenteuer bzw. die Gruppe und der DM gestrickt sind, hätte ich auch kein Problem damit, einen Charakter zu spielen, der einen völlig anderen Fokus hat als upgelevelte Skills.
--- Zitat von: Ainor am 5.12.2022 | 19:36 ---Das ist eine falsche Alternative. Auch wenn ich einen mächtigen Charakter habe kann ich intelligent spielen. Wenn er mehr kann kann ich sogar mehr Ideen umsetzen, z.B. Gandalf bei den Trollen.
--- Ende Zitat ---
Damit wollte ich auch nicht sagen, dass es nur "entweder" "oder" gibt. Das waren lediglich zwei Extreme an jeweils unterschiedlichen Enden der Skala.
Darklander:
--- Zitat von: Tudor the Traveller am 5.12.2022 | 19:56 ---Von "intelligentem Rollenspiel" zu reden sieht mir arg nach Framing aus... :q
--- Ende Zitat ---
Mit "intelligent" meine ich die Bemühung des Spielers, mit seiner Figur auch mal eine vielleicht ungewöhnlichere Herangehensweise zur Lösung eines Problems in Betracht zu ziehen, als das, was die Mehrheit in dieser Situation machen würde. Weiß jetzt ehrlich gesagt nicht, was daran geframed sein soll, wenn man Herausforderungen auch mal abseits des Schwertes anzugehen versucht. Aber wenn alle damit fine sind, dass alles immer nur mit Kampffertigkeiten zu lösen ist, ist das doch vollkommen in Ordnung. Dann haben alle ihren Spaß und spielen es genauso, wie sie das am liebsten machen möchten. Keiner muss sich dazu genötigt fühlen, einen anderen Stil anzunehmen, der ihm nicht liegt und sich verbiegen. Ich wollte lediglich Impulse und Einblicke in meine Erfahrungen geben. So zumindest hatte ich den Sinn dieser Foren verstanden: Anregungen und Überlegungen anzustoßen und in den Raum zu stellen, die durchaus auch mal kontrovers diskutiert werden können. Ich lerne gerne dazu, wenn man meine eigenen bisherigen Ansichten hinterfragt und ich dadurch neue Perspektiven aufgezeigt bekomme. Manchmal gehe ich dann aus solchen Diskussionen mit einer völlig anderen Einstellung heraus als ich reingekommen bin. Oder soll es nur drum gehen, sich in einer "echo chamber" aufzuhalten, wo lediglich die eigene Ansicht zurückgespiegelt und man überhaupt nicht gechallenged wird? Das fände ich schade ...
--- Zitat von: Tudor the Traveller am 5.12.2022 | 19:56 ---Spiel so, wie es dir Spaß macht, kein Ding. Niemand MUSS D&D und High Magic mögen. Das würde vermutlich auch nicht das Spielgefühl liefern, das man bei LotR üblicherweise erwartet.
Das D&D Bashing finde ich aber völlig deplatziert.
--- Ende Zitat ---
Wenn das als Bashing rüberkam, entschuldige ich mich hiermit ganz offiziell. Ich gehe mit den Vorzügen und Schwächen eines Systems bzw. einer Welt aber nun mal recht offen um und spreche aus, was ich davon halte. Zu Mittelerde hätte ich an anderer Stelle auch das ein oder andere zu sagen, was kritischer ist. Hat sich jetzt aber kontextuell nicht ergeben. Falls es also zu einseitig contra-D&D war, nochmal: Sorry ...
Darklander:
--- Zitat von: Mr. Ohnesorge am 5.12.2022 | 20:00 ---Geht auch ziemlich vom Threadthema weg, das ganze "Mein Spielstil ist der einzig richtige"-Anteil.
--- Ende Zitat ---
Das war nicht meine Intention. Ich wollte lediglich meine bisherige Sichtweise darstellen, mich angeregt darüber austauschen, wie andere das sehen, neue Eindrücke mitnehmen und meine bisheriger Sichtweise dadurch vielleicht auch anpassen, weil ich neue interessante Ansätze mit an die Hand bekommen habe. Ich kann von mir sagen, dass ich eure Gedanken dazu als sehr wertvoll empfunden habe. Auch wenn sie meinen teilweise widersprechen. Und dass mein Spielstil der einzig richtige ist, würde ich nie behaupten wollen. Ich habe ja auch gar nicht DEN Stil. Das hängt immer von der Gruppe, dem DM, dem System und meinem Charakter ab.
Aber du hast recht. Vielleicht ist bereits der Punkt gekommen, wo sich das Thema zu sehr verselbständigt hat. Von daher: :btt:
Tudor the Traveller:
Ok, danke für diese Stellungnahme.
Ich empfinde es als Framing, weil damit alle anderen Herangehensweisen automatisch als nicht intelligentes Rollenspiel bewertet werden müssten. Also quasi dummes Rollrnspiel.
Zum Thema: ich könnte mir durchaus vorstellen, dass man eine Gruppe mächtiger Magiewirker in Mittelerde spielt. Quasi Gandalf, Galadriel & Co. Klar, das ist nicht das, was die meisten mit ME verbinden dürften.
Zum Wording: meinem Empfinden nach kommen sich die Begriffe Magier und Zauberer in ihrer Häufigkeit in modernen Werken gleich.
Darklander:
--- Zitat von: Tudor the Traveller am 5.12.2022 | 21:24 ---Ok, danke für diese Stellungnahme.
--- Ende Zitat ---
<3
--- Zitat von: Tudor the Traveller am 5.12.2022 | 21:24 ---Ich empfinde es als Framing, weil damit alle anderen Herangehensweisen automatisch als nicht intelligentes Rollenspiel bewertet werden müssten. Also quasi dummes Rollrnspiel.
--- Ende Zitat ---
Nein, so war das nicht gemeint. Ich hatte mich damit auf die Intelligenz der Herangehensweise bzw. des Charakters bezogen. Nicht auf die des Spielers selbst. Ich kann ja auch als intelligenter Spieler bewusst einen Barbaren spielen, der zwar gut zuhauen kann aber sonst nicht viel gebacken kriegt. Grog aus Critical Role hat z. B. sicherlich keinen allzu hohen Intelligenz-Wert und wird daher auch nicht die intelligentesten Vorschläge einbringen. Deswegen ist Travis aber nicht automatisch dumm oder gar sein Rollenspiel. Im Gegenteil: Ich glaube, eine Figur bewusst trottelig darzustellen ist wesentlich schwieriger, als einen durchschnittlich klugen oder hochbegabten.
--- Zitat von: Tudor the Traveller am 5.12.2022 | 21:24 ---Zum Thema: ich könnte mir durchaus vorstellen, dass man eine Gruppe mächtiger Magiewirker in Mittelerde spielt. Quasi Gandalf, Galadriel & Co. Klar, das ist nicht das, was die meisten mit ME verbinden dürften.
--- Ende Zitat ---
Das finde ich z. B. eine geniale Idee. Z. B. eine Fortführung (oder Re-enactment) des Kampfes, den der Weiße Rat im Hobbit gegen die Nazgul und Sauron ausgetragen hat. Quasi eine Serie oder ein One-Shot analog zu den Einsteiger-Hobbit-Abenteuern, nur eben auf höchstem Niveau (bei so ziemlich allem). Muss ich mir mal notieren. Für mich ist das definitiv Mittelerde. Halt die High Society und nicht das einfache Volk, aber...wieso nicht? :)
--- Zitat von: Tudor the Traveller am 5.12.2022 | 21:24 ---Zum Wording: meinem Empfinden nach kommen sich die Begriffe Magier und Zauberer in ihrer Häufigkeit in modernen Werken gleich.
--- Ende Zitat ---
Ja, in modernen auf jeden Fall. Wobei ich immer noch das Gefühl habe (eigentlich, seit ich damals das erste Mal von Gandalf gehört habe), dass Zauberer einen leicht "märchigen" Touch haben. Also verspielter, kindlicher ... Auch, wenn Gandalf spätestens im HdR alles andere als der nette Onkel sein kann, der dich in eine Unke verwandelt, wenn du nicht brav bist. Ich glaube, von diesem Image wollen sich moderen Autoren etwas abheben. Aber ich kann mich irren. Habe wohl kaum schon die erforderliche Anzahl an Fantasy-Werken gelesen, um dazu aussagekräftige Statements von mir geben zu können. Ist mehr so ein Bauchgefühl.
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