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Versuch eines Cyberpunk-Community-Projekts: Mitstreiter gesucht!
Scath:
Klingt spannend. :)
BBB:
Und nochmal danke für das rege Interesse hier. Finde ich fantastisch!!!
Weil es hier mehrfach aufkam: Ja, Zeit ist ein riesen Faktor. Hab ich eigentlich auch nicht. Aber ich hab mir vorgenommen, wann immer möglich, täglich 10min zu investieren, mindestens. Wenn möglich natürlich mehr. Wenn ich das lang genug durchhalte... haben wir schon viel gewonnen!
--- Zitat von: KhornedBeef am 22.11.2022 | 08:25 ---"Neu denken" mit einem wachen Blick Richtung D&D, wo das ja vermarktungstechnisch schon am weitesten ist? Oder ganz anders?
Und das Spielsystem von Null, hast du Vorbilder? "So Nicht, Runner"? "Cthulhu by Neonlight"?
--- Ende Zitat ---
D&D macht schon vieles gut und richtig, hat aber auch eine ganz andere und viel bessere Ausgangslage, als wir hier. Insofern wirklich ganz anders. Gehe ich morgen nochmal drauf ein.
Und was das Spielsystem angeht: Da bin ich tatsächlich derzeit komplett offen. Es gibt ein paar Eckpfeiler, die ich mir gedacht habe... aber das wars dann auch schon. Da bin ich für jegliche Ideen dankbar.
--- Zitat von: First Orko am 22.11.2022 | 08:38 ---Interesse aber wenig Zeit - dafür eine (noch wenig durchdachte) Idee: Es gibt ja kollaborative Welterschaffungssysteme. Wäre es nicht vielleicht für so ein Projekt ein möglicher Startpunkt, so eins zu nehmen und gemeinsam zu bespielen, um einen Rohentwurf zu bekommen, den man dann verfeinert...? :think:
Insbesondere Arium: Create fällt mir da als erstes ein, weil man dort genau das Problem des "sich gemeinsam auf etwas Kreatives einigen" eingeht und dafür ein Werkzeugset bekommt.
Für eine Timeline würde sich natürlich Microscope anbieten, das kann man evt auch miteinander verbinden.
--- Ende Zitat ---
Danke für die Idee, das schaue ich mir mal in Ruhe an. Microscope kenne ich zumindest dem Namen nach, hab es aber noch nie genutzt. Arium: Create kannte ich gar nicht.
Danke!
Kaskantor:
Wirklich ein interessanter Thread.
Was ich mir wünschen würde, wäre wenn man sich vorab festlegt, wie crunchy das System allgemein werden soll. Z.B. leicht, mittel, oder schwer. Vergleiche wären zb. T6, DnD5 oder Shadowrun:)
BBB:
Okay, nachdem ich erzählt habe, was ich von euch brauche und wie es zu dieser Idee gekommen ist, quasi was meine Motivation dahinter ist, hier ein paar Eckpfeiler, über die ich bisher nachgedacht habe.
Fangen wir ganz grundsätzlich an.
Die meisten Rollenspiele, die als Hobby nebenher gemacht werden und sich zum Ziel setzen, eine andere Zielgruppe zu erreichen, machen das als eben das: als Hobby. Sie stellen das Spiel frei verfügbar ins Netz und alle paar Tage oder Wochen, je nachdem wie gut sie im Marketing sind, läd jemand das Spiel herunter und spielt es (hoffentlich).
Diesen Weg will ich nicht gehen. Und ich bin mir bewusst, dass das eventuell eine Knackpunkt ist.
Zwei Gründe hierfür:
Erstens glaube ich, dass tatsächlich etwas dran ist an dem blöden Spruch: Was nichts kostet, ist auch nichts wert. Damit möchte ich nicht sagen, dass kostenlose Rollenspiele Schrott sind. Sind sie nicht. Ich habe sehr viele Rollenspiele frei heruntergeladen und da sind richtige Perlen dabei! Besser als die meisten kommerziellen Projekte.
Aber: Wenn ich Otto-Normal-Nicht-Rollenspieler frage, welches von zwei Rollenspielen ist besser, das für 20 Euro oder der kostenlose download aus dem Internet, wird dieser sagen: Das für 20 Euro. Allein schon deswegen macht es für mich Sinn, kommerziell zu denken.
Der viel wichtigere Grund ist aber, zweitens, dass neue Leute zu erreichen Marketing notwendig macht. Und Marketing kostet Geld. Vieles kann man mit Zeit aufwiegen, aber irgendwann kommt Zeit an die Grenzen. Und Geld macht vieles einfacher.
Deswegen braucht das Projekt ein Geschäftsmodell. Ich glaube fest daran, dass jedes mindestens mittelfristig erfolgreiche (und als Erfolg sehe ich hier eine aktive Spielerschaft) Rollenspiel ein Geschäftsmodell benötigt.
Und ja, auch wenn es nicht der wichtigste Punkt ist: Wenn das Rollenspiel Geld einbringt, dann möchte ich auch, dass die Leute, die dazu beigetragen haben – also im Zweifelsfall IHR - etwas von diesem Geld abbekommen.
Aus unternehmerischer Sicht wichtiger ist aber tatsächlich ERSTMAL das Marketing. Denn ohne erfolgreiches Marketing kann sich auch das beste Produkt nur schwer im Markt halten. Deswegen plane ich, Achtung, nicht vom Stuhl fallen, ca. 50% der hoffentlich irgendwann (!) anfallenden Einnahmen (nach Abzug der Fixkosten) in Marketing investieren.
Klingt erstmal wahnsinnig viel. Aber ich glaube, dass gerade im Rollenspielbereich heute so viel an Marketing gespart wird, dass es kein Wunder ist, wenn keine neuen Zielgruppen erschlossen werden.
Woher aber kommt das Geld?
Traditionelle Rollenspielverlage verfolgen in der Regel ein sehr einfache Geschäftsmodell. Sie drucken Bücher und verkaufen diese. Und da sich Bücher, die fürs Spiel essenziell sind (a.k.a. Regelbücher) öfter verkaufen, als andere Inhalte, ist beispielsweise DSA 5 so ein Klotz. Mit sehr, sehr vielen Regelbüchern.
Neben dem Buchverkauf gibt es dann noch Merchandise und ggfs. Lizenzen und ganz eventuell noch eigene Veranstaltungen – aber das wars. Sprich: Das klassische Geschäftsmodell sieht vor, Produkt gegen Einmalzahlung. Fertig.
Das ist ein wahnsinniges Bottleneck.
Deswegen möchte ich hier einen anderen Weg gehen.
Die erfolgreichsten Geschäftsmodelle heutzutage sind Abo-Modelle. Ich zahle eine monatliche Gebühr und danach kann ich das Produkt so oft oder selten nutzen, wie ich möchte. Genau das möchte ich aufs Rollenspiel übertragen. Quasi Disney+ für ein Rollenspiel.
Geringe monatliche Gebühr (keine Ahnung, wie hoch das tatsächlich werden wird, ich hab da noch keine wirkliche Marktanalyse gemacht, aber klar ist, es MUSS preiswerter werden als der billigste Streamingdienst. 2,50 Euro oder so, ist aber derzeit auch nicht wichtig), dafür dann Zugriff auf ALLES, was zu diesem Rollenspiel, bzw. Setting veröffentlicht wird. Jederzeit. Überall. Sofort.
Das bedeutet aber zwangsläufig, dass sich der Vertriebsweg ändert, nämlich vom Buch hin zu 100% digital.
Seien wir ehrlich, wir konsumieren sowieso schon extrem viel digital. Zum Beispiel das tanelorn ;) Nur aufgrund des Geschäftsmodells Buch (und der damit zumindest in Deutschland herrschenden Rahmenbedingungen) werden Rollenspiele immernoch hauptsächlich gedruckt oder als PDF verkauft. Flexiblere Formen der digitalen Veröffentlichung, bei der Änderungen (und Weiterentwicklungen) über Versionierungen in Echtzeit angepasst werden können, haben zahlreiche Vorteile. Und der Druck, regelmäßig eine neue Edition herauszubringen, entfällt aufgrund des Abo Modells eh.
Man macht sich unabhängig von Papier- und Druckpreisen. Halte ich persönlch für den schlaueren Weg.
Und abschließend würde ich als Ziel ausgeben, alles mobilfähig zu machen. Ein Smartphone hat sowieso fast jeder in der Tasche. Das erleichtert die Kommunikation zum Endkunden ungemein und senkt die Einstiegsbarriere für Zielgruppen, die sich so gut wie nie in einen Buchladen verirren würden.
Natürlich können wir eine print on demand Option für bestimmte Inhalte anbieten. Die ist dann aber rein optional. Alles, was ich Einsteiger, als Spieler brauche, soll von vornherein digital erreichbar und nutzbar sein.
Immer auf dem aktuellsten Stand.
Immer und überall aufrufbar, wo ich Internet habe.
Damit löst man auch das eingangs erwähnte Problem der Barrierefreiheit/hohen Einstiegshürden weitgehend von selbst.
Das ist für mich, wie schon angedeutet, ein ganz zentraler Schritt.
Wenn ich heute Netflix schaue und dort Stranger Things sehe, darüber das erste mal in Kontakt mit D&D komme, dann brauche ich
...ca. 30min, bis ich das Spiel online gefunden und mir als PDF gezogen habe – und das ist schon der optimistische Fall. Wenn ich gar nicht auf die Idee komme, dass es das als PDF gibt, weil es in den Serien immer als Buch dargestellt wird, kostet es mich mindestens einen Tag, bis ich das Spiel über Amazon gekauft und geliefert bekommen habe (und das ist schon optimistisch gerechnet)
...mindestens ein paar Tage, um die Regeln gelesen zu haben
...nochmal eine gute Weile, bis ich online eine Gruppe gefunden habe, mit der ich spielen kann
...nochmal etliche Minuten, wenn nicht gar Stunden, bis ich mir einen Charakter erstellt habe und dann endlich losspielen kann
Und das ist schon fast der best-case.
Ich habe sehr viele Rollenspiele hier im Schrank stehen, die ich nie gespielt habe – weil bis ich die Zeit hatte zu spielen die Lust längst vergangen war.
Das muss anders gehen.
Digital einen Account erstellen, Char in max. 5min rechnergestützt bauen – idealerweise sogar schon IM RAHMEN eines Solospiels, sodass gar keine Zeit verlorengeht – und dann entweder sofort Zugang zu einem weiteren Solo-Einstiegsabenteuer oder gleich in die Plattform integriert eine digitale Rundensuche, mit der man noch am gleichen Tag über discord oder so starten kann.
Die Regeln so einfach, dass ich sie während des Spielens lernen kann – zumindest für den Einstieg. Und dann von da aus weiter.
Als default Sitzung One-Shots mit kurzer Dauer, damit man auch mal schnell, beispielsweise während der Bahnfahrt zur Arbeit, ein 30min-Solo einschieben kann. Größere Kampagnen dann so strukturiert, dass sie den drop-out von Spielern gleich mitdenken und ermöglichen (also sprich: Eher eine Serie von verknüpften One-Shots).
Das Hobby muss in einen stressigen Alltag integrierbar sein, ohne sich der Option zu berauben zeitintensiv gelebt werden zu können.
Das sind so die drei Eckpunkte, mit denen ich starten würde.
Abo-Geschäftsmodell
100% digital
100% barrierefrei
Und wenn man das als gegeben hinnimmt, kommt sehr schnell die Frage auf: Welches Spielgefühl wird durch so ein Setup unterstützt?
Fantasy eher nicht.
Für mich ist die Antwort relativ einfach: Spieler, die jeder und jede für sich allein vor dem Handy oder am Computer sitzen und ein schnelles, schlimmstenfalls isoliertes Spielerlebnis kriegen – klingt für mich nach den perfekten Rahmenbedingungen für einen Cyberpunk Run.
Ich bin hier offen für jeden Alternativvorschlag. Aber ich glaube, Cyberpunk passt da schon ganz gut.
Und deswegen der anfängliche Aufruf für ein Cyberpunkt Spiel ;)
BBB:
--- Zitat von: Kaskantor am 23.11.2022 | 06:39 ---Was ich mir wünschen würde, wäre wenn man sich vorab festlegt, wie crunchy das System allgemein werden soll. Z.B. leicht, mittel, oder schwer. Vergleiche wären zb. T6, DnD5 oder Shadowrun:)
--- Ende Zitat ---
Vielleicht beantwortet der Post von gerade ja schon deine Frage, auf Basis dieser Überlegungen würde ich sage, so regelleicht wie möglich, zumindest für den Einsteige. Wenn uns eine Mechanik einfällt, die mit zunehmender Spielerfahrung organisch komplexer werden kann - liebend gern!
Aber mein Fokus würde erstmal auf dem Einstieg liegen, und der soll so leicht wie möglich sein.
Hilft das bei der Einordnung?
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