Autor Thema: Archiv zu OGL, ORC, SRD und anderen Lizenzfragen rund um die OGL  (Gelesen 49251 mal)

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Offline takti der blonde?

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Das Copyright geht weiter als eine wörtliche Kopie. Du kannst auch nicht einfach einen neuen Harry-Potter-Roman herausbringen, selbst wenn du alles umbenennst und so zumindest Wortmarken umgehst. So jedenfalls das Beispiel eines US-Anwalts in dem Video von "Roll for Combat". Wenn ein US-Richter dein Regelwerk als Plagiat des WotC-D&D Regelwerks ansieht, weil es sowohl zu ähnlich ist und Konzepte kopiert, die eine ausreichende Schöpfungshöhe haben, dann hättest du es nicht veröffentlichen dürfen. Aber, das wäre letztlich nicht schlimm, so der Anwalt, denn WotC müsste "Whac-a-mole" spielen und jeden einzeln verklagen, denn wer guten Gewissens von diesem Wert abgeleitet hat, kann warten, bis WotC ihn persönlich kontaktiert und das wird sich für die irgendwann nicht mehr lohnen.

Das hätte WotC aber auch schon mit der OGL 1.0x machen können: die OGL vereinbart die Nutzung von SRD-Texten, und die gibt es nur für 3e und 5e.
Zur Schöpfungshöhe: Regeln und Romane werden nochmal anders bewertet im US-Recht, meine ich, lässt sich also schlecht übertragen.

Offline sma

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Faktisch kann man ja auch keine Spielmechaniken Patentieren
WotC hatte damals die Spielmechanismen von Magic the Gathering patentiert (u.a. as drehen einer Karte, wenn sie benutzt wurde) und damit viele Konkurrenten vom Markt gedrängt. Das Patent hatte von 1997 bis zum gesetzliche Ende 2014 Bestand.

Zitat
Ich finde sowas spannend wie Critical Role (Einfach als reichweitenstärkste Nutzer) <-> DND wer mehr Profitiert von dem ganzen. Ob mehr Zuschauer zu CR kommen weil sie DnD Spielen oder ob mehr Leute interesse an DnD haben wegen CR.
Man mukelt das Matthew Mercer schon lange an einem eigenen Rollenspielsystem arbeitet und sie haben schon die Publishing Kanale die nötig wären es zu vertreiben.
Das wäre ein interessantes Kräftemessen, aber ich denke, die schließen einfach eine Lizenz, denn auch für CR wäre es vielleicht nicht so gut, wenn sie als Spalter der Community in die Geschichte eingehen und aufgrund ihrer Markbedeutung können sie sicherlich die Bedingungen für beiden Seiten einvernehmlich und vorteilhaft festlegen. Ein eigenes System wäre zudem auch nicht zwingend nötig, sie könnten ja zurück zu Pathfinder gehen und ankündigen, zusammen mit Paizo an einem offiziellen vereinfachten Critical-Roll-Subset zu arbeiten.
« Letzte Änderung: 6.01.2023 | 12:55 von sma »

Camo

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Die OGL wird ja nicht zurückgezogen, sie wird nur erneuert und damit die alte Version als nicht mehr rechtskräftig erklärt. Damit existiert die OGL noch, nur halt in der neuen Version. Und die Begründung dürfte auch vor Gericht standhalten, nämlich dass die OGL nie dazu gedacht war, die eigene Konkurrenz zu stärken, siehe Pathfinder.

Offline tartex

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WotC hatte damals die Spielmechanismen von Magic the Gathering patentiert (u.a. as drehen einer Karte, wenn sie benutzt wurde) und damit viele Konkurrenten vom Markt gedrängt. Das Patent hatte von 1997 bis zum gesetzliche Ende 2014 Bestand.

Hast du ein Beispiel dafür wer vom Markt gedrängt wurde?

Hier ist eine Liste von 42 Kartenspielen, die einfach ein anderes Wort als "Tapping" benutzten um das Patent zum Umgehen.

Direkt aus dem Patent zitiert:

Zitat
Tapping and Untapping
Many cards have the symbol of the slanted "T" on them, as noted by reference number 38 in FIG. 1G. If a card has this symbol, the card must be tapped whenever its power or ability is used. Tapping indicates the card cannot be used again until untapped. In one embodiment of the invention, tapping a card means turning it approximately horizontally or 90 degrees from vertical.

Wikipedia-Artikel zu Tapping

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Offline tartex

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Und die Begründung dürfte auch vor Gericht standhalten, nämlich dass die OGL nie dazu gedacht war, die eigene Konkurrenz zu stärken, siehe Pathfinder.

Die große Frage ist dann natürlich: wenn das geht, warum war WoTC zu D&D4-Zeiten so handzahm, dass sie Pathfinder durchgehen haben lassen?
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Offline schneeland

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Die große Frage ist dann natürlich: wenn das geht, warum war WoTC zu D&D4-Zeiten so handzahm, dass sie Pathfinder durchgehen haben lassen?

Andere Führungsmannschaft und Rechtsberater, würde ich vermuten. Außerdem hat man mit dem 5e-Boom gerade auch ordentlich Rückenwind.
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Offline postkarte

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Ich vermute stark, dass alle laienhafte Versuche zu spekulieren, was das bedeutet, eben nur genau das sind. Tatsächlich haben sich mehrere Anwälte in den letzten Tagen dazu geäußert und viele meinen, dass WotC einen schweren Stand vor Gericht haben dürfte, weil das doch womöglich etwas komplexer ist und man nicht einfach so, die alte OGL für "nicht mehr autorisiert" erklären dürfe.

Das Ziel des ganzen jetzt ist aber niemals Paizo gewesen, sondern es geht um Critical Role und co.

Offline Teylen

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WotC hatte damals die Spielmechanismen von Magic the Gathering patentiert (u.a. as drehen einer Karte, wenn sie benutzt wurde) und damit viele Konkurrenten vom Markt gedrängt. Das Patent hatte von 1997 bis zum gesetzliche Ende 2014 Bestand.
Jain. WotC hat sich den Begriff "tapping" für das drehen von Karten gesichert.

Spiele durften die Mechanik weiterhin benutzen, mussten jedoch die Nomenklatur ändern.
Weshalb es bei Jyhad/VTES von "tapping" zu "locking" geändert wurde und Vampire Rivals "exhausting" nutzt.

In Bezug auf größere Spiele ist es auch bei YuGiOh oder Hearthstone (iirc) zu beobachtendas man Karten nach Benutzung dreht.
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Camo

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Das wäre reine Spekulation, denke ich. Aber wie gesagt, ich denke nicht, dass ein amerikanisches Gericht das zu Fall bringen würde, da es weiterhin eine OGL gibt, nur eine angepasste. Damit wurde "Die Lizenz gilt ewig" nicht gebrochen... denn da drin steht halt "authorized version"... und wenn die einzige "authorized version" die 1.1 ist, dann ist das halt so. Dann müsste man sehen, ob man die immer noch nutzen möchte, ob man gegen sie verstößt und dann das Dokument austauschen. Geht bei PDFs recht schnell, bei Druckwerken dürfte da eine gewisse Zeit zum Abverkauf gegeben werden.

Aber da Paizo einer der Hauptbetroffenen sein dürfte und auch nicht ganz klein mit einer ansehnlichen Rechtsabteilung... werden die schon was sagen, wenn das illegal wäre - was sie bisher nicht getan haben. Und es haben auch nicht wenige durchaus bedeutende und fachlich kompetente Anwälte gesagt, dass es funktionieren wird, was WotC da tut mit dem Austausch. Bleiben wir also gespannt und schauen, was da passiert. ;)

Offline sma

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Hast du ein Beispiel dafür wer vom Markt gedrängt wurde?
Mindestens mal Mythos, da weiß ich aus sicherer Quelle, dass man aus Angst vor WotC aufgab. Weitere Belege finde ich gerade nicht auf die Schnelle. Decipher stritt sich jahrelang mit WotC und hat 2001 eine Lizenz erworben und auch ein Rechtsstreit mit Nintendo wegen Pokemon wurde 2003 außergerichtlich beigelegt, sagt Wikipedia. Das letzte ist natürlich nicht "vom markt gedrängt", aber IMHO ein Beleg dafür, dass das Patent Wirkung hatte, was mein urspünglich leider nicht explizit gesagter Punkt war, als Antwort darauf, dass "Patente für Spielregeln gehen grundsätzlich nicht" zu pauschal ist.

Offline Wisdom-of-Wombats

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Das Ziel des ganzen jetzt ist aber niemals Paizo gewesen, sondern es geht um Critical Role und co.

Mit Critical Role gibt es vermutlich Vereinbarungen, weil WotC und Mercer schon offiziell zusammengearbeitet haben. Paizo ist sehr wohl das Ziel. Da ist ein großer Konkurrent entstanden. Paizo dürfte mit Abstand die größte RPG-Firma außer WotC sein. Paizo macht sein Geschäft ausschließlich über die OGL/SRD. Wenn Paizo zu Kreuze kriecht, dann kommt WotC meiner Überzeugung nach mit dem Schachzug durch.
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Offline sma

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Jain. WotC hat sich den Begriff "tapping" für das drehen von Karten gesichert.
das mag sein, hat aber nichts mit dem Patent zu tun, denn einen "Begriff sichern" wäre eine Wortmarke registrieren. Das Patent gilt für die sechs Claims, die in dem verlinkten Dokument rechts stehen, der Rest ist nur nicht-normatives Beiwerk und kann von einem Richter zur Klärung herangezogen werden, dient aber eigentlich nur dazu, dem Laien zu erklären, worum es geht.

Ich versuche mal eine Zusammenfassung:

Es gibt um Spiele für 2+ Personen, wo man eine festdefinierte Sammlung von Dingen (wie z.B. Karten) zieht, spielt und weglegt, sodass… 1) Spieler sich davon ein Subset bewusst aussuchen, 2) man initial mischt und verteilt, 3) man reihum züge durchführt, wo man zieht, spielt und weglegt, bis das Spiel endet.

Dann gilt: man kann aus der hand solche Dinge vor sich ablegen und ins spiel bringen, indem man eine oder mehrere davon auswählt und als Zeichen dafür dreht.

Yeah.

Die anderen Claims könnte ihr euch selbst übersetzen.

Man könnte das Patent z.B. dadurch umgehen, dass man initial nicht mischt oder indem alle Spieler gleichzeitig handeln. Aber wie der Vorgang des zur Markierung Drehens nun heißt, ist für das Patent nicht relevant.

Weil Dinge nie sicher vor Gericht sind, kann es natürlich sein, dass WotC sagt, "also wenn ihr's nicht 'tapping' nennt, dann werden wir auch nicht das Patent einsetzen und klagen."

Offline postkarte

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Man weiß ja nicht genau, wie viel Umsatz Paizo macht. Irgendwo zwischen 10 und 20 Millionen Dollar pro Jahr. So viel Geld macht Critical Role allein mit Twitch. Da ist noch gar nichts von Youtube, Merch oder der Serie drin. Kann sein, dass es für all das auch Lizenzzahlungen an WotC gibt, ich vermute aber eher nicht.  (Korrektur: Critical Role macht doch nur 3,2 Mio Dollar pro Jahr mit Twitch hatte versehentlich die geleakte Summe und nicht die jährlichen Einahmen verglichen.)

Ich glaube auch nicht, dass Paizo bei 100 Angestellten eine große Rechtsabteilung hat. Ich habe bisher noch nicht viele "bedeutenden und fachlich kompetente" Anwälte gehört, die gesagt haben, dass es sicher funktioniert. Es gibt einen Anwalt auf Enworld, der das sagt und dem aber da auch schon andere Anwälte widersprochen haben. Davon abgesehen hat WotC in der Vergangenheit ja schon legal fragwürdige Sachen gemacht, um sich dann außergerichtlich zu einigen (s. Weis&Hickman oder die Kündigung von Gale Force Nine).

Klar ist aber: Paizo wird sich auf keinen Fall äußern, bevor WotC nicht irgendetwas wirklich veröffentlicht hat. Leaks zu kommentieren, wäre sehr dumm.
« Letzte Änderung: 6.01.2023 | 14:08 von postkarte »

Offline sma

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Paizo ist sehr wohl das Ziel.
Da wäre ich anderer Meinung. Das erklärte Ziel von WotC ist die Marke zu stärken und zu monetarisieren. Die Marke lizensieren ist IMHO die Strategie. Nicht mehr Geld mit Rollenspielbüchern verdienen.

Bei einem geschätzten Marktanteil von 80% von D&D sind die vielleicht 10% von Paizo zwar nicht nichts, aber auch nicht so interessant. Wichtiger für Hasbro ist, dass wenn sie mit einem Tripple-A-Gamestudio oder einem Filmstudio einen Vertrag über ein D&D-Label schließen wollen, diese Exklusivität haben wollen und da geht es dann nicht, dass theoretisch jeder unter der OGL Lizenz auch was machen könnte. Und da fließt dann mehr Geld als was ein paar mehr D&D-Bücher brächten, weil Paizo nicht mehr da ist.

Oder noch mal anders gerechnet: Wenn 80% zu 10% passt und wir den selben anteiligen Umsatz annehmen, würden die ca. $200 Mio mit D&D-Produkten in 2021 ca. $25 Mio mit Pathfinder-Produkten entsprechen, wovon dann $3 Mio Lizenzgebühren abfließen würden (mal angenommen, die haben sich bei ca. 15% geeinigt) und damit der Umsatz von WotC mit D&D um nicht einmal 2% steigen würde, gibt es attraktivere Ziele.
« Letzte Änderung: 6.01.2023 | 14:12 von sma »

Offline tartex

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Das war auch eine Zeit, wo sämtliche PDFs vom Markt genommen wurden. 2009 um genau zu sein. Ist nicht so, dass die vor radikalen Maßnahmen Angst hatten.
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Offline Rhylthar

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@Paizo:
Bitte nicht vergessen, dass Paizo jetzt auch in der PC-/Konsolenspiel-Liga mitmischt. Inwieweit dort Dinge betroffen sind, müsste man recherchieren.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline tartex

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Aber da Paizo einer der Hauptbetroffenen sein dürfte und auch nicht ganz klein mit einer ansehnlichen Rechtsabteilung... werden die schon was sagen, wenn das illegal wäre - was sie bisher nicht getan haben. Und es haben auch nicht wenige durchaus bedeutende und fachlich kompetente Anwälte gesagt, dass es funktionieren wird, was WotC da tut mit dem Austausch. Bleiben wir also gespannt und schauen, was da passiert. ;)

Also ich behaupte mal, dass gerade eine ansehnliche Rechtsabteilung sicherlich keine Aussagen einfach ins Netz rausposaunen wird. In großen (vermutlich auch kleinen) Unternehmen wird nichtmal in internen Mails über irgendwas rechtliches spekuliert. Jede Aussage kann ja später vor Gericht verwendet werden.
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Offline tartex

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Was die OSR angeht, ist die Lage leider auch nicht eindeutig. Denn auch hier müsste ein Gericht entscheiden, zu welchem Zeitpunkt man ein Plagiat erzeugt, sich also unrechtmäßig am geistigen Eigentum von WotC vergreift. "Würfle mit W20 und hoch ist gut" wird als Regel unstrittig kein geistiges Eigentum sein. Bei sechs Attributen, die mit 3W6 ausgewürfelt werden und von denen drei für konkrete körperliche und drei für geistige Eigenschaften stehen, von denen dann Modifikatoren abgeleitet werden, da könnte es schon anders aussehen und ein Gericht sagen, dass das etwas ist, was abgeguckt wurde, weil es ja OFFENSICHTLICH so ist.

Nicht zu vergessen ist allerdings dass schon seit gut 50 Jahren unzählige Spiele mit sechs Attributen mit 3W6 ausgewürfelt erschienen sind. Da ist man jetzt ein wenig spät dran, wenn man das jetzt einklagen will. Und selbst das akzeptierte Tapping-Patent von Magic: The Gathering hat nur von 1994 bis 2014 gegolten. Und in dem Zeitraum sind trotzdem viele sehr ähnliche Spiele rausgekommen, die einfach eine andere Begrifflichkeit fürs dasselbe Prinzip verwendet haben.
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Offline Rorschachhamster

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Nicht zu vergessen ist allerdings dass schon seit gut 50 Jahren unzählige Spiele mit sechs Attributen mit 3W6 ausgewürfelt erschienen sind. Da ist man jetzt ein wenig spät dran, wenn man das jetzt einklagen will. Und selbst das akzeptierte Tapping-Patent von Magic: The Gathering hat nur von 1994 bis 2014 gegolten. Und in dem Zeitraum sind trotzdem viele sehr ähnliche Spiele rausgekommen, die einfach eine andere Begrifflichkeit fürs dasselbe Prinzip verwendet haben.
Vor allem müßten sie dann gegen ALLE vorgehen, die das haben. Viel Vergnügen.  ~;D
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DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

Offline schneeland

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Vor allem müßten sie dann gegen ALLE vorgehen, die das haben. Viel Vergnügen.  ~;D

Ob sie's wirklich tun (oder sich auf den Abschreckungseffekt verlassen) sei mal dahingestellt, aber an der Stelle reicht es ja sich mit den großen Fischen zu beschäftigen. Selbst wenn jetzt jeden Monat 10 Exemplare von tartex-Quest oder Rohrschach-finder verkauft werden, ist das WotC vermutlich reichlich egal.

Auf ENworld wurde allerdings mittlerweile auch eine Wortmeldung verlinkt (Beitrag #500), dass die neue Version doch Opt-in wird und sich Verlage dann "einfach" entscheiden müssen, ob sie auf die neue Version gehen oder nicht (die dann vermutlich von OneD&D vorausgesetzt wird). Also quasi genau wie bei der GSL.
Und damit wären wir dann wieder genau da, wo wir vor dem Leak waren  ;D
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Offline Tintenteufel

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Kann aber natürlich auch sein, dass das im Fall dann vor Gericht geklärt wird und nicht im www.
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Offline Skaeg

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Das wäre reine Spekulation, denke ich. Aber wie gesagt, ich denke nicht, dass ein amerikanisches Gericht das zu Fall bringen würde, da es weiterhin eine OGL gibt, nur eine angepasste. Damit wurde "Die Lizenz gilt ewig" nicht gebrochen... denn da drin steht halt "authorized version"... und wenn die einzige "authorized version" die 1.1 ist, dann ist das halt so.
Was lässt Dich glauben, dass WotC durch einseitige Erklärung rückwirkend die Lizenzvereinbarung ändern kann?

1.0a ist autorisiert, weil sie von durch WotC berechtigter Stelle verfasst und veröffentlicht wurde. Ersetze das Wort "authorized" einfach mal durch "published". Das wäre natürlich völlig absurd: Wizards würde rückwirkend behaupten, die 1.0a wäre nicht publiziert worden. Aber es ist nicht absurder, es scheint aufgrund der Konnotationen von "authorized" nur so, als rückwirkend zu behaupten, die 1.0a wäre nicht autorisiert worden. Sie wurde publiziert und sie wurde autorisiert.

Ich meine, klar: Kein Mensch kann vorhersehen, welchen Unsinn man einem Richter aufschwatzen kann. Und klar: Rechtsprechung hat oft ihre eigene kafkaeske Anti-Logik. Aber rein rational kann man diese Interpretation (wenn WotC sie so beabsichtigt) nicht ernst nehmen.

Dazu kommt noch: Wizards hat jahrelang (bis Ende letzten Jahres) selbst immer wieder gesagt "Wir können die Lizenz gar nicht so ändern, dass ihr den bestehenden Open Content nicht mehr verbreiten dürft. Denn ihr könnt ja immer die alte Lizenz nehmen." Jetzt zu sagen "Wir behaupten das Gegenteil" ist ein starkes Anzeichen, nein eigentlich schon ein Beweis, für bad faith auf WotCs Seite.
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Offline Rorschachhamster

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Ob sie's wirklich tun (oder sich auf den Abschreckungseffekt verlassen) sei mal dahingestellt, aber an der Stelle reicht es ja sich mit den großen Fischen zu beschäftigen. Selbst wenn jetzt jeden Monat 10 Exemplare von tartex-Quest oder Rohrschach-finder verkauft werden, ist das WotC vermutlich reichlich egal.
Das ist aber so, das wenn du versuchst die Ansprüche gegen einen durchzusetzen, der sich darauf berufen kann, warum der andere nicht? Und das sind eine Menge Leute...  :D
Zitat
Auf ENworld wurde allerdings mittlerweile auch eine Wortmeldung verlinkt (Beitrag #500), dass die neue Version doch Opt-in wird und sich Verlage dann "einfach" entscheiden müssen, ob sie auf die neue Version gehen oder nicht (die dann vermutlich von OneD&D vorausgesetzt wird). Also quasi genau wie bei der GSL.
Und damit wären wir dann wieder genau da, wo wir vor dem Leak waren  ;D
Gut, und genauso dumm wie bei der GSL.  ::)
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Offline Skaeg

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DGut, und genauso dumm wie bei der GSL.  ::)
Ich glaube auch, dass wir hier GSL 2.0 vor uns haben. Das ist möglicherweise auch die Stoßrichtung des ganzen "no longer an authorized version"-Krams, da ich tatsächlich nicht annehme, dass WotC so größenwahnsinnig sind, zu glauben, sie könnten mithilfe der "authorized"-Zweideutigkeit (Zweideutigkeiten im Lizenzrecht werden in den USA btw immer zuungunsten des Lizenzverfassers ausgelegt) Pathfinder etc. rückabwickeln.
Aber folgendes könnte schon eher durchsetzbar sein: Wenn man die OGL 1.1 akzeptiert, also (not really) open content verbreitet, der unter dieser Lizenz veröffentlicht wurde, dann akzeptiert man auch den ganzen Rattenschwanz.
Kann man also genau wie bei der GSL, die weniger verdruckst ja das gleiche gefordert hat, nur von abraten.
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Camo

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Was lässt Dich glauben, dass WotC durch einseitige Erklärung rückwirkend die Lizenzvereinbarung ändern kann?

1.0a ist autorisiert, weil sie von durch WotC berechtigter Stelle verfasst und veröffentlicht wurde. Ersetze das Wort "authorized" einfach mal durch "published". Das wäre natürlich völlig absurd: Wizards würde rückwirkend behaupten, die 1.0a wäre nicht publiziert worden. Aber es ist nicht absurder, es scheint aufgrund der Konnotationen von "authorized" nur so, als rückwirkend zu behaupten, die 1.0a wäre nicht autorisiert worden. Sie wurde publiziert und sie wurde autorisiert.

Hmmja... man kann auch einseitig eine Lizenz wieder zurückholen. Ist Ulisses gerade mit der Battletech-Lizenz so gegangen. Und das würde nach europäischem Recht sogar noch viel simpler gehen. Aber wer redet von "rückwirkend"? Die alte Lizenz kann einfach nicht mehr gewählt werden reicht doch. Sie ist nämlich durch eine neue ersetzt worden... und da niemand Lizenzgebühren zahlt, sollte das gar nicht so schwer sein. Ein "Gewohnheitsrecht, mit den Sachen anderer Geld verdienen zu können" existiert meines Wissens nirgendwo auf der Welt. Bedingungen können sich also ändern.

Irgendwie meine ich auch im Hinterkopf zu haben, dass es eine derartige "offene Lizenz" schon mal gab, die aber inzwischen erloschen ist. Auch das scheint also möglich zu sein. Ich weiß nur gerade nicht, von wem die war...