Autor Thema: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?  (Gelesen 21712 mal)

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Offline Undwiederda

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #50 am: 26.12.2022 | 08:45 »
Ulisses ist wie Bayern München, die holen sich die ganzen guten Spieler (Lizenzen) aber nur damit niemand anderes daraus profitiert. Dabei lässt man die Spieler aber nicht wirklich spielen (man bringt wenig dazu raus) und unterstützt die Spieler nicht (die Übersetzungen sind teilweise Murks). Ich denke ulisses weint deswegen, weil man ihnen die eierlegendewollmilchsau weggenommen hat (dnd 5) und die third publishing Produkte nicht so gut zünden und DSA nicht mehr der Platzhirsch ist.
Die Ermangelung das Aventurien für dnd 5 Spieler uninteressant ist oder es nur fanhacks gibt.
Und da kommen wir ja an das Problem, die meisten Verlage und ihre Übersetzungen sind halt mistig und dazu liesst man ja auch immer viel schlechtes ob truant, ulisses oder Uhrwerk.

Bei system Matters liest man da weniger schlechtes und sie versuchen ein breites Publikum anzusprechen, ob eher "konservative" DCC oder queere spiele wie Monsterhearts. Kleine Systeme für nebenbei oder eben auch Mal etwas größere und die Übersetzungen sind auch bisher was ich gelesen habe soweit gelungen.

Ich finde auch, dass sich die Verlage zu wenig präsentieren und zu wenig am Zahn der Zeit sind und viele Methoden die früher vlt funktionierten, sind halt heute veraltet und da leben viele Verlage noch in den 2010ern und das umdenken braucht eben.

Offline Nodens Sohn

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #51 am: 26.12.2022 | 09:05 »
Es gibt auch Altspieler, die immer nur dasselbe spielen wollen, unabhängig vom System. Auch immer nur mit denselben Charakteren, nur der Name ist anders. Ich erlebe das regelmäßig und bin teilweise richtig sauer, wenn von diesen Altspielern ein neues System ohne überhaupt etwas davon zu wissen direkt mit erfundenen Gründen kritisiert wird, auf das man das möglichst nie spielen wird. Das ist aus meiner Sicht das Schädliche für den Rollenspielmarkt. Gute Spiele werden sich schon irgendwie durchsetzen und eine Spielerschaft erlangen. Aber anderen wie eine Rollenspielpolizei zu suggerieren, was gut ist und was nicht mit der alleinigen Absicht Recht zu haben kann - erlebe ich nur von einigen Altspielern.

Eigentlich leide ich unter Rollenspielssystem-ADHS. Kein System hat mich lange gehalten. Immer war ich nach der Suche nach dem ULTIMATIVEN REGELWERK (TM). So - mein Regal ist voll und ich habe es natürlich nicht gefunden. Ich habe also als Altspieler genug ausprobiert. ABER, ich kann mitlerweile Spieler verstehen, die immer beim gleichen System bleiben, ihr Ding machen und sich um die sonstige Rollenspielwelt nicht kümmern. Manche Systeme sind einfach - so wie sie sind - gut genug.

Und was soll das überhaupt heißen, schädlich für den Rollenspielmarkt? Als müsste man sich als Rollenspieler darum kümmern, dass ein Rollenspielverlag überlebt. Als müsste ich mich regelmäßig gerne melken lassen, damit der Verlag auch noch das nächste Quellenbuch, das unbenutzt in meinem Regal verstauben wird, drucken kann. Rollenspielsysteme kann man mittlerweile gut mit dem Spiel Monopoly vergleichen. Eigentlich hat jeder eines zu Hause, aber jetzt gibt es die Fortnite-Edition, oder die Deutschlandedition und aus dem Urlaub muss man sich das des jeweiligen Landes kaufen usw. Aber eigentlich braucht es nur ein Monopoly. Und eigentlich braucht es nur ein Regelbuch. Daher ist es eigentlich erstaunlich, dass man erwartet, dass sich ein Industriezweig sich in hohem Maße um dieses Rollenspiel aufbauen bzw, halten kann.

Rollenspiel wird sich nicht abschaffen. Genau so wie es immer irgendwo in irgendeinem Schrank ein Monopoly geben wird, das irgendwann wieder hervorgeholt und von den Enkeln gespielt werden wird.
« Letzte Änderung: 26.12.2022 | 09:08 von Nodens Sohn »

Offline Megavolt

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #52 am: 26.12.2022 | 09:27 »
DnD5 ist sicherlich eine mächtige Welle, aber es ist doch mit Sicherheit auch nur eine Welle. Schauen wir doch erst mal, ob DnD in 5 Jahren nach wie vor alles weghirscht, wer weiß das schon.

Die guten Leute werden doch neben den zweifellos vorhandenen Qualitäten auch sehr schnell die substanziellen Macken wahrnehmen (schlaglichthaft: sehr starre builds, belanglose Hintergrundwelten, sau dumme cookie cutter Abenteuer, schwache Präsentation, zähe Formate usw.). Und die werden sich dann in andere Bereiche des Hobbys ausdifferenzieren und diese beleben.

Und so herum ist es besser, als wenn der Zufluss der Masse durch das Einfallstor DnD ausbleibt, denn dann kommen nämlich auch die guten Leute nicht ins Hobby rein.
« Letzte Änderung: 26.12.2022 | 11:46 von Megavolt »

HEXer

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #53 am: 26.12.2022 | 09:53 »
Die guten Leute werden doch neben den zweifellos vorhandenen Qualitäten auch sehr schnell die substanziellen Macken wahrnehmen (schlaglichthaft: sehr starre builds, belanglose Hintergrundwelten, sau dumme cookie cutter Abenteuer, schwache Präsentation, zähe Formate usw.). Und die werden sich dann in andere Bereiche des Hobbys ausdifferenzieren und diese beleben.

Oder - weil ja DnD mit PnP gleichgesetzt wird - sie denken sich: „Rollenspiel? Was ein shice.“ Und sind fürs Hobby verbrannt.

Offline Boba Fett

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #54 am: 26.12.2022 | 09:58 »
Markus Plötz' Prognose ist durchaus berechtigt.
Ich finde es aber vor allem albern, wegen einer solchen Prognose jetzt Ulisses zu bashen.
Denn die ganze Prognose ist verlagsunabhängig.

Im Sommer 2022 (Zeitpunkt der Prognose) konnte man sehen, dass die Menschen in Zukunft ziemlich herausfordernde Zeiten haben werden.
Dazu kommt, dass alle Verlage schon seit Anfang Corona Pandemie mit großen Schwierigkeiten kämpfen, dass ihre Produkte überhaupt hergestellt werden.
Und gleichzeitig konnte man durch die Inflation und Verteuerung von sehr vielen Produkten auch sehen, dass Rollenspielprodukte immer teurer werden müssen.
Und auch die Gehälter der Schaffenden werden steigen müssen. Und schaffende Leute werden aufhören und ihr Geld mit anderen Dingen verdienen.

Wenn die Menschen weniger Geld haben und Produkte immer teurer und in der Herstellung schwieriger werden, wird weniger gekauft und bei den Verlagen landet weniger Geld,
obwohl sie eigentlich immer mehr Geld brauchen.
Und das hat nichts mit irgendwelchen Lizenzen zu tun. Und daran kann weder irgend ein Rollenspielverlag noch ein Rollenspieler etwas machen.
Den Leuten sitzt das Geld viel weniger locker in der Tasche. Und gespart wird da, wo man es sich leisten kann. Und das ist in der Freizeitindustrie.

Das Rollenspiel schafft sich deswegen nicht ab. Aber es wandelt sich möglicherweise wieder zu einer so kleinen Produktnische, wie sie es Ende der 90er war.
Das braucht diejenigen, die ein Regal mit so viel Material, dass eh nicht bis Lebensende durchgespielt haben werden kann, hypothetisch nicht zu kümmern.
Hypothetisch deswegen, weil es kurzsichtig ist, nicht über den Tellerrand zu schauen. Klar kann ich mich auf meine Stammrunde zurückziehen und die schlechten Zeiten ignorieren.
Aber wenn Peter beruflich wegzieht, Sebastian und Lars Kinder in die Welt setzen und sich Prioritäten verschieben, kann die Situation auch schnell mal so aussehen,
dass ich doch noch mal andere Mitspieler suche und dann feststelle, dass es da draussen kaum noch Leute gibt, die das spielen und die ganzen Plattformen, wo man Leute finden kann, auch nicht mehr existieren.
Und mit Mitte Vierzig renne ich nicht mehr rum, wie als Teenager und laber Leute mit meinem Hobby voll.
Wenn man mal in den letzten Jahren (Pandemie) schaut, wieviele Leute in unser Hobby zurückgefunden haben, ist es auch da nicht unwichtig, dass es Plattformen und Content Schaffende gibt.
Denn "zurück finden" hat was mit "da ist noch was" wahrnehmen zu tun. Wenn ich im Youtube die Let's Plays nicht wahrnehme und keine Anlaufstellen habe, dann komme ich nicht auf die Idee, dass es Sinn machen könnte, zu schauen, wo man sein Hobby aus jungen Jahren wieder aufnehmen kann.
Und auch da ist relevant, wie diejenigen, die sich orientieren wollen, aufgenommen werden.

Deswegen schafft sich Rollenspiel immer noch nicht ab, aber die Zeiten werden deswegen auch nicht so bleiben, wie sie sind.
Und da geht es nicht nur um die Bereitschaft sein Geld in Produkte (Crowdfundings inklusive) zu investieren. Es geht auch um Content-Schaffende, die aufgeben müssen, weil man davon nicht mehr leben kann.
Um Plattformen, die nicht mehr betrieben werden, weil auch den Betreibern das Geld nicht mehr so locker sitzt.

Muß das so kommen? Nein!
Genauso, wie die Winterkatastrophe mit kalten Wohnungen scheinbar ausbleibt (aber wir haben auch noch nicht die kältesten Monate des Winters hinter uns), kann es auch sein, dass uns eine Menge erspart bleibt.
Es wäre allen Menschen (vor allem, denen die wirklich darunter leiden, denn dass hier ist Mimimi auf allerhöchstem Niveau) zu wünschen.

Trotzdem ist es auch nicht falsch, sowas mal aufzuzeigen und auch nicht verkehrt, Gatekeeping mit deutlichen Worten anzumahnen.
Gatekeeping ist nämlich durchaus ein Effekt, der Leute davon abhält, sich mit etwas zu beschäftigen und dann auch darin (Geld und Zeit) zu investieren.
Gatekeeping findet überall statt und ist auch ein Automatismus - etwas ganz menschliches.
Trotzdem schadet es nicht, die Leute mal darauf hinzuweisen, dass sie mit diesem rein menschlichen Verhalten ihrem Hobby schaden.
Und es ist auch richtig gewesen, diese beim Ratcon zu benennen, wo er diejenigen erreicht, die er bewegen kann.

Und ja, auch einige Punkte, die hier genannt werden (Qualität von Übersetzungen und Produkten) sind Faktoren. Die hat Markus Plötz aber auch nicht verneint.
So wie ich Ulisses kenne, behandelt man sowas aber eher intern.

Insofern: Ich pesönlich sehe unsere Perspektive nicht so pessimistisch, aber ich finde, es ist durchaus richtig diese Dinge aufzuzeigen. Markus hat recht.
Dass unser Tanelorn hier erstmal in Abwehrhaltung gehen wird, war ja auch vorauszusehen.
« Letzte Änderung: 26.12.2022 | 10:31 von Boba Fett »
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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #55 am: 26.12.2022 | 10:15 »
Reden wir hier eigentlich nur vom deutschen Rollenspiel oder überhaupt?

International sehe ich überhaupt keinen Trend in diese Richtung - ganz im Gegenteil. Wenn ich mir ansehe, was da so alles auf den Markt kommt und auch gekauft wird, dann kann ich eigentlich nur von einem wachsenden Markt ausgehen. Tendenz steigend.

Im deutschen Sektor schaut die Sache dann doch eher traurig aus. DSA & Cthulhu scheint ja ganz gut zu funktionieren; die Übersetzungen der großen Rollenspiele sind aber IMHO teilweise entsetzlich schlecht - das liegt aber vermutlich eher daran, dass keiner der Übersetzer wirklich gut schreiben kann; ein Wörterbuch und eine Excel-Übersetzungstabelle sollte ja wohl jeder bedienen können. Aber wenn ich übersetztes Regelwerk lesen muss, krampft es sich bei mir immer wieder innerlich zusammen. Auch von den gar gewagten Wortkreationen her.
Und dann kommt freilich noch dazu, dass nicht nur schlecht, sondern oft überhaupt nicht übersetzt wird, und die Spieler, die sich auf die Übersetzungen verlassen oder darauf angewiesen sind, schauen in die Röhre ...

Zurück zum Thema: wie oben gesagt, nein, das Rollenspiel schafft sich nicht ab. Ganz im Gegenteil. Es blüht und gedeiht. Zumindest im anglo-amerikanischen Segment.

Offline Boba Fett

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #56 am: 26.12.2022 | 10:19 »
International sehe ich überhaupt keinen Trend in diese Richtung - ganz im Gegenteil. Wenn ich mir ansehe, was da so alles auf den Markt kommt und auch gekauft wird, dann kann ich eigentlich nur von einem wachsenden Markt ausgehen. Tendenz steigend.
...
Zurück zum Thema: wie oben gesagt, nein, das Rollenspiel schafft sich nicht ab. Ganz im Gegenteil. Es blüht und gedeiht. Zumindest im anglo-amerikanischen Segment.
Die "was veröffentlicht wird" Quote ist immer nacheilend.
Hast Du Dir mal angesehen, wie die Inflations- und Wirtschaftsquoten im anglo-amerikanischen Segment sind?
In Deutschland haben wir eine 8-10 % Inflation - NUR! In USA sieht das ganz anders aus.
« Letzte Änderung: 26.12.2022 | 10:21 von Boba Fett »
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Offline Megavolt

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #57 am: 26.12.2022 | 10:23 »
Zurück zum Thema: wie oben gesagt, nein, das Rollenspiel schafft sich nicht ab. Ganz im Gegenteil. Es blüht und gedeiht. Zumindest im anglo-amerikanischen Segment.

 :d

Offline BBB

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #58 am: 26.12.2022 | 10:27 »
Abo
Power Gamer: 33% Butt-Kicker: 21% Tactician: 67% Specialist: 42% Method Actor: 88% Storyteller: 75% Casual Gamer: 42%

Spielt zur Zeit: DSA Briefspiel, sowie 3-6 DSA Larps pro Jahr. Am Tisch: derzeit nix ;D

Würde gern spielen: Altered Carbon, Shadowrun, Cyberpunk, irgendetwas aus diesem Genre... außerdem The Witcher, Nesciamus, Vampire, ... irgendwas

Oasenseppel

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #59 am: 26.12.2022 | 10:58 »
Ulisses ist wie Bayern München, die holen sich die ganzen guten Spieler (Lizenzen) aber nur damit niemand anderes daraus profitiert. Dabei lässt man die Spieler aber nicht wirklich spielen (man bringt wenig dazu raus) und unterstützt die Spieler nicht (die Übersetzungen sind teilweise Murks). Ich denke ulisses weint deswegen, weil man ihnen die eierlegendewollmilchsau weggenommen hat (dnd 5) und die third publishing Produkte nicht so gut zünden und DSA nicht mehr der Platzhirsch ist.

Das ist erstmal wahr. Nur im Gegensatz zum FC Bayern München bringen sie halt auch keine Leistung... Wenn sie so meisterlich abliefern und die Konkurrenz ausstechen würden, dann hätten wenigstens die Fanboys noch was davon. Aber bei der durchwachsenen Qualität...

Zum Thema: "Neben DnD wird nichts mehr bleiben: PFFFFFFFFFF! Quatsch! DnD zeigt noch nicht mal ansatzweise, was möglich ist. Ich denke in den nächsten 2-3 Jahren kommt dick was auf uns zu. Und wenn außer mir keienr die Augen auf kriegt, dann amch ichs halt alleine ^^

Offline Maarzan

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #60 am: 26.12.2022 | 11:06 »
DAS Rollenspiel ist eben vielfältig, das stirbt nicht aus.
Was ggf. ausstirbt, sind bestimmte kommerzielle Angebote.
Aber das heißt schlimmstenfalls zurück zum DIY.
Und Spieler für die eigene Nische finden war halt schon immer eigene Arbeit, wenn man nicht gerade Fan der ~Top 5 war.
Umgekehrt kann es mir aber auch egal sein, wenn irgendeine andere Nische oder Spieler, welche mit meinem Spiel nichts anfangen können/wollen, auch nicht so recht zum Zug kommen.
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Offline Tele

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #61 am: 26.12.2022 | 11:13 »
Ja, endlich. Ich habe das ganze Jahr drauf gewartet: Ulisses bashen im Tanelorn, wie hat es mir gefehlt.

Also ich bin sicher, Ulisses ist schuld, dass wir bei der WM schlecht abgeschnitten haben.

Offline Runenstahl

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #62 am: 26.12.2022 | 11:28 »
Rollenspiel schafft sich mMn nicht selbst ab.

Natürlich gibt es schlechte Gruppen, Spielleiter und Besserwisser die anderen (und gerade Neulingen) den Spaß verderben können. Die gibt es aber in jedem Hobby. (Edit: Guckt mal in Online-Games. Wenn ihr als Anfänger schlecht Spielt hagelt es oftmals sofort Kommentare wie "Deinstall" oder schlimmeres). Aber dank unzähliger meist guter "Lets Plays" können sich Neulinge einen Eindruck davon machen was so alles möglich ist.

D&D dominiert, aber das bedeutet nicht zwangsläufig das es anderen dadurch schlechter geht. Es wird bestimmt auch einige geben die durch D&D ins Hobby "gelockt" werden und dann bei einem anderen System hängen bleiben. Das Let's Play Paradebeispiel "Critical Role" z.B. macht zwar Hauptsächlich D&D, hat aber auch jede Menge One-Shots oder Mini-Kampagnen in unzähligen anderen Systemen.

Das D&D sich jetzt noch besser vermarkten will sehe ich persönlich eher positiv. Zum einen können die nicht einfach mehr Geld für existierendes verlangen sondern müssen dafür auch was bieten wenn sie keine Kunden verlieren wollen. Wenn sie nun für Geld "Optionale Extras" (Plüschfiguren, PC-Spiele, D&D Zahnpasta oder was auch immer) anbieten wollen dann kann man sich als Nerd darüber freuen oder es komplett ignorieren ohne das man was dabei verliert. Und wenn sie insgesamt eher teuer sein werden, dann werden sich die Mitbewerber über neue Kunden freuen. Das ist mMn bestenfalls ein Gewinn für alle (WotC, die Kunden und die Mitbewerber) schlimmstenfalls kein Verlust.

Ich selbst habe in meinem Umfeld in den letzten 2 Jahrzehnten nur eine Handvoll Neulinge "Angelernt". Das liegt aber auch daran das ich mit einem starken RPG-Umfeld gesegnet bin und derzeit z.B. mehrere Runden mit insgesamt 12+ verschiedenen Leuten Spiele sowie nochmal 12+ Leute kenne mit denen ich derzeit (Zeit und Platzbedingt) nicht Spiele, die aber auch begeisterte Rollenspieler sind und zum Teil eigene Gruppen am Laufen haben.

Mag sein das wir derzeit im goldenen Zeitalter des Rollenspiels leben und es insofern nur noch Bergab gehen kann. Aber davon ab kann ich von meiner Warte aus derzeit keinerlei Stagnation erkennen.
« Letzte Änderung: 26.12.2022 | 11:37 von Runenstahl »
"Reading is for morons who can't understand pictures"
   Gareth (aus der Serie "Galavant")

Morf

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #63 am: 26.12.2022 | 11:33 »
Gut das es ein starkes D&D gibt, denn sonst hätten es Neulinge viel schwerer Mitspieler zu finden - und auch einen vernünftigen Output an Zockermaterial zum Start.

Je breiter die Spielfläche an potentiellen Spielern desto mehr Platz gibt es auch für alle anderen mutmaßlich "kleineren" Systeme.

Das Schwarzsehertum kann ich nicht teilen. D&D5 hat es geschafft sich neu zu positionieren. Das Potential hätte DSA5 auch. Midgard hat es da mit geringeren Möglichkeiten vergleichsweise etwas besser genutzt.
« Letzte Änderung: 26.12.2022 | 15:44 von Morf »

Offline Ludovico

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #64 am: 26.12.2022 | 11:45 »
Ich glaube, seit Beginn meiner Spielzeit wird das Ende des Rollenspiels propagiert. Macht euch locker.
Sollte Ulisses irgendwann mal Insolvenz gehen, dann wird DSA als Lizenz woanders hingehen.

Schaun mer mal, ob die Verlage neue Vertriebsformen entwickeln. Ob Wizards den richtigen Weg einschlägt ... Keine Ahnung!

Aber das gute alte P&P wird in Zukunft genauso Bestand haben, wie Online-Runden. Bloß wie der Anteil sein wird, weiss ich nicht.


Offline flaschengeist

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #65 am: 26.12.2022 | 11:53 »
Ich denke ebenfalls, Ulisses verwechselt hier "Unser Verlag macht harte Zeiten durch" mit "Der Rollenspielbranche geht es schlecht". Und noch weniger gilt "Rollenspiel ist tot", meiner Wahrnehmung nach gibt es durch den D&D-5 Hype sowie durch die zunehmende Verbreitung des Hobbies in Social Media immer mehr Rollenspieler (mir fehlt gerade die Muße hierzu Zahlen zu recherchieren aber ich erinnere mich neben vielfältiger anekdotischer Evidenz an gestiegene Umsätze von WOTC und hohe Nutzerzahlen von VTTs).  Apropos anekdotische Evidenz: Ich habe z.B. vor einer Weile mit Leuten zusammen gespielt, die früher so gar nichts mit RPG am Hut hatten, und durch die Rocket Beans ins Hobby gekommen sind. Es war kein Problem sie davon zu überzeugen, dass das Rocket-Beans Regelsystem handwerklich eher schwach ist und so deren Perspektive direkt zu erweitern. D&D5 halte ich im Gegensatz dazu für ein sehr solides Regelsystem, doch wie Wisdom-of-Wombats sagt, gibt es keinen vernünftigen Grund, warum jemand der mit D&D 5 eingestiegen ist, nicht früher oder später ebenfalls über den Tellerrand guckt - jedenfalls keinen Grund, dass der Anteil derer, die ihrem Erstsystem "untreu" werden, geringer ist als zu früheren Zeiten.

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Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
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Offline General Kong

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #66 am: 26.12.2022 | 12:00 »
Statt "Altspieler" verwende man bitte:
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Rollo-Rentner
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Offline Eismann

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #67 am: 26.12.2022 | 12:02 »
Oder einfach Würfelmumien.

Offline General Kong

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #68 am: 26.12.2022 | 12:03 »
DAUMEN RAUF für DIE WÜRFELMUMIEN!  :d :d :d
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Offline Maarzan

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #69 am: 26.12.2022 | 12:06 »
Wir brauchen eine Kampagne gegen die Aneignung des Kulturerbe Rollenspiel der marginalisierten Kellerkinder durch den Mainstream..  ~;D
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Offline flaschengeist

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #70 am: 26.12.2022 | 12:15 »
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Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #71 am: 26.12.2022 | 12:35 »
Wir brauchen eine Kampagne gegen die Aneignung des Kulturerbe Rollenspiel der marginalisierten Kellerkinder durch den Mainstream..  ~;D

Ich wäre dabei. Ganz im Ernst.

Offline General Kong

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #72 am: 26.12.2022 | 12:49 »
Es war ... DAS SPIEL!
SIE spielten es IM VERBORGENEN. IM SCHATTEN. IN DER NACHT.
SIE waren VERSTOßEN, VERFEHMT.
SIE wurden VERLACHT.
Doch SIE waren - ZUSAMMEN und VEREINT IM LEID.

Doch dann kamen: DIE ANDEREN.
Mit ihren Hipster-Dutts.
Mit ihren Hipster-Bärten.
Mit ihren Freundinnen und ihrem aufregenden Leben.

Und DIE ANDEREN kamen und nahmen: DAS SPIEL!
Und gingen damit INS LICHT.
Füllten damit Blogs.
Und You-Tube-Videos.
Streamten.

Nun waren SIE: GANZ ALLEIN.
Verlacht, Verfehmt, ausgestoßen und enteignet von allem, was sie noch hatten und ihnen wert war und ihnen doch nie jemand streitig machen wollte: DAS SPIEL!

Und SIE waren ganz ALLEIN.
Im SCHATTEN.
In der NACHT.
Wuchs die WUT.
Wuchs der HASS.
Schwoll der DURST NACH RACHE an.
Auf DIE ANDEREN.

Die Zeit verging und reifte.
Und eines Nachts öffneten sich die TÜREN DER KELLER und es brach hervor ...

DIE RACHE DER WÜRFELMUMIEN!

Bald auch bei Ihrem ... (ja, hach Gott!) ... Streamingdienst!
« Letzte Änderung: 26.12.2022 | 12:53 von General Kong »
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Offline tartex

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #73 am: 26.12.2022 | 12:50 »
In Deutschland haben wir eine 8-10 % Inflation - NUR! In USA sieht das ganz anders aus.

Naja.

USA 2022:
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Maximum im Juli mit 9,1%
November: 7,1%
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Im Youtube-Kanal: Meine PnP-Let's-Plays
Kumpel von Raven c.s. McCracken

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #74 am: 26.12.2022 | 12:52 »
Die Zeit verging und reifte.
Und eines Nachts öffneten sich die TÜREN DER KELLER und es bracht hervor ...

DIE RACHE DER WÜRFELMUMIEN!

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