Autor Thema: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?  (Gelesen 21876 mal)

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Offline RackNar

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #300 am: 29.12.2022 | 14:08 »
Ich sehe es wie Wisdom-of-Wombats.
Was ein "gutes" Buch ist und welche Verzögerung dafür akzeptabel ist, ist halt massiv subjektiv (mit solchen Veralgemeinerungen wie "Kein Rollenspielenthusiast" wäre ich allgemein vorsichtig).
Ich kenne einige, die lieber ein mittelmäßiges Buch gleich habe, als eines, das irgendwann rauskommt. Anekdotische Evidenz ist aber nun mal kein Maß für irgendwas. Solange hier niemand mit signifikanten Zahlen dienen kann, ist das alles hier reines Kaffeesatzlesen.
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Offline Gondalf

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #301 am: 29.12.2022 | 14:24 »

Zum Thema wer riskierts:
Ich sehe da kein Risiko. Ja, es braucht Zeit. Und es braucht noch mehr Zeit, wenn man es nebenher betreibt, um wirtschaftliche Sicherheit zu behalten. Aber dann muss man eben neue Wege erschließen das möglich zu machen.

Ach nein?
Frag doch mal Fanpro oder Schmidt Spiele oder die von Prometheus oder eben auch von Uhrwerk.
Uhrwerk scheint ganz schönzutun struggeln. Prometheus ist schon in Bereichen, die aus meiner Sicht, nicht mal mehr grau sind.
Risiko gibt es immer, der Pen and Paper Markt ist wohl nicht extrem lukrativ und auch kein Boom Markt, dafür aber hart umkämpft und durch so ziemlich alles andere unter Druck. Es gibt tausende Möglichkeiten seine Freizeit zu verbringen, dass ist wirtschaftlich alles Konkurrenz. Neue Wege, die bedeuten vorrangig erstmal weiteres Risiko.
Jetzt hat man Corona und eine Wirtschaftskrise  mit steigender Inflation, das Kalkulieren ist selbst für die Großen eine Herausforderung.

Deine Kritik teile ich ja grundsätzlich , alleine bei Fading Suns habe ich mich oft gefragt, ob das einfach durch den Google Translator gejagt und dann veröffentlicht wurde.
WotC hat ja bereits den Stecker gezogen. Die könnten da noch massiv Konkurrenz machen.

Aber wer da kein Risiko sieht….  :think:

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Offline Aedin Madasohn

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #302 am: 29.12.2022 | 14:53 »
Gedankenspiel: wie sähe die deutschsprachige RPG-Verlagslandschaft denn ohne Ulisses aus?

den Kuchen, den vorher Ulisses abgedeckt hatte, liegt bei einem Rückzug aus dem Markt brach
liegt er zu lange brach, verschwindet er auch in andere Hobbys. Marktplatz ist leer
keine Verkäufer, keine Käufer

dieser Kuchen besteht aber auch aus Lizenzen  :think:
Lizenzen gehören jemanden (etwa aus Amiland)

der will sie aktiv halten, BEVOR der Marktplatz leer ist

und er will Geld für die Lizenz sehen. Mal mehr, mal weniger. Am liebsten aber mehr, nur was er bekommt...

oder per Lizenzvertrag in den deutschsprachigen Verlag reinreden und echt störren.
oder alles von sich absegnen lassen (und dann pennen wie CGL, die hochaktive Pegasus-Truppe kann da ein Lied zu singen)
kurzum, der Lizenzgeber kann sich auch gehörig selbst ins Knie schießen und sich wundern, warum da jetzt ein Loch in seiner Bilanz ist, wo vorher Lizenzgebühren standen.

ist jetzt der Zeitdruck bei einem Lizenzanbieter oder einem Verlag größer?
kommt darauf an...

wenn der alt-Verlag kein Geld damit verdienen konnte, wird ein neuer Verlag es nicht eilig haben, Höchstpreise zu bezahlen bzw. sich per Knebelvertrag behindern zu lassen  ;)

kurzum, es stellt sich ein Gleichgewicht beim Geld und der Verlagsfreiheit ein

sind die Lizenzen zu teuer, macht´s keiner
werden die unbewirtschafteten Lizenzen billiger angeboten, so kann es sich ein neuer Verlag erlauben, damit unternehmerisches Risiko einzugehen, vorallem wenn er durch die steigende Vertragsfreiheiten aus dieser Lizenz ganzheitlich wirtschaften kann
(Beispiel sind jetzt die jahrelang von CGL ignorierten Shadowrun-Romane auf deutsch)
Romane, die das Setting als auch das Powerlevel der Regelengine abbilden, können KundInnen anlocken, auch das RSP-Spiel auszuprobieren

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am Ende ist DSA und Aventurien auch nur eine Lizenz
 

Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #303 am: 29.12.2022 | 14:57 »
Zum Thema wer riskierts:
Ich sehe da kein Risiko. Ja, es braucht Zeit. Und es braucht noch mehr Zeit, wenn man es nebenher betreibt, um wirtschaftliche Sicherheit zu behalten. Aber dann muss man eben neue Wege erschließen das möglich zu machen. Ich hab jetzt das Glück nicht ganz von Null starten zu müssen, aber das hätten andere doch auch. Und noch andere hätten deutlich mehr worauf sie schon aufbauen könnten. Gerade mit neuen Medien geht da einiges, wie der Erfolg mancher Leute auch schon angedeutet hat.

Ähm.. ich rede jetzt nicht davon, dass ein weiterer Kleinstverlag gegründet wird, und dann in der Freizeit das Lieblingsnischenrollenspiel des Verlagsleiters übersetzt wird, sondern davon sich eine Lizenz zu schnappen, 10-20 Leute einzustellen und einen Verlag in ähnlicher Größe und mit ähnlichen Produktausstoß wie Ulisses gründet. Klotzen, nicht kleckern. Gekleckert wird schon genug. Und dann ist da Risiko bei.
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HEXer

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #304 am: 29.12.2022 | 15:01 »
Mal ganz pointiert: Stellt euch mal vor, DSA bekäme von Wizards die gleiche Behandlung wie das Star Wars EU von Disney…

Ich könnte nicht beurteilen, ob das nun gut oder schlecht wäre. Was sagt ihr?

Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #305 am: 29.12.2022 | 15:10 »
Gedankenspiel: wie sähe die deutschsprachige RPG-Verlagslandschaft denn ohne Ulisses aus?

den Kuchen, den vorher Ulisses abgedeckt hatte, liegt bei einem Rückzug aus dem Markt brach
liegt er zu lange brach, verschwindet er auch in andere Hobbys. Marktplatz ist leer
keine Verkäufer, keine Käufer

dieser Kuchen besteht aber auch aus Lizenzen  :think:
Lizenzen gehören jemanden (etwa aus Amiland)

der will sie aktiv halten, BEVOR der Marktplatz leer ist

und er will Geld für die Lizenz sehen. Mal mehr, mal weniger. Am liebsten aber mehr, nur was er bekommt...

oder per Lizenzvertrag in den deutschsprachigen Verlag reinreden und echt störren.
oder alles von sich absegnen lassen (und dann pennen wie CGL, die hochaktive Pegasus-Truppe kann da ein Lied zu singen)
kurzum, der Lizenzgeber kann sich auch gehörig selbst ins Knie schießen und sich wundern, warum da jetzt ein Loch in seiner Bilanz ist, wo vorher Lizenzgebühren standen.

ist jetzt der Zeitdruck bei einem Lizenzanbieter oder einem Verlag größer?
kommt darauf an...

wenn der alt-Verlag kein Geld damit verdienen konnte, wird ein neuer Verlag es nicht eilig haben, Höchstpreise zu bezahlen bzw. sich per Knebelvertrag behindern zu lassen  ;)

kurzum, es stellt sich ein Gleichgewicht beim Geld und der Verlagsfreiheit ein

sind die Lizenzen zu teuer, macht´s keiner
werden die unbewirtschafteten Lizenzen billiger angeboten, so kann es sich ein neuer Verlag erlauben, damit unternehmerisches Risiko einzugehen, vorallem wenn er durch die steigende Vertragsfreiheiten aus dieser Lizenz ganzheitlich wirtschaften kann

Du reduzierst das unternehmerische Risiko auf eine Kostenart. Was ist mit Vorfinanzierung der Übersetzung? Vorfinanzierung des Drucks? Lagerhaltung? Vertriebskosten? Vor allem: Deine Lizenzkosten laufen da bis zur Fertigstellung des Produktes ohne Einnahmen. Klar, mit Crowdfunding kannst Du die Kosten vorab reinholen. Nur da haste auch zwei Probleme: eine wirklich Crowdfunding-Kampagne muss medial vorbereitet werden. Kostet mindestens Zeit, wahrscheinlich auch Geld, wenn Dir selber dabei die Expertise fehlt. Kannst Du am Ende nicht liefern, ist Dein Name auf dem Markt ruiniert. Hast Dich bei den Kosten verkalkuliert, und machst am Ende Minus, klappt Dein gesamter Verlag zusammen, denn Du bist zum Lizenzerwerb in Vorleistung gegangen.

Und nein, amerikanischen Unternehmen dürften nicht drauf warten, dass jemand ihre Lizenzen kauft. Denn ersten kalkuliert außer WotC glaube ich niemand mit Lizenzkosten als Einnahmequelle. Warum sollen die dann zu geringerem Preis verkauft werden? Im schlimmsten Fall kaufen die deutschsprachigen Kunden dann englische Produkte.
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Offline YY

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #306 am: 29.12.2022 | 15:12 »
Mal ganz pointiert: Stellt euch mal vor, DSA bekäme von Wizards die gleiche Behandlung wie das Star Wars EU von Disney…

Ich könnte nicht beurteilen, ob das nun gut oder schlecht wäre. Was sagt ihr?

Also "alles was bisher im Kanon passiert ist, ist ungültig - aber wenn uns nix brauchbares einfällt, bedienen wir uns trotzdem reichlich dort"? ;D

Ein bisschen weniger Kanonfokus würde DSA wohl ganz gut tun, aber das kommt meiner Wahrnehmung nach schon lange mehr aus der Spielerschaft als von den Autoren.
Wirtschaftlich sinnvoll wäre es aktuell also recht deutlich nicht.

Für die weitere Entwicklung wird man aber mMn zumindest um einen "soft reboot" nicht herum kommen.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline felixs

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #307 am: 29.12.2022 | 15:18 »
Im schlimmsten Fall kaufen die deutschsprachigen Kunden dann englische Produkte.

Was einige sowieso tun, weil absehbar eh nicht alles in deutscher Sprache herauskommen wird und weil die Übersetzungsqualität eben leider oft so ist, wie sie halt ist. Die Gründe dafür sind ja hinlänglich bekannt - es gibt da auch nicht wirklich eine Lösung für, denn qualitativ gute Übersetzung ist entweder (zu) teuer, oder ein "Glücksfall" von extremer Selbstausbeutung seitens der Übersetzer.
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Offline Mr. Ohnesorge

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #308 am: 29.12.2022 | 15:49 »
Ähm.. ich rede jetzt nicht davon, dass ein weiterer Kleinstverlag gegründet wird, und dann in der Freizeit das Lieblingsnischenrollenspiel des Verlagsleiters übersetzt wird, sondern davon sich eine Lizenz zu schnappen, 10-20 Leute einzustellen und einen Verlag in ähnlicher Größe und mit ähnlichen Produktausstoß wie Ulisses gründet. Klotzen, nicht kleckern. Gekleckert wird schon genug. Und dann ist da Risiko bei.

Der Seppel wird sein mega krasses Ding natürlich so groß aufziehen, dass er direkt 200 Leute einstellt und die Kosten easy finanziert.  ;D

 :dftt:
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Offline Megavolt

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #309 am: 29.12.2022 | 15:58 »
Was soll denn die Gehässigkeit?

Offline Xemides

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #310 am: 29.12.2022 | 16:08 »
Wie lange konnte sich Splittermond gut halten?
Splittermond ist immer noch erfolgreich. Es gab zur Zeit der Insolvenz mehrere andere Verlage die es übernommen hatten. Im neuen Jahr soll es wieder flott gemacht werden, dafür hat man Tobias Hamelmann als Chefredakteur an Bord geholt, der ja immer daran mitgearbeitet hat.

Das zu wenig erschienen ist hat damit zu tun das die Autoren weg gegangen sind in andere Jobs und den ganzen Problemen die durch Corona und den Ukrainekrieg verursacht worden sind.


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Offline Aedin Madasohn

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #311 am: 29.12.2022 | 16:08 »
Du reduzierst das unternehmerische Risiko auf eine Kostenart

ich beleuchte genau jene Geldgröße (Lizenzgebühren), die der Lizenzgeber beeinflussen kann

Was ist mit Vorfinanzierung der Übersetzung? Vorfinanzierung des Drucks? Lagerhaltung? Vertriebskosten? Vor allem: Deine Lizenzkosten laufen da bis zur Fertigstellung des Produktes ohne Einnahmen.
 
da verrennst du dich gerade argumentativ. DEINE Frage war, was NACH Ulisses geschähe.
Wenn deine weiter aufgeführten Kostenarten GRUNDSÄTZLICH alles wirtschaftlich strangulieren - dann strangulieren sie grundsätzlich bei JEDEM Verlag, der sich daran traut  ;)

übrigens ist die Diskussion über Totholz vs Digitalstore nicht neu. DAS ist keine Ulisses-only Baustelle mit Druck-/Papier-/Logistik-/Transport/Lager- und Vertriebskosten

wenn DAS Totholz eine unrentable Sache geworden ist, dann ist das halt der Technologiewandel  ;)
(Früher haben die Leutchen Platte mit zur Tanzparty geschleppt. Dann Magnetbänder. Irgendwann kamen CDs. Dann digitale Datenträger mit immer besseren Schnittstellen, um die Musik auf die Boxen zu kriegen. Heute kannst du streamen, von Plattformen saugen oder einfach ein YouTube-Video aus Musik anschmeißen)
Platten für Liebhaber zu entsprechenden Liebhaberpreisen lebt übrigens...

Klar, mit Crowdfunding kannst Du die Kosten vorab reinholen. Nur da haste auch zwei Probleme: eine wirklich Crowdfunding-Kampagne muss medial vorbereitet werden. Kostet mindestens Zeit, wahrscheinlich auch Geld, wenn Dir selber dabei die Expertise fehlt.
 wtf?
auf welche Businessplanpräsentation beziehst du dich?
Wenn ein System/Setting am Markt zieht, dann zieht es. Wenn die Kunden "nur darauf lauern"TM, dann hat das Internet schon Reichweite.
Wenn das System/Setting niemanden hinter den Ofen hervorlockt, dann fehlt es augenscheinlich auch nicht im Markt ;)

und wenn Prosaromane (designt, zielgruppenzugeschnitten) deine Expertise ist, kannst du das kalkulieren, Zu welcher Lizenzgebühr du das Setting per Lesestoff am Leben hälst, bis du deiner DADURCH aquirierten Fanbase ein Regelsystem verkaufen möchtest - ODER es auf der Romanebene belässt, weil mehr nicht absehbar ist  ;)

bei gänzlicher Expertiselosigkeit sollte man eh rein gar nichts verlägerisch machen.
wenn hingegen die Ertragslage im RSP Bereich TROTZ Expertise (in irgendwas) nicht zum Überleben eines RSP-Produktes/Linie reicht -
klassischer Strukturwandel. Können Kohlekumpel und Atomingenieure was zu sagen

Denn ersten kalkuliert außer WotC glaube ich niemand mit Lizenzkosten als Einnahmequelle. Warum sollen die dann zu geringerem Preis verkauft werden?
oben führst du aber groß-und-breit sie als ruinösen Kostenfaktor an.
Markt = Angebot und Nachfrage knallen aufeinander.
Wenn zu teuer, dann kein Käufer. Kein Käufer = überhaupt keine Lizenzeinnahmen.
Produkt tot (dann war es auch nicht gebraucht)

oder die grundsätzlich vorhandene Alternative:

Im schlimmsten Fall kaufen die deutschsprachigen Kunden dann englische Produkte.

dann bleibt die Marke bestehen und Jahre später mag die Marktsituation auch wieder ein übersetztes Produkt tragen (mit neumodischen Vertriebsformen oder als Liebhaberpreis-Totholz).

aber natürlich können wir FIXE Marktbedingungen beliebig gegen VARIABLE hin und her jonglieren.
Am Ende bleibt aber nur das am Markt, was sich kostenmäßig trägt.
und Lizenzen sind nun mal Kosten
aber Lizenzen sind besser verhandelbar als der gestiegene Spritpreis beim Spediteur  ;)






Offline Xemides

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #312 am: 29.12.2022 | 16:17 »
Ich meine eher das früher so viele Jugendliche bis Tweens auf Convention waren, weil die von Jugendlichen bis Tweens organisiert wurden.
Wenn eine ältere Gruppe da jetzt eine Convention macht, ist das für Jugendliche jetzt nicht so attraktiv.

So mit 19 bin ich beispielsweise auf Anime Conventions gefahren und auch auf eine Bishounen/Yaoi Convention (also im groben eine Con zu den Themen Boyslove und Slash bzw. Shipping Fandom mit Anime anstrich).
Ich wäre, gerade bei letzterer, eher nicht hingefahren, wenn die so von Leuten 35+ mit einem Publikum von 30+ organisiert worden wäre. Weil irgendwie doch awkward ^^;
Bei meinen ersten Cons war ich 14-20 und die Veranstalter über 40.


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Offline Teylen

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #313 am: 29.12.2022 | 16:43 »
Gedankenspiel: wie sähe die deutschsprachige RPG-Verlagslandschaft denn ohne Ulisses aus?
Wahrscheinlich hätte sich ein anderer Verlag um die Fortführung der DSA-Lizenz bemüht und die unterschiedlichen Linien wären entweder bei den bekannten oder neuen Verlagen.
Der Zeitraum in dem Ulisses gewirkt hat ist zu groß um ein sinnvolles Alternativ-Szenario zu entwerfen.
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Offline Mr. Ohnesorge

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #314 am: 29.12.2022 | 16:54 »
Iirc hat Ulisses die DSA-Lizenz gekauft; Lizenzgebühren zahlen sie also schon mal nicht.
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Camo

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #315 am: 29.12.2022 | 16:59 »
Iirc hat Ulisses die DSA-Lizenz gekauft; Lizenzgebühren zahlen sie also schon mal nicht.

Hier würde ich gerne eingrätschen.
Das geht auf dem amerikanischen Markt, da dort ein Autor ALLE Rechte veräußern kann. Nach deutschem Urheberrecht geht das nicht, da kann der Urheber nur die Verwertungsrechte abgeben, das Urheberrecht aber nicht. Damit wäre ich bei "Lizenzgebühren zahlen sie also schon mal nicht" nicht sicher, denn sie haben nur eine Verwertungslizenz, ihnen gehören nicht alle Rechte daran. Amerikanisches und europäisches Urheberrecht wird aber ganz gerne mal vermischt und verwechselt. ;)

Offline Teylen

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #316 am: 29.12.2022 | 17:03 »
Das ist mir klar. Ich denke nur, dass wenn Ulisses die Lizenz nicht gekauft hätte, hätte jemand anders zu geschlagen.
Das gleiche gilt, nach meiner Einschätzung für andere Lizenzen ob in Bezug auf die Lizenznahme oder den Lizenzkauf.

Ulisses ist aktuell Lizensnehmer für die soweit größten, verfügbaren Lizenzen,
(DSA, D&D 5E wenn auch nicht mehr richtig, PFRPG, WoD, Dune, Alien, Earthdawn..)
Mit der Ausnahme von Cthulhu und Shadowrun, welche bei Pegasus sind.

Wenn man sich versucht eine Entwicklung ohne Ulisses vorzustellen, steht die Frage offen wer sich die Lizenzen geholt hätten und wie erfolgreich die umgesetzt würden.
Wo ich aktuell auch keine Lücke sehe, woher man ein hinreichend einflußreiches/bekanntes RPG bekommt, mit dem man auch nur annährend an das Portfolio rankommt.
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Offline Rorschachhamster

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #317 am: 29.12.2022 | 17:31 »
Vielleicht sind aber auch die erfolgreichen Verlage das Problem... weil die nicht für das Spiel sondern für die Sammler herstellen.  ::)
Ist halt ne Frage wie man Erfolg mißt - rein wirtschaftlich? Für mich als Spieler und für das Hobby an sich ist das völlig irrelevant. ;D
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DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #318 am: 29.12.2022 | 18:26 »
Wenn man sich versucht eine Entwicklung ohne Ulisses vorzustellen, steht die Frage offen wer sich die Lizenzen geholt hätten und wie erfolgreich die umgesetzt würden.

Hab ich versucht, oben darzustellen. Mein Fazit dazu ist: keiner der anderen bestehenden Verlage. Deswegen sehe ich Ulisses als durchaus relevant für den deutschen Markt an. Vielleicht wäre aus dem bunten Straus das eine oder andere, aber eben nicht alles bei anderen Verlagen gelandet.

Pegasus und Ulisses sind die beiden einzigen im deutschsprachigen Raum tätigen Verlage, die es schaffen, mehr als nur einen harten Kern mit Vollzeitjobs zu ernähren. Das ist eine Leistung, die ich nicht klein reden würden. Alle bisher hier genannten Alternativen gehen von noch mehr Kleinstverlagen mit teilweise abenteuerlichen Bedingungen aus.
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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #319 am: 29.12.2022 | 19:50 »
Hab ich versucht, oben darzustellen. Mein Fazit dazu ist: keiner der anderen bestehenden Verlage. Deswegen sehe ich Ulisses als durchaus relevant für den deutschen Markt an. Vielleicht wäre aus dem bunten Straus das eine oder andere, aber eben nicht alles bei anderen Verlagen gelandet.
Die Herausforderung ist, dass sich jeder der Verlage (bis auf Pegasus) mit einem Zugpferd wie DSA deutlich anders entwickelt hätte, als das er es so tat.
Selbst wenn man davon ausgeht, dass sich kein neuer Verlag etabliert. So waren bei der V5 Lizenzanbiederung verschiedene Verlage dabei, von denen man nichts gehört hat oder die sich um das Spiel herum geformt haben.

Das Ulisses durch den Rollenspielvertrieb mehr Vollzeitjobs bietet als ein Kleinverlag ist nachvollziehbar.
Jedoch wenn man versucht sich Ulisses wegzudenken, gehen die großen Lizenzen - die es Ulisses ermöglichen den entsprechenden Umsatz zu erzielen - an Kleinverlage, die wiederum durch diese nicht klein bleiben würden.

In Bezug auf Pegasus Spiele erscheinen mir die Rollenspielprojekte, die durch mittels originär deutsches Material gestützt werden, mehr ein Nebenverdienst (wenn es unter dem Strich überhaupt Geld macht) zum Kerngeschäft der Gesellschaftsspiele zu sein.
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Oasenseppel

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #320 am: 29.12.2022 | 22:56 »
Der Seppel wird sein mega krasses Ding natürlich so groß aufziehen, dass er direkt 200 Leute einstellt und die Kosten easy finanziert.  ;D

Da sieht man eben schon, dass in völlig falschen Bahnen gedacht wird. Es braucht keine "Angestellten". Das Konzept von Lohnarbeit lehne ich ethisch wie politisch und im Übrigen auch wirtschaftlich auf "Arbeitgeberseite" völlig ab. Diese Unternehmensstrukturen haben keine Zukunft, das wird sich bei mittelständischen Unternehmen schneller zeigen, als bei den Industriemolochen, aber es wird sich deutlich manifestieren.

Es geht nicht darum 200 Leute einzustellen, nicht mal 2. Und zwar nicht, weil ich mir einrede irgendwas alleine wuppen zu können. Ganz im Gegenteil.

Der nächste Dummfug ist die Fixiertheit auf Lizenzen. Sorry, aber die Franchisementalität deucht mich nicht klug. Da generiert man schön passives Einkommen für Dritte. Man braucht keine Lizenzen. Wenn es schon an der eigenen Schöpfungskraft krankt, dann ist so ein kreativer Wirtschaftsbereich vielleicht nicht der richtige. Wer keine Kosten entstehen lässt, der muss sie auch nicht stemmen.

Du bist schon echt heiß drauf, meinen anstehenden Erfolg zu bewundern, oder? <3 Da bist du nicht allein. Wird super ^^

Offline Mr. Ohnesorge

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #321 am: 29.12.2022 | 23:04 »
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Offline FlorianGressConsulting

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #322 am: 29.12.2022 | 23:15 »
Da sieht man eben schon, dass in völlig falschen Bahnen gedacht wird. Es braucht keine "Angestellten". Das Konzept von Lohnarbeit lehne ich ethisch wie politisch und im Übrigen auch wirtschaftlich auf "Arbeitgeberseite" völlig ab. Diese Unternehmensstrukturen haben keine Zukunft, das wird sich bei mittelständischen Unternehmen schneller zeigen, als bei den Industriemolochen, aber es wird sich deutlich manifestieren.

Es geht nicht darum 200 Leute einzustellen, nicht mal 2. Und zwar nicht, weil ich mir einrede irgendwas alleine wuppen zu können. Ganz im Gegenteil.

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Ich drücke dir die Daumen und bin gespannt ...
Ehemals Just_Flo in beiden Dispositorien und im Tanelorn nach freiwilligen Accountaufgaben an beiden Orten mittlerweile FlorianGressConsulting in beiden Orten.

Zwischen der Accountaufgabe und dem neuen Account an beiden Orten nur als Lurker ohne Posts aktiv. Als Freund der Mehrperspektivität bei Rollenspielthemen lese ich gerne an beiden Orten.

Habe ich zu der aktuellen Außeinandersetzung eine Meinung? Ja.
Werde ich diese online äußern oder eine der verschiedenen Fraktionen unterstützen? Nein

Online Runenstahl

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #323 am: 29.12.2022 | 23:15 »
Du bist schon echt heiß drauf, meinen anstehenden Erfolg zu bewundern, oder? <3 Da bist du nicht allein. Wird super ^^

Ich drücke grundsätzliche jedem die Daumen der selbst etwas schaffen möchte. Ganz besonders wenn es um mein Lieblingshobby geht.
Ich würde dir allerdings zu etwas mehr Zurückhaltung raten. Ansonsten wird es nämlich sehr peinlich für Dich wenn am Ende nichts dabei herauskommen sollte.
"Reading is for morons who can't understand pictures"
   Gareth (aus der Serie "Galavant")

Klingenbrecher

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Re: Das Rollenspiel schafft sich ab, oder?
« Antwort #324 am: 29.12.2022 | 23:36 »
Ich drücke grundsätzliche jedem die Daumen der selbst etwas schaffen möchte. Ganz besonders wenn es um mein Lieblingshobby geht.
Ich würde dir allerdings zu etwas mehr Zurückhaltung raten. Ansonsten wird es nämlich sehr peinlich für Dich wenn am Ende nichts dabei herauskommen sollte.

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