Autor Thema: Angst im (Horror-)Rollenspiel  (Gelesen 1153 mal)

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Offline felixs

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Re: Angst im (Horror-)Rollenspiel
« Antwort #25 am: 30.11.2023 | 13:21 »
Vieles in Grusel-Rollenspielen hängt an der Atmosphäre am Spieltisch. Und da ist es hilfreich, die Spieler als SL unter Druck zu setzen, Zeitdruck aufzubauen, Konsequenzen schnell und drastisch zu verhängen, plötzliche und unerwartete Ereignisse abrupt einzubringen. Der Druck und die schwindenden Einflussmöglichkeiten, sowie auch die Kulisse der Bedrohung müssen dabei für die Spieler deutlich und erlebbar sein. Ich habe als SL selten auch Mittel des Erschreckens eingesetzt, z.B. (mittellaut) auf den Tisch schlagen, oder plötzliches Auffahren vom Stuhl.

Von "Angst" würde ich nicht sprechen. Ein wenig wohldosierter Stress, Druck ist aber hilfreich. Das Prüfen auf geistige Stabilität ist z.B. bei Cthulhu auch ein geeigneter Spielmechanismus dafür.

Als Ziel würde ich eine streckenweise angespannte, ungewiss-verunsicherte Stimmung bezeichnen; das ausgelieferte Warten auf dräuende, unausweichliche Schrecken.
Da man sich diesen Schrecken ja selbst ausgeliefert hat und jederzeit abbrechen könnte, würde ich von "Stress", vielleicht von "Schauder" oder "Grusel", aber nicht von "Angst" sprechen.
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Offline AndreJarosch

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Re: Angst im (Horror-)Rollenspiel
« Antwort #26 am: 30.11.2023 | 14:48 »
Ich habe in meinem Leben schon sehr viel Cthulhu geleitet (von 1988 bis heute), und ja, die SCs hatten Angst; aber die Spieler waren immer "nur" angespannt.

Ich habe 1992 eine kurze KULT-Kampagne geleitet und da waren sie SCs angespannt und geschockt und nach einigen Abenden hatten die Spieler Angst alleine nach Hause zu laufen.

Offline Issi

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Re: Angst im (Horror-)Rollenspiel
« Antwort #27 am: 30.11.2023 | 19:02 »
Hm? Wo hab ich den von Filmen gesprochen? Ich beziehe mich auf deine Antwort zu Jibas Kommentar:
.. und ging davon aus, dass ihr euch beide im Kontext "am Spieltisch" bezieht. Dementsprechend habe ich abgeleitet, dass es ja auch für andere Gefühl - konkretes Beispiel: Liebe- gelten müsse.
Also dass die Atmo da dann genauso wichtig sein sollte.
Und jetzt drehst du es mir so, als würde ich von Filmen sprechen, damit du mir "Thema Verfehlung" entgegenhalten kannst? Muss das sein? Oder kapiere ich hier was nicht?
Ich habe das Thema Film nur zur Veranschaulichung gewählt - da wahrscheinlich jeder schon Mal einen Liebesfilm gesehen hat - aber vielleicht nicht unbedingt eine Rollenspiel Sitzung in der das Thema Liebe großes Thema war.


Zum Gefühl - ich stelle Mal die Behauptung auf: Atmosphäre ist auch etwas Fühlbares.

Und wenn ich eine Gruselige Stimmung am Tisch habe, dann ist diese Stimmung auch eine Form von Stimmung/ Gefühl bei den Anwesenden.

Edit folgt.
Bei einer funktionierenden Gruselstimmung (die jeder am Tisch wahrnimmt) zweifle ich daher auch ein rein  "kühles Abhandeln" an.

Es mag sicher Spieler geben, die lassen sich extra nicht auf Stimmungen ein. Oder versuchen es zumindest.
Zum Beispiel indem sie sich bewusst nicht so stark mit ihrem Charakter identifizieren.
Aber selbst die stoßen an gewisse Grenzen.
« Letzte Änderung: 30.11.2023 | 19:18 von Issi »