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[Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Eismann:
Ich hatte eh vor die Zeit zwischen jetzt und ca. 2045 nur sehr andeutungsweise zu beschreiben, von daher komme ich da drum herum. Es zieht mich halt nur etwas runter. Aber wie so oft: Dagegen hilft nur Disziplin. Daher habe ich mal probeweise eine erste Lokalbeschreibung fertig gemacht:
Happy, Texas
Anführer: Happy King
Einwohner: ca. 140
Bewaffnete: 45
Ankauf: Getreide, Mais, Stoffe, Zucker
Verkauf: Alkohol, Backwaren, Honig, Kleidung, Schmuck
“Ich bin also gerade auf dem Weg nach Happy, da seh ich wie ein Motorradhelm aus einer Düne raus ragt. Ich geh hin und mache das Visier hoch, da schaut mich aus dem Helm raus einer von den Chrome Masters an. Ich frage ihn, ob ich ihn mitnehmen soll, da meint er: Nein, kein Problem, ich sitz auf meinem Bock, ich fahr selbst.”
# Skin’n’Bones, Amarillo
“Happy, the town without a frown! Financial center of the universe”
# verwittertes Werbeschild an der I-27
Wenn man von Amarillo aus den Resten der I-27 Richtung Süden folgt, landet man nach gut 30 Meilen in Happy. Eigentlich ist Happy eines von diesen kleinen Käffern, die schon durch ihre Silotürme aus der Ferne zu erkennen sind. An einer Stichstraße zwei, drei Dutzend Einfamilienhäuser, ein paar Werkstätten, Gärten, drumherum ein Zaun aus Schrott und Stacheldraht, das Übliche. Damit hört das Übliche aber auch wieder auf, denn Happy ist das Königreich des Happy King. Der King, alias Jose Fernandez, ist ein alternder Latino, eher klein und etwas gedrungen, mit beeindruckendem Bart. Er wirkt eigentlich wie der nette, etwas seltsame Onkel, aber ich hab gehört, dass er auch anders kann, wenn es sein muss. Seine Familie schmeißt den ganzen Laden, und er selbst tritt als Bürgermeister und Reverent in der Happy Church auf, die mitten im Dorf liegt. Es heißt, dass er in den 40ern der Anführer einer Knastgang im Polunsky Unit in Polk County war. Aber mittlerweile hat er zu Gott gefunden, zumindest behauptet er das. Trotzdem sind die nördlichen Silotürme zu einer ziemlichen Festung ausgebaut worden, und auch die Silos im Süden von Happy sind immer mit einem Ausguck besetzt. Wichtiger als der Happy King ist aber das, was er braut: Alkohol. Einerseits brennt er einen wirklich guten Bourbon. Aber den Umsatz machen die großen Destillen bei der Silofestung. Den hochprozentigen Fusel verkauft er hauptsächlich an die Pains in Amarillo, die ihn für ihre Karren und Bikes brauchen. Nicht, dass sie ihn sich nicht auch in den Schädel kloppen, aber ohne das Ethanol vom Happy King wären so manche Pains Fußgänger. Entsprechend sind die Verbindungen zwischen den Pains von Amarillo und dem King ganz gut.
> Mal Karten auf den Tisch: Jede Pain Gang, die nicht völlig neben der Spur ist, könnte den Laden überrollen. Der Zaun ist ein Witz und die paar Hansel kriegt man schon klein. Klar, die Silofestung hats in sich, aber kaputt kriegt man alles. Aber: Die Pains brauchen den Sprit, und ein geplündertes Happy ist ein unproduktives Happy. Und das würde die Pains in Amarillo nicht sehr, nun, happy machen.
> Doc Jack
Am nördlichen Rand von Happy betreibt die gut 80jährige Aunt Lizzy die “Lonesome Dove”, einen kleinen Laden, in dem sie uralten Türkisschmuck, Steppdecken, aber auch Honig, Marmelade, Kuchen und Früchtetee verkauft. Ach ja, und Hosen. Das meine ich ernst. Lizzy näht sie zusammen mit einigen anderen aus Happy selbst mit alten Nähmaschinen, und sie passen wie angegossen und halten echt was aus. Man muss nur Zeit mitbringen, denn oft stapeln sich die Bestellungen bei ihr. Obwohl der Laden völlig ungeschützt noch vor dem Schrottzaun von Happy in einem roten Farmhaus residiert, scheint sich bisher kein Pain an ihm vergriffen zu haben. Das mag auch mit dem herzlichen Wesen von Lizzy Elders zusammenhängen, die mit Freundlichkeit und unerschrockener Offenheit mit jedem Besucher umgeht, als wäre es ihr leiblicher Enkel. Tatsächlich ist sie bei vielen der Pains aus Amarillo so beliebt, dass es vermutlich mit jedem ein hässliches Ende nehmen würde, der sich an der kleinen, zerbrechlich wirkenden Dame vergreift. Da Lizzy viel zu tun hat und die Nachfrage nach hausgemachten Früchtetees eher gering ist, ist die Lonesome Dove nur Samstags geöffnet.
Genau auf der anderen Seite, ein gutes Stück südwestlich, aber noch in Sichtweite der Silos, befindet sich der Happy Cemetery. Bei einigen Leuten in der Region bis rauf nach Boise City hält sich der Aberglaube, dass ein glückliches Nachleben im Jenseits auf einen wartet, wenn man auf dem Happy Cemetery begraben wird. Na, zumindest weiß der Happy King, wie man sowas würdig über die Bühne bringt, mit schwarzen Anzügen, Grabträgern und so weiter. Vielleicht doch besser, als als Gerippe unter einer Düne zu enden.
> Bei den Death Dealers kann man eine Art Versicherung abschließen, dass man auf dem Happy Cemetery landet. Man zahlt eine bestimmte Summe ein, und wenn man irgendwo tot über den Zaun hängt, wird das Leichengeld öffentlich gemacht. Quasi wie Kopfgeld, nur mit Toten. Wer die Leiche dann in Amarillo abliefert, kriegt die Knete. Natürlich sollte man die Sache geheim halten, ansonsten könnte jemand auf die Idee kommen einem eine Kugel zwischen die Augen zu jagen, die Leiche abzuliefern und das Geld einzustreichen. Ach ja, und sie machen einen DNA-Test mit der Leiche. Da macht man sich keine Freunde, wenn man irgendwen abliefert.
> The Real Dave
Was gibts sonst noch zu erwähnen? Jedes Jahr am 04. Juli, am Unabhängigkeitstag, findet ganz in der Nähe des Friedhofs ein Rodeo statt. Es ist nicht sonderlich spektakulär, aber dafür fiesst der Bourbon in Strömen.
Eismann:
Mittlerweile bin ich mit dem ersten Hotspot fertig. Amarillo ist quasi Hauptstadt der Pains, dazu kommen Happy im Süden und Cactus im Norden mit deutlich kürzeren Beschreibungen.
Ursprünglich hatte ich vor in Wichita Falls eine größere Pain Gang zu stationieren, aber das wäre wieder Nordtexas und dazu sehr nah an Dallas, was nicht so richtig funktioniert. Ich möchte trotzdem Wichita Falls mit drin haben, weil ich da zum ersten Mal die verfallene und abgehängte Seite des ländlichen Amerikas gesehen habe.
Beim Schreiben hat sich gezeigt, dass ich mit der Kombination aus Zitaten, Ingame-Erzähler und dem dazwischen gestreuten "Shadowtalk" auf Outgame-Texte jenseits von den kleinen Tabellen am Anfang der jeweiligen Locations verzichten kann. Mal schauen, ob sich das so durchhalten lässt.
Die große Pain Gang, der Metal Meltdown, wird wohl nach North Platte, Nebraska umziehen und damit einen recht weit nördlichen Schwerpunkt setzen. Das Städtchen liegt ganz günstig und hat zudem einen für die Region großen Flughafen, was mir für die Beschreibung der Gang sehr zu pass kommt. Außerdem liegt da die Ranch von Buffalo Bill, was will man also mehr?
Damit hätten wir dann eine Perlenkette von Schauplätzen beginnend in Fort Worth über Amarillo, Boise City (OK), dem Dreieck Garden City - Syracuse - Ulysses in Kansas bis nach North Platte.
Ich hatte mir eigentlich vorgenommen das Thema "Indianer" nur recht oberflächlich zu thematisieren, weil ich mich da nicht sonderlich gut auskenne und es sonst vielleicht zu klischeehaft wird. Gut, vielleicht nicht so übertrieben klischeehaft wie bei Shadowrun, aber trotzdem. Aber nachdem die aktuelle Regierung versucht Indianern die Staatsbürgerschaft zu entziehen, fühle ich mich provoziert. Die Lakotas fordern seit Jahrzehnten die Black Hills zurück (Details dazu), und mit der schwachen staatlichen Kontrolle in der Bowl hätten sie durchaus eine Chance sie sich zurückzuholen.
Anbei die überarbeitete Version von Happy. Ich war mit vielen Details unzufrieden. Passiert halt, wenn man sowas Nachts um 3 schreibt. Vielleicht ists ja interessant zu sehen, wie Texte sich über die Zeit so ändern können.
Happy, Texas
Anführer: Happy King
Einwohner: ca. 140
Bewaffnete: 45
Ankauf: Getreide, Mais, Stoffe, Zucker
Verkauf: Alkohol, Backwaren, Kleidung, Schmuck
“Ich bin also gerade auf dem Weg nach Happy, da seh ich wie ein Motorradhelm aus einer Düne rausragt. Ich geh hin und mache das Visier hoch, da schaut mich aus dem Helm raus einer von den Chrome Masters an. Ich frage ihn, ob ich ihn mitnehmen soll, da meint er: Nein, kein Problem, ich sitz auf meinem Bock, ich fahr selbst.”
# Skin’n’Bones, Amarillo
“Happy, the town without a frown! Financial center of the universe”
# verwittertes Werbeschild an der I-27
Wenn man von Amarillo den Resten der I-27 Richtung Süden folgt, landet man nach gut 30 Meilen in Happy. Eigentlich ist Happy eines von diesen kleinen Käffern, die schon durch ihre Silotürme aus der Ferne zu erkennen sind. An einer Stichstraße zwei, drei Dutzend Einfamilienhäuser, ein paar Werkstätten und Gärten, das Übliche. Interessant ist Happy aber trotzdem, denn es ist das Königreich des Happy King. Der King, alias Jose Fernandez, betreibt die Destillen von Happy und stellt den besten Bourbon im Umkreis von 200 Meilen her. Er wirkt mit seinem Rauschebart und seinem Bierbauch eigentlich wie der nette, etwas seltsame Onkel, aber ich hab gehört, dass er auch anders kann, wenn es sein muss. Er tritt gerne als Bürgermeister und Reverent in der Happy Church auf, die mitten im Dorf liegt, während seine Familie das restliche Dorf auf Trab hält.
> Der Happy King war in den 40ern Anführer der Tangos im Polunsky Unit in Polk County. Lasst euch also von seiner Netter-Typ-Tour nicht einwickeln. Dass er mittlerweile zu Gott gefunden hat, nehme ich ihm nicht ab.
> Cimarron Toast
Während das Dorf selbst bloß von einem Zaun aus Schrott und Stacheldraht geschützt wird, sind die Silotürme im Norden zu einer ziemlichen Festung ausgebaut, und die Silos im Süden von Happy sind zumindest mit einem Ausguck besetzt. Wie schon gesagt, der Happy King brennt in seiner kleinen Brennerei einen richtig soliden Bourbon. Aber den Umsatz machen die großen Destillen bei der Silofestung. Den hochprozentigen Fusel verkauft er hauptsächlich an die Pains in Amarillo, die ihn für ihre Karren und Bikes brauchen. Nicht, dass sie ihn sich nicht auch in den Schädel kloppen, aber ohne das Ethanol vom Happy King wäre so mancher Pain Fußgänger. Entsprechend sind die Verbindungen zwischen den Pains von Amarillo und dem King ganz gut.
> Mal Karten auf den Tisch: Jede Pain Gang, die nicht völlig neben der Spur ist, könnte den Laden überrollen. Der Zaun ist ein Witz und die paar Farm Boys kriegt man schon klein. Klar, die Silofestung hats in sich, aber kaputt kriegt man alles. Der Punkt ist: Die Pains brauchen den Sprit, und ein geplündertes Happy ist ein unproduktives Happy. Und das würde die Pains in Amarillo nicht sehr, nun, happy machen.
> Doc Jack
> Jose hat aus seiner Zeit im Knast sicher noch Connections zu den Familias in El Paso. Von daher würde es mich nicht überraschen, wenn er in seinem Siloturm mehr Feuerkraft hat, als man bei ein paar Landeiern erwarten würde. Seine beiden Söhne Alejandro und Erasmo kümmern sich um die Destillen und den Schutz von Happy. Angeblich hat Jose noch eine Tochter, die irgendwo an der Westküste auf ein College geht, aber dazu ist kaum was herauszufinden.
> Private I
Am nördlichen Rand von Happy betreibt die gut 80jährige Aunt Lizzy die “Lonesome Dove”, einen kleinen Laden, in dem sie uralten Türkisschmuck, Steppdecken, aber auch Honig, Marmelade, Kuchen und Früchtetee verkauft. Ach ja, und Hosen. Das meine ich ernst. Lizzy näht sie zusammen mit einigen anderen aus Happy selbst mit alten Nähmaschinen, und sie passen wie angegossen und halten echt was aus. Man muss nur Zeit mitbringen, denn oft stapeln sich die Bestellungen bei ihr. Obwohl der Laden völlig ungeschützt noch vor dem Schrottzaun von Happy in einem roten Farmhaus residiert, scheint sich bisher kein Pain an ihm vergriffen zu haben. Das mag auch mit dem herzlichen Wesen von Lizzy Elders zusammenhängen, die mit Freundlichkeit und unerschrockener Offenheit mit jedem Besucher umgeht, als wäre es ihr leiblicher Enkel. Tatsächlich ist sie bei vielen der Pains aus Amarillo so beliebt, dass es vermutlich mit jedem ein hässliches Ende nehmen würde, der sich an der kleinen, zerbrechlich wirkenden Dame vergreift. Da Lizzy viel zu tun hat und die Nachfrage nach hausgemachten Früchtetees eher gering ist, ist die Lonesome Dove nur Samstags geöffnet.
Genau auf der anderen Seite, ein gutes Stück südwestlich, aber noch in Sichtweite der Silos, befindet sich der Happy Cemetery. Bei einigen Leuten in der Region bis rauf nach Boise City hält sich der Aberglaube, dass ein glückliches Nachleben im Jenseits auf einen wartet, wenn man auf dem Happy Cemetery begraben wird. Na, zumindest weiß der Happy King, wie man sowas würdig über die Bühne bringt, mit schwarzen Anzügen, Grabträgern und so weiter. Vielleicht doch besser, als als Gerippe unter einer Düne zu enden.
> Bei den Death Dealers kann man eine Art Versicherung abschließen, dass man auf dem Happy Cemetery landet. Man zahlt eine bestimmte Summe ein, und wenn man irgendwo tot über den Zaun hängt, wird das Leichengeld öffentlich gemacht. Quasi wie Kopfgeld, nur mit Toten. Wer die Leiche dann in Amarillo abliefert, kriegt die Knete. Natürlich sollte man die Sache geheim halten, ansonsten könnte jemand auf die Idee kommen einem eine Kugel zwischen die Augen zu jagen, die Leiche abzuliefern und das Geld einzustreichen. Ach ja, und sie machen einen DNA-Test mit der Leiche. Da macht man sich keine Freunde, wenn man einfach irgendwen anderes abliefert.
> The Real Samurai
Was gibts sonst noch zu erwähnen? Jedes Jahr am 04. Juli, am Unabhängigkeitstag, findet ganz in der Nähe des Friedhofs ein Rodeo statt. Es ist nicht sonderlich spektakulär, aber dafür fließt der Bourbon in Strömen.
schneeland:
Liest sich schon mal ganz gut, finde ich :d
Eismann:
Es zeichnet sich recht deutlich ab, dass die Locationbeschreibungen sich in kurze und lange Beschreibungen auftrennen.
Amarillo zum Beispiel wird bei 3500 Zeichen pro Seite gut 9 Seiten haben, während die kurzen wie Happy mit 1-2 Seiten auskommen. In der Summe dürfe das, was ich mir an Lokalbeschreibungen vorgenommen habe, dann auf rund 50-60 Seiten rauskommen.
Die Locations mit den kurzen Beschreibungen beleuchten meist nur eine Facette des Settings oder haben eine spezifische erzählerische Funktion. Beispielsweise ein Handelsposten wie Happy oder ein Gefängnis in einer Salzmine als Abenteueraufhänger.
Die größeren Locations haben hingegen meist mehrere Fraktionen, eine ganze Reihe an NSCs und können damit als Abenteuerschauplatz unterschiedliche Funktionen einnehmen. Ich hadere noch etwas damit, was für Infos jeweils rein müssen und wie ausgiebig ich bestimmte Elemente beschreiben muss, damit sie einerseits genug Futter bieten aber andererseits nicht zu ausgewalzt wirken. Erfahrungsgemäß neige ich eher dazu zu viele Infostückchen in zu wenig Text zu stopfen als zu viel Platz mit Schwurbel zu füllen, aber das ist eine subjektive Sache.
Eismann:
Fort Boise ist etwas kürzer geworden als erwartet. Aber da wohnen auch nur 200 Leute und ich wollte nicht zu viel Kleinkram auswalzen.
Ich werde wohl noch einen Schauplatz am westlichen Teil des Arkansas Rivers aufmachen müssen, mit einem Fokus auf Las Animas an der Mündung des Purgatoire River. Ein Stück weiter östlich ist noch das Zebulon Pike Monument. Würde man sich die Namen so ausdenken, würde man vermutlich nicht ernst genommen.
Ich habe mir überlegt, dass es nicht ganz unrealistisch sein könnte, wenn der Fluss einfach privatisiert wird und die Wassernutzung von einem Konzern rationiert und abgerechnet wird. Mangels Alternativen ein profitables Monopol mit jede Menge Konfliktpotential.
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