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[Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl
Eismann:
Da das ja ein wichtiges Thema ist, hab ich mich mal zum Thema Telekommunikation ausgelassen.
Kommunikation
Während konkurrierende Techunternehmen über Jahrzehnte hinweg die wichtigsten Orbits mit immer mehr Minisatelliten zugepflasterten, wurden die unterschiedlichsten Konflikte auch im Weltraum ausgetragen und Kommunikations- und Spionagesatelliten mit Abfangraketen und Jagdsatelliten zerstört. 100 Jahre nach der ersten Mondlandung ist das All rund um den blauen Planeten so voll von Raketenstufen, Satellitenteilen und anderem Weltraumschrott, dass kaum ein hoch geschossener Satellit länger als einige Wochen unbeschadet seine Bahnen ziehen kann. Jeder Versuch dieses Problem international anzugehen, ging im beständigen Gezänk der Nationalstaaten und Konzerne unter. Entsprechend ist man wieder auf terrestrische Sender angewiesen, was in der Hell Bowl gleich mehrere Probleme aufwirft. Erstens kann man nicht einfach ein paar Sendemasten aufstellen, da die Pains und so ziemlich jeder Schrauber, der etwas auf sich hält, unbewachte Masten innerhalb von Stunden in seine Bestandteile zerlegen und abtransportieren würde. Zweiten stellen die Staubstürme ein kaum zu kalkulierendes Risiko für technische Geräte dar. Da wäre der feine Staub, der in fast jedes Gehäuse eindringt, Kühlgitter verstopft und innerhalb kürzester Zeit alle beweglichen Teile lahmlegt. Und dazu kommen die elektrostatischen Aufladungen, die stete Begleiter der Sandstürme sind und Elektronik überladen und zu Kurzschlüssen führen. Daher haben Kommunikationskonzerne wie Minoan Digital oder Virtual Infinity Inc. über die Hell Bowl befestigte und bewachte Sendetürme verteilt, die die Datenströme geschützt vor gierigen Fingern von Metropole zu Metropole weiterleiten. Kommt ein Sturm auf, werden die Sendeantennen eingefahren und versiegelt.
Da die Bowl dünn besiedelt ist und die Einwohner als finanzschwach und suspekt gelten, akzeptieren die Türme nur Signale von den wenigen registrierten Nutzern innerhalb der Bowl. Hierzu gehören die meisten Konvoi-Captains und einige wohlhabendere Einwohner. Die meisten anderen müssen auf archaischere Technologien zurückgreifen. Radio und Lokalfernsehen feiern so genauso eine Renaissance wie CB-Funk, mit dem Siedlungen, Konvois und die Pains die Verbindung untereinander aufrechterhalten. Manche technikaffineren Gemeinden betreiben auch kleine, lokale Netzwerke, die aber meist über keine Verbindung zu den Sendetürmen verfügen. Wenn die Stürme über das Land ziehen, versagen aber selbst die rustikalen CB-Funkgeräte ihren Dienst.
Eismann:
Ich schaue gerade CB-Funkreichweiten nach. Das geht wohl in guten Umständen bis zu 200km weit. Da es keine Berge gibt, gibt es zwar keine Funkschatten, dafür aber auch keine erhöhten Punkte, von denen man aus senden kann, daher vermute ich mal, dass die Reichweiten unter diesen 200km liegen. Trotzdem können lokale Sender mit ausreichend Leistung und langen Antennen gut zur Orientierung genutzt werden, was in konturarmen Regionen sicher hilfreich ist. Außer natürlich im Staubsturm. Mobile Geräte haben hingegen eine deutlich geringere Reichweite. Kann auch interessant sein, wenn man zwar empfangen, aber in Notsituationen nicht senden kann.
Beim Thema Religion werde ich wohl christliches Sektierertum nach vorne stellen. Passt zur Region und der Situation. Und man kann fahrende Priester einbauen.
Eismann:
Ich werde wohl früher oder später nicht umhin kommen mal vor Ort zu recherchieren. Ich habe mich schon ein paar Mal dabei erwischt die Leute als totale Hillbillys zu sehen.
Eismann:
Ich bin zur Zeit noch bei den eher langweiligen Elementen des Weltenbaus wie Bildung oder Religion, um die Hell Bowl plausibel aufzuziehen. Aber immerhin habe ich mittlerweile eine gute Erklärung, warum es Konvois gibt statt Luftfracht.
Die Konvois
Die Zerstörung von Dallas nahmen viele Staaten zum Anlass strenge Gesetze zur Regelung von Überflugrechten zu erlassen. Teils aus einem echten Sicherheitsbedürfnis heraus, teils um die jeweils eigenen Fluggesellschaften gegenüber ihren Konkurrenten aus anderen Staaten zu bevorteilen, wurden die Ein- und Überflugrechte vieler Staaten kontingentiert und mit teuren Lizenzen versehen, die den Flugverkehr massiv einschränken und bis heute ausgesprochen kostspielig machen. Einige Staaten wie Deseret verbieten sogar komplett den Überflug über ihr Territorium und drohen notfalls mit dem Einsatz von Waffengewalt, um dieses Verbot durchzusetzen. Entsprechend wichtiger ist der Transport über den Landweg geworden. Da die Schienennetze schon vor dem Zusammenbruch der USA in einem schlechten Zustand waren und in der Hell Bowl durch Wanderdünen und Anschläge der Pains das Risiko für den Bahnverkehr zu groß ist, greift man stattdessen zu bewaffneten Konvois aus teilweise geländegängigen Trucks zurück, um Waren und Passagiere von einer Metropole zur anderen zu transportieren. Diese überdimensionierten Zugmaschinen sind meist mit Aufliegern und zusätzlichen Anhängern ausgestattet. Ihre Besatzung von 8-12 Mann muss in der Lage sein im Notfall im Schichtbetrieb rund um die Uhr weiterzufahren, um nicht in die Verlegenheit zu kommen in gefährlichen Regionen campieren zu müssen. Zudem sind die Fahrzeuge zu ihrem Schutz meist gepanzert und bewaffnet. Aufgrund der schlechten Straßenverhältnisse, eingestürzten Brücken und anderen Hindernissen kommen die Konvois trotz leistungsfähiger Maschinen meist nur mit 30-50 km/h voran. Konvois bestehen aus 5 bis 20 Transportern und bisweilen einigen Begleitfahrzeugen, die zur Aufklärung vorausfahren oder liegengebliebene Road Trains bei Reparaturen unterstützen können. Außerdem schließen sich oft Reisende und Händler auf eigene Faust den Konvois an, entweder um die Hell Bowl zu durchqueren oder Siedlungen auf der Strecke anzusteuern. Nur selten machen sich kleinere Konvois oder sogar einzelne Transporter auf den Weg, und wenn, dann nur um für einen gigantischen Bonus wirklich wichtige und eiligen Waren zu transportieren.
Die Regeln für den Betrieb eines Konvois werden vom Konvoi-Captain festgelegt, der auch die Navigation und die Planung des Konvois übernimmt. Diese Regeln umfassen die nötige Mindestgeschwindigkeit der beteiligten Road Trains, die Kontrolle des Frachtverzeichnisses und die Prüfung der Fahrzeuge und der Besatzungen vor der Abfahrt. Hinzu kommen Regeln ob und wenn wie lange der Konvoi stoppt, sollte ein Fahrzeug in Probleme geraten. Besonders strikte Captains halten sich an die Regel, dass der Verlust eines Fahrzeuges die Sicherheit aller anderen mehr als aufwiegt. So hat die Besatzung eines Transporters im Falle einer ernsten Panne gerade genug Zeit, um auf einen anderen Transporter zu wechseln, bevor die liegengebliebene Zugmaschine inklusive Ladung in Brand gesteckt oder gesprengt wird. Dies soll Pains und anderes Gesindel davon abhalten Transporter zu sabotieren in der Hoffnung zurückgelassene Fracht plündern zu können.
Die Navigation innerhalb der Bowl ist nicht ganz einfach, da weder Satellitennavigation noch eine vertrauenswürdige Beschilderung existiert. Die Navigationssysteme der Trucks können zwar durch Trägheitsmesser und Anpeilung der Funksignale der verschiedenen Siedlungen leidlich genau arbeiten, aber spätestens wenn ein Sandsturm aufzieht, ist es damit schnell vorbei. Natürlich wird jeder Konvoifahrer versuchen einen Sturm zu umgehen oder an einem sicheren Ort auszusitzen, aber die Wettervorhersagen sind oft ungenau und die Stürme können sich innerhalb weniger Stunden zusammenbrauen. So stellt sich dann die Frage, ob man mitten auf freier Fläche warten oder nur mit eingeschränkten Hilfssensoren durch den Sturm navigieren will. Mehr als ein Transporter ist so schon von teils Tage andauernden Stürmen überrollt worden und wurde danach halb unter Dünen begraben aufgefunden, ohne eine Spur von der Besatzung.
Eismann:
Ich hab mittlerweile die Hell Bowl grob abgesteckt, mit den Eckpunkten Salina (Kansas), Denver, Dallas, Las Cruces (New Mexico), insgesamt etwas mehr als 700x700 Kilometer. Aber Zahlen sagen halt wenig aus, und ich bin etwas hin und her gerissen, ob das für ein Setting mit LKW-Konvois und Spinnern in Muscle Cars nicht zu klein ist. Andererseits sind 700km die Strecke von Hamburg bis München, und die Straßenverhältnisse sind in der Hell Bowl freundlich umschrieben beschissen zu nennen.
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