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[Painkiller] Dark Future in der Dust Bowl

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Eismann:
Das Bild wird nach ein wenig Nachdenkzeit langsam klarer. Von den USA sind grob gesagt zwei Blöcke übrig geblieben. Die United American States, bestehend aus den großen Zentren an der Ost- und Westküste + ein bisschen drumherum, und die Free States of America, quasi der ganze Rest aus dem Zentrum und dem Süden. Dazu kommen einzelne Staaten oder Regionen wie beispielsweise Deseret (ehemals Utah), die sich entweder selbstständig gemacht haben, von Kräften außerhalb vereinnahmt wurden oder umstritten sind.
Die FSA sind der feuchte Traum christlicher Fundamentalisten amerikanischer Lesart, mit Family Values, Unterdrückung Andersdenkender etc.
Die UAS ist quasi das Gegenstück, sehr individualistisch (bis hin zur Gleichschaltung, weil viele dem jeweiligen neuen Individualisierungstrend hinterherrennen), aggressiv avantgardistisch etc.
De facto sind beide das aber nur für die Masse der einfachen Leute, die diese Ausrichtungen medial eingehämmert kriegen. Beide Blöcke werden von Oligarchen dominiert, die stets ein Auge dafür haben, dass a) die Menschen ein Feindbild haben und b) sie selbst dabei zu ihrem Profit kommen. Entsprechend gelten Teilhabe der Gesellschaft an der Produktivität, Bildung jenseits der kommerziellen Nutzbarkeit, Umweltschutz und staatliche Eingriffe zu Ungunsten der Oligarchen als absolutes No-Go. Stattdessen setzt man medial den Fokus immer wieder auf eigentlich irrelevante Aufregerthemen, die dann medienwirksam angegangen und bekämpft werden.
Die Bowl ist daher nicht nur eine rechtlose Gefahrenzone, sie kann zusätzlich auch als Rückzugsort für Leute dienen, die in beiden Systemen negativ auffallen. Gerade Orte wie Amarillo, das von einem Bündnis aus Pains beherrscht wird, sind dadurch nicht einfach nur Klischee-Brutalo-Ansiedlungen, sondern hier kann man auch flüchtige Kriminelle, Whistleblower, Ketzer, Systemsprenger und andere Störenfriede antreffen. Was wiederum Kopfgeldjäger, Inquisitoren, Texas Ranger etc. anzieht.
Das ist zwar arg karikaturesk politisch, was sicher manche Leute verärgern kann. Aber andererseits, es ist Dark Future.

Eismann:
Eine Grundfrage beim Weltenbau ist auch: Was machen die Leute da eigentlich alle? Wovon leben sie?
Von daher, was wird eigentlich in der Hell Bowl produziert bzw. was produziert Umsatz?
Rinderzucht: Viehzucht ist immer noch ein Thema, auch wenn die Menge deutlich geringer ist als heute, einerseits aufgrund des Wasser- und Vegetationsmangels, andererseits aufgrund teurer Futtermittel.  Auch andere Nahrungsmittel sind im Preis deutlich gestiegen, und so ist ein schönes, blutiges Steak oder ein echter Cheeseburger ein Luxusprodukt. Daher lohnt sich die Rinderzucht in vielen Regionen der Bowl immer noch, auch wenn die Tiere viel mehr Fläche brauchen als heutzutage. Entsprechend ist Rinderdiebstahl und Handel mit gestohlenen Tieren ein großes Thema. In manchen Regionen werden mittlerweile auch vermehrt Ziegen gehalten, weil sie deutlich genügsamer sind.
Agrikultur: In großen Treibhäusern werden Obst und Gemüse angebaut, speziell im Nordwesten am Rand der Rockys, wo die Wasserversorgung etwas besser klappt. Ansonsten muss versalzenes Grundwasser hochgepumpt und entsalzen werden, weshalb viele Farmen größere Solaranlagen haben. Entsprechend groß ist der Betriebsaufwand, und wenn ein Staubsturm naht, müssen Treibhäuser und Solaranlagen abgedeckt werden, um Schäden zu vermeiden.
Gas und Öl: Die meisten Vorkommen sind zwar erschöpft, aber in einigen Regionen werden noch Reste gefördert und zu Treibstoff verarbeitet oder zum Betrieb von Entsalzungsanlagen verwendet.
Müllentsorgung: Zeitweise wurde CO2 in die erschöpften Gaslager gepumpt, aber das wird mittlerweile nicht mehr finanziert. Dafür kann man in der Hell Bowl sehr gut Müll loswerden, da mangels staatlicher Strukturen niemand großartig was dagegen unternehmen kann. Zumindest in den Regionen, wo Farmer und Rancher sich nicht durchsetzen können.
Schrott: Die Bevölkerungszahl der Bowl ist in den letzten Jahrzehnten deutlich gesunken. Entsprechend viele leerstehenden Häuser, Industriegebäude etc. gibt es. Kupfer, Messing und andere Metalle aus Kabeln, Leitungen und Elektronikschrott sind so immer noch leicht aufzutreiben und bringen durchaus ein paar Silberdollar ein.
Konvois: Die Konvois benötigen Reparaturen, Schutz und Versorgung. Außerdem wird teils an Infrastruktur wie Brücken Maut fällig. Andererseits werden sie manchmal auch überfallen und geplündert, was wiederum jede Menge Hehlerware bedeutet.
Illegales aller Art: Was weder in den UAS noch in den FSA erlaubt ist, findet irgendwo in der Bowl ein Plätzchen. Die Herstellung synthetischer Drogen, digitale Kriminalität (soweit man Zugriff zu den Funktürmen hat) und Schmuggel spülen Geld in die Bowl.
Schmuggel: Nochmal genauer: Bei SR war es immer ein Klassiker, bei jeder Region "hier gibt es Schmuggel" dranzuschreiben, ohne Erklärung, was von wo nach wo geschmuggelt wird. Von daher, was wird stark mit Zöllen belegt, auf einer Seite stark besteuert oder ist ausfuhrbeschränkt oder sogar illegal und lohnt sich zu verkaufen?
Von den FSA in die UAS: Subventionierte Medikamente, Ausfuhrbeschränkte Elektronik, Hehlerwaren. Ich würd ja auch Pornos sagen, aber das dürfte mittlerweile komplett digital laufen.
Von den UAS in die FSA: Tabakwaren, unregistrierte Schusswaffen, Spirituosen

Schon aus diesen Setzungen sollten eigentlich einige Aufhänger entstehen können.

Doc-Byte:

--- Zitat von: Eismann am 22.02.2023 | 19:46 ---[...] Bei SR war es immer ein Klassiker, [...]
--- Ende Zitat ---

Ein andere Klassiker von SR (und anderen Settings) sind obskure Forschungseinrichtungen, von denen mangels staatlicher Kontrolle keiner so genau weiß, wer eigentlich dahinter steckt, geschweige denn, woran dort gearbeitet wird.

Ansonsten klingt deine Liste schon mal sehr solide und durchdacht. :d

Vielleicht noch irgendwas rund um "Sport" ergänzen? Sport bzw. große Ligen sind immer ein Geschäftsfaktor. Vielleicht gibt es ja irgendeine lokale Spezialität? So was wie simulierte Konvois? Team A muss eine Fracht von x nach y bringen und Team B soll sie ihnen abjagen? Das Ganze hübsch medial aufbereitet und mit vielleicht einem Dutzend Teams in der Liga? Verletzungen gehören zum Alltagsgeschäft (und machen die Matches erst so richtig interessant), was in der Bowl auch niemanden kümmert, aber immerhin haben die Spieler eine erstklassige medizinische Versorgung in ihren Verträgen stehen. Und weil sie obendrein ziemlich gut verdienen, strömt ständig Nachwuchs in die Liga und gleicht so "den branchenüblichen Schwund" aus.

Eismann:
Hm, das hat schon starke Urban Combat Vibes. Ich find sowas immer schwierig zu erklären, gerade in so schwer zu kontrollierenden Umgebungen.

Bombshell:
Ist Gentechnik komplett eingebrochen oder gibts diese Ergebnisse nur außerhalb der Bowl?

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