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Gods and Monsters - James Gunns DCU-Reboot

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Noir:

--- Zitat von: tartex am  9.02.2023 | 09:34 ---Egal. Inzwischen wird - was man hört - am Ende von Flash munter weiterrumgeschnitten. Der Anti-Monitor Warner-Gunn stellt sicher, dass jede Erinnerung an die Ecken des Multiversums, die nie sein dürfen, versiegt.

--- Ende Zitat ---

Was ich für eine gute Sache halte. Und ich bin Fan des Snyderverse. Also ein GEWALTIGER Fan des Snyderverse. Ich glaube, ich hätte in meinem Leben nie wieder etwas für mich epischeres gesehen, als Snyders Justice League 2 und 3. Aber der Zug ist jetzt nun einmal abgefahren. Und ich freue mich jetzt aufs Gunnverse. Das kann was werden. Ehrlich gesagt, fänd ichs noch besser, wenn einfach alle Schauspieler ausgetauscht würden. Hab ich ja schon gesagt (Und lasst Momoa verdammt nochmal Lobo spielen :'( )

Aber gut ... ich warte gespannt auf das, was da kommt. Und wenn Warner nicht direkt wieder Muffensausen bekommt, dann glaub ich, dass uns da großes erwartet.

Alexandro:
Chaotische Umstrukturierungen gab es bei The Flash schon bevor Gunn am Ruder war (zuletzt um irgendwie Keaton, Cavill und Gadot reinzuquetschen (und außerdem die lahmen Schurken aus Man of Steel), nachdem die Produktion eigentlich schon stand).


--- Zitat von: tartex am  8.02.2023 | 08:34 ---Wenn ich die besten Filmemacher bekomme, dann deshalb, weil Platz für Visionen ist, nicht weil sie ihre Unterschrift unter die Schablone, die sie nachziehen durften setzen können.
--- Ende Zitat ---

Visionen sehe ich bisher im DC(E)U eher weniger, oder höchstens noch (ein wenig) bei Birds of Prey.

Die Snydersche' "Dysternis" war auch eher oberflächlich (wären Snyders Filme ein Gemälde, dann wären sie eine Warhammer-Grundplatte, auf der einige Hektoliter "Army Painter" verschüttet wurden).

Damit es nicht nur "dyster", sondern "düster" wird (wie etwa in Gunns "Peacemaker"-Serie) ist es erforderlich, dass man Verwundbarkeit bei den Figuren zulässt. Und damit hat Snyder bekanntlich ein Problem.

Sei es ein Superman, der mal kurz seinen "constipation yell" loslässt, weil er jemanden getötet hat (und danach munter Warlords durch Wände rammt), einen Batman der vom Alptraum einer apokalyptischen Zukunft (in der er sich selbst hemmungslos töten sah) aufwacht und... komplett ausdruckslos aus der Wäsche schaut, oder auch ein paar junge(!) Schulkinder, die gerade gesehen haben wie Wonder Woman einen Terroristen weggesprengt hat und das total klasse finden. Menschliche Regungen sucht man bei Snyder vergeblich.

Und das beschränkt sich nicht nur auf das DCEU, sondern zieht sich als roter Faden durch alle Snyder-Filme. Am deutlichsten war es wahrscheinlich bei Watchmen: ein Comic dessen KERNAUSSAGE ist "Superhelden sind UNCOOL und gebrochene Gestalten" und der von Snyder so sehr mit Zeitlupenchoreographien, Modelkörpern und Lackleder vollgestopft wurde, dass man fast denken könnte man schaut einen Schumacher-Batman (bis auf die Sex&Gewalt-Szenen, natürlich).

Alles bei Snyder ist auf das Oberflächliche reduziert, auch die Metaphern und politischen Allegorien sind eher im Nichtschwimmerbereich (und schaffen es trotzdem, sich innerhalb eines Films zu widersprechen).

Scurlock:

--- Zitat von: Alexandro am  9.02.2023 | 14:01 ---Die Snydersche' "Dysternis" war auch eher oberflächlich (wären Snyders Filme ein Gemälde, dann wären sie eine Warhammer-Grundplatte, auf der einige Hektoliter "Army Painter" verschüttet wurden).

Damit es nicht nur "dyster", sondern "düster" wird (wie etwa in Gunns "Peacemaker"-Serie) ist es erforderlich, dass man Verwundbarkeit bei den Figuren zulässt. Und damit hat Snyder bekanntlich ein Problem.

Sei es ein Superman, der mal kurz seinen "constipation yell" loslässt, weil er jemanden getötet hat (und danach munter Warlords durch Wände rammt), einen Batman der vom Alptraum einer apokalyptischen Zukunft (in der er sich selbst hemmungslos töten sah) aufwacht und... komplett ausdruckslos aus der Wäsche schaut, oder auch ein paar junge(!) Schulkinder, die gerade gesehen haben wie Wonder Woman einen Terroristen weggesprengt hat und das total klasse finden. Menschliche Regungen sucht man bei Snyder vergeblich.

Und das beschränkt sich nicht nur auf das DCEU, sondern zieht sich als roter Faden durch alle Snyder-Filme. Am deutlichsten war es wahrscheinlich bei Watchmen: ein Comic dessen KERNAUSSAGE ist "Superhelden sind UNCOOL und gebrochene Gestalten" und der von Snyder so sehr mit Zeitlupenchoreographien, Modelkörpern und Lackleder vollgestopft wurde, dass man fast denken könnte man schaut einen Schumacher-Batman (bis auf die Sex&Gewalt-Szenen, natürlich).

Alles bei Snyder ist auf das Oberflächliche reduziert, auch die Metaphern und politischen Allegorien sind eher im Nichtschwimmerbereich (und schaffen es trotzdem, sich innerhalb eines Films zu widersprechen).

--- Ende Zitat ---
Sehr treffende Analyse. Snyders Unfähigkeit, seinen Figuren charakterliche Tiefe zu verleihen, fällt ihm immer wieder auf die Füße. Ich habe mir gestern noch einmal den DC von Batman v Superman angeschaut. Die Optik ist fantastisch, die Action im besten Sinne episch und mit einer Wucht inszeniert, die selbst im Superheldengenre einzigartig ist.
Leider schafft es Snyder in den drei Stunden nicht, Nähe zu den Figuren aufzubauen, ihnen Leben einzuhauchen. Batman und Superman bleiben bis zum Ende blass, eindimensional und handeln vor allem erratisch. Ihre Handlungen sind nicht nachvollziehbar, widersprüchlich, zeitweise sogar absurd und wirken zum Ende hin auch gerade deshalb unfreiwillig komisch ("Martha!"). Bezeichnend ist, dass einzig und allein Wonder Woman als Nebenfigur einen bleibenden Eindruck hinterlässt.
Ein weiterer Kardinalsfehler, den Snyder immer wieder begeht, ist der Mangel an Fallhöhe in seinen Inszenierungen. Seine Filme sind dermaßen mit Bombast überladen, dass die Spannung auf der Strecke bleibt. Noch schlimmer aber, seine Antagonisten werden in der ganzen Epic völlig verschenkt. Snyder fährt mit Luthor und Doomsday auch gleich die ganz großen Kaliber auf, um sie sogleich wieder zu verheizen. Da bleibt nicht mehr viel an Steigerung für nachfolgende Filme. Darkseid war dann natürlich die logische Konsequenz für den Justice League Streifen. Innerhalb von zwei Streifen hat Snyder so den absoluten Bedrohungslevel im DCU erreicht. Ein Kevin Feige hat Vergleichbares mit mehr als ein Dutzend Filme vorbereitet.
Wenn man aber so einen Overkill einläutet, ist durch alles Nachfolgende kaum noch eine Steigerung möglich. Eines der Probleme des MCUs nach Endgame. Wenn man sich die Planung für Gods and Monsters anschaut, hat Gunn genau verstanden, dass es auch die kleineren Geschichten braucht, um auf längere Sicht etwas zu erzählen zu haben. Snyder wäre dazu nicht in der Lage.     

tartex:
Zumindest müssen Superman und Batman nicht unbedingt als emotional rüberkommen. Eine mögliche Interpretation ist ja Alien vs Psycho.

Bei Watchman fällt es dafür umso stärker auf. Ich mag den Film wirklich und glaube eigentlich nicht an Schauspielkunst, aber wenn man sich den Film gibt, nachdem man was "ernsthaftes" geschaut hat, kann einem das fehlende Menscheln nicht entgehen.

Außer bei Dr Manhattan natürlich.

Scurlock:

--- Zitat von: tartex am  9.02.2023 | 15:08 ---Zumindest müssen Superman und Batman nicht unbedingt als emotional rüberkommen. Eine mögliche Interpretation ist ja Alien vs Psycho.

--- Ende Zitat ---
Aber auch für das Fehlen von Emotionen (was ja hier nicht der Fall ist), bedarf es einer vernünftigen, nicht widersprüchlichen Charakterisierung. Batman sieht Superman als Bedrohung an, weil dieser in seinem Kampf gegen Zod erheblichen Kollateralschaden angerichtet hat. Im Gegenzug rast Batman mit Batmobil und Jet durch Gotham und ballert rücksichtslos auf alles, was ihm in die Quere kommt. Superman hat gerade ein paar Warlords gekillt und nimmt sogleich Batman aufs Korn, weil dieser Gangster brandmarkt. Und alles ist am Ende vergessen und sie werden beste Freunde, weil beide eine Martha kennen. Nö!

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