Pen & Paper - Spielsysteme > D&D - Dungeons & Dragons

D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?

<< < (3/19) > >>

Crimson King:
Mich würde mal interessieren, wer hier beide Systeme über längere Zeit geleitet hat und dadurch wirklich in der Lage ist, die Frage zu beantworten. Mein Eindruck ist, dass mehrere User hier eher die Frage beantworten, welches System ihnen besser gefällt.

Ich habe nur die 4e geleitet. Die war schon gut beherrschbar, wenn man vornehmlich auf vorbereitete Encounter zurückgegriffen hat, und die Werkzeuge, Encounter einfach passend vorzubereiten, hat das System in der Tat. Improvisation von Kampfencountern war dagegen meiner Erfahrung nach schwierig. Das gilt allerdings aus meiner Sicht auch für andere DnD-Editionen, sobald Gegner mit Sonderfähigkeiten auftauchen.

Infernal Teddy:
Ich habe jedenfalls mehr 5e als 4e geleitet

Arldwulf:
Es kommt letztlich darauf an was man für einen Spielumfang möchte.

D&D 4e hat viel mehr Hilfsmittel für Situationen außerhalb der Kämpfe, lässt sich viel besser nutzen wenn es zum Beispiel auch mal darum geht Detektivabenteuer zu spielen, Wildnis zu erkunden oder sich in einer Stadt zurecht zu finden und dort mit Intrigen oder dergleichen zu agieren.

Auch wenn man sich als Spielleiter bemüht den Charakteren und den Gegenspielern eine größere Individualität zu geben oder abzuschätzen was spannende Begegnungen wären hat man in der 4e mehr Möglichkeiten.

Was nicht heißen soll so etwas könnte man mit der 5e nicht. Nur sind dies halt Bereiche in denen etwas gestrichen wurde und man stößt man dort bei solchen Spielthemen viel eher auf Probleme.

Kurzum: wenn es darum geht eine gleich gute Spielerfahrung zu bieten, ein gleich gutes Abenteuer mit gleich vielen Möglichkeiten wird die 4e immer besser dastehen. Es ist halt der größere Werkzeugkoffer mit den besseren Werkzeugen.

Aber die Frage ist ja: Was ist leichter?

Und das ist wesentlich schwieriger zu beantworten. Denn so schön und angenehm die 4e auch zu leiten ist: mehr Möglichkeiten bedeuten auch größere Erwartungen.

Um das mal an einem Beispiel zu zeigen: Wenn ich in der 5e auf die Orks 1,2,3,4 und 5 treffe denke ich nicht weiter drüber nach und hau drauf.

In der 4e wäre ein solcher Encounter als langweilig empfunden worden, dort sollten die Orks "gefälligst" Unterschiede haben, individuelle Eigenschaften. Und das System hilft dabei sie damit auszustatten, bietet schnelle und gute Regeln zum Erschaffen von Monstern und viele vorgefertigte individuelle Monster mit verschiedenen Werten, Taktiken und Stärken. Als Spielleiter könnte ich mir nun auch noch Mittel überlegen um das Gelände zu nutzen, alternative Wege überlegen um diese Gruppe Orks zu überwinden, vielleicht ja eine kleine Skillchallenge um ihnen im Wald zu entgehen? Ist eigentlich ziemlich simpel. Aber eben auch etwas bei dem man sich Gedanken macht. Gedanken die dem Spiel zugute kommen, keine Frage. Aber die auch Zeit kosten.

Als Spieler ist es toller gegen eine Gruppe verschiedener Kreaturen zu kämpfen. Als Spieler find ich es auch toll wenn sich Spielleiter vorab Gedanken machen ob es Alternativen gibt.

Und wenn man das sowieso vor hat gewinnt das Regelsystem welches dies unterstützt.

Aber wenn man das sowieso weglässt und einfach nur ein paar Orks in den nächstbesten Feuerball rennen lassen will hab ich halt einfach nur einen haufen Werkzeuge die ungenutzt rumliegen.

Und wäre mit einem System besser dran in dem die Spielweise eingeschränkter ist.

Arldwulf:
Was man ansonsten für Spielleiter noch sagen kann: 4e hat einen viel stärkeren: "Spiel was du willst" und "na klar ist das möglich, coole Idee" Ansatz.

Man braucht nur sehr selten Hausregeln und in praktisch jeder Runde die ich kenne wurde die Frage "Was für Material kann ich nutzen" mit "was du magst" beantwortet.

Das Regelsystem ist einfach recht stabil, es gibt wenig Grund irgendetwas zu bannen. Als ich seinerzeit mit 5e anfing dauerte es dagegen nicht lange bis es wieder hieß: ja, das lass ich nicht zu.  Der Grund dafür ist nicht nur das bessere Balancing der 4e, sondern vor allem die Konfliktlösung. 4e Konflikte werden praktisch nie durch einen einzelnen Wurf gelöst, nicht durch den "I Win" Button den der Magier oder sonst wer drückt.

Sondern halt gemeinsam. Das bedeutet auch: Selbst wenn mal etwas erfolgreicher ist, ist deshalb noch nicht gleich die ganze Situation aufgelöst. Hat ein Spieler eine tolle Idee lässt sich diese viel besser einbringen, denn sie sorgt nicht dafür das die anderen anschließend nix mehr tun müssen sondern ist zumeist ein Schritt auf dem Weg ans Ziel.

grannus:

--- Zitat von: caranfang am 10.02.2023 | 17:43 ---Aber genau diesen Eindruck hatten wir damals vor 15 Jahren. Das Kampfsystem mit seinen Kräften erinnerte uns stark an WoW und andere MMOs. Das könntest Du alles im WotC-Forum nachlesen, wenn es noch existieren würde, aber WotC hat sein Forum mit dem Ende von 4e dicht gemacht und gelöscht.

--- Ende Zitat ---

 :dftt:

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln