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D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?

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caranfang:

--- Zitat von: Marduk am 10.02.2023 | 20:02 ---Ich hab das damals alles live mitverfolgt. Es waren ein paar User (und nicht etwa der größte Teil, das war dann eher im paizo-Forum), die diese Meinung vertraten, die damals schon so nicht wirklich stimmte. D&D 4 hat nur das ausformuliert, was einige der Fans lautstark gefordert hatten und wie diese auch gespielt hatten. Das das nicht unbedingt das war, daß die wollten (zuzüglich der unglücklichen Umstände die den digitalen Part der 4E begleiteten), steht auf einem anderen Blatt. Fakt ist, daß die 4E ein wunderbares P&P-Rollenspiel war, daß sich ganz normal für ein D&D-Derivat spielen ließ und kein Offline-MMORPG.

--- Ende Zitat ---
Das sehe ich anders, denn ich war damals auch live dabei und war einer der ersten, der gefühlte die große Ähnlichkeit zu MMOs gesehen hat, da 4e dieses System mit den drei verschiedenen Arten von Kräften (At-Will, Encounter, Daily), den festen Rollen der Klassen (Controller, Defender, Leader, Striker) und der Austauschbarkeit der Klassen hat. Ich und viele andere erinnerte dies viel zu sehr an WoW und alle darauffolgenden MMOs und viel zu wenig an frühere Editionen von D&D. Man sollte nicht vergessen, dass 4e auch deshalb entstanden ist, weil Hasbro meinte, dass sie durch die OGL zu viel Geld verlieren und deshalb 3e durch eine inkompatible Edition, die nicht der OGL unterliegt, ersetzt werden müsste. Das die ersten Ansätze von 4e schon in den letzten 3e-Büchern auftauchten, spielt dabei keine Rolle.
 :btt:
In meinen Augen ist 5e leichter zu leiten, weil es eben nicht so viele Regeln gibt.  Man hat als SL da einfach mehr Freiheit. 4e hat vielleicht mehr Werkzeuge, aber dies bedeutet aber gleichzeitig mehr Regeln, die dann vielleicht nicht einmal alle im gleichen Band zu finden sind.

aikar:

--- Zitat von: caranfang am 10.02.2023 | 20:38 ---In meinen Augen ist 5e leichter zu leiten, weil es eben nicht so viele Regeln gibt.  Man hat als SL da einfach mehr Freiheit. 4e hat vielleicht mehr Werkzeuge, aber dies bedeutet aber gleichzeitig mehr Regeln.
--- Ende Zitat ---
Das ist wohl der Knackpunkt. Was "einfacher" ist, variiert von SL zu SL. Manche wollen mehr Strukturen, Werkzeuge für jede Situation und klare Vorgaben (D&D4, Pathdinder, DSA) und fühlen sich ohne diese Hilfsmittel nicht gut unterstützt. Andere empfinden ein locker-handwedeliges System (D&D5, OSR) als leichter, weil sie keinen Bock auf die Detailregeln haben und lieber improvisieren.
Die Antwort auf die Eingangsfrage liegt also wohl in deinem bevorzugten Spielleitungsstil.

Arldwulf:

--- Zitat von: caranfang am 10.02.2023 | 20:38 ---
In meinen Augen ist 5e leichter zu leiten, weil es eben nicht so viele Regeln gibt.  Man hat als SL da einfach mehr Freiheit. 4e hat vielleicht mehr Werkzeuge, aber dies bedeutet aber gleichzeitig mehr Regeln, die dann vielleicht nicht einmal alle im gleichen Band zu finden sind.

--- Ende Zitat ---

Kann man so eigentlich nicht sagen, die 4e hat im Gegenteil die notwendigen Regeln viel stärker ohne nachschlagen verfügbar.

Und "mehr Freiheit"? Eher nicht, sobald man mal etwas weiter vom Standardweg abweicht schränkt die 5e viel mehr ein. Nimm zum Beispiel mal die Anzahl Kämpfe. Das erste was man in einem 5e Forum hört wenn man Balancingprobleme anspricht ist "da musst du die Anzahl Kämpfe anpassen". Oder "pass auf wie viele kurze oder lange Rasten du machst".

Freiheit klingt anders. Ganz ehrlich: Freiheit verbinde ich mit "spiel was du willst, das System hilft dir dabei" und auch auf Spielleiterseite gilt dies.

Das kann die 4e halt viel besser, es hat den weitaus breiteren Spielfokus, unterstützt viel mehr verschiedene Spielweisen.

Grubentroll:

--- Zitat von: aikar am 10.02.2023 | 20:50 ---Das ist wohl der Knackpunkt. Was "einfacher" ist, variiert von SL zu SL. Manche wollen mehr Strukturen, Werkzeuge für jede Situation und klare Vorgaben (D&D4, Pathdinder, DSA) und fühlen sich ohne diese Hilfsmittel nicht gut unterstützt. Andere empfinden ein locker-handwedeliges System (D&D5, OSR) als leichter, weil sie keinen Bock auf die Detailregeln haben und lieber improvisieren.
Die Antwort auf die Eingangsfrage liegt also wohl in deinem bevorzugten Spielleitungsstil.

--- Ende Zitat ---

Der Post trifft den Nagel auf den Kopf.

Und beschreibt auch, warum bei dieser Diskussion (die ich zum gefühlt 100ten Mal hier lese) immer die eine Seite nicht die andere versteht.

La Cipolla:

--- Zitat ---Das ist wohl der Knackpunkt. Was "einfacher" ist, variiert von SL zu SL. Manche wollen mehr Strukturen, Werkzeuge für jede Situation und klare Vorgaben (D&D4, Pathdinder, DSA) und fühlen sich ohne diese Hilfsmittel nicht gut unterstützt. Andere empfinden ein locker-handwedeliges System (D&D5, OSR) als leichter, weil sie keinen Bock auf die Detailregeln haben und lieber improvisieren.
Die Antwort auf die Eingangsfrage liegt also wohl in deinem bevorzugten Spielleitungsstil.
--- Ende Zitat ---
So sieht es aus.
Und nicht nur das; andere Aspekte wie bspw. die individuelle Affinität für Zusatzmaterialien oder die SEHR unterschiedlichen Konzeptionen der Kaufabenteuer sind auch noch mal entscheidend. Ich krieg ja schon nen Übersichtskoller, wenn ich mehr als nur Charakterbögen, Würfel und ein Schmierblatt auf dem Tisch liegen hab. ;D



Zu meiner Meinung: Ich fand beide Editionen absolut okay, aber übrigens auch keins der beiden Systeme so RICHTIG chillig zu leiten ... Da bevorzuge ich entweder simplen OSR-Kram wie Knave (wenn ich die 5e experience möchte) oder etwas Überschaubareres wie Savage Worlds (für die 4e experience).

Wenn ich mich entscheiden müsste: 4e war in den Kämpfen stressiger für mich, weil mein üblicher Spielstil von "Grundlagen nutzen und sonst herumwedeln, bis es passt" hier oft zu ernsthaften Problemen führen kann, und weil der Kampf nicht nur ein Feeling erzeugen, sondern auch noch in kleinen Details passen muss. Ich musste mich also oft verbiegen. Außerdem fand ich es sehr viel aufwändiger, Kämpfe zu gestalten, die Narrative und Regeln verbinden. (Das ist oft ... schiefgegangen. xD) Außerhalb der Kämpfe ging es deutlich besser, da würde ich beide Systeme etwa auf dieselbe "Leichtigkeit" setzen, nicht zuletzt weil ich persönlich die besagten "Hilfsmittel" in beiden Editionen komplett belanglos finde. Einen dicken Bonus kriegt die 4e aber für ihre Gegner-Statblöcke!

Und ganz wichtig, weil solche Argumente ja immer kommen: Das Ganze ist nicht vorrangig eine Frage von "dann muss man es halt richtig spielen lol" ...! Wenn ein Spiel einen Spielstil erfordert, den ich schwer finde, ist es für mich nun mal schwerer zu leiten, Punkt. Und anders als "für mich" kann man die Frage des Threads zumindest nicht im Detail beantworten, weil jeder eine massiv andere Herangehensweise hat, Informationen zu verarbeiten und die Welt für sich zu sortieren. Und seien wir ehrlich: Am Ende des Tages sind diese Editionen immer noch dasselbe Spiel. (hot take, I know)



Oh shit, ich prokrastiniere wieder mit der ewig unterhaltsamen Wirkung von Edition-War-Threads. FUCK

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