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D&D 4e vs. 5e. Welches der beiden Systeme ist leichter zu leiten?

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caranfang:
Lieber Arldwulf, ich kenne beide Editionen, gehöre aber nicht zu denjenigen, die 4e gut fanden, sondern zu denen, für die 4e viel zu viel Ähnlichkeit mit damals populären MMOs hatte. Mir viel beim Lesen der regeln sofort auf, dass man dazu auf jeden Fall Bodenpläne braucht. Als Mitglied der Fraktion Rollenspieler, die auf solches Zusatzmaterial verzichten können, war dies für mich ein weiterer negativer Kritikpunkt. In 5e hatte ich hingegen nie den Eindruck, dass man Bodenpläne wirklich benötigt, auch wenn auf den Cons auf den ich gespielt habe, Bodenpläne immer zum einsatz kamen. Man kann 5e vielleichter ohne Bodenpläne spielen als 4e. Aber dies will jemand, der 4e besser findet als 5e nicht hören.
 :btt:
Es geht hier im Thema außerdem nicht darum, welche Edition besser ist (4e oder 5e), sondern darum welches Edition leichter zu leiten ist. Und dies ist eine Frage, die ehrlich gesagt nicht zu beantworten ist, dass sie stark davon abhängt, wie man leitet. Braucht man die werkzeuge, die 4e einen bereitstellt? Oder findet man sie überflüssig? Wie stark sind die Werkzeuge von 4e an das Regelwerk gekoppelt? Könnte man sie auch ohne weiteres für 5e verwenden? Wie weit ist man bereit zu improvieren? Benutzt man nur die Monsterwerte so wie sie im MM stehen? Oder passt man sie vielleicht doch den eigenen Wünschen an? Neben den Werkzeugen sind auch die weiteren Regel wichtig. Wie komplex oder kompliziert will man es haben? Müssen es Modifikatorenorgien wie in 4e sein? Oder reicht das einfache Vor- und Nachteilssystem von 5e? Daher ist es nicht so einafch zu sagen, welche Edition leichter zu leiten ist. Es hängt stark davon ab, wie man spielt.

Arldwulf:

--- Zitat von: caranfang am 14.02.2023 | 11:57 ---Daher ist es nicht so einafch zu sagen, welche Edition leichter zu leiten ist. Es hängt stark davon ab, wie man spielt.

--- Ende Zitat ---

Das sowieso. Aus meiner Sicht lassen sich die Editionen nur eben leichter anhand konkreter Spielbeispiele vergleichen und deren Regelumsetzung. Und das gilt insbesondere dafür wie leicht sie zu leiten sind.

Und klar kann dies dann nicht nur heißen "Edition A kennt für diese Situation keine Regel, Edition B schon" sondern auch das eine konkrete Regel eben weniger gut umgesetzt ist.

Wenn mich jemand fragen würde: "Welches Regelwerk empfiehlst du?" so würde ich zuerst eben immer fragen: "Was willst du denn machen, wie magst du in solchen Situationen spielen?"

Und dann konkrete Beispielregeln aus verschiedenen Systemen aufzeigen. Und ja, das würde auch bedeuten: wenn mich jemand fragt: "Worauf sollte ich achten wenn ich ohne Battlemap spiele" wären meine Antworten: Achte auf Individualisierung der Gegner, auf einfache Bewegungsregeln und Regeln welche die Aktionen der Spieler hervorheben - nicht ihre genaue Positionierung.

Es ist einfach hilfreicher als sich hinzustellen und "System X ist nur für ABC gemacht " zu rufen.

Arldwulf:
Mal noch was anderes, da sie ja schon ab und an genannt wurden oben: Vorteil-/Nachteil Regelung.

Beide Systeme kennen dies, der eigentliche Begriff stammt noch aus 4e Zeiten, doch die Umsetzung ist teilweise sehr unterschiedlich.

Die 4e kennt sowohl kleine Modifikationen auf den Wurf als auch Varianten in denen mehrfach gewürfelt wird.

Die 5e nutzt nur noch das zweite und versucht kleine Boni / Mali dadurch zu ersetzen und tut dies auch weitgehend (einzelne Ausnahmen mal abgesehen)

Der Vorteil der 5e Variante ist der Wegfall kleiner Rechnungen nach dem Motto: da noch ein Bonus, hier noch einer...

Der Nachteil sind die teilweise skurrilen Auswirkungen. Will ich zum Beispiel einen Gegner in großer Entfernung treffen so habe ich Nachteil. Verberge ich mich mit einer Kugel der Dunkelheit so bekomme ich noch einmal Nachteil (ich seh ihn ja jetzt nichtmal mehr) aber auch Vorteil (er sieht mich nicht mehr).

Doppelt Nachteil kennt die 5e aber nicht, ein einzelner Vorteil hebt beliebig viele Nachteile auf.

Was bedeutet: Ich kann ohne Nachteil angreifen. Derlei Beispiele gibt es etliche.

Ist eigentlich ein schönes Beispiel für die oben angesprochene "was mag man spielen?" Einstellung um die Regeln zu vergleichen. 4e und eigentlich auch vorherige Editionen versuchen möglichst passende Mechaniken zum IG Geschehen anzubieten um die Regelumsetzung zu dem passen zu lassen was in der Beschreibung geschieht. 5e ist dort wesentlich kategorischer, versucht diese Dinge mit möglichst einer Mechanik abzudecken. Quasi: man tauscht Einfachheit gegen Plausibilität in der Spielwelt.

caranfang:

--- Zitat von: Arldwulf am 14.02.2023 | 12:09 ---Das sowieso. Aus meiner Sicht lassen sich die Editionen nur eben leichter anhand konkreter Spielbeispiele vergleichen und deren Regelumsetzung. Und das gilt insbesondere dafür wie leicht sie zu leiten sind.
--- Ende Zitat ---
Nein, die persönliche Spielweise ist sehr wichtig. Was Du vielleicht als Vorteil siehst, der einem die Spielleitung erleichtert, mag für jemand anderes ein Nachteil sein, der ihm die Spielleitung erschwert. Da helfen konkrete Spielbeispiele nicht weiter. Da muss man wirklich wissen, wie der betreffende spielt. Imporvisiert er gerne? Braucht er viele Regeln? Etc. etc.

Arldwulf:

--- Zitat von: caranfang am 14.02.2023 | 12:48 ---Nein, die persönliche Spielweise ist sehr wichtig. Was Du vielleicht als Vorteil siehst, der einem die Spielleitung erleichtert, mag für jemand anderes ein Nachteil sein, der ihm die Spielleitung erschwert.

--- Ende Zitat ---

Natürlich. Aber die Schlussfolgerung daraus ist für mich halt: es bringt nichts persönliche Vorlieben jemanden anderen als Vorteile oder Nachteile eines Regelsystems anzupreisen. Schließlich kann dieser es wie du schon völlig richtig schreibst für die eigene Spielweise ganz anders sehen.

Damit jemand anderes sich entscheiden kann ob eine Regel gut oder schlecht für dessen Spielweise funktioniert hilft es nur diese Regel zu beschreiben. Möglichst sachlich und ohne die Bewertung an etwas anderem als dem Inhalt der Regeln festzumachen.

Aber gefühlt geht das ganze gerade sehr stark weg vom Thema. Ich glaube nicht, das es ein Ziel sein kann hier irgendwen zu überzeugen oder eigene Meinungen diesem aufzudrücken. Sprich: Ich kann eigentlich ganz gut damit leben wenn du dort eine andere Herangehensweise hast und würde lieber wieder über konkrete Regelvergleiche sprechen.

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