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Erzählt mir von: Adventurer Conqueror King
Mr.Misfit:
Es hat ein paar durchaus spannende Überlegungen für Domain-Verwaltung, leider ist es auch ein Alexander Macris-Produkt, der in den USA sehr stark die alternative Rechte unterstützt und Verschwörungstheorien verbreitet, was die Unterstützung des Spiels jetzt mit einem gewissen Geschmäckle zurücklässt.
Antariuk:
Das Adventurer Conqueror King System (ACKS) war einer der ersten großen Re-Releases von oldschooligem D&D, als die OSR den Schritt von Blogs mehr hin zum Publishing gemacht hat. Wenn man Bock auf ein B/X-artiges Spiel mit Regeln für den Sprung vom heimatlosen Abenteuer zum Lokalfürsten und zum Aufbau einer eigenen Domäne hat, dann ist das eine mechanisch gut gemachte Rundum-Sorglos-Packung. Regeltechnisch gibt es einige Eigenheiten, die von B/X abweichen, aber wie so vieles aus der Szene ist es gut hackbar und man kann ohne Probleme z.B. die Domänenregeln für ein Spiel mit Old School Essentials klauen, wenn man will.
Einige nennenswerte Unterschiede von ACKS sind:
- Proficiencies für jeden Charakter, die sich an Feats aus 3.5 oder PF1E orientieren. Aber keine Feat-Chains oder so.
- AAC (aufsteigende Rüstungswerte, also kein THAC0), die bei Angriffen auf die Grundschwierigkeit des Wurfs addiert werden.
- Race as Class, aber es gibt verschiedene Zwergen- und Elfenklassen und insgesamt auch ne Menge mehr Klassen.
- Magier zaubern spontan, so viele Slots sie jeweils haben, kein Vance'sches slotgenaues Vorbereiten. Hochstufige Zauber sind Rituale.
Wo ACKS punktet, sind zum einen Hexcrawl-Regeln und zum anderen allen Fragen, die in Richtung Business und Infrastruktur gehen. Die Gruppe will eine Wildnis übernehmen und als regionale Warlords herrschen? All das ist möglich mit detaillierten Regeln für Kosten, Zeitdauer, Gewinn und Risiken, vom Gründen einer eigenen Festung oder Stadt - und davon jeweils verschiedene Arten, je nach Charakterklasse - über das Schmieden von Ausrüstung, Anwerben von Söldern oder die Erforschung neuer Zauber oder Züchtung von magischen Bestien, usw. Das ist mechanisch trocken, aber wenn man Bock hat, sowas alles durchzusimulieren, gibt es erheblich schlechtere Systeme dafür als ACKS.
Was - mit Blick auf die Forenregeln aber nur in aller Kürze - noch wichtig ist: Der Autor von ACKS ist politisch "schwierig", um es vorsichtig auszudrücken, weshalb er und das System von vielen gecancelt wurden und werden. Ob und wie gut sich Werk und Autor trennen lassen, müssen alle Interessierten sicher selbst entscheiden, es gibt aber Foren und Gruppen, wo ACKS aus dem genannten Grund tabu ist. EDIT: Mr.Misfit sagte es schon, sorry.
Ein mEn lesenswerter Spielbericht mit ACKS ist The Maze du Chátel bzw. dann das FolgekapitelChronicles of the Grim Fist.
Runenstahl:
Danke für die Antworten !
Um das Spiel werde ich dann mal lieber einen Bogen machen.
Die Regeln für den Ausbau von Festungen etc. interessieren mich grundsätzlich aber nach allem was ich so im Netz finden konnte geht das an meinem Geschmack vorbei. Zum einen sind die Regeln (für meinen Geschmack) unnötig crunchy (ich habe nicht vor Festungen mit Karo-Papier zu entwickeln und für jedes Feld festzulegen was für einen Bodenbelag man hat damit man dann die Kosten errechnen kann) und zum anderen kommt es seltsam daher das Festungen erst ab bestimmten Stufen haben kann.
Antariuk:
--- Zitat von: Runenstahl am 11.07.2024 | 14:03 ---Die Regeln für den Ausbau von Festungen etc. interessieren mich grundsätzlich aber nach allem was ich so im Netz finden konnte geht das an meinem Geschmack vorbei. Zum einen sind die Regeln (für meinen Geschmack) unnötig crunchy (ich habe nicht vor Festungen mit Karo-Papier zu entwickeln und für jedes Feld festzulegen was für einen Bodenbelag man hat damit man dann die Kosten errechnen kann) und zum anderen kommt es seltsam daher das Festungen erst ab bestimmten Stufen haben kann.
--- Ende Zitat ---
Völlig legitim! Der Gedanke des Level-Gatekeepings ist, dass ganz kleinstufige Charaktere erstmal nix in der Wildnis zu suchen haben, weil die von den meisten Random Encountern plattgemacht werden. Erst, wer mit Level 3 oder so blutverschmiert aus dem Dungeon raushumpelt, und dann auch Kohle für ein paar Söldner hat, hat Chancen auf Erfolg, wenn es um das Aufbauen oder Übernehmen von Festungen geht (liebevoll übertrieben ausgedrückt ;) ). Das erspart am Ende auch Spielerfrust.
heja:
Ich habe mir seine Videos in Vorbereitung zum ACKS II Release angeschaut und im ACKS I SRD https://tkurtbond.github.io/ACKS/acks_srd.html geblättert.
Meine Kurzzusammenfassung wäre: B/X in Richtung Simulationismus erweitert und mit Schwerpunkt auf Domainspiel und große Schlachten. Implizit mittelalterliches Oströmisches Reich/Byzanz.
Mit Domainspiel hab ich keinerlei Erfahrung und stelle mir das auch nicht sonderlich "unterhaltend" vor. Aber eine größere Schlacht, z.B. hundert gegen hundert mit relevanter Beteiligung von Einzelcharakteren - als Befehlshaber und/oder Elite-Kämpfer - würde ich schon sehr gern mal ausprobieren.
Macris betont dass das zumindest für ACKS II (Kickstarter läuft) entsprechend tariert und getestet ist.
Was das Politische angeht ist mir nur ein Video aus seiner Erklärbar Reihe https://youtu.be/h9LjDp5U6ow?si=Cu9wPlquCWKTCZ0_ aufgestoßen, habe aber auch so einiges mitgenommen.
Mein Fazit:
1. würde es gern mal ausprobieren
2. werde mir ACKS II definitiv anschauen wenn es denn raus ist (mag kein Kickstarter)
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