Pen & Paper - Spielsysteme > D&D5E
Schwachstellen der 5e?
nobody@home:
--- Zitat von: schneeland am 16.02.2023 | 09:26 ---[...]und man dadurch, mechanisch betrachtet, eher Archetypen spielt als individuell angepasste Charaktere.
--- Ende Zitat ---
Wobei das wiederum natürlich ein gutes Stück weit schlicht in der Natur von Klassensystemen verankert und also auch grundlegende Heilige-Kuh-D&D-Tradition ist -- in den Old-School-Editionen war das eher noch ausgeprägter. Man kann sich also an der konkreten D&D5-Implementierung im Detail stoßen, aber grundsätzlich hat man sich mit der Wahl von D&D oder eines Derivats davon eigentlich schon ganz allgemein auf das Archetypenspiel eingelassen; daß es auch anders geht, beweisen dann andere Systeme von außerhalb dieser Familie.
Arldwulf:
--- Zitat von: caranfang am 16.02.2023 | 09:37 ---Das sehe ich anders. man muss sich nicht mehr merken. man muss sisch nur merken, wann es Vorteile bzw. Nachteile gibt, aber man muss sich jetzt nicht mehr die Höhe des betreffenden Modifikators merken.
Das es durch diese Regel skurrile Effekte geben kann, ist klar, aber hier sollte dann der DM so frei sein und eingreifen. Es wäre vielleicht besser gewesen, wenn es mehrere Stufen von Vor-und Nachteilen gegeben hätte, aber dies hätte die Regeln wieder verkompliziert.
--- Ende Zitat ---
Der Punkt ist der: Wenn es nur darum ginge sich die Höhe des Modifikators zu merken könnte man diesen an die Aktion dran schreiben. (machen ja auch diverse D&D Editionen so).
Oder einen fixen Wert zuweisen. Wäre die einfachere Lösung ohne die Nachteile des 5E Systems.
Arldwulf:
--- Zitat von: nobody@home am 16.02.2023 | 09:39 ---Wobei das wiederum natürlich ein gutes Stück weit schlicht in der Natur von Klassensystemen verankert und also auch grundlegende Heilige-Kuh-D&D-Tradition ist -- in den Old-School-Editionen war das eher noch ausgeprägter. Man kann sich also an der konkreten D&D5-Implementierung im Detail stoßen, aber grundsätzlich hat man sich mit der Wahl von D&D oder eines Derivats davon eigentlich schon ganz allgemein auf das Archetypenspiel eingelassen; daß es auch anders geht, beweisen dann andere Systeme von außerhalb dieser Familie.
--- Ende Zitat ---
Ich denke hier ist es einfach die Frage was man vergleicht. Verglichen mit AD&D ist die Charaktervielfalt und Individualisierungsmöglichkeit in etwa auf einem Niveau. 5E bringt mehr Optionen, dafür AD&D mehr konkrete Regeln um aktiv Charaktervielfalt zu fördern.
Verglichen mit 3E und 4E ist die 5E allerdings was dieses Thema angeht ein klarer Rückschritt, nicht nur ähneln sich zwei Charaktere einer Klasse wieder sehr viel mehr, auch die Klassen wurden wieder sehr viel mehr angeglichen durch gemeinsame Zauberlisten und ähnliche Maßnahmen. Viele der Dinge welche für Individuelle Charaktere und Erkennbarkeit dieser im Rollenspiel sorgen wurden gestrichen und gleichzeitig wieder viele der Probleme (Balancing z.B., aber auch Spotlightverteilung statt Zusammenspiel) welche Individualisierung negativ beeinflussen sind dafür wieder da.
Aber auch hier gilt halt immer die Frage: Was will man? In einer schnellen spontan zusammengekommenen "lasst uns in den Dungeon gehen und Monster verkloppen" Runde braucht es nicht allzu viel Charakterindividualisierung.
aikar:
--- Zitat von: Arldwulf am 16.02.2023 | 09:45 ---Der Punkt ist der: Wenn es nur darum ginge sich die Höhe des Modifikators zu merken könnte man diesen an die Aktion dran schreiben. (machen ja auch diverse D&D Editionen so).
Oder einen fixen Wert zuweisen. Wäre die einfachere Lösung ohne die Nachteile des 5E Systems.
--- Ende Zitat ---
Es geht eben nicht darum, sich Modifikatoren besser zu merken, sondern sie sich gar nicht mehr merken und schon gar nicht mehrere verrechnen zu müssen. Fakt ist: It's not a bug, it's a feature. Ein Feature, das dir nicht gefällt, anderen schon und das definitiv von den Designern so gewünscht war und im Playtest angenommen wurde. Ja, es ist ein handwedeliger Mechanismus, aber es ist bewusst ein handwedeliger Mechanismus (und genau das mag ich daran). Damit ist es keine objektive Schwachstelle.
--- Zitat von: Arldwulf am 16.02.2023 | 09:52 ---Aber auch hier gilt halt immer die Frage: Was will man? In einer schnellen spontan zusammengekommenen "lasst uns in den Dungeon gehen und Monster verkloppen" Runde braucht es nicht allzu viel Charakterindividualisierung.
--- Ende Zitat ---
Zusätzlich gilt immer auch die Frage: Braucht man persönlich regeltechnische Fein-Individualisierung, damit sich ein Charakter individuell anfühlt? Auch das ist nicht für jeden gegeben. Für mich ist Individualisierung viel stärker von Fluff-Punkten getrieben als von den Regeln.
D&D5 bietet hier was es bieten will.
Dass die CR nicht funktioniert ist eine recht objektive Schwachstelle, weil sie nicht das tut (bzw. nicht gut), was sie tun soll. Das Balancing im obersten Stufenbereich möglicherweise auch. Kann ich nicht persönlich beurteilen, so weit war ich noch nie (wie wohl auch 95% aller anderen D&D5-Spieler:innen).
nobody@home:
--- Zitat von: aikar am 16.02.2023 | 10:00 ---Fakt ist: It's not a bug, it's a feature. Ein Feature, dass dir nicht gefällt, anderen schon und das definitiv von den Designern so gewünscht war und im Playtest angenommen wurde. Ja, es ist ein handwedeliger Mechanismus, aber es ist bewusst ein handwedeliger Mechanismus (und genau das mag ich daran). Damit ist es keine objektive Schwachstelle.
--- Ende Zitat ---
Na ja, wenn ich aus Diskussionen im Tanelorn und anderswo eins gelernt habe, dann das, daß, was "objektiv" ist und was nicht, seinerseits höööchst subjektiv sein kann. 8]
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