Autor Thema: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere  (Gelesen 2378 mal)

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Achamanian

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Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« am: 17.02.2023 | 17:41 »
Die nachfolgende Diskussion zum Thema Zeitgeist und Regelleichtigkeit- bzw. -schwere/Kleinteiligkeit ergab sich aus dem Thread: Uhrwerk Verlag - Smalltalk. schneeland



Communitys sind empfindliche Tierchen, wenn man die nicht regelmäßig füttert, ziehen sie woanders hin...

Ohne SpliMo schlechtmachen zu wollen: Ich glaube, das System zehrt wahrscheinlich auch vor allem von der gro0en Community, die im ersten Sturm der Begeisterung mitgerissen wurde. Und ja, die nicht mit regelmäßigen Veröffentlichungen bei der Stange zu halten, ist wahrscheinlich ungut ...
Denn ehrlich gesagt wurde SpliMo in Sachen Regeln ja schon gegen den Zeitgeist entwickelt. Das ist zwar alles schön durchdesignt und funktional, aber am Ende ist es eben doch ein: "Das bestefrühe 00er-RSP, das es in den 00ern nicht gegeben hat." Okay, Kleinteiligikeit hat auch hier und dort ihr Comeback, aber fast immer als Nostalgieprojekt.

Das andere Szenario neben einer deutlich vereinfachten 2nd, das mich für Lorakis interessieren würde, wäre ja die Umstellung auf eines der anderen Systeme, mit denen Uhrwerk derzeit arbeitet - also ein Year-Zero oder ein 2d20-Lorakis.

Aber wird wohl beides nicht passieren ...
« Letzte Änderung: 18.02.2023 | 17:05 von schneeland »

Offline Weltengeist

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #1 am: 17.02.2023 | 18:06 »
Denn ehrlich gesagt wurde SpliMo in Sachen Regeln ja schon gegen den Zeitgeist entwickelt. Das ist zwar alles schön durchdesignt und funktional, aber am Ende ist es eben doch ein: "Das bestefrühe 00er-RSP, das es in den 00ern nicht gegeben hat." Okay, Kleinteiligikeit hat auch hier und dort ihr Comeback, aber fast immer als Nostalgieprojekt.

Naja, fairerweise muss man sagen, dass diese Designentscheidung noch zu einem Zeitpunkt getroffen wurde, als in Nicht-Tanelorn-Deutschland gefühlt 80% aller Rollenspieler DSA4 gespielt haben. Da finde ich das Designziel, das bessere, elegantere, durchdachtere DSA zu entwickeln und damit möglichst viele Spieler abzuholen, nicht per se falsch - auch wenn es meinen eigenen Spielvorlieben ja auch nicht entspricht.

Wenn, ja wenn Savage Worlds bei Uhrwerk und nicht bei Ulisses gelandet wäre, dann hätte ich Patric schon längst angerufen und gefragt, ob er Entwickler für ein "Wildes Lorakis" braucht. Aber so ist es ja leider nicht, und inzwischen spiele ich auf anderen Welten...
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Achamanian

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #2 am: 17.02.2023 | 18:46 »
Naja, fairerweise muss man sagen, dass diese Designentscheidung noch zu einem Zeitpunkt getroffen wurde, als in Nicht-Tanelorn-Deutschland gefühlt 80% aller Rollenspieler DSA4 gespielt haben. Da finde ich das Designziel, das bessere, elegantere, durchdachtere DSA zu entwickeln und damit möglichst viele Spieler abzuholen, nicht per se falsch - auch wenn es meinen eigenen Spielvorlieben ja auch nicht entspricht.


Ich würde das Uhrwerk auch nicht "vorwerfen" ... es gab halt zwei vernünftige Reaktionen auf Sachen wie DSA 4 (und wohl auch D&D3.5). Die eine war: Weg mit dem ganzen Gerümpel, wir machen jetzt was Klares, Aufgeräumtes und erzählerisich Fokussiertes!, die andere: Man kann das schon alles in dieser Kleinteiligkeit machen, man muss es dann halt nur richtig gut strukturieren und konsistent sein. Letzteres ist SpliMo, ersteres ist die Richtung, in die die meisten System-Neuentwicklungen seither gegangen sind.

Offline Xemides

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #3 am: 18.02.2023 | 15:38 »
Denn ehrlich gesagt wurde SpliMo in Sachen Regeln ja schon gegen den Zeitgeist entwickelt. Das ist zwar alles schön durchdesignt und funktional, aber am Ende ist es eben doch ein: "Das bestefrühe 00er-RSP, das es in den 00ern nicht gegeben hat." Okay, Kleinteiligikeit hat auch hier und dort ihr Comeback, aber fast immer als Nostalgieprojekt.

Ich bin froh darüber das es nicht dem Zeitgeist entsprach und kleinteiliger ist.

Mich nervt nämlich immer wieder bei Rollenspielen dieser Zeitgeist an. Das ging mit Fate oder SaWo los und zieht sich bis Ptba oder OSR durch.

Leute wie ich würden abgehängt werden, wenn nur noch neue Systeme erscheinen, die dem Zeitgeist entsprechen. Es muss auch neue Systeme geben, die einfach nur altmodisch sind.

So mit Midgard, Runequest/Mythras und auch Splittermond.
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Offline Weltengeist

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #4 am: 18.02.2023 | 16:04 »
Ach, Zeitgeist ist ohnehin overrated. Zeitgeist ist (im Rollenspiel und anderswo) meist etwas, was Leute erfinden, die eine verschwindende Minderheit der Bevölkerung darstellen und hoffen, dass "ihr" Zeitgeist sich eines Tages auch in echten Mehrheiten niederschlägt... >;D

Ich habe mir die Bemerkung gestern schon verkneifen müssen: Man kann trefflich darüber streiten, ob es so etwas wie einen leichtgewichtigen Zeitgeist in Rollenspiel-Deutschland überhaupt gibt. Klar, das derzeit mit Rückenwind versehene D&D 5 ist pflegeleichter als die Vorgänger, aber im absoluten Sinne auch nicht leichtgewichtig (nicht bei einem eng bedruckten 300-Seiten-A4-GRW). Und erfolgreiche neuere Systeme wie Splittermond, Hexxen oder Pathfinder 2 sind es auch nicht. Wenn ich mir die Systeme anschaue, die hier am verbreitetsten sind, kann ich keinen leichtgewichtigen Trend außerhalb des Tanelorns erkennen.
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HEXer

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #5 am: 18.02.2023 | 16:22 »
Ach, Zeitgeist ist ohnehin overrated. Zeitgeist ist (im Rollenspiel und anderswo) meist etwas, was Leute erfinden, die eine verschwindende Minderheit der Bevölkerung darstellen und hoffen, dass "ihr" Zeitgeist sich eines Tages auch in echten Mehrheiten niederschlägt... >;D

Und manchmal erkennen Leute einen Zeitgeist, die schon immer eine Minderheit in der Bevölkerung waren und gerne hätten, dass das auch so bleibt.

Abgesehen davon stimme ich aber zu, dass es ungünstig vom Uhrwerk Verlag ist, in letzter Zeit seine Haussysteme so wenig zu supporten. So ist es halt mit einem Uhrwerk: Wenn es stehen bleibt, wird es aufgezogen. Ich für meinen Teil werde kein totes Pferd mehr füttern.
« Letzte Änderung: 18.02.2023 | 16:24 von HEXer »

Offline Boba Fett

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #6 am: 18.02.2023 | 16:47 »
Wenn ich mir die Systeme anschaue, die hier am verbreitetsten sind, kann ich keinen leichtgewichtigen Trend außerhalb des Tanelorns erkennen.

Naja, der Erfolg vom Apolakritze System ist schon nicht wegzuleugnen. Aber die Systeme, die für Kampagnen verwendet werden, und die damit Spielrunden lange Zeit binden, sind idR kleinteilig.
Warum sollten sie das auch nicht sein?
Wenn ich vorhabe einige Abenteuerpfade (nur um mal ein Beispiel zu nennen) mit dem gleichen Regelsystem zu spielen, dann lohnt sich ja auch der Invest, mich in ein komplexeres System einzuarbeiten, denn ich habe Jahre Spiel vor mir. Ob ein regelärmeres System nicht vielleicht auch das selbe leisten kann, weiß ich in dem Moment nicht -  im Zweifel gehe ich da das Risiko ein, mich mit Hausregeln individualisieren zu müssen und habe DANN die Arbeit und ggf. den Ärger. Abgesehen davon habe ich überhaupt ein Angebot an Kaufabenteuern und -kampagnen, die mich Jahre beschäftigen bei regelarmen Systemen?
Oder gehen die nicht eher davon aus, dass ich mir es mal wieder selber mache...
Ich zumindestens treffe inzwischen die Systementscheidung nach "welche Abenteuer gibt es, die ich kaufen und (angepasst) einsetzen kann", weil ich aktuell dank Beruf und Familie gar nicht das hinbekomme, mir selbst was auszutüfteln.

Hat inzwischen aber NIX mit Uhrwerk zu tun, was wir hier schreiben.
« Letzte Änderung: 19.02.2023 | 11:43 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline schneeland

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #7 am: 18.02.2023 | 17:06 »
Hat inzwischen aber NIX mit Uhrwerk zu tun, was wir hier schreiben.

Deshalb hat das Thema jetzt auch seinen eigenen Thread ;). Ist ja auch unabhängig von Uhrwerk eine legitime Diskussion.
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Offline Xemides

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #8 am: 18.02.2023 | 17:10 »
Naja, der Erfolg vom Apolakritze System ist schon nicht wegzuleugnen. Aber die Systeme, die für Kampagnen verwendet werden, und die damit Spielrunden lange Zeit binden, sind idR nicht kleinteilig.

Ich glaube da ist ein "nicht" zu viel.
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Offline schneeland

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #9 am: 18.02.2023 | 17:18 »
Ich habe mir die Bemerkung gestern schon verkneifen müssen: Man kann trefflich darüber streiten, ob es so etwas wie einen leichtgewichtigen Zeitgeist in Rollenspiel-Deutschland überhaupt gibt. Klar, das derzeit mit Rückenwind versehene D&D 5 ist pflegeleichter als die Vorgänger, aber im absoluten Sinne auch nicht leichtgewichtig (nicht bei einem eng bedruckten 300-Seiten-A4-GRW). Und erfolgreiche neuere Systeme wie Splittermond, Hexxen oder Pathfinder 2 sind es auch nicht. Wenn ich mir die Systeme anschaue, die hier am verbreitetsten sind, kann ich keinen leichtgewichtigen Trend außerhalb des Tanelorns erkennen.

Die Grundaussage würde ich auch so unterschreiben (auch Savage Worlds und einige Year Zero-Spiele sind ja eher mittelcrunchig). Aber von außen betrachtet fällt Splittermond da schon komplexitätsmäßig oben raus aus dem aktuellen Mainstream. Und wenn ich Xemides richtig verstehe, sagt er, dass ihm gerade solche Spiele Spaß machen - da ist es dann m.E. schon richtig zu sagen, dass der Zeitgeist (allein durch die D&D5-Dominanz) eher von den wirklich regelschweren/kleinteiligen Systemen weggeht. Ist natürlich nicht gleichzusetzen mit wirklich/absolut betrachtet regelleichten Systemen (in der Breite ist da Call of Cthulhu vermutlich das leichtgewichtigste).
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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #10 am: 18.02.2023 | 17:19 »
Ich glaube es ist eines der typischen Paradoxa der Rollenspielszene, dass in Gesprächen gerne einfache, regelleichte und damit verbunden meist "einsteigerfreundliche" Systeme gewünscht werden, am Ende aber oft Dickschiffe im Einkaufskorb landen.

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #11 am: 18.02.2023 | 17:30 »
Ich glaube es ist eines der typischen Paradoxa der Rollenspielszene, dass in Gesprächen gerne einfache, regelleichte und damit verbunden meist "einsteigerfreundliche" Systeme gewünscht werden, am Ende aber oft Dickschiffe im Einkaufskorb landen.

Man will halt was Anständiges haben für sein Geld, also müssen die Seiten eben auch gefüllt werden. ;)

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #12 am: 18.02.2023 | 17:35 »
Vielleicht ist das aber auch eine selbsterfüllende Prophezeiung. Denn ein regelleichtes, einfaches System kommt meist halt auch mit ein paar Seiten aus und das wars dann. Da kann man keine Regalmeter mit füllen, selbst wenn man wollte. Andererseits würde ich vermuten, dass die Dickschiffe nicht nur mehr gekauft, sondern auch mehr gespielt werden. Aber da gibts vermutlich keine belastbaren Zahlen zu.

Offline unicum

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #13 am: 18.02.2023 | 17:43 »
So mit Midgard, Runequest/Mythras und auch Splittermond.

Ich sehe zumindest was Midgard betrifft aber auch diesen Weg beschreiten.

Offline Weltengeist

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #14 am: 18.02.2023 | 17:45 »
Naja, der Erfolg vom Apolakritze System ist schon nicht wegzuleugnen.

Na, wenn du meinst... was tippst du denn: Wieviel Prozent des Rollenspielumsatzes in Deutschland wird mit pbtA gemacht? Wieviel Prozent aller Sitzungen werden damit bestritten?

Das ist für mich ein gutes Beispiel für das, was ich mit oben mit dem Zeitgeist-Spruch gemeint habe: Hier im Special-Interest-Forum Tanelorn wird es gerne mal gespielt (und sogar hier ist es - in Postings gemessen - nicht sooo prominent). Aber im Mainstream-Rollenspiel-Deutschland (du weißt schon - das, wo D&D, DSA, Midgard, Cthulhu, Splittermond, Shadowrun etc. gespielt werden) haben meiner Schätzung nach die meisten noch nicht mal was davon gehört.

Ich bin jedenfalls hier in meiner (zugegeben etwas abgelegenen) Region in elf Jahren noch keinem Spieler IRL begegnet, der gesagt hätte: "Lasst uns doch mal was mit pbtA spielen!" In elf Jahren nicht einem einzigen. Die einzigen, von denen ich das höre, sind die, die ich aus dem Tanelorn und der Drachenzwinge kenne. Die Nischenspieler eben, die sich für die Avantgarde halten, die aber nicht repräsentativ für die Masse der Spieler sind.
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Offline schneeland

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #15 am: 18.02.2023 | 17:56 »
Vielleicht ist das aber auch eine selbsterfüllende Prophezeiung. Denn ein regelleichtes, einfaches System kommt meist halt auch mit ein paar Seiten aus und das wars dann. Da kann man keine Regalmeter mit füllen, selbst wenn man wollte. Andererseits würde ich vermuten, dass die Dickschiffe nicht nur mehr gekauft, sondern auch mehr gespielt werden. Aber da gibts vermutlich keine belastbaren Zahlen zu.

Ja, der Mangel an Zahlen ist ziemlich schade (vielleicht bekommen wir ja nochmal so eine große Umfrage, in der dann auch gespielte Systeme abgefragt werden).
Aber in der Tat muss der Verlag den Leuten ja irgendwas verkaufen - und von den drei Optionen (Regeln, Setting, Abenteuer) bleiben ja schon mal nur noch zwei bzw. wenn man berücksichtigt, dass es zu regelleichten Sachen auch oft nicht so viel Settinginfos gibt, eigentlich nur eine Option. Und abgesehen von Goodman Games fällt mir da kein größerer Verlag ein, der Portfolio schwerpunktmäßig mit Abenteuern füllt.
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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #16 am: 18.02.2023 | 18:02 »
Und gerade Abenteuer sind hartes Brot, da sie sich noch schlechter verkaufen als Hintergrundbände. Und spätestens wenn die regelleichten Systeme noch mit Player Empowerment etc. arbeiten, wird es dann auch für Abenteuerautoren kniffliger.

Offline YY

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #17 am: 18.02.2023 | 18:13 »
Ich habe mir die Bemerkung gestern schon verkneifen müssen: Man kann trefflich darüber streiten, ob es so etwas wie einen leichtgewichtigen Zeitgeist in Rollenspiel-Deutschland überhaupt gibt.

Auch außerhalb Deutschlands sehe ich den so nicht.

Aber Rumpel hat sich da schon gut "abgesichert" mit dem Zauberwort System-Neuentwicklung (ohne dass ich da irgendeine sophistische Absicht unterstellen will).

Ich habe nämlich gestern auch schon mal auf der Aussage rumgedacht und das, was mir in der Breite als erfolgreich begegnet oder in den Jahrzehnten seit DSA4 begegnet ist, sind mittelcrunchige Regelwerke mit "Vorgeschichte", also gerade keine oder zumindest keine "richtigen" Neuentwicklungen.

Dann bleibt halt schnell nur noch so was wie pbtA und die Jay Little-Schule mit Genesys & Co., 2d20 etc. übrig. 


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Ist eben die Frage, wie groß da die Personalüberschneidung ist und ob die Dickschiffe auch gekauft werden oder stattdessen.
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Offline Runenstahl

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #18 am: 18.02.2023 | 18:22 »
Na, wenn du meinst... was tippst du denn: Wieviel Prozent des Rollenspielumsatzes in Deutschland wird mit pbtA gemacht? Wieviel Prozent aller Sitzungen werden damit bestritten?

Auch wenn die Frage nicht am mich gerichtet war. Aus meinem persönlichen Umfeld kann ich sagen das ca. 30 % unserer Runden mit dem PbtA System bespielt werden weil es sehr einfach ist und sich sehr leicht an neue Kampagnen / Settings anpassen läßt. Was den Umsatz angeht... wer weiß ? Ich selbst habe nur kostenlose Sachen runtergeladen und mir Dungeonworld gekauft. Ich kaufe aber auch für andere Systeme eher wenig. Meist nur die Grundbücher und eventuell mal einen Zusatzband. Abenteuer praktisch nie.
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Offline Tintenteufel

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #19 am: 18.02.2023 | 18:37 »
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Offline Haukrinn

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #20 am: 18.02.2023 | 18:44 »
Wenn es so etwas wie Zeitgeist gibt, dann trifft der wohl am ehesten auf D&D zu, denn das hat es geschafft sich in den letzten 10 Jahren in die Breite Öffentlichkeit zu spielen, was nicht nur das Spiel, sondern vor allem die Wahrnehmung desselbigen (und damit auch des Hobbys) grundlegend verändert hat. Alles andere sind nur Strömungen, ohne dass ich da wirklich erkennen kann, dass sich die ganze Szene, oder auch nur große Teile davon, in bestimmte Richtungen orientierem.

Gerade regelleichte Spiele, und da haben wir mehrere Unterströmungen wie PbtA und OSR sowie die ganzen hochspezialisierten Erzählsysteme (Geh nicht vor Angst mit 10 Kerzen in den Winterwald, Alice...), tun sich nicht wirklich breit hervor, auch wenn die Filterblase hier und da vielleicht was anderes suggeriert. Das sind und bleiben Nischenspiele, die ein paar hundert Leute kaufen, ein paar dutzend Leute tatsächlich spielen und vielleicht von denen ein Drittel nochmal wirklich verinnerlicht und nicht nach ein paar Sitzungen liegen lässt.

Und vor allem sind das auch Nischenspiele, die jetzt nicht gerade neu sind (Apocalypse World ist älter als Skyrim, DCC ist auch nicht viel jünger). Soviel zum Zeitgeist.
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Offline Weltengeist

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #21 am: 18.02.2023 | 18:58 »
Aus meinem persönlichen Umfeld kann ich sagen das ca. 30 % unserer Runden mit dem PbtA System bespielt werden weil es sehr einfach ist und sich sehr leicht an neue Kampagnen / Settings anpassen läßt.

Du bist aber Teil der Tanelorn-Community und damit ein Teil genau der Filterblase, von der ich hier rede. Meine Frage bezog sich ganz bewusst auf Rollenspiel-Deutschland im Allgemeinen. Und da fällt mir eher schon auf, dass beispielsweise die Spielerzentrale in ihrem Systemkatalog (mit über 70 Rollenspielen) weder pbtA noch einen der prominentesten Vertreter (Apocalypse World, Dungeon World o.ä.) auflistet. Nur "Indie-Rollenspiele". Und das hat unter den fast 70 Spielern, die in 30 km Umkreis wohnen, nicht ein einziger angekreuzt. Ein belastbarer Trend zu pbtA-Spielen sieht für mich jedenfalls anders aus.
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Online Eismann

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #22 am: 18.02.2023 | 19:31 »
Oder wie heute mir jemand in einem deutschen Rollenspielladen gesagt hat: "Mit D&D kann man halt alles bespielen. Zum Beispiel Herr der Ringe."

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #23 am: 18.02.2023 | 19:51 »
Oder wie heute mir jemand in einem deutschen Rollenspielladen gesagt hat: "Mit D&D kann man halt alles bespielen. Zum Beispiel Herr der Ringe."

...welche Rasse, Klasse und Stufe war doch noch mal gleich Gandalf? ~;D

Ansonsten, ganz allgemein betrachtet: persönlich bin ich dieser Tage definitiv bei eher regelleichten Systemen angekommen, aber das eben auch nur nach Jahren an Vorerfahrung mit allem Möglichen, den einen oder anderen ausdrücklichen Regelboliden mit eingeschlossen. "Zeitgeist" hat damit höchstens insoweit zu tun, als meine späteren Lieblingssysteme halt erst in bestimmten Jahrzehnten auf den Markt kamen -- ich bin aber nicht Kaffeesatzleser genug, um daraus schon etwas abzuleiten, das klar und eindeutig über den schlichten Zufall hinausgeht.

Achamanian

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #24 am: 18.02.2023 | 20:59 »
Ich dachte bei meinem Bezug auf den "Zeitgeist" gar nicht so sehr an pbtA und Ähnliches, sondern eher an Systeme wie die genannten 2d20/Year Zero. Die kommen mir nicht so nischenmäßig vor (vielleicht täuschen mich da aber auch die großen Lizenzen wie Star Trek, Dune oder Tales from the Loop, die damit umgesetzt werden). Das sind ja eigentlich recht herkömmliche Systeme, die letztendlich aus der gleichen Tradition wie Splittermond stammen und halt hier und dort eine Geste in Richtung pbtA/Fate und Konsorten machen.

Aber klar, der Mainstream sind wahrscheinlich in Deutschland nach wie vor DSA, Shadowrun und Cthulhu und inzwischen auch D&D. Wobei man "Mainstream" auch wieder von "Zeitgeist" unterscheiden muss ("Zeitgeist" ist eher das, was spekulativ als vorausweisend herumwabert, "Mainstream" das, was tatsächlich stattfindet).

Letztendlich haben aber alle hier Recht: Es ist natürlich überhaupt nichts schlechtes daran, den Zeitgeist oder den Mainstream zu verfehlen und was ganz anderes zu machen. Worauf ich bei Splittermond hinauswollte, war eher, dass man da mit was Neuem angetreten ist, aber für mein Gefühl nicht das bedient hat, was die meisten anderen anderen mit explizit "Neuem" derzeit bedienen. Year Zero ist eben nicht fundamental anders als Splittermond (zumindest nicht so fundamental anders wie pbtA), aber man sieht schon, dass da von einem ähnlichen Ausgangspunkt her (klassisches Spiel mit Attributen, Skills, Trefferpunkten) in eine andere Richtung gegangen wurde. Und die meisten Systeme, die vergleichbar komplex sind wie Splittermond und in den letzten Jahren erschienen, sind halt neue Editiionen alter Systeme, die immer auch schon eine nostalgische Kernkäuferschaft in der Hinterhand haben.

Insofern ist es eine tolle Leistung, dass Splittermond den Zeitgeist verfehlen konnte und trotzdem so viel Hype erzeugen und so langfristig erfolgreich sein konnte/kann. Ich kann mir halt vorstellen, dass, sobald dem Verlag die Puste beim ständigen Nachbuttern ausgeht, auch die Begeisterung schnell schwindet. Ist andererseits bei "zeitgeistigen" Systemen auch nicht anders.

Unterm Strich finde ich es vor allem interessant, dass Splittermond mit seinem komplexen Regelwerk es als ganz neues Rollenspiel überhaupt geschafft hat, eine feste Spielerbasis zu gewinnen.

Offline YY

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #25 am: 18.02.2023 | 21:18 »
Unterm Strich finde ich es vor allem interessant, dass Splittermond mit seinem komplexen Regelwerk es als ganz neues Rollenspiel überhaupt geschafft hat, eine feste Spielerbasis zu gewinnen.

Das fand ja weder auf Autoren- noch auf Spielerseite im luftleeren Raum statt, sondern mit einer DSA4-Vorgeschichte.
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Achamanian

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #26 am: 18.02.2023 | 21:31 »
Das fand ja weder auf Autoren- noch auf Spielerseite im luftleeren Raum statt, sondern mit einer DSA4-Vorgeschichte.

Stimmt natürlich - insofern stellt sich vielleicht auch die Frage, ob SpliMo über "das bessere DSA4 sein" hinaus wirklich eine Daseinsberechtigung hat ... also, klar hat es das, aber ob das genügend Leute so wahrnehmen.

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #27 am: 18.02.2023 | 22:33 »
Apolakritze
Was ist das denn? Endzeit-Lakritze?  ~;D

Unterm Strich finde ich es vor allem interessant, dass Splittermond mit seinem komplexen Regelwerk es als ganz neues Rollenspiel überhaupt geschafft hat, eine feste Spielerbasis zu gewinnen.
So interessant finde ich das gar nicht (auch nicht im Nachhinein). Während der Zeit, in der ich SpliMo mehr oder weniger aktiv geleitet habe, habe ich viele Spieler getroffen, die mit DSA 4/4.1 ziemlich oder äußerst unzufrieden waren  (gut, das ist auch nicht schwer, damit unzufrieden zu sein). Dass man diese Leute mit einem etwas durchdachteren und strukturierteren System, bei dem im Kern immer noch DSA steckt (nicht nur durch die Autoren und manchen mehr als ihnen lieb ist) relativ einfach für sich bzw. als feste Spielerbasis für sich gewinnen kann...war jetzt glaube ich nicht so schwer und für mich dann auch nicht wirklich überraschend.
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Achamanian

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #28 am: 18.02.2023 | 22:48 »
So interessant finde ich das gar nicht (auch nicht im Nachhinein). Während der Zeit, in der ich SpliMo mehr oder weniger aktiv geleitet habe, habe ich viele Spieler getroffen, die mit DSA 4/4.1 ziemlich oder äußerst unzufrieden waren  (gut, das ist auch nicht schwer, damit unzufrieden zu sein). Dass man diese Leute mit einem etwas durchdachteren und strukturierteren System, bei dem im Kern immer noch DSA steckt (nicht nur durch die Autoren und manchen mehr als ihnen lieb ist) relativ einfach für sich bzw. als feste Spielerbasis für sich gewinnen kann...war jetzt glaube ich nicht so schwer und für mich dann auch nicht wirklich überraschend.

Ja, meinte ja im Prinzip auch schon YY, es ist schon klar, warum das bei vielen offene Türen eingerannt hat, ich hatte damals ja auch schon eine ganze Weile DSA4.1 gespielt und war maximal abgegessen (am Ende stand bei mir nur eben bei Splittermond mehr die Enttäuschung, dass es doch noch zu sehr wie DSA4.1 war ...).
Inzwischen kann man halt nur keine Neuspieler mehr mit der Aussage: "DSA4 aber in gut!" anlocken, fürchte ich ...vielleicht noch ein Stück eher mit dem Setting (in dem für mich ja auch immer noch ein Stück weit "Aventurien, aber in gut bzw. rollenspieloptimierter!" steckt). Daher mein Gedanke, dass man Lorakis vielleichgt auch mit was "zeitgeistigem" kombinieren könnte, um neue Spieler:innen ranzuholen.

Offline Olibino

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #29 am: 19.02.2023 | 01:07 »
Ich habe mal bei youtube eingebeben "pen and paper lets play" gefiltert auf 1 Jahr, sortiert nach Anzahl der Aufrufe.
Da kommt auch einiges das nicht wirklich paßt oder ich nicht verstanden habe, aber an konkreten Spielen habe ich in dieser Reihenfolge gesehen:

Warhammer - Cthulhu - Cthulhu - D&D - Herr der Ringe RPG - Cthulhu - DSA - D&D - D&D - D&D - Blades in the Dark - Mausritter - Word Wide Wrestling - Cthulhu - Cyberpunk Red - Avatar Legends - Numenera - Fräulein Bernburgs Pensionat für junge Frauen - D&D - Startreck Adventures - DSA - Blades in the Dark - Alien - Warhammer - Troubleshooters - Cthulhu

Ich würde das so interpretieren: der Zeitgeist ist, dass die Dominanz von 2 oder 2 großen Rollenspielen bröckelt und immer mehr Vielfalt Einzug erhält. 

Offline Lorstarius

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #30 am: 19.02.2023 | 02:23 »
Das Problem bei Splittermond ist eben, dass es so viele kleine Details gibt, die man sich merken soll (Meisterschaften, Zustände, Merkmale von Waffen und Kreaturen, Auswirkungen von Erfolgsgraden, Mondzeichen etc.). Da kann man schon leicht mal was vergessen, gerade wenn man sich seit einiger Zeit das System nicht mehr gespielt hat. Und vor allem sollten möglichst alle Spieler inlkusive SL diese Details drauf haben. Ich leite Splittermond  seit einiger Zeit und bin leider immer noch nicht in dieses Stadium eingetreten, und meine Spieler auch nicht. Ich glaube aber, wenn alle das System richtig draufhaben, ist  Splittermond ein echter Genuß, mehr noch als bei anderen Regelsystemen.

Offline aikar

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #31 am: 19.02.2023 | 09:20 »
Bei dieser Diskussion, die ja immer wieder in leicht abgewandelter Form auftaucht, sehe ich vor allem zwei Schwierigkeiten:

1) Die unsichere Datenlage und persönliche Bubble
Wir erhalten unseren Eindruck dessen, was "beliebt" ist, aus unserer persönlichen Erfahrung und Umfragen auf Plattformen.

In meinem persönlichen Umfeld kenne ich momentan die folgenden laufenden Kampagnen:
1 x Fate (Dresden Files Accelerated)
1 x Pathfinder 1
2 x Pathfinder 2
2 x Dragon Age
8 x D&D 5
1 x Buffy the Vampire Slayer
1 x (Call of) Cthulhu
1 x Numenéra
1 x Warhammer Fantasy
1 x Shadowrun 6
2 x DSA4.1
Unregelmäßig in One-Shots gespielt werden: Dungeon World, Mythos World, DSA5, Gumshoe, (Call of )Cthulhu, verschiedene YZ-Systeme, Tiny Dungeon
Viele sind schon ganz heiß auf Avatar Legends (PbtA), eine erste Runde haben wir nächste Woche.

Shadowrun war zu Shadowrun 4/5 Zeiten bei uns sehr stark, inzwischen praktisch nicht mehr existent
Star Wars FFG war zu seiner Hochzeit sehr stark, inzwischen nicht mehr existent
DSA war zu 4.1-Zeiten sehr stark, nach dem Wechsel aus 5 praktisch nicht mehr existent. Einige Gruppen haben 4.1 weitergespielt, 5 wurde praktisch nicht gekauft.

Wenn ich unseren lokalen Händler frage ging in den letzten Jahren praktisch nur D&D5, das allerdings sehr gut und immer weiter steigend. Die OGL-Krise war spürbar, D&D5-Bestellungen wurden storniert, dafür massiv Pathfinder 2 bestellt. Wie es weiter geht bleibt abzuwarten.

Auf den Cons und GRTs die wir angeboten haben wurde praktisch alles gut angenommen, bis auf DSA, das war den meisten Anfängern zu kompliziert.

Splittermond und Midgard haben bei uns nie existiert und tun es immer noch nicht.

Manche Systeme kommen bei Demorunden sehr gut an, werden dann aber mangels Verfügbarkeit nicht weiter verfolgt (Beyond the Wall aktuell z.B.)

Je nachdem, wie eure lokale Szene aufgebaut ist, wird euer Bild ähnlich oder gänzlich anders sein.

Umfragen auf Plattformen sind vielleicht etwas aussagekräftiger, aber trotzdem massiv verzerrt, da auf einer bestimmten Plattform immer primär eine bestimmte Altersgruppe und Community vertreten ist. Selbst Verkaufszahlen sind nur begrenzt aussagekräftig , da z.B. die Veteranen meistens eher im Laden ihrer Wahl einkaufen (vor Ort oder Online z.B. beim Sphärenmeister), während Neulinge einfach dort zuschlagen, wo sie es kriegen und das ist dann wohl oft Amazon.
Auch die Statistiken auf Basis von gespielten System in VTT-Plattformen sind verzerrt, da sich gewisse Systeme einfach besser für VTT eignen und auch besser unterstützt werden als andere. Für PbtA online brauche ich kein VTT, da reicht mir Ton+Kamera.

2) Henne und Ei
Sind die großen deutschsprachigen Eigenproduktionen komplexe Systeme, weil die Spieler:innen es so wollen oder werden im deutschen Raum verstärkt komplexe Systeme gespielt, weil diese von den Verlagen als große Eigenproduktionen mit hohem Produktausstoß angeboten werden?
Fakt ist: Wir wissen es nicht, weil es keinen Vergleich gibt. Keiner der deutschen Verlage hat es mit einer regelleichten oder mittelschweren Eigenproduktion auch nur versucht (von halben Scherzprodukten wie SeaDracula abgesehen), geschweige denn dass so eine Linie beworben und zumindest über ein paar Jahre mit regelmäßigen Neuerscheinungen unterstützt worden wäre (und Settingbände und Abenteuer könnte man genauso für leichtere Systeme raus bringen, für etwas auf dem Level von D&D5 auch Regelerweiterungen).
Es könnte floppen oder das neue große Ding sein, wir wissen es einfach nicht.

Dazu kommt, dass die deutschen Systeme primär von den eingeschworenen Communities gepuscht werden. DSA zehrt immer noch davon, dass viele heutige Spielleiter damit ins Hobby gekommen sind. Auch wenn es in den letzten Jahren massiv von D&D5 unter Beschuss geraten ist (ich würde sogar sagen: verdrängt worden ist), D&D5 gibt es erst seit knapp über 8 Jahren, die deutsche Version erst seit 6, der Hype ist noch jünger. d.h. viele erfahrenere Rollenspieler:innen wurden noch vor D&D5 rollenspiel-sozialisiert. Primär auf diese abzuzielen mag momentan noch irgendwie funktionieren, aber ein Generationswechsel ist für so einen Ansatz der potentielle Tod. Den Kommentaren von Markus Plötz und Patrik Götz nach wird das auch schon gespürt, aber ich habe nicht den Eindruck, dass versucht wird, mal was anderes komplett anderes zu machen. Stattdessen macht man halbgare Einsteigerprodukte in den alten komplexen Kosmos um sich nicht aus der Komfort-Zone zu wagen bzw. nichts zu riskieren.

Die Szenen der deutschen Produkte schmoren im eigenen Saft und kannibalisieren sich gegenseitig. Splittermond hat bewusst primär Ex-DSAler geschluckt. Die Bewerbung der deutschen Systeme läuft sowohl von ihrer Art als auch ihren Plattformen her darauf heraus, dass man die Alt-Spieler erreicht und diese für neue Systeme (oder Neuauflagen alter Systeme) begeistert. Mit etwas Glück begeistert man über diese Alt-Spieler dann indirekt ein paar Neulinge, aber den Weg direkt zu den Neulingen geht man nicht. Natürlich wird dann das Bild, das die Verlage erhalten, von den Alt-Spielern geprägt und der Zuwachs an Neulingen ist minimal.

Ulisses hat eine unglaublich starke YouTube-Präsenz. Davon sind 40% DSA, 50% alte Männer zeigen alte Spiele und 10% die aktuellen Crowdfundings. Wenn Markus gerade wieder in der Laune ist redet er eine Stunde über Torg. In letzter Zeit bekommt Hexxen ein wenig Präsenz. Es gibt ein ausführliches Let's Play zu Harnmaster, das nach dem Crowdfunding (vor dem Let's Play) gar nicht mehr erhältlich ist. Gleichzeitig wird kritisiert, dass andere Systeme nicht ziehen.
Wo sind die regelmäßigen Produktvorstellungen und Let's Plays für Mythgart (5e), Dune, Starfinder, Fading Suns, Savage Worlds, Earthdawn, Warhammer?

Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Es werden nur die "großen" Systeme ernsthaft beworben. Natürlich verschwindet dann alles andere in der Versenkung und wird dann eingestellt.
« Letzte Änderung: 19.02.2023 | 10:03 von aikar »
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Offline Weltengeist

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #32 am: 19.02.2023 | 10:07 »
da z.B. die Veteranen meistens eher im Laden ihrer Wahl einkaufen (vor Ort oder Online z.B. beim Sphärenmeister), während Neulinge einfach dort zuschlagen, wo sie es kriegen und das ist dann wohl oft Amazon.

Und weil es mich gerade gepackt hat, habe ich mal bei Amazon die Topseller im Bereich "Rollenspiel (Bücher)" nachgeschaut. Wenn ich mal die Sachen rausstreiche, die nicht wirklich Rollenspielbücher sind (LitRPG, Abenteuer-Spiel-Bücher, Romane), kommt Folgendes bei raus:
  • D&D - Die Wildnis jenseits des Hexenlichts (Vorbestellung)
  • The Game Master's Book of Random Encounters
  • The Game Master's Book of Traps, Puzzles and Dungeons
  • D&D - Player's Handbook
  • Return of the Lazy Dungeon Master
  • Cyberpunk Red - Grundregelwerk (deutsch)
  • DSA5 Regelwerk Taschenbuchausgabe
  • Cthulhu - Grundregelwerk
  • D&D - Fizban's Treasury of Dragons
  • D&D - Candlekeep Mysteries
  • D&D - Spelljammer
  • The Game Master's Book of Non-Player Characters
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  • DSA5 - Aventurische Tiergefährten Taschenbuchausgabe
  • Cthulhu - Die Dunkle Saat
  • Pathfinder 2 - Grundregelwerk
  • D&D - Tyranny of Dragons
  • DSA5 - Aventurisches Kompendium Taschenbuchausgabe
  • DSA5 - Aventurische Magie 2 Taschenbuchausgabe
  • D&D - Keys from the Golden Vault (Vorbestellung)
Weitgehend wie erwartet (D&D und DSA dominieren massiv, Pathfinder und Cthulhu auf den Plätzen), mit eingestreuten Überraschungen hier und da (Cyberpunk Red, Spielleiterhilfen).

"Dungeon World" ist übrigens auf einem Verkaufsrang jenseits von 1000... ;)
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Offline aikar

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #33 am: 19.02.2023 | 10:21 »
Weitgehend wie erwartet (D&D und DSA dominieren massiv, Pathfinder und Cthulhu auf den Plätzen), mit eingestreuten Überraschungen hier und da (Cyberpunk Red, Spielleiterhilfen).

"Dungeon World" ist übrigens auf einem Verkaufsrang jenseits von 1000... ;)
Das meinte ich ja. Diejenigen die Dungeon World kennen, kaufen wahrscheinlich nicht bei Amazon. Diejenigen die bei Amazon kaufen, kaufen das, wovon sie gehört haben.
Das hat NICHTS damit zu tun, ob das Rollenspiel ihren persönlichen Vorlieben oder dem "Zeitgeist" entsprechen würde. Das ist praktisch reine Marktpräsenz und Bekanntheit. Die großen werden größer, weil sie bekannt sind, das ist ab einem gewissen Punkt ein Selbstläufer, den die meisten Rollenspiele einfach nicht überschreiten. Cyberpunk Red profitiert von der Bekanntheit des Computerspiels.

Und der zweite Punkt der rein spielt ist hoher Produktausstoß. Natürlich werden von Rollenspielen, die mehr Bücher produzieren, auch mehr Bücher in den Statistiken aufscheinen.
Hoher Produktausstoß ist nicht nur "das System ist erfolgreich, also mache ich mehr", sondern auch ein eigener Faktor "Für dieses System gibt es mehr Bücher, also ist es interessanter". Wenn man wartet ob ein System mit dem Grundbuch erfolgreich wird, bevor man mehr Material nachliefert, wird es das wahrscheinlich nicht tun. Ein System, das im ersten Jahr ein Grundbuch, einen Weltenband, ein paar Abenteuer und eine Regelerweiterung erhält, mit Versprechen auf mehr in Zukunft, wird eher ins Rollen geraten. Aber natürlich ist die anfängliche Investition und damit das Risiko um ein vielfaches höher.

Dabei kommt mir ein Gedanke: Evtl. ist es kontra-produktiv, dass Crowdfundings gemacht werden, die eine ganze "Produktflöte" raus bringen. Vielleicht wäre es besser, diese Produkte über einen Zeitraum von einem oder zwei Jahren zu streuen (aber verlässlich regelmäßig was neues zu bringen!!) um das Interesse aufrecht zu erhalten und sich eine Community entwickeln zu lassen, anstatt auf den kurzfristigen Hype eines Crowdfundings zu setzen und das System direkt danach in der Versenkung verschwinden zu lassen, wenn die nächste Sau durch's Dorf getrieben wird (ein Kompromiss sind regelmäßige Crowdfundings wie bei Hexxen). Was meint ihr?
« Letzte Änderung: 19.02.2023 | 10:25 von aikar »
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Offline Arkam

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #34 am: 24.02.2023 | 19:19 »
Hallo zusammen,

ich glaube das bei Anfängern die großen und damit meistens auch etwas regelschwereren Systeme bevorzugt werden weil sie einfach mehr Material bieten. Cthulhu ist zwar nicht besonders regelschwer und deckt mit Horror eher eine Nische ab, bietet aber eben auch ein großen Produktausstoß.
Bei den Spielern die schon etwas länger spielen und bei denen jetzt Job und andere Verpflichtungen dazu kommen sind eher die mittelschweren Systeme, 2D20 / Free League etc. beliebt. Sie sind traditionell genug das man sich nicht an ganz neue Konzepte gewöhnen muß und der Produktausstoß ist ausreichend groß. Gerade auch weil die Zielgruppe eher weniger zum Spielen kommt, teilweise auch Material von anderen Systemen und freien Quellen einbringen kann.
Die noch regelleichteren Systeme, etwa die powered beim Weltuntergang, haben zwar ein interessantes Konzept bringen aber Begrenzungen mit sich. Oder erfordern wie mein Lieblingssystem das Paranoia RPG viel Eigenarbeit. Von da aus wird gerne über sie gesprochen aber die reale Spielerschaft ist eher überschaubar.

Gruß Jochen
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Offline tartex

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #35 am: 24.02.2023 | 19:36 »
ich glaube das bei Anfängern die großen und damit meistens auch etwas regelschwereren Systeme bevorzugt werden weil sie einfach mehr Material bieten.

ich glaube das bei Anfängern die großen und damit meistens auch etwas regelschwereren Systeme bevorzugt werden weil sie einfach bekannter sind. Und weil sie bekannter sind, rentiert es sich auch mehr dafür zu veröffentlichen.

Abgesehen davon: D&D5 hat für 9 Jahre am Markt nicht sehr viel Material - und das hat das Spiel nur besser gemacht.
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Offline Aedin Madasohn

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #36 am: 24.02.2023 | 20:32 »
Dabei kommt mir ein Gedanke: Evtl. ist es kontra-produktiv, dass Crowdfundings gemacht werden, die eine ganze "Produktflöte" raus bringen... Was meint ihr?

a
wenn es "dann" auch "wirklich ausgeliefert" alles in die Hand gibt, ist das Ding ja schön rund
zwei Jahre warten, bis es eine runde Basis gibt? puhhh.

eher nicht

b
was für Optionen hat man überhaupt für neuen Stuff, um "nachzulegen" bzw. um einen auf den ersten aufbauenden crowd die zwote zu starten?

c
Regeln sind Regeln.
Settings sind Settings.
Battletech lebte vom Tabletop, Minis und... den Romanen zur Settingsfortentwicklung und Sozialisation

vielleicht eine Regelengine aufbauen/einkaufen/adaptieren für Definition des Powerlevel im Setting (die taffe Inquisitorin "kann" einen "Bannstrahl" in Leistungsklasse "ballere Weg wie Starwars-Blaster" und nimmt es mit den Wegwerf-Dämonen gleich im Dutzend auf, weil halt so Powerlevel des Setting; friss oder stirb, wertes Kundenvögelchen)
und es dann per Romanen so "schmackhaft" zu machen, um darin "selbst" als RSP-ler spielen undoder Abenteuer erleben zu wollen.

huh, ist ja geradezu ketzerisch, die heilige Kuh "Grundregelwerk als Selbstzweck" zu einer lastenheft-pflichtigen Regelengine zu degradieren, die spielen "leisten" soll statt den flow zu "stören", UM DANN per Settingfolklore (und Artwork) das Spielerherz zu wärmen.

ihr wollt semi-kompetente Katzenmenschen in putzigen Kleinszenarien spielen
ihr wollt kompetente Demigods mit Lizenz zum Tanos-Moschen im Muliversum spielen

jeweils andere Geschmacksrichtungen, die bedient sein wollen (und der Mensch kann so einige verschiedene Geschmacksrichtungen mal genießen wollen)

Offline tartex

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #37 am: 24.02.2023 | 21:00 »
Selbst wenn pbtA viel gespielt wird - bei mir 50% Anteil - wie will man denn damit Geld machen? Die Kunden kaufen ein Buch für die Gruppe und können damit jahrelang glücklich spielen.

Das hilft ja keinem!  >;D
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Offline Weltengeist

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #38 am: 24.02.2023 | 21:16 »
Man kann das Threadthema ja mal aus der Vogelperspektive anschauen und fragen: Was ist denn ganz allgemein der Zeitgeist bei Freizeitbeschäftigungen? Und da wäre mein Eindruck:
  • Möglichst viele Bälle gleichzeitig in der Luft halten, überall mal reinschnuppern, FOMO.
  • Zumindest der Einstieg darf möglichst nichts kosten (Sozialisierung durch Gratisapps und werbefinanzierte Inhalte).
  • Kein Commitment - überall mitmischen, nie wirklich verbindlich, oder alternativ erst all-in gehen und dann spätestens nach 1-2 Jahren alle Zelte abbrechen und was ganz anderes machen.
  • Lesen? Längere Texte? Ist ja sowas von 1990. Gibt's da kein 30-Sekunden-Video auf Youtube oder TikTok?
Spräche also alles eher für kleine One-Shot-Spiele, die per Gratis-Download (oder besser noch: Erklärvideo) verfügbar und leicht erlernbar sind. Zugleich ist das alles nicht mein Ding, aber hier war ja nach "Zeitgeist" gefragt...
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Offline 1of3

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #39 am: 24.02.2023 | 21:38 »
Spielerzentrale in ihrem Systemkatalog (mit über 70 Rollenspielen) weder pbtA noch einen der prominentesten Vertreter (Apocalypse World, Dungeon World o.ä.) auflistet.

spielerverzeichnis.org schon und PbtA hat da 42 Treffer, von denen ich in der Tat knapp die Hälfte als aus meiner Blase identifizieren kann.

Lesen? Längere Texte? Ist ja sowas von 1990. Gibt's da kein 30-Sekunden-Video auf Youtube oder TikTok?

Ich hatte neulich einen Neuspieler, der meinte er habe erst mal knapp 10 Stunden Let's Play geguckt. So viel Engagement hätte ich nie gehabt. OK, bei Let's Plays kriege ich überwiegend nach 5 Minuten das Grausen, aber das ist ein anderes Thema.

Ansosten halte ich "Powered by the Apolakritz", Danke Boba, für einen genialen Titel für ein UA-Szenario und Haukrins Mashup "Geh nicht vor Angst mit 10 Kerzen in den Winterwald, Alice..." möchte ich auch spielen.

Offline YY

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Re: Zeitgeist und Regelleichtigkeit/-schwere
« Antwort #40 am: 24.02.2023 | 22:14 »
Ich hatte neulich einen Neuspieler, der meinte er habe erst mal knapp 10 Stunden Let's Play geguckt.

Da haben sich auch ein Stück weit die Wahrnehmungen verschoben. Ich sag nur "Näääh, ein ganzer Film ist mir jetzt zu lang" - fläzt sich auf die Couch und guckt 8 Folgen einer Serie ;D
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer