Pen & Paper - Spielsysteme > Fading Suns
[Plot+Diary] Ein ganz normaler Ball
Elantil Enbaran:
07.10.4996
Mein liebes Tagebuch,
die drei Eier sind unvorstellbar alt. Laut der Geschichtsdatenbank, die ich und Baronet Harun heute darin fanden wurde der Translator vor etwa 2450 Jahren mit Urth gefüttert, ist aber wesentlich älter, denke ich. Die Geschichtsdatenbank geht etwa 5000 Jahre zurück. Interessanterweise kann das Ei sie in Urth -Zeiträume umrechnen. Beschrieben werden acht Völker, die in einem System (wo auch immer, leider gibt es keinerlei Ortsangaben auf dem Ding) zusammentrafen und eine Art Handelsbund hatten ehe es Krieg gab, bei dem das eine Volk vollständig von den anderen ausgelöscht wurde. Es beginnt 120 Jahre vor Chr. (nach Urthrechnung). Da trafen die Ltlho (Sauerstoffatmer) auf die Vrz (Metanatmer). 5 n. Chr. kamen dann die Karendo’fat dazu, die wohl ebenfalls Sauerstoffatmer waren. 83 gab es eine erste gemeinsame Raumstation der Ltlho und der Vrz, sowie ein Handelsabkommen zwischen den Ltlho und den Karendo’fat. 137 taucht noch ein Volk auf, die Lukk, die die Ltlho überfielen. 203 trat ein weiteres Volk, die Bhunonin in das Handelsabkommen ein., 289 gaben die Karendo’fat einem weiteren Volk, den Fari die Technologie für Raumfahrt. 300 traten die Fari dann auch dem Handelsabkommen bei. 302 trafen die Lukk auf die Zzzoooo, ein anderes Metanatmervolk und es gab offenbar einen Krieg. 303 mischten sich die Vrz vermittelnd in den Krieg, schließlich traten die Zzzoooo auch in das Handelsabkommen mit ein, während sich die Lukk in ihr Gebiet zurückzogen. Dann ist eine lange Pause in der Datenbank, erst 983 gibt es wieder eine Meldung: die Karendo’fat entdecken, dass die Vrz anscheinend in einer Metamorphose mit den Cho leben. Wieder eine lange Pause, diesmal bis 2583. Hier traten die Menschen auf den Plan, es kam zu Unruhen. 2600 gab es einen großen Krieg, in dem alle Sauerstoffatmer gegen die Menschen kämpften. 2603 gelang es dem Handelsabkommen das Sprungtor der Route zu den Menschen zu schließen (von der Seite der Menschen aus). 2995 begannen die Lukk plötzlich alle Kolonien der Bhunonin zu zerstören, 2996 wurde deren Heimatwelt zerstört und die Bhunonin komplett ausgelöscht. Hier endet die Datenbank dann.
Das dritte ei ist tatsächlich dafür gedacht alle elektronischen Systeme ab zu schalten... Dieses Ding darf nie Jemand anderem in die Hände fallen! Und am besten gar nicht außerhalb meines Anwesens gelangen. Wenn die Mutashi hiervon erfahren..... Das denke ich lieber nicht weiter!
Sahrie
08.10.4996
Mein liebes Tagebuch,
gleich muss ich unbedingt einen ersten Brief an Sergeant Haiduqh schreiben, das muss er unbedingt erfahren! Es ist tatsächlich eine Waffe! Und ja, die muss zerstört werden, sonst möchte ich nicht wissen was auf den bekannten Welten passiert! Sergeant Haiduqh muss dies unbedingt erfahren, am besten schreibe ich ihm gleich auch die Geschichtsdatenbank, vielleicht weiß er noch mehr Legenden dazu?
Baronet Harun rief mich heute sehr aufgeregt wieder zu den Eiern, er hat eine Videosequenz gefunden, die offenbar die Zerstörung der Bhunonin durch die Lukk zeigt. Und die Bhunonin rächen sich, so wie in der Legende!
Man sieht zunächst eine mörderische Schlacht mit Tausenden von Schiffen auf beiden Seiten. Die Schiffe der Lukk sehen so ähnlich aus wie Kreuzer, sie sind keilförmig und schwarz, ich fand sie unheimlich. Die Schiffe der Bhunonin glichen den Eiern, auch von der Oberflächenstruktur her. Außerdem war auf der Seite der Lukk ein riesiges Ding, etwa Mondgröße (!), das einem riesigen Spinnennetz glich. Allerdings waren die einzelnen Stränge kilometerdick. Schließlich sah man die Bhunonin unterliegen, woraufhin sich von dem riesigen Netz lauter kleine Objekte lösten, die in großer Geschwindigkeit auf den Planeten zurasten. Dort sah man dann nur noch Explosionen, während gleichzeitig fast alle Schiffe der Bhunonin zerstört wurden. Dann jedoch lösten sich von dem zerstörten Planeten lauter weiße Lichtpunkte (Geister?), die sich schnell und zunächst gerichtet vom Planetenrest weg bewegten. Wo immer sie auf ein Lukkschiff trafen durchdrangen sie dieses, woraufhin es entweder anfing zu trudeln, oder bewegungslos verharrte, oder implodierte. Auch dieses Spinnennetzding wurde von den Lichtgestalten durchdrungen. Schließlich wurden alle diese Lichter von einem Bhunoninschiff aufgenommen, dass sich dann zum Sprung fertig machte. Damit endet die Aufzeichnung. Es handelt sich mit Sicherheit um die befürchtete Waffe, nach der Jusuf gesucht hat!
Sahrie
10.10.4996
Mein liebes Tagebuch,
mit Hilfe des Translator konnten ich und Baronet Harun heute mehr über die Metallscheiben aus den anderen Beuteln herausfinden, es handelt sich tatsächlich um Zahlungsmittel. Zahlungsmittel, die offenbar von den Bhunonin eingeführt worden sind und auch nach ihnen benannt sind. Die größte Münze trägt die Zahl 10.000. sie hieß Bhuno, die nächstgrößere Bhuno’o (1.000), Bhunoa (100) und Bhunoa’a (10). Nach dem Translator zu urteilen gab es noch eine Münze, die kleinste Einheit, die Bhunonin hieß.
Baronet Harun hat sich im übrigen einen tragbaren Transportbehälter für die drei Eier machen lassen, so dass er sie jetzt den ganzen Tag mit sich herumträgt. Mir bereitet das Sorge, da er sich zum Teil auch außerhalb meines Anwesens bewegt..., deshalb überlege ich sie mir mal abends ohne ihn an zu sehen, vielleicht kann man die letzten Befehle nach vollziehen. Außerdem möchte ich gerne mehr über die Rassen erfahren. Und Baronet Harun soll nicht erfahren wie sehr mich diese Entdeckung, vor allem die Videosequenz aufregt! Ich habe ihm jedoch schon gesagt, dass Baronet Hassan diese niemals sehen darf und er sie am besten löscht!
Nun manipuliere ich also schon anderer Leute Eigentum... . aber gut, wenn ich mir gegenüber ehrlich bin, dann habe ich ja auch schon Leute manipuliert, ehe ich Count Jusuf kennen lernte. Aber wie sorglos war ich damals und um welche kleinen Dinge ging es!
Sahrie
11.09.4996
Mein liebes Tagebuch,
bis jetzt habe ich leider noch nicht gefunden, wie man die letzten Befehle der Eier nachsehen kann, aber es geht sicherlich, ich werde mal Elannyo fragen.
Ich habe jedoch gelesen, was ich über die Lukk und über die Bhunonin finden konnte. Die Lukk sind etwa 2,2m groß gewesen, sie hatten aschfahl-schwarze Haut, einen Reptilkopf, wie ein Krokodil, lange Krallen und kleiden sich gewöhnlich in lange dunkle Umhänge, so dass nur ihre Schnauze sichtbar ist. Sie unterhalten sich mit Klick- und Zischlauten. Handel betrieben sie wohl vor allem um des Profites wegen, auch Piraterie waren sie nicht abgeneigt, generell wohl eher aggressiv. Eine Jägerspezies laut Translator... . was die Bhunonin betrifft, so fiel mir zunächst auf, dass sie genauso aussahen wie dieses Wesen, das Baronet Harun mir aus der Forschungseinheit beschrieben hatte, wenn auch nicht schwarz sondern weiß. Laut Translator waren die Bhunonin sehr fortschrittlich im Vergleich zu den anderen Völkern, nicht expansiv, besiedelten aber trotzdem einige andere Systeme. Über ihre Kultur ließ sich fast nichts finden. Es gab bei ihnen jedoch wohl verschiedenen Regierungsformen, die zum Teil nebeneinander existierten, drei Regierungen und sechs Gilden, die jeweils eigene Interessen verfolgten. Eine der sechs Gilden war so eine Art Schiedsrichter, eine weitere war eine Krieger- und Assasinengilde. Die übrigen Gilden schienen mehr in Richtung Forschung und Wissenschaft zu gehen. Im Handelsabkommen waren die Bhunonin die einzige Rasse, die psionisch veranlagt war, es waren jedoch nicht alle Mitglieder der Rasse dazu fähig. Sie glaubten, aber mehr an eine Art Schaffenskraft, die sie Gaya genannt haben und die wohl überall war, wenn auch im All schwächer, als auf den Planeten.
Bei den Eiern handelte es sich um eine Art von Bioware, die nur hochrangigen Mitgliedern der Regierung und der Wissenschaftsgilden zur Verfügung stand. Unter Umständen wurde so etwas wohl auch für besondere Dienste oder Aufgaben verliehen.
Der Translator muss im übrigen immer mit eingeschaltet werden. Erst einmal habe ich jedoch die beiden anderen Eier aus gelassen. Vielleicht morgen wenn Elannyo dabei ist. Aber dann möchte ich, dass er zuerst guckt, ob man irgendwo sich die letzten Befehle anzeigen lassen kann!
Nun wartet ein anderer Lesestoff auf mich: eines der Tagebücher... .
Sahrie
12.09.4996
Mein liebes Tagebuch,
und wieder bin ich ein wenig schlauer geworden was die Eier betrifft. Sehr praktisch, dass ich darauf bestanden habe, sie jeden Abend in den Tresor einschließen zu lassen! Aber sonst wäre mir das ganzer auch viel zu riskant, wer weiß ich welche Hände sie fallen würden, wenn Baronet Harun sie von meinem Grund und Boden entfernen würde! Wenn die Mutashi sie bekämen.., das wäre nicht aus zu denken, zumal noch die Videosequenz drauf ist. Aber selbst ohne diese ist es zu gefährlich!
Elannyo konnte tatsächlich nachsehen, welches die letzten Befehle waren. Offenbar wurde der Translator über das Psi-Ei gesteuert. Baronet Harun hat offenbar eine Verbindung zu seinem Gehirn damit hergestellt und darüber die anderen Eier gesteuert. Zuletzt wurden die Geschichtsdaten abgerufen, Informationen über die anderen Rassen und es wurde nach geschaut wie viel Speicher frei ist. Beim Elektronik-Ei wurden alle Menüs und Untermenüs gelesen, es wurde aber offenbar nicht benutzt. Aber ich, ich ließ Elannyo erst einmal das Passwort an Jusufs Computer knacken (schon wieder dieses schlechte Gewissen, weil ich in Bereiche eindringe, über die er nie Jemandem etwas mitteilen wollte) und dann mein gesamtes Sicherheitssystem updaten. Bedenklich finde ich ja, dass diese wirklich uralten Eier immer noch besser waren, als mein Sicherheitssystem, das ja aus der zweiten Republik stammt und wirklich gut ist!
Das Psi-Ei wurde von Baronet Harun offenbar immer mit angeschaltet und er griff hierüber mental auf die anderen zu. Auch hier hat er sehr genau die Menüs gelesen. Ich finde es noch bedenklicher als die beiden anderen Eier, trotz meiner Haarspange (die schützt ja leider nicht meine Leute). Mit seiner Hilfe kann man eine Psi-Schlag ausführen, auch wenn man keine psionischen Fähigkeiten hat, es verstärkt solche Fähigkeiten, man kann einen Schutz aufbauen gegen Psi-Angriffe, man kann eigene psionische Wellen verdecken, Gedanken lesen und noch so nette Sachen wie Träume verändern. Und ein Psi-Schlag wurde offenbar vor einiger Zeit ausgeführt..., gleich morgen früh werde ich einen Suchtrupp ausschicken. Wenn Baronet Harun..., mein Kerker wartet!
Elannyo hat meine Systeme gegen Zugriff durch das Elektronik-Ei gesperrt, es sei denn ich selber möchte über dieses Ei auf meine Systeme zugreifen.
Nun widme ich mich erst mal Jusufs Computer, morgen werde ich mich weiter mit den Eiern beschäftigen, ich möchte über die anderen Rassen nachlesen.
Sahrie
Elantil Enbaran:
14.10.4996
Mein liebes Tagebuch,
im wesentlichen brachte das Lesen der Dateien in Jusufs Computer nichts neues, ein paar mehr Details über seine Organisation, die er wohl den Tagebüchern nicht anvertrauen wollte, sowie mehr Namen. Nichts über seinen Sohn (und auch nicht mehr über seine Frau), schade, ich hatte darauf gehofft. Aber vor allem die Namen werden für mich sicherlich noch wichtig werden. Ich habe alles jetzt mit einem neuen Passwort gesichert, auch die Dateien, die jetzt von mir angelegt worden sind. Hier soll Niemand lesen können, von dem ich das nicht will. Dank des Elektronik- Eies kann ich diesen Schutz ja jetzt wirksam machen, ohne viel Ahnung von sicheren Passwörtern im Allgemeinen zu haben.
Der Psi-Schlag, den Baronet Harun ausgeführt hat war gegen ein Kaninchen gerichtet, das meine Suchtrupps gestern recht schnell fanden. Es war kopflos... .
Sahrie
17.10.4996
Mein liebes Tagebuch,
in den letzten Tagen war wieder wenig Zeit, ich hatte viel zu tun. Aber jetzt komme ich dazu Dir zu schreiben, was ich im Translator über die jeweils anderen Rassen, die in der Geschichtsdatenbank vorkommen, herausfinden konnte.
Die Ltlho waren etwa 1,6-1,7m groß, humanoid, aber sehr bunt, sie hatten interessante gefederte Wimpern, waren ansonsten aber haarlos und kleideten sich in viele Lagen aus bunter Gaze. Sie waren wohl extrem pazifistisch, in ihrer gesamten Geschichte gab es keinen gewaltsamen Konflikt. Traf eines der Wesen auf einen Konflikt, so wechselte es seine „Phase“, das bedeutet es veränderte sich völlig, Aussehen, Geschlecht, ‚Ansichten und Meinungen. Das Handeln mit ihnen wurde dadurch sicherlich nicht einfach! Das Wissen des jeweiligen Individuums blieb, wurde nun aber anders bewertet. Auch ohne Konflikte traten etwa alle 20-30 Jahre je ein Phasenwechsel auf. Als Initiatoren des Handelsabkommens waren sie an allem interessiert mit dem man handeln kann. Ihre Raumschiffe und Stationen waren unbewaffnet, in den gemeinsamen Raumstationen hatten sie jedoch Sicherheitspersonal der Karendo’fat. Ihre eigene Heimatwelt war für andere Rassen gesperrt. Wobei ich mich frage, wie sie diese Sperrung durchgesetzt haben, wenn sie offenbar keine Waffen hatten?!
Die Vrz hatten Schiffe, die ohne Sprungtor springen konnten. Die Ltlho haben recht lange gebraucht, um ihnen das Prinzip des Handelns bei zu bringen. Sie waren etwa 3m hoch, bis ca. 2,8m Höhe bestanden sie jedoch nur aus sieben Stelzen, die dann oben eine Art kiwiartige Masse trugen in dem sich sechs Gehirne befanden mit denen sie gleichzeitig denken und sprechen konnten, was die Kommunikation wohl schwierig machte.
Die Karendo’fat glichen Affen, hatten jedoch weniger Haare, eine Vorliebe für Goldschmuck, große schwarze Augen und rötliche abstehende Ohren. Sie waren wohl die treibende Kraft von technologischen Entwicklungen. Ansonsten waren sie etwas undurchsichtig, ihr Hauptinteresse galt wohl der eigenen Rasse, weshalb sie dann den Fari die Raumfahrt gaben ist völlig unklar. Ihre Führer wurden Persönlichkeiten genannt. Und sie hatten ein etwas merkwürdiges, sehr kompliziertes Verhandlungssystem, bei dem sich immer die Seite durchsetzte, die die besten Bedingungen herausschlagen konnte, alle anderen Verträge wurden dann damit ungültig, die einen gegenteiligen Inhalt hatten.
Die Fari waren etwa 2m große katzenartige Wesen, die auf den Hinterbeinen gehen konnten. Sie lebten in Clans, bei denen jeweils ein Männchen den Vorsitz hatte. Nur die Weibchen unternahmen Raumfahrt, die Männchen blieben bei ihren Clans. Auf den Raumschiffen waren immer nur die Mitglieder einer Familie, oder sehr eng Verbündeter, weil es recht häufig zu Streit zwischen den Clans kam. Geleitet wurde ihre Gesellschaft vom Far, einer Art Rat. Durch die vielen Streitigkeiten hatten sie ein sehr kompliziertes System, die Raumfahrt betreibenden wurden wohl eher schief angesehen. Ihre Schiffe glichen nicht denen der Karendo’fat (die denen der Lukk glichen), sondern waren mehr klobige Handelsschiffe.
Die Zzzoooo müssen sehr lustig gewesen sein, oder eher chaotisch. Sie sahen absolut süß aus, so kleine Fellpuschel. Verständigen konnten sie sich wohl nur mit den Vrz, alle anderen haben sie als verrückt bezeichnet. Ihre Schiffe müssen der Wahnsinn gewesen sein, sie konnten bei 20% Lichtgeschwindigkeit auf der Stelle wenden, ohne dabei auseinander zu brechen! Ihre Schiffe waren auch sehr chaotisch, nahezu kugelförmig mit unregelmäßig angebrachten Metallverstrebungen. Und sie haben sich wohl an keinerlei Verkehrsplanung gehalten.
Von den Cho ist fast nichts bekannt. Sie sahen aus wie große Heuschrecken, die auf den Vrz leben. Die Theorien reichen von „es sind die Führer der Vrz“ bis hin zu Symbionten oder Parasiten.
Soweit erst einmal, auf mich wartet noch etwas Arbeit.
Sahrie
18.10.4996
Mein liebes Tagebuch,
die Bhunonin kannten die Vau!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Was hat das zu bedeuten? Wie gerne würde ich darüber mit Jusuf diskutieren! Wenn er wüsste was hier für Informationen auftauchen, würde er sich sicherlich im Grabe umdrehen vor Ärger, dass er nicht dabei ist... . Wenn, der jenige, der ihn auf dem Gewissen hat... ich...!
Sahrie
21.10.496
Mein liebes Tagebuch,
mein Köder hat funktioniert, wie schnell Baronet Hassan auf einmal plötzlich hier sein kann, nachdem er sich jetzt über einen Monat nicht gemeldet hatte....
Ich habe ihn eben angerufen, um mich zu erkundigen, wie es bei ihm aussieht. Offenbar ist er gerade dabei die verschüttete Anlage wieder aus zu graben (hoffentlich gibt es dort nicht noch mehr Tresore mit so einem brisanten Inhalt!). Die Kirche war wohl der Meinung, diesen Geist hätte es nie gegeben, alle hätten sich das eingebildet aufgrund von Grubengasen. Ach, Grubengase haben meinen Engineer also so zugerichtet, sehr interessant! In der Kirche gibt es doch ganz schöne Pappnasen!
Dann erwähnte ich den Datenkristall, wollte mich am Telefon darüber aber natürlich nicht näher auslassen. Nun kommt er morgen Nacht zu einem Mitternachtsimbiss... . Interessant! Natürlich ist es ein riskantes Unterfangen, aber ich werde Sergeant Haiduqhs Warnung natürlich weiterhin befolgen. Er soll nicht erfahren, was sich auf dem Datenkristall befindet. Es gibt ja noch einen, der genauso aussieht... .
Ach, wenn Jusuf doch noch leben würde!
Sahrie
22.10.4996
Mein liebes Tagebuch,
und schon wieder hat Baronet Hassan eine Chance für sich in den Wind gespielt..., obwohl ich ihm Vertrauen signalisiert habe (er muss ja nicht wissen, dass ich mittlerweile mehr über seine Hintermänner weiß), hat er mir so gut wie nichts gesagt, sondern auch noch frech behauptet, mein Zögern bezüglich des Datenkristalls hätte Menschenleben gekostet. Ach ja, drohen will er mir also und mich erpressen, nein danke! Er ist derjenige, der sich von Anfang an nicht vertrauenswürdig verhalten hat! Und solange wie der Datenkristall verschwunden war, wird er nun nicht plötzlich unzählige Menschenleben kosten, abgesehen davon war es ja sein Auftrag, der sich damit befasste, nicht meiner! Und die Reihen der Mutashi lichten sich wohl eher wegen der Geschichte um die Reeve-Entführungen. Die haben zwar mit den Informationen des Datenkristalls zu tun, aber nicht mit diesem direkt. Nun und die Todesfälle auf Count Jusufs Geburtstagsfeier fallen zum größten Teil in seinen Verantwortungsbereich! Was bildet dieser Baronet sich eigentlich ein? Nun vielleicht ist es besser, wenn er mich für dumm hält, ich werde sehen was er vorhat!
Sahrie
23.10.4996
Mein liebes Tagebuch,
er hält mich sogar für noch dümmer, als ich dachte! Nun, und das soll ich dann mit Vertrauen belohnen? Ach dieser Baronet ist dümmer als ich dachte! Ein wunder, dass die Mutashi ihn in ihren Reihen haben. Aber ich berichte mal der Reihe nach, ich habe etwas Zeit, ich fliege gerade nach Samarkand. Sir Majid hat für mich ein Auslesegerät für Datenkristalle ausleihen können, so dass ich in der Stadtwohnung den richtigen Kristall auslesen kann.
Beim Frühstück, bei dem die Baronets dann wieder auf einander trafen wären sie sich wahrscheinlich am liebsten an die Gurgel gegangen, es passierte jedoch nichts, außer dass sie sich finstere Blicke zu warfen und versuchten nicht zu höhnisch zu sein.
Nachdem ich dann später Baronet Harun die Eier gegeben hatte und auch einige der Metallscheiben, um sie untersuchen zu lassen, trennte ich erst einmal die Datenkristalle, damit es schwieriger sein würde den richtigen zu finden.
Da ich dann erst mal etwas Zeit hatte begann ich endlich damit die Kavernen zu besichtigen. Das wurde ja mal schon seit langem Zeit. Weit bin ich noch nicht gekommen, es gibt dort unten aber noch jede Menge Möglichkeiten für offizielle und geheime Produktionsstätten. Offenbar hatte Jusuf ja auch bereits mit der Planung angefangen. Da die Blasterwaffen in etwa zwei Jahren serienreif wären, muss ich mich dann darum als erstes kümmern. Aber erst mal sollen die Finanzen wieder in Ordnung kommen.
Nach dem Essen war zunächst Baronet Harun bei mir, um mir die Analyseergebnisse der Metallscheiben zu berichten. Das Gold ist offenbar hochrein, die silberne Legierung kannte Chief Elannyo leider nicht, bei dem grünen Metall handelt es sich offenbar um eine reine Substanz, die aber unbekannt ist. Sie hat jedoch bessere Eigenschaften als jede Legierung, ist also möglicherweise das wertvollste an den Münzen. Bei den Steinen handelt es sich tatsächlich um Diamanten, aber mit weit über tausend Facetten, so wie sie hier nie ein Juwelier schleifen kann! Unglaublich! Baronet Harun bat mich doch einen Verkauf zu versuchen, da er Geld brauche, um sich einen Energieschild zu kaufen. Ich denke, es wird schwierig, man müsste auf jeden Fall die Steine aus den Münzen lösen, um allzu vielen Fragen zu entgehen. Aber wahrscheinlich würde selbst dann mein Juwelier mit Fragen überrannt werden (und mit Bestellungen). Ich werde hier ein bisschen auf Zeit spielen, um mir genau überlegen zu können, was ich hier tun könnte.
Dann kam Baronet Hassan, dem von seiner Organisation ein Auslesegerät geliehen worden war. Meine Entscheidung ihm den richtigen Datenkristall nicht zu zeigen war richtig, denn entweder hat er dann den Kristall vertauscht, oder aber eine falsche Datei anzeigen lassen. Vor allem wenn ich an den Putz denke, der erst von der Wand bröckeln musste, ehe Baronet Harun an den Tresor dran kam, dann ist es doch sehr unwahrscheinlich, dass sich in diesem Tresor ein Datenkristall mit einem Geheimdienstpapier aus dem letzten Jahr befindet und dann auch noch ganz zufällig Baronet Harun anschwärzt... aber da Baronet Hassan ja noch nicht wusste, wo ich diesen Kristall her hatte, den ich ihm gab, ließ ich mir nichts anmerken und spielte das Spiel erst einmal ein wenig mit. ER weiß ja auch nicht, dass Sir Majid inzwischen schon unterwegs nach Samarkand war, um mir ein eigenes Auslesegerät zu besorgen. Den genauen Inhalt dieser Datei brauche ich Dir nicht zu schreiben. Es war nett verschlüsselt und sehr realistisch gemacht, aber ganz so dumm bin ich dann doch nicht. Aber ich ließ Baronet Hassan erst einmal schön weitere Informationen einholen, womit sich gleichzeitig sehr schön bestätigte, dass Sergeant Haiduqh mir die Wahrheit gesagt hatte über seine Hintermännern, wenigstens einer, der ehrlich zu mir war! Und ich selbst kramte auch schnell ein bisschen Belastungsmaterial aus meinem Hirn gegen Baronet Harun.
Mein Wachpersonal teilte mir dann später mit, dass er tatsächlich nach dem Treffen mit mir noch etwas mit dem Auslesegerät machte. Leider so, dass die Kameras nichts lesen konnten. Außerdem erteilte ich den Befehl zu verfolgen wohin dieses Gerät zurück geholt wird und wann.
Nach dem Abendessen wollte ich dann mal die angeblichen Folterkünste von Baronet Hassan begutachten (zu irgend etwas muss er doch gut sein), er sollte sich an Jusufs ehemaligem Verwalter versuchen. Zu meinem Erstaunen wollte Baronet Harun ebenfalls dabei sein. Also ist er doch nicht nur der Spielleidenschaft zugewandt. Soo beeindruckend war es dann nicht, aber er redete. Dabei kam heraus, dass er selber mit Milner identisch ist. Mit Hilfe eines Synthfaces, das der Großwesir ihm gab wechselte er in die andere Rolle und holte dann das Geld ab, dass er angeblich vollständig dem Großwesir übergab. Dieser hat ihn offenbar nur für diese Aufgabe aus dem Gefängnis geholt, wo er wegen Mordes einsaß. Hintermänner kannte er natürlich keine, schade! Naja, sobald ich an ihrer Intrige sterbe, weil der Großwesir tot ist und damit ihre Einnahmequelle werde ich es merken (oder auch nicht).
Wir besichtigten dann den Raum, in dem er sich als Milner bereit machte und den Raum in dem er das Geld für den Piloten, der es in das andere Anwesen bringen sollte, hinterlegte. Zum glück kam keiner der beiden Baronets auf die Idee sich das Synthface genauer an zu sehen. Ich ließ mir nicht anmerken, dass ich wusste um was es sich hierbei handelte.
Während die beiden Baronets sich dann mit Billard und Wein belustigten, meldete sich Sir Majid bei mir und ich brach sofort auf. Für 2000 Firebirds kann man so ein Gerät einen Tag ausleihen. Deshalb habe ich jetzt beide Kristalle mit. Viel Geld, ich weiß, aber Jusuf hätte es auch aus gegeben. Und ich muss langsam mal wissen, was auf diesem Kristall ist. Da man ja Baronet Hassan offensichtlich nicht vertrauen kann....
Sahrie
Elantil Enbaran:
Nachts, 24.10.4996
Mein liebes Tagebuch,
schon bin ich wieder auf dem Rückweg. In Samarkand musste ich erst mal an Sergeant Haiduqh schreiben und die Nachricht gleich hinterlegen, das war in diesem Fall wichtiger. Ich habe den Datenkristall aus gelesen. Den anderen auch, den Baronet Harun aus Baronet Hassans Anlage hatte. Auf ihm ist tatsächlich dieselbe Information, wie die, die ich schon kannte. Also wurde der Kristall entweder vertauscht, oder aber die richtige Datei gelöscht.
Der andere Datenkristall überstand das Auslesen leider nicht unbeschadet. Es war nicht mehr viel zum Auslesen übrig. Aber das was noch da war, ist in jedem Fall sehr interessant!
Mitten im Satz begann der noch intakte Teil einer Audio-Aufzeichnung: „..tunddreißig Jahren der Suche haben wir endlich einen Erfolg zu vermelden.“ Plötzlich gab es auch ein Bild. Eine Frau Mitte fünfzig erschien im Bild, die einen weißen Kittel trug, so wie die Forscher unten in der geheimen Abteilung. Auf der linken Brustseite hatte sie eine Art Ausweiskärtchen mit dem Namen Sylvia le Clerk. Unter dem Namen befand man einen Kreis aus drei Teilen, in dessen Mitte sich ein V befand. Diese Frau saß an einem Schreibtisch auf dem ein unförmiger metallener Gegenstand lag. Sie war aufgeregt und sagte folgendes: „Team 63 hat bei den Ausgrabungen im Sektor 38 diesen Gegenstand gefunden (dabei hielt sie den metallenen Gegenstand hoch). Ersten Analysen zufolge handelt es sich bei dem Material um dasselbe, welches die Annunaki für ihre Statuen und Jumpgates benutzt haben. Das Ausmaß der Katastrophe auf Gomorra muss beträchtlich größer sein, als bisher vermutet. Welche Kraft muss dort gewirkt haben, um ein fast unzerstörbares Material wie dieses derartig zu deformieren? Die Vorstellung ist erschreckend. Handelt es sich bei Gomorra um eine Welt der Annunaki? Dieser Fund hat mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. Was ist hier passiert? Ich werde diesen Gegenstand zu weiteren Untersuchungen in unser Labor auf Ishtakr schicken. Ich denke wir haben endlich eine Handhabe gegen das Projekt von Doramos gefunden. Er wird se... .“ Hier brach die Übertragung dann ab.
Hmm ja, für mich wirft dieser Fund auch mehr Fragen auf, als er beantwortet, aber es gibt auch viele Stellen an denen man ansetzten kann, zum Beispiel die Namen oder das Zeichen auf ihrem Kittel. Und dieser Gegenstand war oder ist also auf Ishtakr gewesen. Aber ja offenbar noch mehr, denn sonst wären ja in diesem Tresor nicht etwas gewesen, dass von den Bhunonin stammt. Vielleicht war das, was die Frau mit Labor meinte auch diese unterirdische Anlange von Baronet Hassan? Wenn nicht, dann muss es irgendwo auf Ishtakr noch mehr von der zerstörten Heimatwelt der Bhunonin geben, oder von den Lukk, oder von einer anderen von diesen zerstörten Welt?
Ich werde morgen weiter darüber nachdenken.
Vor dem Abflug war ich noch bei Razime und habe mich lange gut mit ihm unterhalten. Auch wenn ich es erst noch lernen muss mit Mitleid um zu gehen!
Gleich sind wir da, gute Nacht, Sahrie
24.10.4996 tagsüber
Mein liebes Tagebuch,
oh diese beiden Baronets, ich werde noch einmal wahnsinnig! Wie soll man so arbeiten?! Und vor allen Dingen wie soll ich mit denen zusammen arbeiten? Es ist doch wirklich zum aus der Haut fahren! Wie gut, dass ich so müde bin, sonst würde ich mich noch mehr aufregen!
Nach meinen zugegebenermaßen späten Frühstück bat mich zunächst Baronet Harun um einen Termin. Er wollte mir Vorwürfe machen, weil ich ihn nicht von meiner Abreise informiert habe, ja bin ich ihm denn Rechenschaft schuldig? Er muss ja ganz schön von seinen Eiern abhängig sein (anscheinend neigt er dazu, die Spielleidenschaft kommt ja auch nicht von ungefähr), wenn ihn eine Abwesenheit von einem Tag so aus der Fassung bringt! Aber was für eine Frechheit, er ist Gast auf meinem Anwesen, da kann ich ja dann wohl bitte doch noch kommen und gehen wie es mir beliebt. Und dann möchte er die Eiern nicht mehr einschließen lassen (Rache?). also noch mehr Überwachung für den guten Baronet Harun... .
Dann erfuhr ich Interessantes von meinen fleißigen und treuen (hoffentlich) Wachleuten: Baronet Hassan, der offenbar mittlerweile von dem Tresorinhalt weiß (also ein vertauschter Datenkristall, denke ich) hat Baronet Harun ein Ultimatum von drei Tagen gestellt, nach denen er sein Eigentum wieder bekommen möchte. Baronet Harun machte jetzt nicht so den Eindruck, als würde er darauf eingehen wollen, nachdem er von diesen Eiern so abhängig geworden ist. Also wird es wohl auf ein Duell hinauslaufen, na toll! Denken die eigentlich auch mal weiter als bis an das ende ihrer persönlichen Macht? Jusuf, ich fürchte, Du hast Dich in beiden getäuscht!
Als nächstes bat mich dann Baronet Hassan um einen Termin. Es war völlig lächerlich, er drohte mir mit der Kirche und wollte mich zwingen meine Karten offen auf den Tisch zu legen... . Auch er vergaß also sich und seine Position als mein Gast. Und noch bin ich die Ranghöchste hier! Und dann mir mit der Kirche drohen, was soll denn das? Hält er mich für so leicht zu beeinflussen? He, Baronet Hassan, ich hab doch längst aufgehört die Unschuld vom Lande zu sein?! Anscheinend wirke ich doch noch sehr unschuldig und naiv, zumindest auf einige Leute. Ich habe ihm nahe gelegt die Angelegenheit mit Baronet Harun zu klären, da ich mich nicht in Eigentumsstreitigkeiten mischen möchte. Man sollte ja doch denken, dass zwei ausgewachsene Männer sich selber einigen können!
Ich habe Baronet Harun noch einmal eingeschärft die Videoaufzeichnung zu löschen.
Jetzt gehe ich in die Bibliothek, es wird Zeit, dass ich anfange mich mit Archäologie zu beschäftigen. Bisher hat es mich ja nie gereizt, aber jetzt..., auch wenn es mich graust, wenn ich mir überlege, was Count Jusuf alles verändert hat in und an mir. Ob er mich so überhaupt noch lieben würde und könnte? Das sind Fragen die mir Angst machen... und dann kommt so ein Baronet daher und droht mir mit der Kirche! Vielleicht wäre ein Duell gar nicht so schlecht, es bleibt die Hoffnung, dass sie dann zu einer Zusammenarbeit bereit sind und ihr kindisches Versteckspielchen sein lassen, beide. So Jemandem lege ich ganz bestimmt nicht alle Karten offen auf den Tisch!
Sahrie
26.10.4996
Mein liebes Tagebuch,
hilfe, mir graut vor mir, ich habe etwas furchtbares getan! Jetzt kann mich endgültig Keiner mehr als naiv und unschuldig bezeichnen. Oh, Allschöpfer, was habe ich getan?! Ich habe ihn umbringen lassen..., aber es wurde mir alles zu gefährlich, und es war eine gute Möglichkeit beide los zu werden. Zwei Stunden habe ich überlegt und das Für und Wieder abgewogen. Aber die Alternative wäre nur der Kerker gewesen, da ich ihm so einfach nicht vertrauen konnte, und wenn ihm irgendwie die flucht gelungen wäre? Außerdem hätte es mehr Fragen gegeben, als so. Es sieht so schön und unverdächtig aus und mich trifft kein Verdacht. Aber an meinen Händen klebt das Blut! Wie entsetzlich!
Heute morgen, als ich in der Bibliothek saß, da ließen mich die Baronets bitten Schlichter in ihrem Duell zu sein. Also doch keine friedliche Einung, noch ein Test, durch den die beiden mit Pauken und Trompeten hindurchrasselten...
Baronet Hassan bat mich für die Dauer des Kampfes die drei Eier in Verwahrung zu nehmen. Sie hatten sich auf Schusswaffen und Kampf bis zum Tod geeinigt (noch dümmer, als ich dachte). Vor dem Kampf bat Baronet Harun mich noch einmal kurz den Raum zu verlassen. Dank Kameraüberwachung weiß ich, dass er ihm die Videoaufzeichnung zeigte... . Mittlerweile habe ich sie gelöscht, mir war ihre Existenz zu gefährlich. Nun beim Duell trafen sie sich beide gegenseitig, Baronet Harun war bewusstlos. Baronet Hassan überlegte eine Weile, ich wollte ihn selber entscheiden lassen, es war sein Duell, seine Streitigkeit und ich wollte natürlich auch sehen, ob er vielleicht doch noch einmal zur Vernunft kommt, man hätte sich ja nun wirklich einigen können, aber Baronet Hassan drückte ab. Nun sind sie beide tot. Offiziell ist Baronet Hassan einfach seinen Verletzungen erlegen, aber ich habe den Ärzten den Befehl gegeben nachzuhelfen. Das Wissen über die Videoaufzeichnung darf nicht an seine Auftraggeber bei den Mutashi gelangen. Offenbar war ihm selber nicht klar, was er da sah, aber vielleicht wusste er wirklich weniger über den Datenkristall.
Oh, Allschöpfer, was habe ich getan?????????
Es ging nicht um mein Leben, ich wollte Jusufs Werk nicht gefährden und nicht die Leute, die jetzt alle von mir abhängig sind, aber Mord ist trotzdem Mord! Vielleicht wäre der Kerker doch besser gewesen? Jetzt ist es zu spät. An meinen Händen klebt Blut, Hilfe!
Und dann das: natürlich habe ich sofort gebeichtet, aber Bruder Serenus wart nicht einmal annährend so entsetzt wie er hätte sein müssen. Er hat angefangen Entschuldigungen für meine Tat zu finden, er meint, ich hätte es tun müssen. So etwas kann doch mein Beichtvater nicht sagen?! Er soll sich nicht von seiner Verliebtheit blenden lassen, er kann doch nicht alle meine Taten durch eine rosa Brille sehen, er ist doch verantwortlich für mein Seelenheil?! Das entsetzt mich nun auch. Jetzt denkt er hoffentlich noch mal darüber nach, welche Aufgaben und Verpflichtungen er als mein Beichtvater hat. Gerade Bruder Serenus möchte ich ungern von meiner Seite verbannen, aber das geht nun doch zu weit. Egal, darüber kann ich mir später Gedanken machen,. Er besinnt sich ja vielleicht noch, ich werde nachher sowieso noch einmal in die Kapelle gehen. Schlimmer ist diese Tat, die hier vor mir steht! Dieser achtzehnte Band meines Tagebuches darf nie Jemandem in die Hände fallen!
Das allerschlimmste daran ist ja, dass ich fast fürchte, dass es nicht das letzte Mal gewesen ist, wenn ich weiterhin am Leben bleiben sollte, und Jusufs Werk weiterführen will und seine, nein jetzt meine Angestellten schützen will.... . Was ist nur aus mir geworden? Wie soll ich mir selbst wieder in die Augen sehen können?
Ich muss an die jeweiligen Familien schreiben, dass die Baronets leider beide in einem tödlichen Duell gefallen sind, sehr ehrenvoll natürlich..., oh, mich graust es vor mir!!!!!!!!!!!!!!
Sahrie
© by Wiltrud Daniels
Elisabeth Hawkwood:
27.10.4996
Mein liebes Tagebuch,
mein Leben gleicht gerade mal wieder einem Alptraum..., und schon wieder muss ich schauspielern, denn außer mir, Bruder Serenus und dem Arzt weiß Niemand etwas. Ich habe ihm heute eine Prämie gezahlt und sein Jahresgehalt erhöht, damit er auch weiterhin den Mund hält. Zu solchen Mitteln also greife ich nun also schon! Wo soll das enden?! Und wenn ich so etwas tatsächlich noch öfter tun muss?!
Immerhin habe ich heute Bruder Serenus doch davon überzeugt, dass die Buße, die er mir gestern auferlegt hat viel zu gering ist, und dass es völlig egal ist, ob man die Tat entschuldigen kann oder nicht. Ich glaube, er war dann doch etwas kleinlaut. Nun büße ich, aber für mein Gefühl wäscht es die Schuld trotzdem nicht von meinen Fingern.
Eben wurden die beiden Leichname zur Überführung fertig gemacht, sie gehen heute Abend zu den jeweiligen Familien. Die Briefe sind auch geschrieben und die Besitztümer jeweils zusammengepackt. Naja, bei Baronet Hassan mit Ausnahmen, die Eier, die Münzen und den Datenkristall behalte ich hier. Das was er an Aufzeichnungen über mich und mein Personal gemacht hat, habe ich verbrennen lassen. Das muss Niemand Anderem in die Hände fallen.
Und Niemand darf wissen was vorgefallen ist......
Sahrie
29.10.4996
Mein liebes Tagebuch,
und noch einen Monat ist dieser eine Tag her, der mein Leben verändert hat. Habe ich nicht erst vor kurzem geschrieben, dass es einen Monat her ist? Nun sind es plötzlich schon zwei! Und es steht immer noch so lebhaft vor meinem inneren Auge!
Aber in der Nacht habe ich eh fast nicht geschlafen, entweder sah ich Jusuf vornüber mit dem Kopf auf den Tisch sinken, oder ich sah Baronet Hassan vor mir. Und ich wollte doch mit beiden Baronets zusammenarbeiten?!
Nach dieser Nacht sehe ich selbst aus, als wäre ich frisch dem Grab entstiegen. Ich gehe jetzt in die Kapelle, arbeiten kann ich heute sowie so nicht. Und wozu habe ich einen Beichtvater, der für mein Seelenheil zuständig ist? Ich werde ihn aber heute wohl eher zum Trost und zum gemeinsamen Gebet brauchen... .
Sahrie
30.10.4996
Mein liebes Tagebuch,
auch heute Nacht haben mich die Bilder von Jusuf und Baronet Hassan nicht los gelassen. Ob ich jemals von ihnen freikommen werde? Weshalb hat sich mein Leben so sehr verändert? Es war doch eigentlich ganz nett, wenn man einmal von all diesen dümmlichen Freiern absieht.
Aber dann lernte ich Jusuf kennen und alles wurde anders..., nie hätte ich gedacht, dass ein einziger Mann mein Leben derart aus der Bahn werfen kann und mich derart verändern kann. Jetzt weiß ich weder wie ich mein Leben ertragen soll, ohne diesen einen Mann, noch weiß ich wie ich mich selber ertragen soll. Musste dieser Tod wirklich sein? Aber wäre der Kerker besser gewesen? Und so zu tun als wäre nicht gewesen nach allem was war und nach allem was Baronet Hassan erfahren hat, das hätte ich nicht gekonnt. Außerdem hätte ich so zu viele in Gefahr gebracht. Und Sergeant Haiduqh hat mich ja auch nicht unbedingt zum Spaß gewarnt. Zumindest gehe ich im Moment davon aus, dass er so ehrlich und offen zu mir war wie er sein konnte und um Jusufs Willen nicht daran interessiert war, mich in eine Intrige zu verwickeln.
Vorhin wollte ich mich ablenken, um nicht wieder in so eine Depression zu verfallen wie in einem Monat, aber es war vielleicht doch nicht so schlau, mir dazu unbedingt Tagebücher von Jusuf zu nehmen. Seine Schrift, alles was von ihm aus den Worten und Zeilen spricht..., wie soll ich dieses Schicksal jemals ertragen können?
Aber ich habe noch einmal über Jusufs Sohn nachgedacht. Nach wie vor erscheint mir das alles etwas sonderbar. Gut, insgesamt hat Jusuf weniger gefühlsbetont in seine Tagebücher geschrieben als ich es tue, ich fürchte meine Tagebücher handeln von kaum etwas Anderem, aber über seine Frau hat Jusuf immer sehr gefühlsbetont geschrieben und die Einträge nach ihrem Tod sprechen Bände, wie sehr er sie geliebt hat. Nun überlege ich, ob er seinen Sohn vielleicht nie lieben konnte, da seine Frau ja bei dessen Geburt starb? Wenn er jedes Mal, wenn er seinen Sohn ansah, seine tote, über alles geliebte Frau sah, dann war sein Schmerz vielleicht zu groß, um Liebe für dieses Kind fühlen zu können? Das würde dann auch erklären, warum ihn das Verschwinden dieses Kindes so wenig berührt hat. Auf der anderen Seite wäre es natürlich auch denkbar, dass er seinen Sohn, als das Einzige, was ihm von seiner Frau blieb, mehr als alles andere geliebt hat, aber vor diesen Gefühlen weg gelaufen ist, weil er Angst vor einem weiteren Verlust hatte. Flucht vor Gefühlen soll ja häufiger vorkommen, es erscheint mir in diesem Fall durchaus vorstellbar. Aber auch die erste Möglichkeit hat ihre Berechtigung.
Ob sein Sohn noch lebt? Wenn ich irgendwann einmal Zeit habe, so werde ich versuchen da Nachforschungen anzustellen. Aber erst muss ich besser mit mir selbst und meiner neuen Aufgabe zurecht kommen. Und mit diesem Alptraum in den sich mein Leben verwandelt hat.
Ich nehme jetzt eine Schlaftablette, hoffentlich geht es mir dann morgen besser, ich habe mir vorgenommen in der Bibliothek nach Gomorra zu suchen, um mich ab zu lenken.
Sahrie
01.11.4996
Mein liebes Tagebuch,
der Name Gomorra taucht in einer sehr alten Urth-Mythologie auf! Es hat sich dabei um eine Stadt gehandelt, die zerstört worden ist. Das Ganze ist eine längere Geschichte, die am Anfang eines Buches stand, das damals als heilig verehrt wurde. Damals haben die Menschen auch geglaubt, an ein Wesen, das sie Gott oder Herr genannt haben. Die Geschichte beginnt mit einem Menschen namens Abraham und zwei Städten namens Sodom und Gomorra. Die Menschen, die in diesen Städten wohnen, verhalten sich offenbar nicht so, wie dieser Gott es gerne hätte, weshalb er sich überlegt sie zu vernichten. Das wiederum findet dieser Abraham furchtbar, weil er befürchtet, dass dann auch Unschuldige getroffen werden könnten. Um dieser möglichen Unschuldigen Willen bittet er diesen Gott die Städte zu verschonen. Es folgt ein längeres Gespräch zwischen den beiden, bei dem Abraham schließlich erreichen kann, dass Sodom und Gomorra verschont werden, wenn dieser Gott nur zehn unschuldige darin findet. Dann geht die Geschichte in Sodom weiter, wo ein Neffe von diesem Abraham mit seiner Familie wohnt. Er heißt Lot. Zu ihm kommen zwei Engel (die kommen in dieser Mythologie noch öfter vor, es müssen besondere Wesen sein, die dieser Gott als Boten benutzt), um ihn zu warnen, damit er mit seiner Familie aus der Stadt fliehen kann. Die Stadtbevölkerung versammelte sich vor seinem Haus zusammen, weil sie diese Engel haben wollten um sie zu schänden. Lot hat ihnen darauf seine eigenen Töchter angeboten, weil er diese Gäste auf jeden Fall schützen wollte. Etwas merkwürdig. Jedenfalls hätte diese Menge Lot beinahe umgebracht, aber diese Engel haben ihn gerettet und das Haus verriegelt und so eine Art Zauber über die Tür gelegt, so dass die Stadtbevölkerung sie nicht mehr finden konnte. Dieser Lot versucht dann die Verlobten seiner Töchter vor der Zerstörung zu warnen, wird aber ausgelacht und flieht dann mit dem Rest seiner Familie, so schnell es geht aus der Stadt. Die Engel helfen ihnen dabei und sagen ihnen, dass sie sich nicht umsehen dürfen, sondern so schnell sie können fliehen müssen, ehe dieser Gott die Stadt zerstört. Netterweise wartet der aber mit der Zerstörung, bis Lot in Sicherheit ist. Danach ließ er dann Schwefel und Feuer vom Himmel auf die beiden Städte fallen, so dass alle Bewohner getötet wurden und das ganze Land verwüstet wurde. Lot ist inzwischen mit seiner Familie weiter ins Gebirge geflohen. Dort dreht sich seine Frau dann nach Sodom und Gomorra um, woraufhin sie vor Schreck zu einer Salzsäule erstarrt. Da hört die Geschichte von Sodom und Gomorra dann auf. Sehr grausig! Aber nachdem ich das Gelesen und eben beim Schreiben noch einmal überlegt habe, könnte es sein, dass das Gomorra, das auf dem Datenkristall vorkommt nicht von Anfang an so hieß, sondern diesen Namen erst nach der Zerstörung (durch die Lukk?) erhielt, weil es dort so aussah, wie man sich diese zerstörte Stadt vorgestellt hat?
Sahrie
Elisabeth Hawkwood:
04.11.4996
Mein liebes Tagebuch,
Jusufs Bibliothek ist sehr gut! Heute habe ich etwas über diesen Doramos herausfinden können. Zumindest denke ich, dass es sich dabei um denselben Doramos handelt, der in dem Datenkristall auftaucht. Er wurde auch Doramos der Geniale oder Doramos der Weltenerschaffer genannt, weil er DER Terraformer schlechthin war. Sein Meisterwerk war Pentateuch, wo heute die Eskatoniker ihr Kloster haben. Allerdings war das Terraforming auch umstritten, es gab verschiedenen Gruppen, die sich vehement dagegen aussprachen und zum Teil zu radikalen Mitteln griffen. Unter anderem waren es natürlich Biologen, Ökologen, aber auch Ärzte, die der Meinung waren, man müsse erst den Ursprungsplaneten erforschen, ehe man alles was darauf ist durch das Terraforming zerstört. Dann könnte es sich bei Gomorra also auch um einen Planeten handeln, der heute terraformt ist und deshalb anders heißt. Aber ob er noch zu den bekannten Welten gehört? Wenn ja, dann muss es nach wie vor Hinweise auf die Annunaki geben, denn in dem Kristall wurde ja die Vermutung geäußert, dass es sich ursprünglich um einen Planeten von ihnen gehandelt haben könnte.
Über die Annunaki habe ich ansonsten fast nichts gefunden, nur Fragen. Sie sind so eines der großen Rätsel überhaupt.
Sahrie
05.11.4996
Mein liebes Tagebuch,
heute erhielt ich einen Anruf der Reeves. Offenbar sind ihre jeweiligen Angehörigen jetzt in Sicherheit und die Wogen in Samarkand haben sich etwas geglättet.
Als Dank für meine Hilfe bei der Rettung haben sie sich sehr großzügig gezeigt und meine Kreditbedingungen wesentlich geändert, so dass sich nun die Abzahlungszeit auf die Hälfte, auf nur 16 Jahre reduziert. Eine Sorge weniger, um die ich mir Gedanken machen muss! Sehr schön!
Sahrie
10.11.4996
Mein liebes Tagebuch,
heute traf ein dickes Bündel Briefe bei mir ein, hauptsächlich von Razime, Hakim und Faatina aus Samarkand, aber auch von Tante Balgis. Leider konnten sie mir alle auch nicht mehr über Gomorra sagen. Schade! Faatina wundert sich etwas über meine neuen, komischen Interessen, ich werde ihr gleich einmal antworten. Natürlich auch den anderen. Also wird es ein Tag der Briefe.
Sahrie
12.11.4996
Mein liebes Tagebuch,
eben habe ich mich noch einmal mit Jusufs Sohn beschäftigt, also gedanklich. Aber ich werde irgendwie nicht klüger. Dieser eine Satz in Jusufs Tagebuch ist so nichtssagend, dass man daraus alles und nichts schließen kann. Ich habe auch sonst nirgendwo Hinweise oder Bemerkungen über ihn gefunden. Es bleibt also bei den verschiedenen Möglichkeiten, die ich Dir schrieb.
Sahrie
12.11.4996 nachts
Mein liebes Tagebuch,
wieder einmal kann ich nicht einschlafen. Oder eher nicht wieder einschlafen. Die Träume von Jusufs Tod und Baronet Hassan wechseln sich in schöner Regelmäßigkeit ab. Ich bekomme mal wieder das Gefühl, wahnsinnig zu werden. Aber ich kann ja auch nicht jeden Abend eine Schlaftablette nehmen! Der Arzt hat mir gesagt, dass man davon süchtig werden kann. Nein danke, ich ziehe die Lilien der Schönheit vor!
Aber jede Nacht diese Träumer ist weder schön, noch besonders erholsam. Zumal ich mich dann oft den Rest der Nacht schweiß gebadet im Bett wälze und stundenlang über alles nachgrüble. Dadurch ändert sich aber natürlich auch nichts!
Ach, was soll ich nur tun? Verzweifelte Grüße, Sahrie
19.11.4996
Mein liebes Tagebuch,
heute ist wieder so einer der Tage, an denen ich es verfluche, dass ich von Adel bin. Diese Verwaltung frisst mich auf. Lauter so Kleinigkeiten, aber es sind so viele und um alles muss ich mich kümmern. Ich bin doch verantwortlich für all diese Leute. Allein um Jusufs willen. Ich kann und will mir deshalb Mühe geben, aber an Tagen so wie heute bin ich nahe daran alles hin zu werfen! Wieso hat mich der Allschöpfer als Adlige hierher geschickt? Warum bin ich nicht etwas Anderes? Wäre ich nicht vielleicht anders mehr von Nutzen? Wobei ja die Frage bleibt, ob das alles überhaupt irgendeinen Sinn hat und nicht nur Willkür ist. Die Kirche behauptet natürlich etwas anderes, aber manchmal fällt es mir schwer daran zu glauben. Es sieht viel zu sehr nach einem willkürlichen Schicksal aus!
Sahrie
20.11.4996
Mein liebes Tagebuch,
heute war der Tag der Anrufe, denke ich, aber zumindest einmal wieder etwas anderes. Am Morgen erhielt ich einen Anruf von Dr. Vincenzo Lamas aus Samarkand. Er habe gerade erst von Jusufs Tod erfahren und außerdem, dass ich jetzt die Ansprechpartnerin für bestimmte Projekte sei. Er bat mich um einen Termin, so lud ich ihn für morgen Mittag um zwölf zum Essen ein. Zuerst musste ich etwas überlegen, doch dann fiel mir ein, dass mir der Name natürlich in Jusufs Tagebüchern begegnet war. Dr. Lamas ist ein Wissenschaftler, Biologe hauptsächlich, wenn ich es richtig verstanden habe, aber er scheint sich auch mit einigen anderen Gebieten auszukennen. Ich nehme an, er hätte gerne Arbeit, vielleicht kann ich ihn dann für die drei Eier, hauptsächlich das erste, interessieren, der Blick eines Biologen wäre hier sicherlich von Nutzen. Ich bin jedenfalls gespannt darauf ihn kennen zu lernen.
Später erhielt ich dann noch einen weiteren Anruf auf der Privatleitung. Der Anrufer teilte mir mit, er habe von einem gemeinsamen Bekannten (wahrscheinlich Sergeant Haiduqh) gehört, dass ich nun für Jusufs Organisation die Ansprechpartnerin sei. Er sei für die Rekrutierung neuer Mitglieder zuständig und habe da einen erfolgversprechenden Kandidaten. Jusuf habe solche neunen Mitglieder immer persönlich kennen lernen wollen. In Anbetracht der doch zum Teil heiklen Thematik sagte ich dann, dass ich das genauso halten wolle wie Jusuf, weil ich es für sinnvoll und sogar notwendig hielte. Übermorgen empfange ich also um zehn Uhr Baron Perron del Castello del Ferres Hazat. Interessant, ein Hazat, von denen hätte ich gar nicht gedacht, dass sie den Ideen der Organisation gegenüber aufgeschlossen sein könnten. Bisher hatte ich eher so das Gefühl, dass sie sich außer für den Kampf für wenig anderes interessieren, aber wie überall sonst scheint es auch bei den Hazat solche und solche zu geben. Jedenfalls bin ich sehr gespannt, was das so für ein Mensch ist. Generell ist es ja nur gut, wenn auch Mitglieder der Hazat für unsere Ideen gewonnen werden können. Je mehr unterschiedliche Gruppierungen, Häuser und Rassen sich beteiligen, desto besser ist es, desto eher wird es zum Erfolg führen. Auch wenn das Ziel natürlich ein sehr langfristiges ist. Denn selbst wenn alle Häuser und Gilden letztendlich dafür gewonnen werden können, dann gilt es immer noch die Vorurteile der einfachen Bevölkerung zu überwinden. Und gerade das ist etwas, das sich nicht mit Waffengewalt erreichen lässt. Ich persönlich denke ja, dass Waffen grundsätzlich der falsche Weg sind, wenn man eine Gesellschaft aufbauen möchte, die von friedlicher Toleranz und einem Miteinander geprägt ist. So wie ich Jusuf verstanden habe, war er auch kein großer Freund von Kriegen... trotz der Waffenfabrik. Wobei da natürlich auch Spielerei beteiligt ist, sonst hätte er nicht so riesige Forschungsabteilungen einrichten lassen. Ich sollte mal meine Brüder einladen, die hätten da sicherlich auch Freude dran... . Hoffentlich kann ich zumindest einige von ihnen auch irgendwann für die Organisation gewinnen. Aber dabei muss ich vorsichtig und langsam vorgehen und selbst hier auch sicherer und anerkannter werden und mir einen besseren Überblick verschaffen, sonst könnten gerade sie mir gefährlich werden, stehen sie doch zum Teil in Samarkand hoch in der Gesellschaft und haben einflussreiche Bekanntschaften. Sarim und Saladin lasse ich lieber gleich, das könnte sonst sehr tief ins Unglück führen und wäre auch für weite Teile der Organisation gefährlich. Außerdem weiß ich ja nun, dass es Leute gibt, die für das Rekrutieren zuständig sind. Die verstehen sicherlich mehr davon als ich. Und erst mal habe ich ja auch genug zu tun.
Sahrie
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