Ich fang nochmal von vorne an:
Was ist eine Entartung? Eine Entartung ist, wenn man sich nicht an die Spielregeln hält. Denn ein Spiel hat als immanenten Bestandteil, dass dessen Regeln gelten. Die Regeln von Schach sagen ganz genau, was ein Bauer machen kann. Ziehe ich ihn wie eine Dame und bestehe darauf, dass das richtig ist, dann ist das Spiel entartet. Denn warum sollte sich der Gegenspieler noch an die Regeln von Schach halten? Es ist entartet, weil es dann eigentlich nicht mehr Schach ist.
Ein Falschspieler hingegen tut so, als würde er die Regeln respektieren, macht dies aber heimlich nicht. Er zieht den Bauer wie eine Dame, während der Gegenüber gerade wegschaut. Wenn dieser das dann nicht bemerkt, dann entartet das Spiel
nicht, denn der "Betrogene" hat ja keinen Grund sich nicht weiter an die Regeln zu halten (solange nicht zwei Falschspieler gegeneinander spielen).
Und hier haben wir die Parallele zum Würfeldrehen. Der Spielleiter dreht die Würfel versteckt hinter dem SL-Schirm. Alle anderen Spieler denken die Regeln gelten weiter, also wird der SL zum Falschspieler, damit das Spiel nicht entartet. Das ist die Grundannahme, warum Würfeldrehen Falschspiel ist.
Das wird hier aber ständig mit der Grundannahme durcheinander geworfen, dass sich die verschiedenen Kategorien wechselseitig beeinflussen, wie pharyon ebenfalls angemerkt hat:
Ich habe bei einigen Beiträgen den Eindruck, dass noch nicht immer klar ist, dass Rollenspiel durch mehrere der Kategorien im wechselseitigen Einfluss besteht und wozu manche Eigenschaften/Effekte gehören.
Wie eine Kategorie eine andere "entarten" könnte, weiß ich nicht. Umgehen ja (taktisches Spiel macht Würfelwurf unnötig), entwerten ja (Würfeldrehen macht taktisches Spiel sinnfrei).
Entarten - nicht, dass ich wüsste.