Das Angebot abzulehnen wäre wahrscheinlich die klügere Variante. Etwas das Menschen mit Hang zur Gesundheit tun würden. Und während er dem Rollen der Züge zusah und auf einem Skizzenblock mit Kohlebruchstücken Wagon um Wagon aneinander reihte dachte Joost Mathys, auch gewiss einige Momente darüber nach. Das Leben nach dem Knast fiel ihm alles andere als leicht. Als man ihn aus dem auf die Straße setzte führte sein erster Weg in die Mietskaserne in der er zuvor Unterkunft gefunden hatte. Doch statt des bequemen Daunenbettzeugs, welches er sich vom Erlös einer Kopie von Manets "Frühling" geleistet hatte und einer guten Rasur erwartete ihn nur eine neu eingezogene lärmende Familie und die Aussicht seine leidlichen Besitztümer in einer Lagerhalle des Vermieters besorgen zu müssen. Aber immerhin förderte ein heimlicher Besuch im Heizungskeller das schmale Rohr zutage in dem gut in Stoff gehüllt lag was besser vor neugierigen Augen verborgen bleiben sollte. Ein Schaft aus Nussbaumholz, das lang gezogene, schmale Rohr und der Verschluss des Repetiergewehrs lagen noch immer gut verstaut zusammen mit den restlichen illegalen Besitztümern Joes im Versteck.
Nur leider hatte sein Glück damit auch geendet. Am Lagerhaus angekommen fand sich nur ein sichtlich genervter Lagerist der sich weigerte etwas heraus zu geben. Zwei Stunden fuhr er zurück nach Downtown und suchte vergeblich nach der Hure Rosalie um wenigstens bei ihr unterzukommen bis er schließlich stattdessen die Bahnhofsmission neben besoffenen Landstreichern und Herumtreibern zum schlafen nutzte.
Nur: so sehr der Anblick der Züge ihn auch weg von der Stadt rief, mehr noch lockte die Aussicht es doch noch hier zu schaffen. Erst recht solange ein Angebot Geld versprach. Joe klopfte sich den Staub von seinen abgenutzten Studentenhosen und kämmte die dunklen Haare zurecht.
"Als erstes brauchst du ein Zimmer" sagte er sich. Eines mit Bad.