Das Tanelorn spielt > [Vaesen] Mittsommerzwielicht
[MSZL] Kapitel 2 - Das Anwesen -
Katharina:
Helena - Salon mit Wintergarten
Als Yrsa die Möglichkeit eines Wiedergängers ins Spiel bringt, wiegt Helena ihren Kopf nachdenklich hin und her. "Möglich, ja.", antwortet sie leise, so als würde sie nur zu sich selbst sprechen. Während sie ihre Hände an dem Feuer wärmt, lässt sie Yrsa weitersprechen, beobachtet dabei aber sowohl Johann Corell als auch die junge Frau aufmerksam. Sie ist deutlich intelligenter, als man auf den ersten Blick meinen könnte. Und sie hat eine scharfe Beobachtungsgabe. Nur fehlt uns wohl beiden all das okkulte Wissen von Aleksander. Ob wir zu zweit wohl trotzdem eine Chacne haben?
Schließlich bringt Helena sich doch wieder in das Gespräch ein. "Was hat Lisbeth denn zu Ihnen gesagt, wenn Sie in der Krypta waren, Mr. Corell? Bitte denken Sie gut nach. Es muss irgendetwas geben, was Lisbeth noch immer hier auf dieser Insel hält und wir müssen herausfinden, was es ist."
Outsider:
Mr. Corell zuckt nicht einmal als Yrsa von Widergängern spricht. Entweder hat er es nicht richtig begriffen oder blendet diese Tatsache aus und starrt weiter in den schneebedeckten Garten.
Dann blickt er zu Helena und schüttelt nur traurig den Kopf.
„Es tut mir unendlich leid, dass ich ihnen da keine besseren Hinweise geben kann, aber ihr Stimme war ein Wispern, ein Flüstern, wie ein Echo aus der Vergangenheit, gefangen in der Gegenwart. Aber ich kann nicht sagen was sie gesagt hat, es war zu leise, mehr ein Summen im Hintergrund. Etwas das nicht für die lebenden bestimmt war, sondern eine Erinnerung der Krypta selbst an meine geliebte Schwester!“
Katharina:
Helena - Salon mit Wintergarten
"Haben Sie denn zumindest eine Idee, wo wir Lisbeths Leiche finden könnten, nachdem ihr Sarg leer war?", hakt Helena an und blickt Mr. Corell fragend an, während sie darauf wartet, ob er nicht doch noch mehr zu seiner Schwester zu berichten weiß.
Outsider:
Johann seufzt, als würde es ihm schwer fallen es auszusprechen.
„Erinnern sie sich an die Séance die Aleksander in ihrem Beisein für mich abgehalten hat, in der wir Kontakt zu meiner geliebten Schwester hatten?“
Er lässt die Worte kurz sacken.
„Sie berichtete von einem Traum…“
Kaum hat Johann die Worte ausgespchen kommt es Helena wieder in den Sinn. Lisbeths Stimme, welche wieder weicher wurde, fast als würde sie von der Erinnerung schwärmen, die dann doch so ein finsteres Ende nahm.
„Weist du in den Nächten in denen ich nicht schlafen konnte habe ich aus dem Fenster hinüber zu den Ruinen der alten Abtei gesehen. Das Wasser was uns trennt hat das Mondlicht in meinem Zimmer reflektiert. Kleine tanzende Lichter aus silbrigem Glanz huschten über die Wände. Und wenn ich leise genug war…“ jetzt wird die Stimme zu einem ehrfürchtigen, kindlichen Flüstern „…konnte ich die Gesänge der Mönche hören, wie ein himmlisches Schlaflied und es hat meinen Körper so mit Frieden erfüllt das mir ganz warm wurde!“
„Aber wie kann etwas das mir so viel Frieden beschert mich gleichzeitig so in Angst versetzen, mich so verfolgen! Um Mitternacht, wenn die Gesänge aufhörten verloschen die Lichter der Abtei. Nur am Ausgang ihrer Tunnel erglomm noch ein einzelnes, flackerndes Licht. Während ich das Licht anstarrte sah ich die Schatten der Mönche.“
Die Stimme des Mädchens erzittert vor Furcht und die Kraft der Kerzen lässt erneut nach, Dunkelheit breitet sich aus.
„Tief aus meinen Eingeweiden kroch eine Frucht in mir empor, es war als wenn die Insel Macht über mich hätte. Ich habe mich umgehört und schnappte Gerüchte auf, dass die Mönche der Abtei einen schrecklichen Tod gestorben seien und dass ihre Seelen aufgrund ihrer Taten niemals frieden finden könnten. Ihre gemarterten Seelen liegen begraben in den Katakomben unter der Abtei und noch immer halten zwei ihrer Brüder Wacht am Eingang der Katakomben.“
„Ich weiß nicht wieso, ich kann es mir nicht erklären! Worauf warten sie, was hoffen sie noch erreichen zu können. Sind sie durch die gleiche unbändige Macht an die Insel gebunden wie ich seit diesem Mittsommertag?“
„Der Herr wirkt auf mysteriöse Weise aber wie kann ein Gott zusehen, wenn seine eigenen Untertanen auf geheiligter Erde sterben? Und was blüht mir?“
„Eine andere Kraft muss dort wirken, eine von finsterer und böser Herkunft. Ein liebender Gott würde solch Schmerz und Leid nie zulassen! Ist es diese Kraft die an mir zerrt in all den Nächten, die mir in meinen Träumen keinen Frieden oder Erholung gibt? Sind die Wasser ausreichend um mich zu schützen? Was würde ich dafür geben diese Alpträume loszuwerden, nur einmal möchte ich in dem Hohen Gras bei der Abtei schlafen und diesen Visionen ein Ende bereiten!“
„…wenn ich Raten müsste ist sie bei der alten Abtei die vor undenklichen Zeiten abgebrannt ist und nie wieder errichtet wurde. Das Herz was ich ihnen gegeben habe stammt aus den Tunneln unter der Abtei, aber da war Lisbeth noch nicht tot. Wenn sich solcherlei Dinge dort befinden dann hat vielleicht auch meine Schwester dort einen Unterschlupf gefunden welcher ihr zusagt. Ich kann mir nur nicht erklären was sie mit Wasser meint, das sie trennen würde. Die Abtei liegt auf der Insel, es gibt kein Wasser welches den Weg versperrt.“
Jaylee:
Yrsa - Salon mit Wintergarten
"Na, vielleicht sollt'n wir uns an der Abtei umseh'n, da geht schließlich auch der Tunnel hin, aus dem das Biest kam. Aber sicher nich mehr heut."
Für Yrsa scheint das Thema damit beendet. Sie hat genug Futter zum Nachdenken und sehnt sich danach, mit Helena unter vier Augen zu sprechen und vor allem: eine Nacht zu ruhen. Dieser Johann ist ihr nicht geheuer, aber während sie zu Anfang noch etwas zögerlich war, was sie hier wohl sollte, brennt inzwischen ein Feuer in ihr, das sie antreibt: Die Insel vor diesem Schrecken zu bewahren. Und, wenn die Familie Corell auch vielleicht nicht zu retten ist, so wenigstens dieses Land und die Menschen, die hier zukünftig womöglich leben.
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