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[Editionsübergreifend] High-level vs. low-level campaigns
Arldwulf:
Ja, so einen richtigen sweet spot hat die 4e nicht wirklich, das System funktioniert recht gut über alle Stufenbereiche.
Liegt aus meiner Sicht aber auch nicht nur an dem insgesamt gesunkenen Powerlevel (ok, helfen tut der natürlich) sondern auch an der Überlegung wie das System dabei helfen kann zum einen auf hohen Stufen immer noch Lösungen anzubieten außer "Magie machts" und zum anderen wie das Spiel sich wandeln kann. Gerade beim epischen Spiel merkt man das sehr stark, da mit den epischen Bestimmungen auch ein Mittel zur Verfügung steht um die Charaktere nicht nur mächtiger zu machen sondern auch ihre Rolle in der Welt zu verändern.
Und natürlich kann man ähnliche Mittel auch in anderen Editionen nutzen, etwas gut zu klauen ist ja immer eine Möglichkeit.
Das wichtigste dürfte sein sich über mögliche Schwierigkeiten im klaren zu sein, aber selbst in den notorischsten Sweet Spot Editionen kann man natürlich Hausregeln nutzen um diese anzugehen.
Feuersänger:
Das Problem ist irgendwie generell, wenn man von unten angefangen hochspielt, dass das einfach rein kalendarisch so viel Zeit verschlingt bis man da mal im Highlevel Bereich ist, dass bis dahin meistens irgendwas dazwischen kommt. Sei es, dass die Spieler nach ein oder zwei Jahren Lust auf was anderes haben, oder dass jemand umziehen muss oder wegen Familienzuwachs keine Zeit mehr hat oder sich ein Pärchen trennt oder sonstwas. Alles schon so erlebt.
Meine höchsten im Spiel erreichten Stufen waren iirc 18 in 3E (Computerspiele nicht mitgerechnet) und in AD&D2 ca 1 Million XP (sinnvollere Angabe, da die Stufenschwellen je nach Klasse/n variieren); in meinem Fall war das ein Fighter(10)/Bard(12) wenn ich mich recht erinnere. Und in 5E nur Stufe 11.
In 3E (inkl PF) geht für mich der Highlevel-Bereich etwa ab Stufe 13 los. Und ja, da kann es schon ziemlich krachen im Gebälk. Je nach Gruppenphilosophie kann das Spiel da ein enormes Rocket Tag werden. Für den SL ist es eine ganz besondere Pein, weil hochstufige NSC sehr umständlich und langwierig zu erschaffen sind, und vorgefertigte NSC aus Modulen etc muss man erstmal vorab analysieren, was die jetzt überhaupt können.
Ich sag ja immer, in D&D (und vor allem 3E) sind Kämpfe oft einfach nur binär: entweder die Gruppe hat die passenden Kampfmethoden, Zauber und Effekte zur Hand, dann wischen sie mit der Gegenseite den Boden auf, oder sie haben es nicht, dann bleibt oft nur die Wahl zwischen Flucht und TPK.
Tja, und jetzt gerade habe ich als SL eine PF-Gruppe, die gerade Level 13 erreicht hat... heisst, jetzt geht der Spaß so richtig los. ;D
Ainor:
Ich hatte zu 3E Zeiten 3 Kampagnen auf hohen Stufe. 3.0 bist Stufe 17, 3.5 bis grob 21 und PF bis 20.
Bei 3.0 gab es grössere Probleme die teilweise im System lagen, und teilweise am Zusammenprall von 2E Erwartungen und 3E Regeln. Die beiden anderen haben eher gut funktioniert.
Das dürfte zum einen daran gelegen haben dass die Spieler/SC in der Welt "aufgewachsen" sind. Sie kannten die grossen Player, aber irgendwann konnten sie auf Augenhöhe verhandeln oder es mit ihnen aufnehmen. Das war oft sehr motivierend. Zum anderen lief die Handlung eher schnell, d.h. es gab wenig Downtime und viel zu tun, was vielleicht einige Schwächen des Systems kaschiert hat.
Dass es mechanisch gut lief lag teilweise daran dass die Spieler vielleicht nicht alles genutzt haben was sie vielleicht hätten nutzen können, und die Tatsache dass man eher Sorceror als Wizards hatte macht das Spiel auch deutlich flüssiger. Und natürlich Gegner mit entsprechend hoher CR (etwa Stufe+5), was meist für spannende Kämpfe gesorgt hat.
Insofern würde ich sagen es hat gut funktioniert, wenn auch mit viel Vorbereitung und Regeln die komplexer als nötig waren.
Inzwischen ist meine 5E Gruppe auf Stufe 13. Das fühlt sich auch hochstufig an, ist aber bei weitem nicht so hochmagisch und entsprechend einfacher zu leiten. Hat den Vorteil dass man eine konsistentere Welt bekommt.
Zed:
Meine 3.5-Gruppe und sind ja ins Finale eingebogen. 18 Stufe sind sie, 2 Priests, ein Sorcerer, eine hochgezüchteter Cerebremancer (Wiz/Psion).
Ich habe einige Manschetten vor den epischen Endkämpfen. Insbesondere der Cerebremancer mit seinen Möglichkeiten, schnell zwei Aktionen rauszuhauen sorgt dafür, dass die Kämpfe zu einem "Wer als erstes zuschlägt gewinnt" tendieren. Ich möchte meiner Gruppe spannende und faire Kämpfe bieten, also keine "Zonen ohne Psi-Magie" oder ähnliches vom Himmel fallen lassen. Wir spielen zudem recht selten, da muss ich mich immer wieder neu einarbeiten.
Die Zwischen-Aktion-Sessions dagegen machen viel Freude, weil wir da teils über 20 Jahre alte Fäden ein letztes Mal aufgreifen und abschließen.
Wir bereuen das Spielen einer so umfangreichen Kampagne kein Stück. Es fühlt sich einfach rund und episch an.
gilborn:
Wir haben 5e von Stufe 1 bis 17 gespielt. Ich war SL, für mich war der Sweet Spot des Systems Stufe 2 bis 7, ab dann gings Bergab.
Kämpfe wurden mMn Anstrengend.
Als SL hat man die Wahl, langweilige Kämpfe zu haben oder sich Stunden um Stunden an einem Kampf abzuarbeiten bis man mal in den Bereich kommt wo es für die Spieler ansatzweise gefährlich wird. Es gibt Leute die mögen es nicht, meins ist es nicht. Ich werde auch nie wieder DnD über Stufe 7 leiten (wenn überhaupt).
Absoluter Tiefpunkt für mich: Das Finale der Kampagne: Ein Abend (5h) nur Kampf gegen einen Gegner der Wertetechnisch jenseits einer Tarraske war. Kurz vor Ende spricht der Kleriker einen hohen Heilspruch und darf 750HP auf alle Verbündeten Verteilen. Theoretisch hätte man die Kampagne noch bis Stufe 20 weiterspielen können, aber es war ein guter Ausstiegspunkt und da hatte ich dann echt keinen Bock mehr.
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