Pen & Paper - Rollenspiel > VTT - Virtual Tabletop - alles zum virtuellen Spieltisch

VTT war gestern, ist ARTT die Zukunft?

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First Orko:

--- Zitat von: Irian am 11.06.2023 | 22:30 ---Sollte Motion Sickness mit AR nicht weniger ein Problem sein?  :think:

--- Ende Zitat ---

Dazu gibt es wahrscheinlich noch keine Studien, ich vermag das nicht einzuschätzen.

Ich weiß aber, dass es Menschen gibt, bei denen schon kleinste Kopfbewegungen mit VR-Brillen schnell zu Übelkeit führen - ganz ohne Umherlaufen. Das geht dann vielleicht 10-30min gut, aber danach steigt es sprunghaft an. Für eine Spielrunde reicht das dann nicht.

Gibt mittlerweile erste Untersuchungen zu VR, die den Grad der Menschen, die zu Motion Sickness neigen bei 10-20% einschätzen, wobei es da wohl auch Abstufungen gibt. Es ist aber scheinbar kein vernachlässigbarer Effekt und es wird ja auch viel Aufwand betrieben, dem auf die Spur zu kommen.

Es ist halt ein noch eine weiter, potentielle Hürde (neben Anschaffungskosten, Technikaffinität, zur Verfügung stehenden Presets usw).



--- Zitat von: Runenstahl am 11.06.2023 | 17:53 ---- Das Genre XY nicht bedient wird, wird langfristig auch kein Problem sein. Sofern es Abnehmer gibt wird es immer auch Angebote für Nischen geben. Deswegen haben wir ja unglaublich viele RPGs für diverse Genres.

--- Ende Zitat ---

Dazu gibt es ja schon den Gegenbeweis: Wie gut (bzw schlecht) die Nischen den in bisherigen, 2D-VTT-Umgebungen so bedient wurden. Wer da das Asset-Angebot mal durchforstet wird da im Fantasy-Sektor praktisch erschlagen. dann gibt es noch gebrandete Produkte (einzelne Kampagnen als Paket mit Regelengine, Assets usw zum Kauf) und ein bisschen was Selbtgemachtes. Danach wird es dann sehr schnell sehr eng.

Von "Alles darstellen, was man sich so vorstellen kann" ist da nix zu merken. Geschweige denn überhaupt leicht bedienbare Oberflächen, niedrigschwellige Möglichkeiten zum Import selbst erstellter Assets oder gar sowas wie "Asset-Editoren". Und da will mir nicht einfallen, warum das durch AR plötzlich viel leichter werden sollten und das Angebot noch ansteigen.

Dazu kommt das Copyright-Problem. Wer Landschafen, NSC und Gebäude aus gesuchten Bildern erstellt, darf diese faktisch nur für die eigene Gruppe verwenden. Also ist der Mark auch schon tot, bevor er überhaupt wachsen konnte.

Zanji123:
für mich hat das (ähnlich wie der VTT für D&D) halt dann mehr das image eines PC Rollenspiels bzw. MMOs und DANN hast du noch das Problem das viele Dinge gar nicht von der Engine bedacht sind und so kreatives Spielen rausfällt.

Was ich damit meine:
Wenn ich meine Figur nicht auf das Geländer stellen kann, werden viele gar nicht davon ausgehen, dass man vom Gelände aus auf einen Gegner darunter springen kann. Wenn das Mobiliar in der Map fest ist, wird die Umgebung evtl. von einigen nicht in den Kampf mit einbezogen weil "geht ja nicht" im Sinne von "wird ja nicht dargestellt"

Des weiteren müssen die Bauteile für den Weltenbau dann so einfach sein das auch ein Laie damit zurecht kommt, was nutzt mir eine Engine die super toll aussieht aber in der ich als Otto Normal DM nix machen kann ohne einen 1000 Seiten wälzer zu lesen oder mich mit Programmierung zu beschäftigen. Schnell mal was "aus dem Ärmel" schütteln ist dann halt nicht möglich.....oder man versinkt in Mikrotransaktionen.

Das Problem hast du halt logischerweise nicht wenn du einfach ne flache Battlemap und ein paar Figuren auf die Linse wirfst und der rest durch Beschreibungen kommt. (also weniger = mehr)

unicum:
Also wenn,...
"Jemand" viel Geld in die Hand nimmt um eine Virtuelle Realität zu erschaffen, akkustisch und grafisch darzustellen.

Wir erinnern uns vieleicht daran das dies beim P&P Tabeltop ja eine der Sachen des GM ist - er beschreibt was die Spielfiguren sehen.
Was bleibt vom GMing dann noch übrig?
Imho das World und Plotbuilding.

Da komme ich dann, dankt ChatGPT an die Stelle wo ich mir sage: das kann der Kollege Computer dann auch noch machen, will sagen einen GM braucht es nicht mehr. Und ich habe schon abenteuer von ChatGPT gesehen, bei ComputerRPG wurde auch schon geschrieben das so etwas wie ChatGPT doch die NSC spielen könnte die dann auch glaubwürdiger sind als ... sonst in ComputerRPG.

Dem Computer zu sagen "Mach uns ein schönes Abenteuer mit etwas Dungeon, einer Prinzessinenentführung und überlandreise in einem Setting das eine Mischung aus Mittelerde und Star Wars ist" wird da schon ... irgendwas ... dabei herauskommen.

Aber: Die Möglichkeiten sehe ich schon, alleine fehlt mir etwas der glaube daran das es in absehbarer Zeit umgesezt wird.

Jens:
Ich bekomme irgendwie den Eindruck, dass wenn es zu 3D VR geht, das "Rollenspiel" eher zu einer Art... gewaltigem, thematischen EscapeRoom wird, der vom SL programmiert wurde ;D

Kajus Berghof:
hmm ich seh das gleiche Limit wie immer, wenn man versucht mehr an den Computer abzugeben... Da ist ein Limit und das ist das gemeinsame Improvisieren.
Dieses gemeinsame "in der Szene verschwinden" was man nur hat, wenn man sich zusammen eine Geschichte erzählt. Das was Kinder ganz einfach können in dem sie sagen "du bist jetzt der Räuber und ich bin der Polizist" und dann haben sie ein riesiges Abenteuer zusammen, das komplett in der Fantasie passiert.
IMO sollten Tools das Rollenspiel unterstützen und nicht selbst zum Spiel werden. Wenn also dieses Wundertool was hier beschrieben wird hilft, dass die Gruppe sich viel mehr darauf einlassen kann, isses cool. Aber irgendwie wirkt das eher wie eine Computersimulation einer Fantasywelt. Ich glaub das wär dann wieder einfach was ganz neues. Bestimmt ein tolles hobby was man neu entdecken kann und wo sich ein paar Sachen mit TTRPGs überschneiden. Aber eben was neues, eigenes.

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