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HeXXen - Ein fatalistisches und deprimierendes Setting?

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felixs:
Nach dem, was ich bisher gesehen habe, scheint es mir so zu sehen: Man kann Hexxen pulpig spielen und all die ethischen Dilemmata ausblenden, die hier angeführt worden sind (und die sich übrigens in ähnlicher Weise in vielen Welten zeigen, wenn man genau hinschaut und die Dinge zuende denkt). Oder man kann diese Dinge in aller Konsequenz aufnehmen, im Spiel wichtigen Raum dafür geben; ja, man kann sie auch geradezu zelebrieren.

Bzw.: Viel Potential für Tragik, die man nicht in aller Konsequenz ausmalen muss. Aber kann.

Runenstahl:
Ohne das System zu kennen mal so von aussen reingegrätscht:

Vielleicht liegt das "Problem" eher darin das Aikar ein anderes Setting bzw eine andere Atmosphäre bekommen hat als er erwartet hatte. Vielleicht liegt der Fehler hier im Marketing oder es wurde von Aikar schlicht anders wahrgenommen als es gedacht war.

So oder so scheint mir das du, Aikar, mit einem anderen Setting besser bedient bist wenn die Beschreibung dir unbehagen verursacht.

Fluffy:
Ist diese besessenheit, durch die menschen zu Hexen werden, nun eine freiwillige oder unfreiwillige Besessenheit? Das ist doch der Punkt der entscheidet, ob die Hexen ihren Status selbst wählen oder nicht.

felixs:

--- Zitat von: Fluffy am 14.06.2023 | 19:02 ---Ist diese besessenheit, durch die menschen zu Hexen werden, nun eine freiwillige oder unfreiwillige Besessenheit? Das ist doch der Punkt der entscheidet, ob die Hexen ihren Status selbst wählen oder nicht.

--- Ende Zitat ---

So einfach ist es, denke ich, nicht.

Es gibt überhaupt fast keine freiwillige Wahl. Wer sich für "böses" entscheidet, tut das meist aus einem guten Grund oder aufgrund von Drohungen. Es gibt fast immer einen plausiblen Grund für das, was getan wird. Auch rutscht man ja meist allmählich in den Sumpf. Auf den Punkt gebracht: Die Wahl ist eher nicht: "Gutes Leben oder ein Leben voller Mordlust und Gewalt", sondern eher: "Jetzt sofort und viel Leid und Qual, oder füge (auch) anderen etwas zu".

Es ist also verfahren und dramatisch, tragisch.

Wenn man das nicht will, muss man (bewusst oder nicht) einen radikalen distanzierten Standpunkt einnehmen und "pulpig" unter Ausblendung der elenden Ursachen und Konsequenzen spielen. Das hört sich vielleicht falsch an - für mich ist das in den meisten Spielwelten die einzige Art von Spiel, welche ich spielen möchte. Nicht in Reinform, aber auf dem Spektrum näher an dieser beschönigenden, Konsequenzen zensierenden Spielweise. Leid, Elend und Ambivalenz habe ich genug im echten Leben, möchte ich nicht im Spiel haben.

Fluffy:
Ok, dann kann man es sehen wie will. Wenn einer sie retten will, hat er dafür genauso Gründe, wie wenn einer sie als Schwertfutter sieht. Und wer die Ambivalenz nicht verkraftet, spielt was anderes. 

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