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Sturzschaden bei der 5e und warum ich den durchaus okay finde

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nobody@home:

--- Zitat von: gunware am 25.07.2023 | 22:24 ---Und in D&D-Welten herrschen die gleichen Bedingungen wie hier bei uns vor? Oder gibt es kleinere Gravitation? Stärkerer Luftwiderstand? Magieeinfluss? Wer weiß es denn schon ...
--- Ende Zitat ---

Ändert nix an der Grundidee, daß das Volumen und damit bei vergleichbarer Dichte auch das Gewicht eines fallenden Objekts mit zunehmender Größe schneller ansteigt als eine beliebige seiner Flächen (dritte Potenz gegenüber Quadrat) -- ein Elefant sollte im Vergleich eigentlich immer härter auf den Boden knallen als ein Mensch, ein Tausendfüßler merkt den "Aufschlag" dagegen womöglich nicht mal. Wenn ich also unbedingt mit Vergleichen mit der Realität argumentieren will, dann sollte in den Fallschaden in den Regeln mindestens auch die Größenkategorie der fallenden Kreatur mit einfließen...das gibt dann aber die Formel im Spielerhandbuch nicht her, an dem Punkt ist sie also tatsächlich "unrealistisch". ;)


--- Zitat ---Ich kann nur Rückschlüsse anhand der ausgewürfelten Vorkommnisse ziehen.  :think: Und die sagen mir, dass ich mit den Beispielen aus meiner Welterfahrung nicht weit komme. Dann warum sollte ich in diese Richtung seltsame Überlegungen anstellen, die uns das Spiel nicht besser machen?
--- Ende Zitat ---

Das mußt du die Leute fragen, die mit der irdischen Realität, "gesundem Menschenverstand" (hah!) oder ähnlichem argumentieren. Zu denen gehöre ich hier nicht -- ich störe mich bei D&D, wenn überhaupt, tatsächlich mehr an der potentiell überhöhten Fallfrequenz und den damit einhergehenden Slapstickeinlagen als an der Schadensberechnung an sich. Aber um die zu ändern, müßte man halt an den diversen Superspezial-Regelelementen ansetzen, die die Produktion von Abstürzen erst mal überhaupt diktieren...

Zed:

--- Zitat von: Marduk am 25.07.2023 | 22:58 ---Hier wird echt noch mit Realismus diskutiert? Kinners, das ist D&D, Realismus ist hier echt nicht Priorität.

--- Ende Zitat ---
Das. Und bei 3km-Stürzen kann sich sogar die Realität völlig unrealistisch verhalten.

Um einen Ansatz von vor ein paar Beiträgen hier auszuführen: Ich halte die Anlehnung an einige Filmgenres für hilfreich und stelle die These auf: Schwierig wird es, wenn es (zu) inkonsistent wird.

Actionfilme (mal weit definiert) haben ihre eigenen, vom Realismus abweichenden Überlebensregeln, aber "Höhe" ist bei ihnen eine vielgenutzte Bedrohung. (Achtung - Filmspoiler hinter den Links:) Ob Cliffhanger, Saboteure oder Gravity: Ich würde soweit gehen, dass die Tödlichkeit der Schwerkraft eine Genrekonstituente von Actionfilmen ist.

In Superheld:innenfilmen dagegen ist Schwerkraft höchstens eine mittelbare Gegnerin, der umstehende Normalos wie Spidermans Freundin Gwen bedroht, nicht aber die Superheroes selbst.

Ich denke, kämpfende Klassen in DnD entsprechen eher Actionheroes, und zaubernde Klassen eher Superheroes. In der Filmwelt funktioniert ein solcher Mix von Typen, wie die Avengers beweisen, diese Mischung wirkt auf uns noch nicht inkonsistent. Natasha Romanoff kämpft mit dem Hulk Seite an Seite. Und wer wie ein Hulk hüpfen kann, muss gegen Fallschaden immun sein. Natasha Romanoff aber ist bloß eine außergewöhnlich gut trainierte Assassinin, und eine Klippe ist für sie wie ein Endgegner.

Vielleicht ist das der Grund, warum einige RPGamer von sturzüberlebenden Actionheroes ihre Suspension von Disbelief als so hart attackiert empfinden: Weil die Tödlichkeit von Stürzen beim Figuren im Actiongenre eigentlich dazugehört. Auch mir fehlt manchmal die Phantasie, mir einen nicht tödlichen Sturz eines Actionheroes vorzustellen - und da bleiben eigentlich nur cartoonische Bild im Kopf. Ich kann das trotzdem annehmen, verstehe aber, dass das für andere zu lächerlich ist. Und auch weil es für mich aus Balancesicht verständlich ist, dass im RPG die kämpfenden Klassen mehr einstecken können müssen, um von den zaubernden Klassen nicht völlig abgehängt zu werden.

Zur Abrundung des Themas hier ein kompletter 3-Min-Kurzfilm.  :)

Raven Nash:

--- Zitat von: Marduk am 25.07.2023 | 22:58 ---Hier wird echt noch mit Realismus diskutiert? Kinners, das ist D&D, Realismus ist hier echt nicht Priorität. Wenn ihr möglichst nah an der Realität sein wollt (plus Magie), dann solltet ihr euch echt ein anderes System raussuchen.
--- Ende Zitat ---
Welches denn? Um komm jetzt nicht mit Mythras oder so - das ist keinen Deut näher an der Realität, nur in einer anderen Richtung. Ich fand ja Riddle of Steel süß, bei dem Leute, die rudimentäre Kenntnisse von historischen Fechttechniken besaßen versuchten, diese in ein RPG-System zu überführen. War am Ende des Tages genauso unrealistisch wie D&D.

--- Zitat von: Zed am 26.07.2023 | 01:46 --- Das. Und bei 3km-Stürzen kann sich sogar die Realität völlig unrealistisch verhalten.
--- Ende Zitat ---
Das ist dann der oft geschmähte Krit.  ;) Solche Ausreißer sind lustigerweise "realistischer" als vieles andere.

Früher (bevor das Superheldenzeug so überhand nahm), gab es die Bezeichnung Larger-Than-Life Heroes - und das wäre so meine Messlatte. Druss, Waylander, Skilgannon & Co. Im Kampf für die meisten Normalos unbesiegbar, aber trotzdem nicht unkaputtbar. Und weit weg von Superhelden.

nobody@home:
Stetig wachsende Berge von Trefferpunkten und damit Schadenseffekte, die ständig mehr Würfel brauchen, um noch mithalten zu können, waren noch nie "realistisch" und werden es auch nicht mehr werden. Will man die partout als Fleischpunkte lesen, dann muß man eben auch damit leben, daß das bedeutet, daß Spielercharaktere allein durch "Erfahrung" zunehmend körperlich mutieren und dadurch mehr einstecken können...und ansonsten sind halt sie gleich ein guter Teil der eben doch vorhandenen Plotrüstung bei D&D ("An einer länger gespielten Figur mit Geschichte, Beziehungen, und magischem Bling-Bling hängt so'n Spieler mehr als an einem frisch gebastelten Anfängerpöppel, der noch gar nix ist und kann, also darf sie auch nicht mehr so schnell wegsterben.").

Marduk:

--- Zitat von: Raven Nash am 26.07.2023 | 07:36 ---Welches denn? Um komm jetzt nicht mit Mythras oder so - das ist keinen Deut näher an der Realität, nur in einer anderen Richtung.

--- Ende Zitat ---
Ich muss dich da enttäuschen, aber Mythras ist in einigen Dingen schon näher an der Realität, schon alleine deswegen, weil es eher der Simulationistischren Schule zuzuordnen ist (imGehensatz zum eher gameistischen Ansatz von D&D 5). Alleine schon die Tatsache, dass du keine eskalierenden Trefferpunkte hast, macht das Stürze näher an dem in der Realität zu erwartenden Ergebnis liegen. Eine 100% Simulation wirst du eh nie hinbekommen.

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