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Waffen vs Rüstung
Aedin Madasohn:
(insbesondere feldmäßige) Reparatur
nur zur Vollständigkeit: Ketten lassen sich auch an die Größe "des neuen Besitzers" deutlich leichter anpassen als Volldosen.
(Notbehelf: die Verbindungs-Glieder können auch nur mit der Zange zusammengebogen werden - es wird spekuliert, dass die Kettenhemden 1.Generation der Gallier kaum mehr waren)
ich denke, die Szene mit dem Harnischweiter für den gut-im-Futter-liegenden König aus GoT kennt ihr ;D
Yney:
In Feenlicht kommen zwei Aspekte abseits der schadensabsorption durch eine Rüstung dazu:
Die eine naheliegende Sache (sicherlich anderswo ähnlich umgesetzt): Schwere Rüstung macht träge und langsam. Man mag gut geschützt sein, kommt aber an einen agilen flotten Gegner schlicht kaum heran.
Starre Rüstung und deren Gewicht behindert auch dahingehend, das einem kontinuierlich Ausdauerpunkte verloren gehen. Man mag also sicher sein, hält das aber deutlich weniger lange durch als jemand mit leichter Rüstung. Und erwischt man den nicht rechtzeitig ist man im Extremfall irgendwann ein keuchendes am Boden liegendes Etwas und dann sind auch kleine Lücken in der Panzerung schnell ein lebensgefährliches Problem.
Der grundlegende Gedanke hier ist, dass man evtl. durch Aspekte, die mit dem Rüstungsschutz gar nichts zu tun haben, die Wahl möglichst dicker Panzerung zu einer ambivalenten Sache machen kann. Evtl. ergänzend zu Modifikatoren bei Angriff und anderen Methoden. Vielleicht ist das ja ein Gedanke.
Edit: Entschuldigung für die Doppelung – YY hat das ja ganz ähnlich schon oben angesprochen (während ich getippt habe)
Lichtschwerttänzer:
--- Zitat von: Yney am 2.08.2024 | 14:37 ---In Feenlicht kommen zwei Aspekte abseits der schadensabsorption durch eine Rüstung dazu:
Die eine naheliegende
--- Ende Zitat ---
aber falsche Sache
siehe römische Legionäre vs griechische Hopliten, Gallier, Germanen....
--- Zitat ---Starre Rüstung und deren Gewicht behindert auch dahingehend, das einem kontinuierlich Ausdauerpunkte verloren gehen.
--- Ende Zitat ---
was da mehr verlorengehen soll als bei nichtstarrer ist mir schleierhaft und der Typ in der "leichten" Rüstung ist sehr wahrscheinlich eher Hack oder Mus als der in der "schweren" in der man besser geschützt ist und ggf eher auf den Schild verzichten kann
Feuersänger:
--- Zitat von: Yney am 2.08.2024 | 14:37 ---Die eine naheliegende Sache (sicherlich anderswo ähnlich umgesetzt): Schwere Rüstung macht träge und langsam. Man mag gut geschützt sein, kommt aber an einen agilen flotten Gegner schlicht kaum heran.
--- Ende Zitat ---
Also da muss man ein bisschen vorsichtig mit der Formulierung sein. "Träge und langsam." Also ja, natürlich ist man mit dem ganzen Kladderadatsch langsamer als nur in Turnhose, aber deswegen kann man nicht gleich von träge sprechen.
Siehe dazu dieses großartige Video: https://www.youtube.com/watch?v=pAzI1UvlQqw
Da vergleichen sie die Mobilität eines modernen Feuerwehrmanns, eines modernen Soldaten, und eines "Ritters" auf einer militärischen Hindernisbahn. Einmal ohne Ausrüstung um einen Eindruck von der generellen Fitness zu erhalten, und einmal in vollem Gerödel. Man beachte dabei, dass der Ritter 10 Jahre älter ist als die beiden anderen. Der Ritter ist am Ende deutlich! schneller als der Soldat.
Also ja, Rüstung war immer eine Abwägung Schutzwert vs Behinderung. Aber die von bestimmten RPGs gepflegten Vorstellungen, dass Schutz und Behinderung quasi linear skalieren ("Kettenhemd RS 4 BE 4, Platte RS 8 BE 8"), die ist einfach gequirlte Mäusekacke. Vielmehr gab es offenbar eine maximale akzeptable Behinderung, die bei der Rüstungskonzeption ausgereizt wurde - nicht mehr und nicht weniger. Will sagen, so ein Vollharnisch behindert im Endeffekt auch nicht stärker als zB eine volle Kettenrüstung. Dafür liegen zwischen diesen Entwicklungen halt ein paar 100 Jahre, was wiederum vom typischen Fäntelalter-Rollenspiel nicht abgebildet wird.
(Ausgenommen freilich hochspezialisierte Turnierrüstungen, die halt Sportgeräte waren und genau ein Ding tun sollten und es auf Beweglichkeit nicht ankam)
Nachgedanke: Schilde. Ich muss mal nachlesen ob wir da hier im Thread schon was zu geschrieben hatten, ehe ich alles von vorne aufdrösele.
YY:
--- Zitat von: Lichtschwerttänzer am 2.08.2024 | 15:01 ---was da mehr verlorengehen soll als bei nichtstarrer ist mir schleierhaft
--- Ende Zitat ---
Die macht eben nicht jede natürliche Bewegung mit und wenn man drumherum arbeiten muss, summiert sich das irgendwann auf.
Je nachdem, was man wie lange tut, kann es egal sein oder einen gigantischen Unterschied machen.
--- Zitat von: Feuersänger am 2.08.2024 | 15:04 ---Also da muss man ein bisschen vorsichtig mit der Formulierung sein. "Träge und langsam." Also ja, natürlich ist man mit dem ganzen Kladderadatsch langsamer als nur in Turnhose, aber deswegen kann man nicht gleich von träge sprechen.
--- Ende Zitat ---
Ja, man darf aber andersrum nicht überkorrigieren.
Im Video wird ja z.B. gerade nicht mit leichter Belastung verglichen.
Ansonsten behindert Rüstung sehr punktuell bei ganz konkreten Tätigkeiten/Anforderungen. Mit einem generellen Behinderungswert tut man sich da keinen Gefallen, insbesondere, wenn der dann auf das eigentliche Kämpfen angewendet wird - ausgerechnet das muss die Rüstung leisten können, da können so gigantische Abzüge wie bei DSA mit der Volldose nicht zielführend sein.
Abseits des Kampfes darf das Ganze dann aber gerne ausufernd stören.
Sonderfall: Helm. Der stört mit steigendem Schutzniveau schnell extrem - und bezeichnenderweise hatte der Ritter im Video keinen Vollhelm an, sonst hätte er beim einen oder anderen Hindernis entweder massiv bremsen oder riskieren müssen, sich auf die Schnauze zu legen.
Klapp- oder abnehmbare Visiere sind da ziemlich Pflicht.
--- Zitat von: Feuersänger am 2.08.2024 | 15:04 ---Also ja, Rüstung war immer eine Abwägung Schutzwert vs Behinderung.
--- Ende Zitat ---
Und das wohlgemerkt auch situationsbedingt, nicht nur strategisch über Logistik, Finanzen, Fitness etc.
Gerade eine "moderne" Plattenrüstung des Hochmittelalters ist ja sozusagen modular und kann abgestuft mit verschiedenen Schutzniveaus verwendet werden, indem man entweder Teile ganz weglässt oder gegen leichtere mit geringerer Schutzwirkung tauscht.
--- Zitat von: Feuersänger am 2.08.2024 | 15:04 ---Dafür liegen zwischen diesen Entwicklungen halt ein paar 100 Jahre, was wiederum vom typischen Fäntelalter-Rollenspiel nicht abgebildet wird.
--- Ende Zitat ---
Jo, für eins muss man sich entscheiden. Will man alle landläufig bekannten Rüstungstypen drin haben, gibt es eben Verwerfungen.
Oder man sagt: Das hier ist Techniveau XYZ, da nutzt diese und jene Rüstung schlicht keiner mehr (oder noch nicht).
Dann wird wieder gejammert, dass ja was fehlt ;)
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