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Waffen vs Rüstung
YY:
--- Zitat von: Ainor am 5.08.2023 | 23:38 ---2.) Realistische Waffenwirkung zieht einen Rattenschwanz and anderen Dingen nach sich die geregelt werden müssen. Klar haut so ein rotierender Morgenstern die Rüstung zu Klump, aber offensichtlich greift er viel langsamer an als ein Schwert.
--- Ende Zitat ---
Mit Waffengeschwindigkeiten bastelt man sich selbst allerdings meistens in eine Ecke, wo man gar nicht hin wollte.
Wenn schon der Nahkampfwurf "traditionell" keinen einzelnen Angriff darstellt, ist dann der Schadenswert das, was bei einem einzelnen Treffer passiert? :think:
Und daneben geht es nicht nur um reine Geschwindigkeit (die man eh nie optimal ausnutzen kann), sondern auch um Reichweite und Manövrierbarkeit einer Waffe neben den wesentlich größeren Faktoren Nutzerfähigkeit und -taktik ("it's not about speed, it's about timing").
Könnte man alles fein aufschlüsseln, aber auf die Funktionsebene runtergebrochen kann man sich das meiste davon verlustfrei schenken.
--- Zitat von: Ainor am 5.08.2023 | 23:38 ---3.) Was wäre denn die Folge so einer Regel ? Man nimmt mehrere Waffen mit und wählt die Beste aus. (Bei D&D hat man ja gerne eine Wuchtwaffe gegen Skelette dabei)
--- Ende Zitat ---
Das war ja tatsächlich der historische Normalfall - also wo es logistisch machbar war.
Dem steht vor allem der oft anzutreffende Spieleranspruch entgegen, die eine tolle magische Waffe zu haben und die auch über weite Strecken zu behalten (auf die Spitze getrieben noch nicht mal in D&D, sondern in genau dieser Form vom Regelwerk abgesegnet in The One Ring 2e mit der Begründung, dass das in der Vorlage (die wiederum auf anderen Geschichten basiert) auch so ist - da wird auch der Anspruch zum großen Teil unbewusst herkommen).
Dass auch Nahkampfwaffen unter entsprechender Belastung mehr oder weniger Verbrauchsmaterial sind, passt da nicht so recht.
--- Zitat von: unicum am 5.08.2023 | 23:08 ---Eigentlich gibt es ja nur zwei große "Glaubensrichtungen" bezüglich Rüstungen - die einen verrringern die anzahl der TP die man verliert, die anderen machen es schwierige überhaupt TP zu verlieren - und dann gibt es eben die mischformen wie Rolemaster etwa die versuche so irgendwie beides abzubilden.
--- Ende Zitat ---
Und als Nebenbetrachtung die Frage, ob und wie man die Rüstung jeweils umgehen kann - also mit entsprechender Zielauswahl.
--- Zitat von: unicum am 5.08.2023 | 23:08 ---erinnerte mich daran das bei der BW mal jemand mit einem G3 auf einen Stahlhelm schoss und der das zwar ab einer gewissen Distanz auch 'überlebte' aber ob - im fraglichen Fall, das Genick unter dem Helm die belastung ausgehalten hätte?
--- Ende Zitat ---
Das geistert mindestens seit dem Zweiten Weltkrieg rum (auf amerikanischer Seite sogar teils in Kommandeursbefehlen zur Helmtrageweise "bestätigt"), ist aber in der Form Käse; das Geschoss hat einfach viel zu wenig Impuls.
Ansonsten hat ein Stahlhelm so wenig ballistische Schutzwirkung, dass ein Geschoss aus dem G3 höchstens abgelenkt, aber nicht durch das Material komplett gestoppt wird. Da kommt dann also noch nicht mal der volle Impuls zum Tragen.
Tatsächlich relevant ist die Verformung der Schutzausstattung auf der Rückseite (also zum Träger hin), wenn ein Geschoss vollständig gestoppt wird oder auch nur mit großer Verformung als Begleiterscheinung abgelenkt wird. Das kann sehr wohl schwere Verletzungen verursachen, ist aber eben eine ganz andere Baustelle als der hypothetische Genickbruch.
--- Zitat von: felixs am 6.08.2023 | 00:22 ---Durch die Rüstung stechen kommt mir erstmal unplausibel vor. Ich lasse mich aber eines anderen belehren.
--- Ende Zitat ---
Durch eine Brustplatte stechen kann man vergessen, aber das ist eben auch die dickste und dafür am ungünstigsten geformte Stelle.
Z.B. in Gelenknähe oder je nach Helmform am Kopf sieht das aber schnell ganz anders aus.
Der Normalfall ist aber der Angriff auf Stellen, die nicht durch Platte geschützt sind, sondern "nur" mit Kette und ggf. Gambeson o.Ä. darunter.
An Technik hat beides seinen Platz, der "normale" Stich ebenso wie das Durchschieben mit der eigenen Masse.
Eleazar:
Für mich ist die Frage, was im Spiel erreicht werden soll.
Realismus? Ist mir nicht so wichtig, so lange es nicht absolut unrealistisch ist. Aber ich kann abstrahieren und verallgemeinern.
Für mich ist der Punkt, dass ich im Spiel Gründe für Variationen und Abwechslung haben möchte. Ganz kurz: Ich möchte nicht, dass in jeder Situation z.B. das Langschwert die beste Waffe ist. Ich möchte, dass es Sinn ergibt, die Waffe zu wechseln oder dass eben eine andere Figur mit der situativ besseren Waffe glänzen kann.
Dafür wären Waffen-Rüstungs-Konstellationen eine gute Möglichkeit.
Raven Nash:
Die Sache ist ja noch um Ecken komplexer als "Welche Waffe gegen welche Rüstung?". Denn betrachtet man z.B. die Entwicklung des Schwertes, sieht man hier Anpassungen an verschiedene Rüstungsarten. Breite, flache Hiebklingen sind gut gegen leicht gerüstete Gegner, weshalb man sie sowohl im Frühmittelalter als auch wieder ab dem 17. Jhdt sieht. Steife, spitze Klingen sind gut gegen Ringeflecht und zum Stoß in ungeschützte Stellen des Plattenharnischs - und wenn man keine großen klaffenden Wunden haben will, wie beim Duell.
Sind aber alles Lang- oder Kurzschwerter, in der Ausrüstungsliste.
--- Zitat von: Ainor am 5.08.2023 | 23:38 --- Es reicht zu sagen: Das Kettenhemd reduziert Hiebschaden um 3. dann werden Krieger schon zu was anderem greifen.
--- Ende Zitat ---
Nur zur Klarstellung: Der Ringelpanzer schützt gegen Schnitte, nicht gegen Hiebe. ;) Das tut der Gambeson drunter.
Was gleich zum nächsten Punkt führt: Rüstungen wurden immer kombiniert. Man hatte eine Wattierung und drüber dann die harte Rüstung. Und je nach Finanzen sahen diese Kombinationen sehr unterschiedlich aus.
D.h. man ist bei Trefferzonen ala Mythras, aber noch komplizierter. Muss ich nicht haben.
Ainor:
--- Zitat von: YY am 6.08.2023 | 01:48 ---Mit Waffengeschwindigkeiten bastelt man sich selbst allerdings meistens in eine Ecke, wo man gar nicht hin wollte.
--- Ende Zitat ---
Ja. Mit detailierten Waffenwirkungen aber eben auch weil man schnell "Rüstung umgehen" oder Trefferzonenregeln braucht.
--- Zitat von: YY am 6.08.2023 | 01:48 ---Wenn schon der Nahkampfwurf "traditionell" keinen einzelnen Angriff darstellt, ist dann der Schadenswert das, was bei einem einzelnen Treffer passiert? :think:
--- Ende Zitat ---
Mir ging es nur darum: man kann schlecht D&D-mässig sagen alle Waffen werden erstmal gleich behandelt, aber beim Treffer wird dann die Wirkung der Waffe gegen die Rüstung realisitisch ausgewertet (Und entsprechend schwere Waffen schneiden gut ab).
Das ist halt auch nicht sehr realistisch.
--- Zitat von: YY am 6.08.2023 | 01:48 ---Das war ja tatsächlich der historische Normalfall - also wo es logistisch machbar war.
Dem steht vor allem der oft anzutreffende Spieleranspruch entgegen, die eine tolle magische Waffe zu haben und die auch über weite Strecken zu behalten (auf die Spitze getrieben noch nicht mal in D&D, sondern in genau dieser Form vom Regelwerk abgesegnet in The One Ring 2e mit der Begründung, dass das in der Vorlage (die wiederum auf anderen Geschichten basiert) auch so ist - da wird auch der Anspruch zum großen Teil unbewusst herkommen).
--- Ende Zitat ---
Naja, in D&D hält einen nichts davon ab mit einem +3 Schwert, +1 Hammer und +2 Dolch rumzulaufen. Geht auch in 5E. Nur in 3E mit WBL war das ein (einfach lösbares) Problem. Finde ich persönlich besser. Magier haben ja auch mehr als einen Spruch.
Mein Punkt ist: man braucht keine detailierten Regeln. Mann muss die Unterschiede nur andeuten, und die Spieler erledigen den Rest.
--- Zitat von: Raven Nash am 6.08.2023 | 08:25 ---Nur zur Klarstellung: Der Ringelpanzer schützt gegen Schnitte, nicht gegen Hiebe. ;) Das tut der Gambeson drunter.
--- Ende Zitat ---
Hiebschaden = Slashing Damage im Sinne von D&D.
felixs:
--- Zitat von: YY am 6.08.2023 | 01:48 ---Durch eine Brustplatte stechen kann man vergessen, aber das ist eben auch die dickste und dafür am ungünstigsten geformte Stelle.
Z.B. in Gelenknähe oder je nach Helmform am Kopf sieht das aber schnell ganz anders aus.
Der Normalfall ist aber der Angriff auf Stellen, die nicht durch Platte geschützt sind, sondern "nur" mit Kette und ggf. Gambeson o.Ä. darunter.
An Technik hat beides seinen Platz, der "normale" Stich ebenso wie das Durchschieben mit der eigenen Masse.
--- Ende Zitat ---
Das entspricht meinem Wissensstand.
Dachte schon, ich hätte das was versäumt und es gab noch andere Waffen und Techniken.
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