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Waffen vs Rüstung
klatschi:
--- Zitat von: Feuersänger am 21.02.2025 | 23:36 ---Nochmal eben zu dem Vorschlag von weiter oben, die Penetration einer Rüstung von einem Schwellenwert abhängig zu machen.
Grob erinnert mich das an die DR-Regel von Conan D20, hatte ich glaub ich schonmal beschrieben. Das war an sich in der Theorie recht geradlinig, aber in der Praxis fand ich es trotzdem langsam und schwerfällig, jedenfalls im Vergleich zum mechanischen Effekt den die Armour Piercing-Regel tatsächlich hatte.
--> Will sagen, wenn dann muss das deutlich besser flutschen.
Vielleicht grob ungefähr so:
Jedes Rüstungsteil hat eine Härte (Hardness), die auf Material und Qualität beruht und halt einfach als Sekundärwert im Statblock steht (so wie ACP, ASF...). Dieser Wert sollte recht klar und einprägsam sein, also zB "20". Und Waffen oder Angriffe haben einen bestimmten Armour Piercing Wert, der ebenfalls direkt auf dem Charakterbogen stehen sollte. Im Regelfall sollte es eh klar sein, dass da gar nichts procct, weil eine normale Waffe durch eine qualitativ passable Plattenrüstung einfach nicht durchkommt, end of. Das kann sich aber ändern, wenn zB ein de facto übermenschlicher Kämpfer (sowas wie "Stärke 26") mit einer magischen Waffe auf dich einklobbert.
Dann will man _vielleicht_ noch eine Zwischenstufe abbilden, wenn die Rüstung zwar gelocht wurde, aber die Waffe trotzdem nicht tief genug eindringen konnte. Je nachdem was man dann mit dieser Info noch anfangen will.
--- Ende Zitat ---
Aber seien wir mal ehrlich: Wenn man dann einen Kampf mit 20 Beteiligten hat, beispielsweise 5 Held:innen und ihren Gegenüber von
* 4 Wölfen und 4 Wolfsreitern mit Speer, Schild, einer hat ne Wurfaxt, zwei haben ein Kettenhemd an
* 2Goblin Bogenschützen
* 2 Goblins an einer schweren Armbrust, Felle und
* 3 Trollen mit Steinkeulen, einer davon hat nen Lederharnisch
hat... wie viel Spaß macht so eine Unterteilung noch? Als GM würde ich schreiend davonlaufen, was ich alles Bedenken muss, wenn beispielsweise Rüstungstypen zu weit differenziert werden... im obigen Fsll muss ich nun neben unterschiedlicher Rüstungssklasse auch deren Härte nachhalten und dann halt neben dem Schaden der Waffen auch die Durchschlagswerte
Macht das bisschen Realismus die Arbeit am Ende wett?
Aedin Madasohn:
--- Zitat von: klatschi am 22.02.2025 | 01:46 ---Als GM würde ich schreiend davonlaufen, was ich alles Bedenken muss, wenn beispielsweise Rüstungstypen zu weit differenziert werden... im obigen Fsll muss ich nun neben unterschiedlicher Rüstungssklasse auch deren Härte nachhalten und dann halt neben dem Schaden der Waffen auch die Durchschlagswerte
--- Ende Zitat ---
valider Punkt
in weit man so was an Exel/onlinetool auslagern kann?
oder es gibt erst bei Prestigerüstung ein "gehärtet", was dann eine Prestigewaffe "panzerbrechend" auskontert.
wenn simples Eisenbleche vor´m Bauch das noch nicht ist, Kette ebensowenig und wirklich erst der teure Reiterharnisch dieses Prädikat trägt, so dass wirklich nur im
Duell mit dem bösen Hauptmann das zum tragen käme, wäre es ja vielleicht angemssen aufwendig.
"gehärtet" erhöht den Schutzwert um: 25%, 50% oder wie auch immer gewünscht gegenüber "nicht-PBs", "PBs" ignorieren diese Prozente
so wäre also die beste Klinge nicht besser schneidend gegen den Wolf als das gewöhnliche Schwert
dann könnte "Modell Ritter Kunibert" im Standard - leichter bearbeitbarem- Eisenvollkleid 20Pt sein
"Gardehauptfrau Festina" hat das Stahlvollkeid in gehärtet mit 20PT+xProzente
"Kayser Maxi" hat das Stahlvollkeid im Kanulüren in gehärtet mit 26PT+x Prozente
und "Bühnenbleche" immitiert im Volldose mit Kanulüren als 6PT ohne alles, aber besserer Einschüchterungswert (solange noch kein Loch ;D )
vom Speer zum Spieß, alter Bundislogan
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)drauf und dran, Spieß voran!
bei dessen dicka Schwart´uns keena treffen kann!
~;D
Kompaniefeldwebel aka "Spieß",
Feuersänger:
--- Zitat von: klatschi am 22.02.2025 | 01:46 ---Aber seien wir mal ehrlich: Wenn man dann einen Kampf mit 20 Beteiligten hat<snip>
Macht das bisschen Realismus die Arbeit am Ende wett?
--- Ende Zitat ---
Jep, da hast du völlig recht. Deswegen sage ich ja, wenn man für sowas wie Rüstungsabnutzung oder -durchschlagung Regeln haben will, müssen die schnell und leicht nachzuhalten sein. Im Zweifel also auch lieber keine Regel als eine Regel, bei deren Buchhaltung man wahnsinnig wird.
"in Echt" waren wahrscheinlich (mein Eindruck) auch Waffen sehr und Rüstungen einigermaßen Verbrauchsartikel. Das sind wir im RPG weder gewohnt noch wollen die meisten Leute so spielen. Man stelle sich vor, man schickt sich an, eine zwei- oder dreigeschossige Fane of Tiamat auszuräuchern und muss alle Viertelstunde den Rückmarsch antreten um sich neu auszurüsten. Niemand will das! Darum wischen die gängigen Regelsysteme diesen Themenkomplex ja auch meist großzügig beiseite.
That said, gärt bei mir so ungefähr diese Idee im Hinterkopf: _normal_ muss man sich um Piercing und Hardness keine Gedanken machen. Aber für höherstufige Helden mit mächtiger Ausrüstung kann es dennoch eine valide Strategie sein, mit Riesenstärkegürtel und Zauberschwert auf derartige Piercing-Werte zu kommen, dass man zumindest eine Arsenalrüstung einfach zerhaut. Das sollte dann doch auch easy nachzuhalten sein: "wenn der Schadenswurf größer als (sagenwirmal) 20 ist, wirkt Hard nur wie Soft und Soft wird ignoriert".
Auch da gab es in Conan D20 etwas Vergleichbares, weil hier 20 die Massive Damage Threshold ist: d.h. wenn der durchgehende Schaden (nach DR) mindestens 20 beträgt, ist ein Fort-Save gegen sofortigen Knockout fällig. Das einzige Problem daran war die Rechnerei mit der AP-Regel; wenn diese wegfällt weiss man doch sofort bescheid. Dann ist es am Tisch jedesmal ein Gejohle, wenn ein Spieler einen entsprechenden Wert verkündet, weil jeder weiß "Ab 20 passiert was Besonderes".
(Die genaue Höhe des Wertes muss man halt ausbaldowern; da war es zB auch in Conan so dass dieser Wert standardmäßig für Str-Builds sehr leicht zu knacken war, weswegen wir da ein bisschen gehausregelt haben damit es etwas Besonderes bleibt. Sonst hat quasi ab ca Stufe 8 jeder Kombattant nur noch 1 Hitpoint.)
--- Zitat ---in weit man so was an Exel/onlinetool auslagern kann?
--- Ende Zitat ---
Am besten gar nicht. Im möchte während des Spiels weder einen fauchenden Laptop auf dem Tisch stehen haben noch auf einem widerspenstigen Tatsch-Screen rumtalgen und auch nicht in irgendwelchen Exceltabellen rumklappern. Daher wie gesagt, sollten die relevanten Berechnungen möglichst schon vorher "unter der Haube" stattgefunden haben, sodass man schon bei Verkünden eines bestimmten Würfelergebnisses sofort weiss, dass jetzt was geboten ist.
--
Ich müsst nochmal den Thread durchforsten aber vielleicht weiss es jemand auswendig: haben wir historische Preisbeispiele für zB "schlichte Arsenalrüstung" vs "hochwertiger maßgefertigter Vollharnisch"? Letzteres idealerweise ohne teuren Zierrat zwecks besserer Vergleichbarkeit.
Ainor:
--- Zitat von: Feuersänger am 22.02.2025 | 22:49 ---"in Echt" waren wahrscheinlich (mein Eindruck) auch Waffen sehr und Rüstungen einigermaßen Verbrauchsartikel. Das sind wir im RPG weder gewohnt noch wollen die meisten Leute so spielen. Man stelle sich vor, man schickt sich an, eine zwei- oder dreigeschossige Fane of Tiamat auszuräuchern und muss alle Viertelstunde den Rückmarsch antreten um sich neu auszurüsten. Niemand will das! Darum wischen die gängigen Regelsysteme diesen Themenkomplex ja auch meist großzügig beiseite.
--- Ende Zitat ---
Naja, "in Echt" kommt man selten dazu als kleine Gruppe die dreigeschossige Fane of Tiamat auszuräuchern sondern ist am Ende der Schlacht froh dass nur die Rüstung kaputt ist und man selbst überlebt hat. Bis zur nächsten grossen Schlacht sind es dann ja wieder 10 Jahre.
Realistische Rüstungsabnutzung bei unrealistischer Anzahl von Kämpfen ist nicht unbedingt hilfreich. Aber man kann einfach mal pauschal Regeln dass beim erreichen einer neuen Stufe die Waffen und Rüstung kaputt sind und ersetzt werden müssen.
Galatea:
Europäische Waffen (zumindest die besseren Exemplare) waren bei guter Pflege halbwegs haltbar, weil europäischer Stahl im allgemeinen von passabler Qualität war.
Ein größeres Problem war das tatsächlich in Japan, weil japanischer Stahl generell ziemlich schlecht/unrein war (deswegen auch die ganzen Faltungen, das hatten die Europäer in dem Maße überhaupt nicht nötig) und das Design japanischer Schwerter (harte Front, weicher Rücken) in diesem Kontext der Lebensdauer der Waffe auch echt nicht zuträglich war.
Das kann man auch auf historischen Bildern gut sehen, da sind oft Kämpfer mit Schwerter abgebildet, denen ganze Stücke aus der Klinge fehlen.
Kommt halt sehr drauf an, was man der Welt an Stahlqualität hat (und ob man die Waffen/Rüstungen irgendwie magisch imprägnieren kann, dass ihnen zumindest Wind und Wetter nichts anhaben können).
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