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Waffen vs Rüstung

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Raven Nash:

--- Zitat von: felixs am  6.08.2023 | 09:06 ---Dachte schon, ich hätte das was versäumt und es gab noch andere Waffen und Techniken.
--- Ende Zitat ---
Es gab den Bratspieß (wurde historisch tatsächlich so genannt) oder "Bohrschwert". Demnach das Ding beritten benutzt wurde, konnte man damit durchaus auch einen Harnisch durchbohren. Das ist aber das einzige mir bekannte "Schwert", das dazu gedacht war, und auch sehr speziell und wenig verbreitet.

Der Ahlspieß geht durch Ringelpanzer, bei Platten rutscht er wohl auch eher ab.

BTW: an europäischen Schwertern ist nicht nur die Klinge als Waffe einsetzbar. Die Kreuzstange, der Knauf - das sind alles im Nahkampf verwendbare Waffen. Glaubt man der Darstellung in der Gladiatoria, konnte man so manchen Knauf auch abschrauben und als Wurfwaffe verwenden... ;)

nobody@home:
Es kristallisiert sich mal wieder mehr und mehr heraus, warum ich mich vom "simulierenden" Rollenspiel allgemein und den erbsenzählerischen Extremen dieser Schule insbesondere praktisch verabschiedet habe. Man kriegt halt massig zusätzlichen Aufwand und Diskussion, aber ob am Ende dann tatsächlich mehr Glaubwürdigkeit herauskommt, steht noch mal in einer ganz anderen Bücherei. ;)

In der Praxis würde ich mir aus "Realismus"-Sicht überlegen, daß in einer Zeit und Welt, in der Rüstungen nun mal zum kämpferischen Alltag gehören und praktisch alle Waffen immer noch "nur" mit meist menschlicher Muskelkraft angetrieben werden, die Tricks und Kniffe, mit denen man sich mit der Waffe, die man gerade in der Hand hat, an Schild und Rüstung möglichst gut vorbeimogelt, vermutlich schlicht zum normalen Training für diese gehören werden und die genaue einzelne Waffe also höchstens noch beeinflußt, mit welchen Manövern und Bewegungsabläufen man dieses Ziel in Situation XY ausgehend von Moment Z nun am besten erreicht. Das muß ich dann aber gar nicht mehr zwingend kleinteilig mitmodellieren, denn das ist eigentlich durch die jeweilige Waffenfertigkeit (wie immer das verwendete System die nun darstellt) schon von vornherein mit abgedeckt...

caranfang:

--- Zitat von: Raven Nash am  6.08.2023 | 11:39 ---BTW: an europäischen Schwertern ist nicht nur die Klinge als Waffe einsetzbar. Die Kreuzstange, der Knauf - das sind alles im Nahkampf verwendbare Waffen. Glaubt man der Darstellung in der Gladiatoria, konnte man so manchen Knauf auch abschrauben und als Wurfwaffe verwenden... ;)

--- Ende Zitat ---
Das bezweifle ich, denn der Knauf hält das Schwert zusammen. Wenn man ihn abschraubt, um ihn als Wurfwaffe zu verwenden, fällt das schwert auseinander...
--- Zitat von: Raven Nash am  6.08.2023 | 11:39 ---Der Ahlspieß geht durch Ringelpanzer, bei Platten rutscht er wohl auch eher ab.
--- Ende Zitat ---
Der Ahlspieß wurde für den Kampf gegen Plattenharnische entwickelt. Er sollte auch nicht die Platten direkt durchstoßen. Man versucht ihn in die schwächer geschützen Lücken zu stoßen. Ringelpanzer waren zu diesem Zeitpunkt übrigens schon längst veraltet, auch wenn sie in einigen Gegenden der Welt noch lange verwendet wurden.

--- Zitat von: Raven Nash am  6.08.2023 | 11:39 ---Es gab den Bratspieß (wurde historisch tatsächlich so genannt) oder "Bohrschwert". Demnach das Ding beritten benutzt wurde, konnte man damit durchaus auch einen Harnisch durchbohren. Das ist aber das einzige mir bekannte "Schwert", das dazu gedacht war, und auch sehr speziell und wenig verbreitet.
--- Ende Zitat ---
Das ist nur eine Theorie einiger Historiker. Im Allgemeinen geht man davon aus, dass der Panzerbrecher genauso verwendet wurde, wie fast alle damals auf Stoß ausgelegte Waffen. Man sollte damit auf die Schwachstellen des Plattenharnischs zielen und ihn einer Halbschwerttechnik zustoßen.

Feuersänger:

--- Zitat von: Ainor am  6.08.2023 | 10:57 ---Kommt drauf an wieviel Details man haben will. Wenn jede Rüstung unterschiedlich sein soll dann ist es ja mit Leicht/Mittel/Schwer nicht getan.
--- Ende Zitat ---

Das würde freilich sehr schnell in unglaublichen Buchhaltungsaufwand eskalieren. Was aber gar nicht nötig ist, wenn man stattdessen sagen kann: leichte und mittlere Rüssis decken nur einen Teil des Körpers ab. Man kann davon ausgehen, dass der Kämpfer automatisch versucht, ungedeckte Bereiche zu treffen. Während schwere Rüstung eben - wir definieren das einfach so - den ganzen Köper so gut bedeckt, dass es schwierig ist eine Lücke zu treffen. Darum ist panzerbrechende Wirkung nur bei solchen schweren Rüstungen relevant.



--- Zitat ---Das römische Reich sagt nein. Und zumindest wichtige NSCs hätten dann ja vermutlich mehrere.
--- Ende Zitat ---

Die Erfahrungen an den Spieltischen mögen variieren, aber wenn ich mal die letzten 100 Gefechte gegen humanoide Gegner auflisten würde, hätte bestimmt nur eine kleine Minderheit davon mehr als eine Nahkampfwaffe im Statblock stehen, und ich wüsste jetzt nicht zu sagen, wann es das letzte Mal zum .Einsatz. einer Backupwaffe kam.


--- Zitat ---Also im D&D Dunstkreis denke ich Reduktion für die 3 Schadensarten plus eine Panzerbrechend Eigenschaft die diese Reduktion ignoriert wäre praktikabel. Das ist ja dann auch nichts anderes als das was einige Monster eh schon haben.

--- Ende Zitat ---

Hmmmh aber in D&D ist halt Schadensreduzierung durch Rüstung doch sehr die Ausnahme. Müsste man quasi extra dafür neu einführen. Was dann wieder einen Rattenschwanz an Balance-Effekten nach sich zöge.
Auch da wieder den Vergleich zu Conan D20. Rüstung bietet dort etwa die gleiche DR, die sie in 3E als AC-Bonus verleiht. Also Kettenhemd 4 Punkte, Vollplatte 8, so in der Art. Resultat ist dort, dass schwere Rüstung einfach immer besser ist als leichte, und gleichzeitig auch bei den Waffen immer gilt, je größer und fetter desto besser. Die meisten Klassen können dort ohne Abzüge mit 2 Waffen kämpfen, ohne einen einzigen Feat dafür auszugeben, und trotzdem sind TWFer gegenüber THFern uneinholbar im Nachteil.

Quaint:
Ich weiß aber letztlich auch nicht so genau, wohin der Thread führen soll. Feuersänger scheint ja an einer Homebrew Lösung im DnD Dunstkreis interessiert. Und da muss ich halt sagen, DnD ist von Simulation eh weit weg. Und zumindest der 5e ist ja auch komplexe Buchhaltung zuwider. Da wäre ich dann wirklich für ein paar neue Waffeneigenschaften a la +2 Angriff gegen schwere Rüstung (bei Monstern entscheidet der DM ob schwere Rüstung vorliegt) und dann halt vielleicht auch nen ausgleich dafür, vielleicht etwas weniger Grundschaden, bei ner Mordaxt vielleicht 1d10 statt 1d12. Kann man ja evtl. auch ein paar entsprechende magische Eigenschaften machen.

Und sonst gibt es ja einfach sehr viele Regelwerke, die das ganze mal so mal so regeln und wie gut man das findet und wie man damit zurechtkommt ist ja nun individuell. Ich für meinen Teil bin mit einer Regelung a la Arcane Codex oder Witcher recht glücklich.

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