Pen & Paper - Spielsysteme > Systemübergreifende Themen

Waffen vs Rüstung

<< < (15/63) > >>

nobody@home:

--- Zitat von: YY am  8.08.2023 | 10:24 ---Unter anderem GURPS hatte ich im Hinterkopf und da ist es eben wie geschrieben: die Regeln sind das Ergebnis der Recherche auf Autorenseite, aber da wird nichts ausufernd vermittelt, sondern "nur" das Endergebnis geliefert.
Wer tiefer einsteigen will, muss woanders schauen - aber GURPS liefert eben auch saubere Quellenangaben.

Und genau in der Form bleibt das Ganze eben ein Angebot. Wer nicht mehr wissen will, kann bei den gelieferten Regeln bleiben und fertig.
--- Ende Zitat ---

In dem Sinne ist natürlich auch jedes Fachbuch, -seminar, jede Sendung im "Bildungsfernsehen" und dergleichen mehr nur "ein Angebot". Wird ja außerhalb vielleicht der Schulpflicht niemand zum Lernen gezwungen... ;)

Nur: Gerade, wenn ich mit dem Sim-Ansatz und damit der Annahme, daß die Regeln wenigstens teilweise die konkrete Physik der Spielwelt einfangen und abbilden sollen, an ein System herangehe, dann bleibt mir halt -- wenn ich dieses System so verwenden will, wie es ist, ohne gleich den Hausregelschreiber in die Hand zu nehmen -- erst mal gar nix anderes übrig, als mich dem Weltbild der Verfasser zumindest ein Stück weit unterzuordnen, denn was die zur Zeit des Schreibens für sachlich korrekt und fürs Spiel relevant gehalten haben (Kämpferisches ist da natürlich ein Dauerbrenner...), das ist jetzt eben Teil dieser Regeln. Da steckt also das "belehrende" Element zwangsläufig schon mit drin -- nur merke ich das gegebenenfalls erst, wenn ich auf ein Regeldetail stoße, das sich mit meinem Weltbild hinreichend beißt, denn solange beide Seiten zufällig schon genau der gleichen Meinung sind, fällt das natürlich längst nicht so auf.

(Derartige Kollisionen sind denn auch einer der Gründe, aus denen zumindest ich persönlich Spielen, die ihren "Realismus" in Regeln verankern wollen, so ziemlich abgesagt habe; die scheitern meiner eigenen anekdotischen Erfahrung nach schlicht irgendwann an genau diesem Anspruch -- insbesondere natürlich, wenn ich selber leicht zum Thema recherchieren und ihnen ihre Fehler nachweisen kann. 8])

nobody@home:
Um mal zum eigentlichen Thema zurückzukommen...


--- Zitat von: felixs am  8.08.2023 | 11:26 ---Übrigens auch noch ein interessantes Thema: Die Abnutzung von Waffen und Rüstungen, bzw. deren Beschädigung.

Ich erinnere mich an den Bruchfaktor bei DSA 3, den ich eigentlich ganz gut fand. Ansonsten haben wir, soweit ich mich entsinne, nie mit Abnutzungsregeln für Waffen und Rüstungen gespielt.

Gerade ein Schild sollte der Sache nach recht schnell Reparaturbedarf haben. Und ein wuchtiger Kontakt zwischen (Schutz-) Waffen sollte ebenfalls schnell reparaturwürdige Spuren hinterlassen.

--- Ende Zitat ---

Stimmt im Prinzip. Aber dann muß man das eben auch alles nachhalten und die Spielercharaktere müssen regelmäßig für neue Waffen, Schilde, und Rüstungen löhnen, die nicht mal wirklich eine Verbesserung darstellen, sondern die alten abgenutzen einfach nur ersetzen sollen. (Es mag hier und da SC geben, die das nötige Können zum Selberwerkeln mitbringen, aber selbst die brauchen erst mal passendes Rohmaterial, geeignetes Werkzeug -- alle Hand hoch, die schon mal Amboß und Blasebalg ins Abenteuer mitgenommen haben! ;D --, einen halbwegs tauglichen Ort, und dann natürlich Anstrengung und Zeit...haben wir die immer und überall?)

Man kann natürlich auch sagen: "Okay, Reparatur und Ersatz handwedeln wir unter ferner liefen und fürs Spiel interessieren uns nur Schäden während des Kampfes selbst und vielleicht bis zur nächsten Rastabblende." Da werden sich dann halt die interessanten "Abnutzungsgrade" im Wesentlichen auf "tut noch" und "kaputt" beschränken -- wer's wirklich ausdrücklich kompliziert will, baut dazwischen vielleicht noch eine oder zwei Ebenen von "tut noch mit Abzügen" ein, aber mehr lohnt bei diesem Ansatz dann einfach nicht.

YY:

--- Zitat von: tartex am  8.08.2023 | 11:32 ---Bei jedem schlechtesten Würfelergebnis wird bei mir gegen einen Wahrscheinlichkeitfaktor für Beschädigung abhängig von Waffe oder Rüstung gewürfelt.

--- Ende Zitat ---

Das hat den gleichen kleinen Schönheitsfehler wie bei weitläufig interpretierten Fertigkeitsproben und Folgen des Scheiterns, die mit dem Anwender eigentlich nichts zu tun haben: Oft genug macht man alles richtig und die Abnutzung bzw. das Schadensereignis finden trotzdem statt.

Aber wenn das zumindest der Häufigkeit nach halbwegs passt, kann man das dort mit aufhängen, ja.


--- Zitat von: nobody@home am  8.08.2023 | 11:39 ---Da steckt also das "belehrende" Element zwangsläufig schon mit drin -- nur merke ich das gegebenenfalls erst, wenn ich auf ein Regeldetail stoße, das sich mit meinem Weltbild hinreichend beißt, denn solange beide Seiten zufällig schon genau der gleichen Meinung sind, fällt das natürlich längst nicht so auf.

--- Ende Zitat ---

Das ist genau der Knackpunkt bei der Systemsuche für die Simulationisten: Man sucht ein Regelwerk, mit dem man so weit auf einer Linie liegt, dass man nur hier und da kleine Anpassungen vornehmen muss.


--- Zitat von: nobody@home am  8.08.2023 | 11:39 ---insbesondere natürlich, wenn ich selber leicht zum Thema recherchieren und ihnen ihre Fehler nachweisen kann. 8])

--- Ende Zitat ---

Ich sage mal ins Blaue: Wer aus der Simulationswelle der 80er in Folgeeditionen oder Nachfolgern im Geiste übrig geblieben ist, ist da eigentlich ganz gut aufgestellt.

Mit eher bösartiger Interpretationsweise kann man natürlich alles zerreden, aber da ist dann nicht der Sender Kernaspekt der Nachricht.

Issi:
Aus dem Bauch raus:
Es braucht vor allem Kraft, um schwere Rüstungen zu durchbrechen.
(Balista besser als Armbrust besser als Bogen)
Also:Stärke + Waffe
Im Normalfall sucht man deshalb den Schwachpunkt einer Rüstung.
(Unter den Armen, am Hals, durchs Visier etc.)
Also eher :Geschicklichkeit (Waffe ist zweitrangig)
Edit.
Im Zweifel muss man den Gegner in Ritterrüstung erst zu Fall bringen ( Rüstung durchdringen ist gar nicht das primäre Ziel im Kampf) und wenn er dann liegt, ist er quasi besiegt.... ;D

felixs:

--- Zitat von: YY am  8.08.2023 | 14:37 ---Oft genug macht man alles richtig und die Abnutzung bzw. das Schadensereignis finden trotzdem statt.

--- Ende Zitat ---

Das ist ja auch in der Realität so. Zumindest insofern "man macht alles richtig" noch Raum lässt für blöde Zufälle, geringe Unachtsamkeiten, Mikrosekungen der Unaufmerksamkeit, kleine Fehler im Material etc. In einem Szenario, in dem Perfektion erreichbar ist, mag das anders aussehen; mir scheint aber realistischer, davon auszugehen, dass Perfektion unwahrscheinlich ist.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln