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Waffen vs Rüstung
Raven Nash:
--- Zitat von: Ainor am 9.08.2023 | 08:54 ---Ist natürlich alles richtig, aber das ändert nichts daran dass Waffen wie Rabenschnabel und Mordaxt / Luzerner Hammer neben ihrer Stärke gegen Rüstungen auch Schwächen haben.
--- Ende Zitat ---
Das Ding ist: Sowohl Mordaxt als auch Rabenschnabel sind nicht schwer. Mordaxt ist eine Stangenwaffen und dadurch erstaunlich wendig und schnell - wenn man damit umgehen kann. "Schwäche" kann ich im Kontext des Harnischkampfes keine sehen - ist wie mit jedem anderen Werkzeug auch.
Rabenschnäbel sind Reiterwaffen, die sind aber auch nicht wirklich schwer, nur eben kopflastig (wie Husarensäbel u.a. auch).
IMHO schleppt das RPG als Ganzes eine Altlast an viktorianischem Unsinn gepaart mit Mittealtermarkt-Vorstellungen mit, oft ergänzt um Anime-Quatsch. Die Vorstellung, dass ein Zweihänder langsam ist, gehört da zu meinen Pet-Peeves, ebenso wie der Kompositbogen, der weniger Reichweite als der Langbogen hat (umgekehrt ist richtig).
Wollte man also ein "realistisches" System haben, müsste man zuerst hier aufräumen.
--- Zitat ---Na spätestens wenn sie Packtiere haben ist es kein grosses Problem Reserveschilde mitzuführen. Es ist ja schon seit langem so dass Schützen unrealistisch viele Pfeile mitnehmen weil sie unrealistisch viele Gegner haben bzw. unrealistisch viele Pfeile brauchen. Der Punkt ist: Wenn etwas nicht knapp ist lohnt es nicht darüber Buch zu führen.
--- Ende Zitat ---
Haben sie ja eben nicht immer - je nach Reiseroute und Gelände nehmen sie welche mit, oder nicht. ;) Wobei natürlich historische Söldnertruppen auch Ersatzwaffen bei sich führten, meist auf einem Wagen. Bei den Pfeilen gilt das auch.
Die eigentliche Frage ist: Habe ich jetzt Ersatz dabei, oder nicht? Und wenn dir mitten in irgendwelchen Ruinen der Schild zerschlagen wird, gibt es zwei Möglichkeiten: zurück zum Lager und einen neuen holen, oder vorerst ohne weiter machen. Wenn der Köcher leer ist, ebenso. Entscheidungen eben.
tartex:
--- Zitat von: YY am 8.08.2023 | 14:37 ---Das hat den gleichen kleinen Schönheitsfehler wie bei weitläufig interpretierten Fertigkeitsproben und Folgen des Scheiterns, die mit dem Anwender eigentlich nichts zu tun haben: Oft genug macht man alles richtig und die Abnutzung bzw. das Schadensereignis finden trotzdem statt.
Aber wenn das zumindest der Häufigkeit nach halbwegs passt, kann man das dort mit aufhängen, ja.
alles zerreden, aber da ist dann nicht der Sender Kernaspekt der Nachricht.
--- Ende Zitat ---
Das Würfelergebnis auf der Beschädigungstabelle muss ja nicht in jedem Fall angeben, dass die Waffe sofort kaputt ist. Man kann auch Ergebnisse haben, dass es nach Kampfende vorbei ist.
nobody@home:
--- Zitat von: Ainor am 9.08.2023 | 02:08 ---Kann man alles machen. Ich sage nur: Schwerere Waffen haben Vor- und Nachteile und wenn man jetzt halbwegs realistische Waffe vs. Rüstung einführt (wo schwerere Waffen logischerweise recht gut bei wegkommen), dann bekommt man ein System das schwerere Waffen einseitig bevorzugt.
--- Ende Zitat ---
Ich kann auch den Aspekt Gewicht herausnehmen und mich schlicht auf "panzerbrechende"(*) Spezialwaffen im Vergleich mit dem Rest beschränken -- auch die haben ja in der Realität ihre Nachteile, die mit den Vorteilen einhergehen. (Beispielsweise kann ich jemandem in Rüstung mit einem soliden Streitkolben die Tour wahrscheinlich deutlich besser verdengeln als mit so ziemlich jedem Schwert...nur, der ist eben auch kürzer als die meisten Schwerter, also habe ich auch mehr Mühe damit, erst mal in Reichweite und an der Abwehr meines Gegners vorbei zu kommen.) Und wieviele von den Leuten, die gerne die höhere Wirkung gegen gegnerische Panzerung hätten, wollen diese Nachteile wohl unbedingt mitmodelliert sehen? ;)
(*) Wobei ich mich an dem Begriff ohnehin etwas stoße; "panzerbrechend" sind für mich in erster Linie moderne Geschosse und Granaten, die ihre Wirkung am Ziel recht unabhängig vom individuellen Können des Anwenders entfalten, nicht so sehr primär muckibetriebene Mittel- und Fäntelalterwaffen, die es halt einem eh schon erfahrenen Kämpen hier und da etwas bequemer machen mögen, die ausdrücklichen Schwachstellen in der gegenerischen Rüstung, die er sowieso schon kennt und mit jeder anderen Waffe auch angehen würde, zu finden und auszunutzen. So riesengroß, vermute ich nämlich, dürfte der Unterschied durch die Waffenart alleine da gar nicht erst ausfallen...
Raven Nash:
Man könnte ja gemeinerweise tatsächlichen Realismus einbauen, indem man ein Schwert deutlich anfälliger für Beschädigung macht, als z.B. einen Streitkolben. Dann ist das Schwert zwar toll, aber besonders gegen Rüstungen greift man dann doch zuerst zur Keule, weil die den Kampf wahrscheinlich besser übersteht (würde ich auch bei Drachen empfehlen - da sind Lanzen und Keulen eigentlich die bessere Wahl).
Statt Geschwindigkeitsklassen also "Widerstandsklassen". Und dann hat man schnell den historischen Effekt, dass man so für den Alltag zwar ein Schwert trägt, in der Schlacht dann aber doch zuerst massivere Waffen verwendet.
Es hat seinen Grund, warum mach in Italien zwar überall Schwerter auf den zivilen Darstellungen findet, auf den Schlachtgemälden dann aber Coltellaggie (elagantere Falchions, wenn man so will) sieht. Die halten einfach mehr aus.
Feuersänger:
--- Zitat von: Raven Nash am 9.08.2023 | 11:38 ---Coltellaggie
--- Ende Zitat ---
Den Begriff hab ich noch nie im Leben gehört, und Google offenbar auch nicht. Sicher, dass das so heisst? Erzähl mal mehr dazu.
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