Feuersänger schrieb:
Nur bleibt dabei halt offenbar fast zwangsläufig die Usability und Geschwindigkeit auf der Strecke, wie man sieht, wenn man sich etwa diese RuleMonster-Tabellen anschaut oder die besagte AD&D1-Matrix. Alles was ich über letztere zu lesen finde, beinhaltet Sätze wie "Hat nie jemand benutzt".
Also wir setzen in Sachen Kampf zu grossen Teilen auf Rolemaster und seine Tabellen, drum musst ich für diese Tabellen mal eine Lanze... brechen/benutzen/... öhm
Jedenfalls muss ich sagen, da ist überhaupt nichts mit "uaaaa ist das langsam und kompliziert."
Ein Beispiel: Wenn ein Spieler sich eine Waffe aussucht/kauft/beschafft usw., erhält er die entsprechende Waffen-Tabelle. Diese ist unterteilt in 20 Spalten und eine Menge Zeilen (aber recht übersichtlich). Die 20 Spalten stehen für 20 verschiedene Arten von Rüstungen, wobei je P1-P4 Ohne Rüstung, P5-P8 Lederrüstungen, P9-P12 verstärkte Lederrüstungen, P13-P16 Kettenrüstungen und P17-P20 Plattenrüstungen darstellt, jeweils in unterschiedlichen Ausführungen... so ist eine Kette 13 ein einfaches Kettenhemd, während Kette16 ein vollständiger, bodenlanger Kettenmantel mit von der Taille zum Boden reichenden Schlitzen vorne und hinten zur leichteren Bewegung ist usw.
Gut, nun also das Rechnen. Für den Einsatz seiner Waffe hat man einen Offensivbonus (OB), der Verteidiger hat einen Defensivbonus (DB), evtl. erhöht durch Schild und/oder Parade-Einsatz, sowie eben seine Rüstung. Der Angreifer rechnet:
1. 1W100 + sein OB - DB (inkl. Schild sowie Parade) = X.
2. Der Angreifer nimmt seine Waffentabelle und referenziert X in der Spalte, welche der Rüstung des Gegners entspricht. Dort steht dann z.B. 13DS. Das bedeutet, der Angreifer macht 13 Schadenspunkte und einen kritischen Treffer D auf der Tabelle für Streichschaden (S).
3. Der Angreifer würfelt 1W100 und dreht seine Waffentabelle um, denn auf der Rückseite befindet sich 1-2 Tabellen für den kritischen Schaden (je nach Treffer macht dieselbe Waffe mal Streich- oder Hiebschaden). Nun schaut der Angreifer das Ergebnis seines kritischen 1W100 in der Spalte D (die kritischen Treffer gehen von A-E) und schon sieht er das Ergebnis, z.B., dass er dem Gegner den Waffenarm gebrochen hat, was weitere 12 Treffer sowie einen Malus von -40 bewirkt und den Gegner 3 Runden benommen macht... oder so.
Kurz gesagt, würfelt man als Angreifer also einfach einmal, zählt zusammen, zieht ab, referenziert. Wenn's ein Kritischer ist, nochmals würfeln, Blatt umdrehen, nachschauen, lesen fertig.
Und da man in der Regel zwei bis maximal drei Waffen im Einsatz hat, hat man auch nur 1-3 Tabellen, die man zudem recht schnell gut zu lesen lernt.
Nun noch zur Diversität bei Rolemaster, denn darum geht's dem lieben Feuersänger ja:
Bei Rolemaster geht es nicht nur darum, dass eine leichte schnelle Waffe bei schweren Rüstungen kaum Schaden anrichtet, der aber evtl. durchaus kritisch sein kann (ein Dolch macht gegen die Platte 20 maximal 3C, gegen eine Ohne Rüstung 1 aber immerhin 18E), sondern Rolemaster unterscheidet auch immerhalb der Waffenart (also einhändige Klingenwaffen, 2-Handwaffen usw.). Z.B. macht ein 2-Hand-Kampfstab gegen Platte 20 maximal 11C, während es die 2-händige Pickaxt gegen Platte 20 auf ganze 23E bringt (seeeehr viel tödlicher). Der Zweihänder macht gegen PLatte 20 maximal 18E und erst ab einem Angriffsergebnis von 115 überhaupt einen Kritischen Schaden (gegen P20), die Pickaxt macht das schon ab 107.
Du siehst also, bei Rolemaster macht es einen grossen Unterschied, mit welcher 2-händigen Waffe ich gegen welche Rüstung antrete.
Am besten einfach mal ein paar Testkämpfe machen und auf sich wirken lassen, es ist kein Hexending
Grüsse,
torben