Autor Thema: Wieso kommt mir die deutsche Rollenspiellandschaft so öde vor?  (Gelesen 11126 mal)

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Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Lizensierte IP sind meiner Meinung nach eher ein großer Nachteil, und PR hat nicht (international sowieso nicht) den Magnetismus, den es bräuchte, um das auszugleichen.
Zumal es auch noch eine gute Chance gibt, dass du die Lizenz nicht langfristig halten kannst, und dann ist alles was du rein gesteckt hast futsch.
Merke: Neue Regeln zu erfinden ist nicht schwer, unnötige Regeln zu erkennen und über Bord zu werfen erfordert bedeutend mehr Mut und Sachverstand.

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Online nobody@home

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Na ja, zuviel und zu festgezurrter Kanon wird irgendwann immer zum Problem (*hust*DSA*hust*). Das gilt natürlich insbesondere, wenn man mindestens eine konkrete Person am Tisch hat, die erbsenzählerisch auf seine Einhaltung pocht, aber in gewissem Umfang neigt man da meiner Erfahrung nach auch so schon einfach ein Stück weit zur Selbstzensur ("Ich hab' da 'ne tolle Idee! ...ach nee, geht ja nicht wegen X auf Seite Y in Buch Z.").

Insofern sind weitbekannte IPs tatsächlich ein zweischneidiges Schwert: man kann über den Bekanntheitsgrad vielleicht mehr potentielle Kunden anlocken, und wenn man selber Fan ist, ist man natürlich auch als Produzent ein Stück weit schlicht persönlich motiviert. Andererseits hängt man eben vom Lizenzgeber ab und geht obendrein das Risiko ein, genau die Fans zu vergrätzen, wenn man's ihrer Meinung nach nicht "richtig" hinbekommt...und das spricht sich dann im Zweifelsfall auch schneller in der Szene herum als bei einem bloßen Produkt Marke Heartbreaker-Eigenbau.

Was speziell Perry Rhodan angeht...nennt mich meinetwegen einen rosabebrillten Nostalgiker, aber ich denke, so ein Projekt hätte ich lieber unter der Betreuung einiger der ursprünglichen Autoren gesehen, die dank der langen Laufzeit der Serie mittlerweile alle hinter die Materiequellen abberufen worden sind. Die Chance ist also mittlerweile vertan. :P Heutzutage würde ich, wenn ich in dem Setting mal leiten wollte, einfach das System meines Vertrauens heranziehen (auf der Universalrollenspielschiene fahre ich ohnehin schon länger, und auch einiges nicht ganz so gezielt "Universelles" taugt ja noch zum Improvisieren) und mir für die Charaktere meiner Spieler selbst geeignete Abenteuer aus den Rippen leiern -- eine nicht ganz kleine Romansammlung nenne ich, auch wenn ich schon länger ausgestiegen bin, immer noch mein eigen, da ginge also durchaus noch was. :)

Offline AndreJarosch

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Was speziell Perry Rhodan angeht...nennt mich meinetwegen einen rosabebrillten Nostalgiker, aber ich denke, so ein Projekt hätte ich lieber unter der Betreuung einiger der ursprünglichen Autoren gesehen, die dank der langen Laufzeit der Serie mittlerweile alle hinter die Materiequellen abberufen worden sind. Die Chance ist also mittlerweile vertan. :P Heutzutage würde ich, wenn ich in dem Setting mal leiten wollte, einfach das System meines Vertrauens heranziehen (auf der Universalrollenspielschiene fahre ich ohnehin schon länger, und auch einiges nicht ganz so gezielt "Universelles" taugt ja noch zum Improvisieren) und mir für die Charaktere meiner Spieler selbst geeignete Abenteuer aus den Rippen leiern -- eine nicht ganz kleine Romansammlung nenne ich, auch wenn ich schon länger ausgestiegen bin, immer noch mein eigen, da ginge also durchaus noch was. :)

Romanautor zu sein ist etwas GANZ anderes als ein Rollenspielabenteuer zu schreiben.
In den 1990ern wurde W.K. Giesa (damalis Hauptautor von "Professor Zamorra" und Autor vieler anderer Heftromane) gefragt, ob er ein Rollenspielabenteuer schreiben würde. Sein Antwort (sinngemäß): Nein Danke, dass ist viel zu aufwändig. Wenn ich meinen Protagonisten in einem Roman an einer Wache vorbeischleichen lasse, dann schreibe ich einfach <Die Wache hörte ihn nicht.>, das geht in einem Rollenspielabenteuer nicht, da muss alles viel genauer beachtet werden. Ich schreibe lieber weiter Romane."

Online nobody@home

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Romanautor zu sein ist etwas GANZ anderes als ein Rollenspielabenteuer zu schreiben.
In den 1990ern wurde W.K. Giesa (damalis Hauptautor von "Professor Zamorra" und Autor vieler anderer Heftromane) gefragt, ob er ein Rollenspielabenteuer schreiben würde. Sein Antwort (sinngemäß): Nein Danke, dass ist viel zu aufwändig. Wenn ich meinen Protagonisten in einem Roman an einer Wache vorbeischleichen lasse, dann schreibe ich einfach <Die Wache hörte ihn nicht.>, das geht in einem Rollenspielabenteuer nicht, da muss alles viel genauer beachtet werden. Ich schreibe lieber weiter Romane."

Darum geht's mir gar nicht mal. Mir war nur schlicht die damalige Autorenriege generell sympathischer als so einiges von dem, was nachgekommen ist, das ist alles.

Online Maarzan

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Romanautor zu sein ist etwas GANZ anderes als ein Rollenspielabenteuer zu schreiben.
In den 1990ern wurde W.K. Giesa (damalis Hauptautor von "Professor Zamorra" und Autor vieler anderer Heftromane) gefragt, ob er ein Rollenspielabenteuer schreiben würde. Sein Antwort (sinngemäß): Nein Danke, dass ist viel zu aufwändig. Wenn ich meinen Protagonisten in einem Roman an einer Wache vorbeischleichen lasse, dann schreibe ich einfach <Die Wache hörte ihn nicht.>, das geht in einem Rollenspielabenteuer nicht, da muss alles viel genauer beachtet werden. Ich schreibe lieber weiter Romane."

Da hatte jemand Ahnung!  :d
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Offline CK

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Also eigentlich ging es mir einfach darum nachzufragen, ob es in Deutschland Leute gibt, die professionell World Building (in Bild, aber auch Text) betreiben - und zwar außerhalb der P&P-Szene, die ich selbst ja doch noch irgendwie im Blick habe.

Der Weltenbastlerwebring macht das schon über 2 Jahrzehnte.

Offline tartex

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Der Weltenbastlerwebring macht das schon über 2 Jahrzehnte.

Meine Betonung lag auf "professionell" also so als Vollzeitjob.
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Offline CK

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Achso, sry - hatte ich nicht gepeilt.

Ja, wir haben Dungeonslayers vor 18 Jahren gespielt.
DS gab es vor 18 Jahren noch gar nicht.

Zitat
Zweite Auflage war von 2011-2013?
Das war die vierte Edition.

Zitat
Also nicht gerade der heißeste, neueste Scheiß und die Community scheint eingeschlafen.
Absolut überhaupt gar nicht.

Und mit DS geht es auch in Totholz wieder weiter.

Offline tartex

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DS gab es vor 18 Jahren noch gar nicht.

Ich bin 2007 aus Wien weggezogen und habe es noch mit meiner alten Runde in Wien gespielt. Aber ich kann gerne den genauen Termin recherchieren.

Absolut überhaupt gar nicht.

Cool! :headbang:

Leider konnte ich bisher nur ein recht totes Forum finden. Hast du einen Link zur aktiven Community, den du sharen willst?
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Offline CK

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Ich bin 2007 aus Wien weggezogen und habe es noch mit meiner alten Runde in Wien gespielt. Aber ich kann gerne den genauen Termin recherchieren.
Brauchst Du nicht, ich weiss schon, dass ich DS erst im November 2008 geschrieben und released habe ;)

Zitat
Leider konnte ich bisher nur ein recht totes Forum finden. Hast du einen Link zur aktiven Community, den du sharen willst?

Es ging mir nicht darum, wieviel Threads pro Tag im Forum in den Nicht-Gast-Boards neu aufpoppen (das Forum ist derzeit im Vergleich zu früher sehr ruhig ist, da gebe ich Dir vollkommen recht) oder wieviel sich derzeit im discord tummeln. Ich wollte Dir nur zu verstehen geben, dass die Community absolut nicht eingeschlafen ist.
Damit meine ich nicht sowas wie den alljährlichen Kalender oder die letzte SLAY!-Ausgabe, schon gar nicht das Forengeblubber - aber die Community ist im Hintergrund gerade sehr wach und aktiv. Ich kann aber keinen Link zu redaktionellen Boards o.ä. sharen.
Ich kann aber verstehen, dass für Außenstehende man auf die aktuelle Forenfrequenz & Co schaut und denkt, da ist die Luft raus, aber von Innen heraus betrachtet ist das nicht der Maßstab, an dem ich die Communityaktivität messe und kann Dir sagen, da passiert grad einiges. Darauf bezog ich mich. :)
« Letzte Änderung: 17.05.2023 | 15:49 von CK »

Offline Eismann

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Brauchst Du nicht, ich weiss schon, dass ich DS erst im November 2008 geschrieben und released habe ;)
Ist das ein Geständnis, dass du in Wahrheit sein Spiel abgeschrieben hast?  ;)


Offline CK

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Erwischt ;D

Offline tartex

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Ist das ein Geständnis, dass du in Wahrheit sein Spiel abgeschrieben hast?  ;)

Okay, Auflösung: wir haben am 17. 2. 2010 folgendes gespielt: Dungeonslayers - Herr der Ratten

Da war ich zwar schon lange aus Wien weggezogen, aber bei einem Heimaturlaub habe ich bei meiner alten Runde vorbeigeschaut und in dem Rahmen fand der DungeonSlayers OneShot statt.

Ich habe mich halt erinnert, mit wem ich es gespielt habe, aber nicht mehr dass es genau beim allerletzte Mal war, dass ich mit diesen tollen Leuten überhaupt gespielt habe.  :'(
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Offline CK

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Das war dann sogar noch die PDF-only 3er Edition, da konnte man auch schon diesen Keller ausräumen :)

Offline Ludovico

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Hab noch ein schönes Setting für deutsche Rollenspiele gefunden:
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Online Vash the stampede

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Hab noch ein schönes Setting für deutsche Rollenspiele gefunden:
Kohlrabenschwarz - deutsche Urban Fantasy, gibt es als Hörspiel und als Serie und schreit nach Rollenspieladaption

Etwas ähnliches habe ich mir schon vor Jahren gedacht und selbst etwas umgesetzt: LKA 17 - Anderland

Enkidi hat die Idee aufgeriffen und weitere Runden auf der Drachenzwinge geleitet.
Machen
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-> Diaries 212 (nWoD) - Cypher Suns (Fadings Suns/Cypher) - Anderland (Liminal) - Feierabendhonks (DnD 5e)

Ich sitze im Bus der Behinderten und Begabten und ich sitze gern darin.

Offline Koronus

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Bei Shadowrun füllt deutschlandspezifisches Zusatzmaterial für den deutschen Markt so viele Regalmeter, dass es vor ein paar Jahren sogar starken Einfluss auf ein international gut laufendes Shadowrun-PC-Spiel hatte.
Und bis heute sind nicht wenige amerikanische Shadowrun Dragonfall Spieler angepisst, weil die Fortsetzung der Geschichte in einer für sie fremden Sprache verfasst wurde und gefälligst als Add-on und nicht als herauszukommen habe.
"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."