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[Serie]Ahsoka

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Raven Nash:
Ich finde ja das ganze Selbstzweifel-Gedöhns bei den Jedi mittlerweile einfach langweilig. Jeder Einzelne Charakter hat die. Und zu 90% liegt die Ursache in den völlig schwachsinnigen Dogmen begründet, mit denen sie sich rumquälen, weil der Orden sich eben selbst überlebt hat.
Deshalb fand ich Yoda in Ep. XIII auch so toll. Weil er das (deutlich zu spät!) endlich erkannt hat.

Und grade Ahsoka, die das eigentlich schon erkannt hatte jetzt wieder damit einzufangen, finde ich ziemlich dämlich.
"ich bin kein Jedi!"
"Aber wir haben dich erfolgreich indoktriniert, also tu gefälligst, wozu wir dich ausgebildet haben!"

Tsuyoshi Hamato:
Ahsoka ist [as jugded bis Episode 5] aus meiner Sicht ein Meisterwerk, das die meisten Star-Wars-Erzeugnisse übertrifft.  :)

KWÜTEG GRÄÜWÖLF:
An schwachsinnigen Dogmen bei Jedi fällt mir eigentlich nur ein:
- keine engen persönlichen Bindungen
- wir nehmen die Kandidaten schon als Kleinkinder aus ihren Familien raus und formen die von Anfang an

Zu ersterem: im Prinzip kein schlechter Gedanke, man überlege sich mal, wieviel Korruption und Machtmissbrauch in menschlichen Gesellschaften auf Geklüngel, Vetternwirtschaft und einem diffusen Ich-kümmere-mich-um-meine-Freunde-Denken basieren. In der Form, wie das bei Anakins Zuneigung zu Padme rüberkam, war diese Regel aber tatsächlich schwachsinnig.

Zu letzterem: Hat bei den türkischen Janitscharen sehr gut geklappt, ist aber trotzdem sehr herzlos.

Ansonsten kann ich mit dem Ethos der Jedi durchaus so einiges anfangen, da sind schöne Ansätze aus der griechischen Stoa drin, ebenso vom Zen-Buddhismus.

Während die ach so coolen Sith ihr ganzes ethisches Grundgerüst auf dem Gepose 14-jähriger Ich-bin-so-daaaaaark-Gothic-Emos beziehen. Ohne dass da irgendwelche wirklich diskutierbaren tieferen Gedankengänge dahinterstecken. Einfach nur Rule of Badass Cool, also Idiocracy mit schwarzen Ledertrenchcoat.
Und aus dem Alter bin ich inzwischen raus, das wirkt nur lächerlich auf mich.

manbehind:

--- Zitat von: Runenstahl am 14.09.2023 | 09:51 ---Meine Interpretation:

Anakin war stets nur an Macht & Kampf interessiert. Er sah sich als Krieger, nicht als Friedenswächter. Diese Einstellung führte ihn direkt zur dunklen Seite. Nun versucht er Ahsoka zu vermitteln das dies der falsche Weg war. Als sie ihn am Ende nicht tötet (wie er es mit Count Dooku, den Sandleuten etc. getan hat) hat sie den Test bestanden.

--- Ende Zitat ---

Die Jedi haben während der Clonekriege ihre Funktion als Friedenswächter aufgegeben, den Kampf angenommen und sind faktisch zu Kriegern geworden.

Am Ende von Clone Wars Staffel 6 erkennt Yoda, dass die Jedi damit dem Sith Lord in die Karten gespielt haben, weil sie hierdurch zum einen Anakins Misstrauen weckten, wodurch Palpatine ihn auf seine Seite ziehen konnte, zum anderen aber auch das der breiten Bevölkerung, die den Jedis zunehmend misstrauten, was Palpatine ebenfalls für sich nutzen konnte.

Während des Tests erkennt Ahsoka zumindest das Dilemma, vor das Anakin sie stellt: Sie kann seinen Weg weitergehen und den Kampf annehmen; eine Szene zeigt jedoch, wohin dieser Weg für Anakin geführt hat, nämlich zu seinem Ende und der Entstehung Darth Vaders. Auf ihre Frage, was passiert, wenn sie nicht kämpft, antwortet Anakin: Du wirst sterben.

Das hat natürlich alles sehr starke Parallelen zum Ende von "Rückkehr der Jedi-Ritter", wo Darth Vader quasi das gleiche zu Luke sagt, als er sich weigert, zu kämpfen.

Raven Nash:
Die Jedi sind halt vor allem voller Doppelmoral. In der Alten Republik durften sie heiraten und eine Familie haben - dann irgendwann wurde der Zölibat eingeführt. Das klappt aber nunmal bei vielen so gar nicht, wie man nicht nur bei Anakin sieht.
Sie sind Friedenswächter, aber trotzdem immer bewaffnet. Und vor allem versuchen sie die Dinge so zu lenken, wie es dem Status Quo dient.
Und anstatt die Korruption innerhalb der Republik zu bekämpfen, lassen sie sich zu Soldaten für ein System machen, das genauso überholt wie sie selbst ist, nur um den Status Quo zu erhalten.
Betrachtet man die Vorgeschichte zu Ep. I sieht man nämlich, dass die Separatisten allen Grund hatten, sich abzuspalten. Da musste Darth Plagueis gar nicht viel dran rumschrauben.

Sie erinnern ein wenig an die Samurai der Tokugawa-Zeit, die auch keinen Nutzen mehr hatten, aber an ihrem Rang mit aller Kraft festhielten. Passt zum (amerikanisch interpretierten) Zen. Wir wissen, dass wir nutzlos sind, also ergehen wir uns in Nabelschau.

Was die Sith betrifft, sind die leider nach Darth Bane sehr eindimensional geworden. Aber es ist eben einfacher, solche Bösewichte darzustellen, als hochkomplexe Persönlichkeiten mit Motiven und Zielen. Das wäre für SW zu komplex gewesen.  ;)

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