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Savage Monsterpocalypse
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„Wir nannten es Bohrtiefe B...“
Die Charaktere haben erfahren, dass es in London die Möglichkeit für ein einzelnes Gespräch mit P. Thaddeus Blott gibt, einem bekannten Astronomen, der auch mit dem Team aus internationalen Geologen für Bohrungen im Kometen waren. Das Forschungsteam ist offensichtlich gerade größtenteils von dort zurückgekehrt, obwohl es davon keine öffentlichen Meldungen gab. Professor Blott kommt ebenfalls direkt aus dem Katastrophengebiet. Er soll auf seiner Rückreise nach London mehrmals anderen Journalisten und Rechercheuren schon kurze Gelegenheiten gegeben haben, mit ihm zu sprechen – inoffizielle Gelegenheiten. Niemand weiß Näheres, und Blott redet nicht Tacheles darüber, aber scheinbar hat die Regierung ihn und seine aus Mexiko abgereisten Kollegen sozusagen am Wickel, und versucht, zu überwachen, was und wie viel sie von ihrer Arbeit verraten!
Es wird die Charaktere (oder ihre Arbeitgeber) viel Geld, Arbeitszeit mit ihren Connections, und/oder Überzeugungskraft gekostet haben, diesen Gesprächstermin mit ihm zu bekommen. Klar ist im Vorfeld des Termins nur, dass Blott keine weiteren solchen geheimen Interviews mehr geben wird; dies ist die allerletzte Chance, mit ihm zu sprechen, während er noch in London ist. Aus diesem Grund treffen die Charaktere hier zusammen, ob ihnen die Gesellschaft lieb ist oder nicht. Blott hat für Einzeltermine keine Zeit mehr. Sie mussten sich einverstanden erklären, alle gemeinsam mit ihm zu reden.
Die Großstadt ist ein Hexenkessel: Viele der Leute sehen den Kometeneinschlag des "Harbinger" als Zeichen, die Zeit sei reif für Aufruhr. Die Woge von Massenpanik, die durch London (wie auch durch alle anderen Großstädte) geschwappt ist, als der Einschlag unmittelbar bevorstand, hat sich wieder etwas gelegt, aber ein aufgekratztes und nervöses Klima hinterlassen, als sich in Mexiko der Staub zu legen begonnen hat und klar wurde, dass der Planet Erde durch den Impakt nicht geplatzt ist oder so, und der jüngste Tag also doch noch nicht da ist. Es herrscht nun ein Klima, bei dem der neue Ausbruch von Hysterie zu keinem Zeitpunkt sehr weit entfernt zu sein scheint.
Anarchy in the UK
Auch vor dem unauffälligen, etwas abgefackten Hotel in Soho, in dem P. Thaddeus Blott eingemietet ist, sammeln sich Trauben von Punks, sowohl junge als auch ältliche, scheinen innerlich in den Startlöchern zu stehen, um ein paar Schaufenster einzuschlagen und anzufangen, zu plündern, und sie beäugen auch die Charaktere misstrauisch bei deren Eintreffen. Wenn sie durch den Haupteingang ins Hotel wollen, müssen sie durch die Traube hindurch. Aus einem übergroßen, abgeschrabbelten Ghettoblaster plärrt der Klassiker „Anarchy in the UK“. Die SCs sind genau die Art von Leuten, auf die es die Punks heute abgesehen zu haben scheinen.
Punks
Attributes: Agility d6, Smarts d6, Spirit d6, Strength d8, Vigor d6
Skills: Athletics d6, Common Knowledge d6, Fighting d6, Intimidation d6, Notice d6, Stealth d6, Thievery d6
Pace: 6; Parry: 5; Toughness: 6
Hindrances: Habit (Minor: Punk), Mania (Minor: “The End is at Hand!“), Mean
Edges: Brawler
Gear: Shabby outfits, cell phones, 80s-style ghetto blaster.
Mit einem erfolgreichen Stealth-Wurf (es gibt auch einen kleinen Hintereingang ins Gebäude) oder einem erfolgreichen Test (Einschüchtern, Überzeugen, etc.) kann man die Punks umgehen, oder ansonsten, indem man eine Klopperei mit ihnen übersteht. Pro SC ist ein kampfbereiter Punk vor Ort. Wie auch immer die Spieler die Situation auflösen, jeder SC erhält dadurch bei einem Erfolg +1 Benny.
P. Thaddeus Blott
Der Wissenschaftler Blott ist ein sportlicher Fünfzigjähriger mit eisgrauen Haaren. Er hat eine Stotter-Macke mitgebracht vom Schrecken, den er beim Erwachen der vermeintlichen Fossilien gekriegt hat, aber ist im Gegensatz zu seinen überlebenden Kollegen nur leicht traumatisiert. (Er klammert sich fest an der Vorstellung, dass es nur ein Zucken in den toten Muskelsträngen war, das seine Kollegen für Bewegungen hielten – die Vorstellung, derart mumienhafte Urzeitwesen sollten durch alle die Jahrhunderte im luftleeren Raum und die Kollision mit der Erde hindurch überlebt haben, ist zu haarsträubend, als dass sein Unterbewusstsein zulassen könnte, dass er es glaubt.) Er hat bereits mehreren vertrauenserweckenden Einzelpersonen Berichte abgeliefert, aber keinen gegenüber der Weltöffentlichkeit. Der Grund dafür scheint zu sein, dass die mexikanische Regierung den Daumen drauf hat auf den Geschehnissen in ihrem Land, und auch die eine oder andere Raumfahrtbehörde.
P. Thaddeus Blott
Attributes: Agility d6, Smarts d10, Spirit d10, Strength d6, Vigor d8
Skills: Academics d10, Athletics d8, Common Knowledge d10, Intimidation d4, Notice d6, Persuasion d8, Research d12, Science d12 (+2), Stealth d6
Pace: 6; Parry: 4; Toughness: 5
Hindrances: Cautious (Spied on by Governments), Code of Honor (Truthfulness)
Edges: Scholar (Geologist)
Gear: Phones, fancy laptop computer, traveling gear.
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In seinem Hotelzimmer gibt es wie vereinbart das geheime Gespräch. Dies ist der Punkt, an dem die Charaktere zusammentreffen, wenn sie nicht vorher schon zusammen als Team auf das Gespräch hingearbeitet haben sollten. Der Astronom zeigt dabei Fotos und ein wackeliges Luftvideo vom Kometen. Er gibt allerdings von den Fossilien nur vage Beschreibungen: Er hat sie nur durch die Kristallschichten gesehen, während sie sich zu bewegen begonnen haben, später nicht mehr (die meisten Wissenschaftler wurden dann vom Militär evakuiert). Blott hat alle der Gerüchte gehört, welche die Spieler vom Anfang des Szenarios kennen, geht aber nur wenig darauf ein, wenn man ihn dazu befragt, und bringt selbst nichts davon zur Sprache. Sein Unterbewusstsein und nicht zu vergessen die Obrigkeiten verbieten ihm, sich genauer darüber zu äußern. Der Mann hat echt Schiss, unter seiner abgeklärten, nüchternen Fassade.
Die folgenden Punkte ergibt das Gespräch mit ihm:
• Es gab eine Serie von Hohlräumen in der kristallinen Schicht des Kometen. Einmal aufgebohrt, wurde der kühne Plan gemacht, in luftdichten Schutzanzügen dort hinunter zu steigen.
• Unter der ersten Schicht entdeckte das Team in knapp über zehn Metern Tiefe eine zweite Serie von Hohlräumen, diese noch größer und verzweigter. Für einen derartigen Himmelskörper eine äußerst merkwürdige Eigenschaft: Das glasige Mineral, aus dem C-20XX hauptsächlich besteht, ist der Geologie bisher völlig unbekannt, und seine Molekularstruktur muss verblüffend sein. (Ergebnisse dazu liegen noch nicht vor.)
• Nachdem ein Teil der Bohrer ins erste Höhlensystem herunter geschafft worden war, wurde eine zweite Bohrung vorgenommen. Diese war noch viel schwieriger durchzuführen. Das Equipment war unzureichend, und fiel immer wieder aus.
• Schließlich wurde, etwa 30 Meter unter der Außenkruste, die zweite Serie von Hohlräumen erreicht. „Wir nannten es Bohrtiefe B“, sagt Blott grüblerisch. Nur eine kleine Expedition schaffte den körperlich anstrengenden Abstieg dort hinunter, und die Expedition hatte plötzlich mit immensem Zeitdruck zu ringen, aufgrund neuer Befehle der Obrigkeiten. Blott und seine Leute konnten Bohrtiefe B nicht lange untersuchen, aber lange genug, um auf komplett erhaltene Fossilien zu stoßen. Man hatte schon in Bohrtiefe A fossile Einzelteile entdeckt, aber die Funde hier unten spotteten jeder Wahrscheinlichkeit. Diese Tiere, eingeschlossen in die Mineralwände, waren so massig, dass Blott fast aufgeben muss beim Versuch, sie nun zu beschreiben: Einige der unbeweglichen Überreste waren so groß wie Scheunen! Wer weiß, wie viele solcher Funde noch hinter den glasigen Kristallschichten warteten! Man sah hauptsächlich nur Schemen ihrer toten Leiber.
• Die Expedition wurde dann per Funk abgebrochen. Wenige Tage später wurden die Wissenschaftler vom Militär evakuiert, ohne noch einmal im Innern des Kometen gewesen zu sein. Keine genauen Gründe wurden ihnen genannt, aber es mag einen Zusammenhang geben zu den unregelmäßigen Fällen von Umnachtung in den Reihen der Wissenschaftler und ihrer Unterstützungs-Crews.
• Blott kennt das Gerücht von halluzinogenen Stoffen aus dem Weltall, die der Brocken mitgebracht haben soll, aber hält es für unwahrscheinlich; der Grund für das Überschnappen der Forscher ist für ihn eher Überarbeitung und blankes Entsetzen in Anbetracht der schieren Ungeheuerlichkeit des historischen Fundes.
• Es scheint alldieweil durch (zumindest mit einem Notice-Erfolg), dass da noch etwas ist, irgendein Faktor, der die große Hektik der Obrigkeit beim Abblasen der Untersuchungen bedingt hat, den Professor Blott selber aber halb verdrängt. (Die Charaktere werden diesem nicht auf den Grund gehen können, die Info ist zu tief verschüttet – aber im Kratergebiet werden sie mehr davon erfahren.)
Was wirklich geschehen ist
Der Komet hat tatsächlich Leben aus fernen Welten transportiert – grässlichen Welten. Wie sie dort hinein kamen, ob es ihre Absicht war oder sie von einer anderen Intelligenz dort versiegelt worden waren, ist unmöglich zu spekulieren. Die Leiber der Fremdwesen in den äußeren Schichten sind erfroren, bei den Atomschlägen der UN verdampft, oder beim Impakt zertrümmert worden, aber in den Kammern im Kristall der tieferen Schichten (was Blott „Bohrtiefe B“ nennt, und noch tiefer darunter) waren die Kreaturen stabil genug, um den Aufprall zu überstehen und aus ihrer langen Stasis zu erwachen. (Sie sind nicht wirklich von den Wissenschaftlern der Expedition aufgestört worden – früher oder später hätten sie ihre Starre sowieso abgeschüttelt.)
Dies sind die Planetenfresser, extraterrestrische Scheusale aus Muskelfleisch und metallartigen Schichten, getrieben von einer wahnsinnigen Fressgier und dabei auch noch (in Ermangelung eines besseren Begriffs, um ihr Empfinden zu beschreiben) großartiger Laune. Aus dem rotgelben Mineral brachen die ersten Schwärme hervor, als die Wissenschaftler vom UN-Militär gerade evakuiert worden waren und nach hause geschickt wurden, ohne, dass man ihnen sagte, was vorfiel. Dies ist der Fakt, an den Professor Blott sich nicht zu erinnern wagt. Die kleineren – später wird man sie kennen als Crawler, Scorcher, Destructomites, und Explodohawks – befreiten sich relativ schnell, die größeren brauchen längere Zeit dafür. Bisher ist nur eins der wirklich immensen Exemplare aus den Tiefen des Kometen frei gekommen: Das 61 Meter große und 32.000 Tonnen schwere Weltraum-Monstrum Gorghadra. Die immensen, aufgewirbelten Staubwolken haben es bei seinem Aufbruch vor den Augen möglicher Beobachter verhüllt. Die Planetenfresser-Kreaturen stieben in alle Richtungen und begutachten nun aus ihren hungrigen Schweinsäuglein das Kratergebiet …
Die Geschichte mit den halluzinogenen Stoffen oder Lebensformen stimmt im Grunde auch, aber sie wird völlig überbewertet von denen, die das Gerücht bisher gehört haben. (Sie ist als falscher Hinweis geplant: Vielleicht kommen die Charaktere anhand dieses Gerüchtes ins Zweifeln, ob es wirklich wahr ist, was um sie her geschieht, oder eine Massenhalluzination?)
Die Militärschläge gegen die Planetenfresser laufen fernab der Augen der Öffentlichkeit ab, und die Flüchtigen im Katastrophengebiet werden in den zahllosen Auffanglagern gesammelt, aber nicht über die Grenze gelassen. Besonders Augenzeugenberichte über die Ungeheuer werden zwar von den Militärs aufgenommen, aber durch Falschmeldungen gekontert, und Zweifel wird gestreut. In dem Milieu von Panik und Verwirrung gehen die Berichte von Planetenfresser-Sichtungen dieser Tage auch schnell unter – noch. Die Bewegungen und Aktionen der Armeen von Mexiko, USA und der UN scheinen derweil unkoordiniert und defensiv zu sein – als würden sie es gar nicht wirklich determiniert versuchen! (Eine massive Konspiration in den obersten Etagen der Regierungen steckt dahinter. Wer dabei die Fädenzieher sind, liegt alldieweil jenseits des Umfangs dieses ersten Abenteuers …)
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Spurensuche
Die SCs kommen an im Kraterrandgebiet, in wahlweise Houston oder Tampico. (Flüge sind rar und schwer zu ergattern. Alternativen zu diesen Flughäfen gibt es derzeit nicht.) Der Lärm, die Aufregung, die Luft! Alles ist aufgeschreckt wie ein wimmelnder Ameisenhaufen, läuft von A nach B, Militärjeeps und LKW stehen an jeder Ecke, Scharen von Flüchtlingen aus dem Süden werden zu ihren Auffanglagern bugsiert, Helicopter kreisen im Tiefflug. Und erst dieser Geruch von Menschenschweiß und Stresshormonen, und diese rauchige Note, wie von altem, verbrannten Barbecue! Und erst dieses Licht, ein diffuses Grau, aber mit einem Stich ins Goldene; dumpf dringt die pralle Sonne durch den Staub in der Atmosphäre.
Die Aschewolke südlich von hier beginnt, sich aufzulösen, und Sonneneinstrahlung erwärmt das wochenlang in eisige Dunkelheit getauchte Kratergebiet dort unten langsam wieder. An Mobilfunk ist alldieweil wegen restlichem aufgewirbelten Staub und massiver, atmosphärischer Störungen nicht zu denken. Das Mobilfunknetz ist überall tot, unter anderem, weil zu viele Satelliten und Funkmasten zerstört worden sind, und in der Atmosphäre hängt noch so viel Staub, dass sowieso kein Satellitenkontakt möglich wäre. Kein WLAN und nicht einmal Funk nützen den Charakteren, um vom Recherchegebiet selbst aus Material in den Rest der Welt zu senden. Auch, wenn die Charaktere Satellitentelefone besitzen, können sie die Daten, die sie sammeln, nicht per Funk nach hause schicken, oder ins Internet stellen, sondern müssen sie per Speichermedium bei sich behalten, alles entstehende Material vorsichtig sammeln, und schließlich zurück über die Grenze und selber nach Hause schmuggeln!
Unfreundliche Fragesteller
In der Stadt gibt es allerdings die erste Militärkontrolle für sie. Mexikanische Soldaten sind überall, und nicht alle scheinen Katastrophenhelfer zu sein …! (Ausländer, die als Journalisten zu erkennen sind, sind bereits hier absolut nicht gern gesehen von den Truppen, und werden gefragt, ob sie ins Sperrgebiet weiterreisen wollen. Ihr Equipment zu beschlagnahmen ist den Soldaten ein Leichtes.) Die Begegnung mit den Soldaten muss mit einem erfolgreichen Test aufgelöst werden (+1 Benny). Ist dies ein Misserfolg, resultiert ein Quick Encounter.
Auf allen größeren Straßen stehen Militärjeeps und -transporter, Helikopter verbreiten allgemeinen Rotorenlärm. Die Regierung hat die Gegend jenseits der Stadtgrenze abgeriegelt. Alles Material, was gesammelt wird, muss unter den Augen der mexikanischen Militärs rausgeschmuggelt werden. Mehrere weitere Kontrollen stehen den SCs zu solchen Gelegenheiten bevor. Diese funktionieren ebenfalls wie oben beschrieben. Wenn man die Charaktere mit Filmausrüstung erwischt, vielleicht gar bereits mit Aufnahmen aus dem Katastrophengebiet, wird man versuchen, sie zu inhaftieren, für Wochen und Wochen. Dabei hilft es nur, rechtzeitig zu türmen, oder fürstliche Bestechungsgelder rauszuhauen. Die Spieler sollten sehr genau im Blick behalten (und notieren), wo welche Aufnahmen von welchen Szenen versteckt sind – denn der fiese Spielleiter wird dies auch tun!
Soldier
Attributes: Agility d6, Smarts d6, Spirit d6, Strength d8, Vigor d8
Skills: Athletics d8, Common Knowledge d6, Fighting d8, Intimidation d8, Notice d6, Persuasion d4, Shooting d8, Stealth d6
Pace: 6; Parry: 6; Toughness: 6
Hindrances: Obligation (UN)
Edges: Soldier
Gear: Pistol, combat knife, headset radio, cell phone, steel helmet, uniform.
Commandante Calvino: Calvino will sich vor allem aufspielen, und kanalisiert den enormen Druck von seinen Vorgesetzten direkt in Unterdrückung aller Leute, die ihm unterstellt sind (und das sind seiner Meinung nach im Grunde alle, die einen niedrigeren Rang im mexikanischen Militär haben als er, oder Zivilisten). Calvinos Temperament rangiert zwischen „Erzfeind“ (er hat das Sagen bei vielen der Militärs, die den Helden begegnen) und „Witzfigur“ (er ist ein fuchsteufelswilder, übereifriger Waffenfetischist, noch dazu mit Lispel-Sprachfehler). Calvino weiß bereits von Gorghadra und den Planetenfressern, und hat die Mission, die Katastrophe vorerst von der Weltöffentlichkeit fern zu halten, vielleicht können das mexikanische Militär und die spärlichen UN-Truppen dem Übel ja alleine ohne weitere Massenpanik beikommen. Dabei trifft er womöglich auf die Charaktere bei ihrer Recherche.
Commandante Calvino ist allzeit bereit, den Wild Cards das Leben sauer zu machen
Commandante Estefan Calvino
Attributes: Agility d6, Smarts d8, Spirit d10, Strength d8, Vigor d8
Skills: Academics d6, Athletics d10, Battle d8, Common Knowledge d8, Fighting d8, Intimidation d8, Notice d6, Persuasion d6, Science d4, Shooting d8, Stealth d6, Taunt d8
Pace: 6; Parry: 6; Toughness: 6
Hindrances: Curious, Jealous (Major: Successful people who don't obey any orders), Obligation (UN), Quirk (Funny lisp)
Edges: Command, Soldier
Gear: Pistol, headset radio, cell phone, clipboard, sweaty uniform.
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Spurensuche im Kraterrand-Gebiet
Mit einem Research-Wurf können die SCs in der Ankunftsstadt Gerüchte der Einheimischen hören (zum Teil müssen sie dafür auch rausfahren auf die umliegenden Dörfer). Daraus kann eine Liste mit Sichtungs-Orten in der Umgebung des Kratergebietes erstellt werden. Jeder Erfolg und Raise gibt einen Hinweis aus der folgenden Liste. Der Wurf kann beliebig oft gemacht werden von beliebig vielen SCs, aber jeder Kritische Misserfolg führt zu einem Quick Encounter mit Militärs (wie oben beschrieben).
• Die Vokabel „Monstruo“ hat sich in der Stadt herumgesprochen und man hört sie hier und da, flüchtig und unkonkret. (Offenbar hat die Regierung auch hier nicht alles von der Story vertuschen können.)
• Hinter Tampico liegt östlich der Sierra Madre und (damit dem Beginn des Katastrophengebiets) ein Landstrich, in dem alle Ressourcen verbraucht wurden, als wenn er von irgendetwas komplett leergefressen wurde (man vermutet eine Heuschreckenplage, fälschlicherweise). Diese Gegend ist militärisch abgeriegelt worden.
• In der Nähe der Stadt liegt die Farm der Delgado-Familie, wo die Militärs eine Weile alles abgesperrt hatten. Niemand weiß, warum.
• Einer der Militärbosse der Gegend ist Commandante Estefan Calvino, ein langer, dünner Choleriker. Man erkennt ihn an den unaufhörlichen Schweißflecken an seiner ansonsten perfekt sitzenden Militärjacke, den langen, fettigen Locken, den bösen Äuglein, und einem miesen Temperament.
• Auf einer Alligator-Farm in Naranjos haben die Tiere mehrheitlich kurz nach dem Einschlag ein unerklärliches Phänomen ausgelöst: Sie haben Laute von sich gegeben, die Alligatoren sonst nicht ausstoßen, und noch dazu in einer Lautstärke und sogar mit einer Art Melodie, welche die Zoologen verblüfft. Es gab bisher natürlich in dem Chaos keine Möglichkeit, diesem Phänomen weiter nachzugehen. Es soll sich jedoch mehrmals wiederholt haben, und angeblich sollen auch Tonaufnahmen davon existieren.
• Ein exzentrischer Bauer namens Billy Dilly Pizarro hat eine Farm außerhalb der Stadt, und mehrere Journalisten haben ihn letztlich befragt, nachdem er herumerzählt hat, auf seinem Gelände etwas Unglaubliches beobachtet zu haben nach dem Kometeneinschlag.
• Die Stadt Tuxpan ist beim Kometeneinschlag zerstört worden. Die Ruinen sind ebenfalls gründlichst von Militärs abgesperrt worden – obwohl die Überlebenden schon längst erfolgreich evakuiert wurden. Eigentlich ist dort doch nichts mehr …
In einigen Gerüchten der Mexicanos wird nicht nur von Monstruos gesprochen, sondern das Wort „Gorghadra“ verwendet. Dies scheint nüchtern betrachtet tatsächlich eine Massenhalluzination zu sein, oder ein neues Volksmärchen: Die Leute haben der Katastrophe einen Namen gegeben, weil ihnen die Worte fehlen, sie wirklich zu erfassen. (Diese Sicht der Dinge können übrigens auch Leute aus Rängen der die UN-Katastrophenhelfer anbieten, wenn man mit ihnen spricht.)
Die Wild Cards können sich den verschiedenen Schauplätzen annehmen, wenn sie wollen, und in Reihenfolge ihrer Wahl:
Das Farmland vor der Sierra Madre: Die Planetenfresser sind durch diese Gegend durchgezogen, aber bereits wieder verschwunden. Ihre Spuren sind offensichtlich: Irgendwas hat nicht nur alles Weideland verschlungen und durchwühlt, sondern auch gleich die Farmgebäude und sämtlichen anderen Strukturen. Es bleiben nur Sand und zernagte Reste. Alle Helden müssen bei diesem Anblick gegen Nausea würfeln. Eine Schneise durchwühlter Erde ist entstanden, die 11 Kilometer breit ist und sich von Horizont zu Horizont dahin zieht. Diese Schäden wurden definitiv nicht durch den Meteoriteneinschlag herbeigeführt (wie ein erfolgreicher Wurf auf Notice mit -1 oder auf Science mit +2 feststellen lässt).
Die Zerstörung im Farmland aufzeichnen: 2 Doku-Punkte.
Das Delgado-Farmland: Das Farmhaus ist verlassen, und eine Scheune scheint explodiert zu sein. Alles ist ähnlich verheert wie oben beschrieben, wenn auch nicht so vollständig. Familie Delgado ist längst geflohen. Ein Van voller sensationsgeiler US-Kids ist in der Gegend auf der Landstraße anzutreffen, die sich ebenfalls (mit Glück statt Verstand) ins Krisengebiet geschmuggelt haben. (Auf ihrem Van steht „The Hysteria Machine“ in abgeblättertem Pink.) Sie wollen ihrerseits die SCs ausfragen, was es hier so zu sehen gäbe. Wenn man mit ihnen ins Gespräch kommt, kann man dennoch einen interessantes Detail erfahren: Ihr Anführer Rosco hat gehört, in Panama City gäbe es seit wenigen Stunden einen Roadblock vom Militär, von dem ebenfalls nichts in irgendwelchen Nachrichten bekannt sei; aber so weit runter zu fahren trauen sie sich doch nicht mehr.
Rosco, von der "Hysteria Machine"-Bande
Abgesehen davon locken die Kids mit ihrem Ungeschick eher die Militärs auf die Spur der SCs, statt irgendwie hilfreich zu sein. Die Kids haben allerdings geschafft, eine Kopie der Aufzeichnungen der Alligator-„Gesänge“ zu bekommen in Naranjos, und können diese den SCs kopieren. Die Tonqualität ist leider ziemlich schlecht. Dennoch: Alle Helden müssen gegen Nausea würfeln, wenn sie die Aufzeichnung hören.
Die Zerstörung im Farmland aufzeichnen: 2 Doku-Punkte.
Die Aufzeichnung der Alligator-Geräusche kopieren: 1 Doku-Punkt.
Das Farmland von Billy Dilly Pizarro: Es geht eine Geschichte um vom dicken Farmer Eduardo Pizarro, einem verschwitzten, alkoholsüchtigen Außenseiter, der sich allerseits "Billy Dilly" nennen lässt (auch von den SCs) und der im Ödland, weit vor der Stadt, eine kleine, etwas heruntergekommene Farm hat. Nach Billy Dillys Geschichte hat sich im Schutz der schwarzen Staubwolke ein Riesen-Monstruo aus dem Komet befreit, und er führt bereitwillig, angetrunken, wie er ist, die SCs zu der Spur der Verwüstung auf seinem Grundstück (die durchaus eine Fußspur sein könnte). Die Trampelabdrücke sind teilweise auf seinem trockenen Farmgelände, aber außer an der Stelle, an der sie ein schlammiges Flussbett kreuzen, großteilig wieder verweht. Es könnten auch irgendwelche anderen Gruben sein – beispielsweise selbst angelegte Gruben! – man würde womöglich Billy Dilly auch einen solchen Schwindel zutrauen.
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Billy Dilly Pizarro, ein junger Farmer, der jenseits von gut und böse zu sein scheint
Billy Dilly sagt, er sei der einzige Augenzeuge gewesen (aber kennt selber noch nicht den Namen „Gorghadra“ für das Monstruo, dieser ist anderswo gebräuchlich). Seine Beschreibung geht ganz klar über die von Professor Blott genannten Dimensionen (der die Fossilien ja nur als „so groß wie eine Scheune“ beschrieb) hinaus. Er ist zum Zeitpunkt des Treffens mit den Charakteren übrigens mal wieder betrunken (wie auch in der Nacht, als er Gorghadra gesehen hat, wie er vor ihnen recht schamlos zugibt).
Science mit +1, oder Common Knowledge mit -2 lässt darauf kommen: Sollte seine Aussage stimmen, hieße das, dass eins der vermeintlichen „Fossilien“ aus dem Kometen, sollte es wirklich etwas derartiges gewesen sein, innerhalb kürzester Zeit bereits Hunderte von Meilen durchquert hätte. Pizarros Farm vor Tampico ist weit entfernt vom Zentrum des Impaktkraters …
Die gewaltigen Fußspuren aufzeichnen: 2 Doku-Punkte.
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Die Alligatorfarm bei Naranjos: Die Stadt Naranjos liegt direkt am Meer, nachdem die Laguna de Tamiahua über ihre Ufer getreten ist. Eine kleine Alligatorfarm hat überlebt, die an den städtischen Zoo angebunden ist. Hier wurden von einigen der größeren Alligatoren Geräusche gehört, die bisher im Tierreich gänzlich unbekannt waren. Ein übernächtigter Wissenschaftler vor Ort hat versucht, das merkwürdige Verhalten in Verbindung zu bringen mit dem Kometeneinschlag – möglicherweise ausgelöst durch die vermuteten halluzinogenen Stoffe, die dem Meteoriten entwichen sein könnten. Dieser Forscher, ein Hernando Filipez, hat bereits zahllose Tests mit den Alligatoren gemacht, aber sie scheinen völlig normal (abgesehen natürlich von ihrem erhöhten Stress). Filipez teilt gern seine Einblicke mit den SCs. Von der Leiterin der Alligatorfarm, Christina Poloncha, kann man mit einem Erfolg bei einem Persuasion-Versuch auch die Tonaufnahme erhalten: Das Krächzen klingt tatsächlich so fremdartig und beinahe melodisch, dass sich einem davon die Zehennägel hochrollen können. Alle Helden müssen gegen Nausea würfeln, wenn sie die Aufzeichnung erstmalig hören. Mit einem Raise bei dem Persuasion-Versuch erhalten sie eine Audio-Kopie (+2 Doku-Punkte).
Was hat die Alligatoren in Naranjos zu diesem absonderlichen Verhalten gebracht?
Ruinen von Tuxpan: Die mexikanische Stadt Tuxpan ist weitgehend durch die Wucht des nahen Einschlags in Schutt und Asche verwandelt worden. Alles ist totenstill und von dickem Staub bedeckt. Es kommt hier jedoch zu einer Begegnung mit einem vereinzelten, zurückgebliebenen Scorcher. Wahrscheinlich wird dies der erste der Planetenfresser sein, dem die Wild Cards ansichtig werden. Zum Glück sind solche Kreaturen nur ganz kleine Exemplare ... etwa so groß wie ein Doppeldecker-Bus.
Scorcher
Scorchers are highly mobile, flying assault entities that frequently accompany the greater Planet Eater monsters on their rampages. Capable of emitting blasts at extremely high temperatures, these beings can melt even advanced alloys to slag.
Attributes: Agility d8, Smarts d6 (A), Spirit d6, Strength d12+4, Vigor d12
Skills: Athletics d6, Fighting d6, Intimidation d8, Notice d4, Shooting d8, Taunt d8
Pace: Crawling: 1, Flying: 24; Parry: 5; Toughness: 24 ( 8 )
Special Abilities:
• Armor: These creatures are covered in thick skins and a a metal-like substance of unknown alloy, which give them +8 Armor.
• Bite: Str+d10, AP 6
• Fear (-2)
• Flight: Scorchers glide motionless through the air on mysterious gravity fields with Pace 24.
• Scorching Breath: Range: Cone Template, RoF 1, 3d10 damage, AP 4. Flammable targets check to see if they catch Fire.
• Size 8: This creature can take an additional two Wounds before it's Incapacitated, can be hit with a +4 Scale bonus, and its attacks have Reach 2.
• Tail Spike: Str+d8, Reach 2
Die SCs werden anfangs nicht in der Lage sein, ein Ungeheuer von derartigen Proportionen überhaupt als solches wahrzunehmen, ihre Sehgewohnheiten reichen dafür schlichtweg nicht aus (unabhängig von ihren Würfen, um dem Terror zu widerstehen). Möglicherweise werden sie es für einen Bus oder Zeppelin halten, bis ihre Instinkte endgültig einsetzen, und ihnen klar machen, dass sie hier in einer Klemme von kosmischen Ausmaßen stecken!
Das Erscheinen des Scorchers aufzeichnen: 2 Doku-Punkte.
So sehen sie aus als winzige Plasikfigürchen; das Exemplar hier wiegt acht Tonnen
Den Scorcher mit Stealth zu umgehen ist nicht allzu schwierig, und gibt jedem Beteiligten +1 Benny. Andernfalls resultiert womöglich eine Verfolgungsjagd durch die Ruinen! Wenn die Wild Cards ihn abhängen, dreht der Scorcher lautlos ab und führt seine Nahrungssuche woanders fort. Ein Schwarm von zahllosen weiteren Scorchern und einigen Explodohawks zieht hinterher über die Gruppe hinweg. Beim Fliegen machen sie keine Geräusche außer einem hohen Zischen, und dem Vibrieren von erhitzten Luftschichten ...
Den Flug der Scorcher aufzeichnen: 3 Doku-Punkte.
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