Was die Zeit angeht: Finde ich naheliegend und auch nicht weiter schwer zu etablieren.
Bei Bladerunner kann man pro Tag drei Ermittungsszenen spielen und dann eine Freizeitszene, wenn man nicht durcharbeiten will (was ein besonderes Talent erfordert, wenn ich mich richtig erinnere). Das zusammen mit der Setzung im Abenteuer, dass man nur 48 Stunden Zeit hat (oder so ähnlich, ich glaube, dass ist von der Gruppengröße abhängig), sorgt IMHO für ausreichend Druck – und dafür, dass sich die SCs aufteilen werden, was das Spiel auch will, da sie alleine natürlich schwächer sind.
Das Grundgerüst von Bladerunner eignet sich IMHO relativ gut auch für andere Polizei-Geschichten. Wir haben damit eine keine Beforeigners-Kampagne gespielt, nachdem wir die Charaktererschaffung minimal angepasst hatten, sodass man zwar keine Replikanten, aber Steinzeitmenschen, Vikinger oder Viktorianer spielen konnte.
Und was den Wunsch der Spieler angeht, alles immer gleich sofort zu lösen: Dazu bringt man am besten viel Ruhe in das Spiel und erinnert, dass die damalige Zeit nicht so hektisch war. Bei Väsen etwa, wenn man die alte Dame besucht, bei der die alte Bibel sein soll, die man dringend für das Ritual in vier Tagen zum Neumond braucht, spielt man erst mal 5min aus, wie die SCs unbeholfen auf der Couch aufgereiht nicht so leckere Kekse essen und Smalltalk betreiben, bis das Gespräch auf das Buch kommt. Oder wenn man den Arzt, der die Totenschau gemacht hat, besuchen will, schickt man erst einmal einen Boten mit der eigenen Karte mit der Bitte um einen Termin und das Ergebnis, dass es übermorgen Abend im Club passen würde … und angemessene Garderobe erwünscht ist. Auch dauert es natürlich sicherlich eine Stunde, bis ein Kutscher bereit ist, einen durch die Stadt und den aufkommenden Schnee zu fahren, um in der örtlichen Bücherei ein Buch zu bestellen, dass dann in 1W6+1 Tagen aus dem nahen Stockholm geschickt wird. Dinge … gehen … nicht … so schnell.