Autor Thema: Unterschiedliche Regel - Chara und NPC  (Gelesen 5314 mal)

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Offline unicum

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Re: Unterschiedliche Regel - Chara und NPC
« Antwort #100 am: 15.01.2024 | 09:42 »
Beispiel: als SC mit hohen Social Skills kann man in einigen Systemen feindlich gesonnene NSC mit einem guten Check umstimmen. Jetzt probiere das mal anders herum. Die Gruppe steht vor dem BBEG und der labert sich mit einem sehr guten Skillcheck raus, dass er gar nicht ihr Feind ist bla bla bla. Die Gruppe (Spieler, Metaebene) weiß aber, dass es der BBEG ist. Die Mechanik zwingt die SC jedoch, dem BBEG zu glauben.

Das kann imo nicht funktionieren.

Nochmal: Das kann funktioniern.

Nur weil du es dir nicht vorstellen kannst einfach zu sagen das es nicht funkioniert,... da würden wir quantenmechanisch alle auseinanderfallen,...

Die Karte "Metaebene" spiele ich aber gerade mal zurück und frage dich woher die Spieler das Wissen, haben die das Abenteuer gelesen? Den nur das wäre wirkliches Wissen alles andere ist nur blose Vermutung, schon mehrmals erlebt das der BBEG in wirklichkeit der Magier mit grauen spitzen Hut war welcher in der Kneipe den Auftrag gegeben hat.

Offline unicum

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Re: Unterschiedliche Regel - Chara und NPC
« Antwort #101 am: 15.01.2024 | 09:57 »
Naja, ich erlebe aber auch nicht selten das Gegenteil. Die "Stadtwache" als eine extrem gut durchorganisierte Fäntelalter-Mischung aus LAPD und Gestapo mit der Falschbeschuldigung von Abenteurern als primärer Einsatzzweck. Auch Privilegien, die bestimmte SC in bestimmten Settings eigentlich haben sollten (Adlige bei DSA), werden gerne mal plattgebügelt.

Spiel nicht bei schlechten Spielleitern.

Ich mag eigentlich detektivabenteuer, ggf auch in einem Fäntelalter Setting, und das arbeitet dann eben meistens damit das Stadtwachen was detektivarbeit betrifft ziemliche Pfeiffen sind ansosnten würden die ja den Spielerfiguren alles wegermitteln.

Und ich kann gerade nicht abschätzen wie schwerwiegend ein adelstitel in DSA ist, ich glaub nur das ein Adelstitel an sich schon recht wenig wert ist wenn man sich im Ausland befindet. "Zeigen sie mal bitte ihren Adelsbrief, ah sie sind der Kaiser von China? Wo ist ihr Tross, wo sind ihre Wachen? Ich glaub sie sind Hochstapler!"

Offline Feuersänger

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Re: Unterschiedliche Regel - Chara und NPC
« Antwort #102 am: 15.01.2024 | 10:01 »
Aber in den meisten Abenteuer treffen Helden in der Regel auf Gegner die noch völlig voll sind, wie stark sich das Auswirkt ist sehr vom system Abhängig.

Ja, das kommt sehr drauf an. Ich erinnere mich dunkel, dass es zB in 3E eigentlich eine Regel gibt, dass feindliche Caster den Encounter mit der Hälfte ihrer Slots (oder so) beginnen, wenn nichts anderes angegeben ist. Wirklich umgesetzt wird das aber wohl selten.
In der Praxis habe ich das aber ehrlich gesagt nie groß als Problem empfunden, da in 3E die Kämpfe eh selten länger als 2,5 Runden dauern (wenn die Spieler einigermaßen kompetent sind).

--

Naja, ich erlebe aber auch nicht selten das Gegenteil. Die "Stadtwache" als eine extrem gut durchorganisierte Fäntelalter-Mischung aus LAPD und Gestapo mit der Falschbeschuldigung von Abenteurern als primärer Einsatzzweck. Auch Privilegien, die bestimmte SC in bestimmten Settings eigentlich haben sollten (Adlige bei DSA), werden gerne mal plattgebügelt.

Das scheint mir eher ein PEBDMSAC zu sein - Problem Exists Between DM-Screen And Chair. Sprich, kleinhalterische Spielleiter, die in einem kleinhalterischen System von kleinhalterischen Autoren trainiert wurden, welche die Spielercharaktere primär als Störfaktoren in ihrer Erzählonkelstunde wahrnehmen.
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Re: Unterschiedliche Regel - Chara und NPC
« Antwort #103 am: 15.01.2024 | 10:11 »
"Zeigen sie mal bitte ihren Adelsbrief, ah sie sind der Kaiser von China? Wo ist ihr Tross, wo sind ihre Wachen? Ich glaub sie sind Hochstapler!"
Das ist ein gutes Beispiel für genau die Art von Vorgehensweise, die ich meine. Schnoddrige, respektlose "Polizisten" kontrollieren Personalausweise und buchten willkürlich Leute ein. "Ausländer" natürlich sowieso. SC als grundverdächtige Penner.

In einem Setting, in dem Adel eine Bedeutung hätte wie im MA oder in der FNZ, wäre ein Adelstitel im "Ausland" sehr viel wert. Adlige im eigenen Land wären mit einem Adligen aus dem "Ausland" in vieler Hinsicht eher verbunden als mit Bürgerlichen aus dem eigenen Land.
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Re: Unterschiedliche Regel - Chara und NPC
« Antwort #104 am: 15.01.2024 | 10:26 »
Das ist ein gutes Beispiel für genau die Art von Vorgehensweise, die ich meine. Schnoddrige, respektlose "Polizisten" kontrollieren Personalausweise und buchten willkürlich Leute ein. "Ausländer" natürlich sowieso. SC als grundverdächtige Penner.

In einem Setting, in dem Adel eine Bedeutung hätte wie im MA oder in der FNZ, wäre ein Adelstitel im "Ausland" sehr viel wert. Adlige im eigenen Land wären mit einem Adligen aus dem "Ausland" in vieler Hinsicht eher verbunden als mit Bürgerlichen aus dem eigenen Land.

Mm. Selbst in feindlichem Ausland stünde der Adlige immer noch besser da, denn für den kann man wenigstens ein anständiges Lösegeld verlangen -- und in vernünftigem Rahmen könnte der sogar seine "gewöhnlichen" Abenteurerkumpane beschützen, und sei es auch nur in der Form von "Bitte nicht hinrichten, die brauche ich noch!". (Könnte natürlich besagtes Lösegeld erhöhen, aber es wäre wenigstens etwas.)

Da ist der Haken dann halt in erster Linie, daß man als grundsätzlich respektloses Kind unserer Zeit erst mal in die richtige Mentalität hineinfinden muß... :)

Offline unicum

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Re: Unterschiedliche Regel - Chara und NPC
« Antwort #105 am: 15.01.2024 | 10:50 »
Das ist ein gutes Beispiel für genau die Art von Vorgehensweise, die ich meine. Schnoddrige, respektlose "Polizisten" kontrollieren Personalausweise und buchten willkürlich Leute ein. "Ausländer" natürlich sowieso. SC als grundverdächtige Penner.

In einem Setting, in dem Adel eine Bedeutung hätte wie im MA oder in der FNZ, wäre ein Adelstitel im "Ausland" sehr viel wert. Adlige im eigenen Land wären mit einem Adligen aus dem "Ausland" in vieler Hinsicht eher verbunden als mit Bürgerlichen aus dem eigenen Land.

Adeliger ist auch nicht immer gleich Adeliger. (Und DSA ist nicht das einzige System was zählt) Mache SC meinen auch das nur weil sie Adelige sind (*) sie sich aufführen können wie der Kaiser von China.

Natürlich hast du recht das ein Adelstitel im Ausland sehr viel wert ist, das zeigte ja schon Richard I, der wurde auch sehr gut in Dürnstein bewirtet.

(* Was vieleicht bedeutet das sie Kind eines Adeligen sind und ausser dem Namen nicht mal den Titel erben werden, von Land ganz zu schweigen).
« Letzte Änderung: 15.01.2024 | 10:52 von unicum »

Offline aikar

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Re: Unterschiedliche Regel - Chara und NPC
« Antwort #106 am: 15.01.2024 | 12:07 »
Notabene: Ich halte selbst (oder vielmehr erst recht) bei einem simulationistischen Ansatz nichts davon, die Regeln die Spielrealität bestimmen zu lassen. Ich begreife Rollenspielregeln als einen (in dieser ersten Funktion immer unzureichenden) Versuch, diese Realität in der Spielwelt abzubilden - und natürlich ein unterhaltsames Spiel zu ermöglichen. Und unterhaltsam soll es für die Spieler und den Spielleiter sein.
:d
Bei DSA gibt es ingame z.B. keine "Astralpunkte", sondern nur ein vages Gefühl, ob man noch Kraft übrig hat oder nicht.


Und der verbreitetste Bruch von Regeln = Weltphysik sind wohl Trefferpunkte/Lebenspunkte (Letztendlich eine Kombination aus Glück und Ausdauer).

Andere Regeln, die bedeuten, dass NSC ein anderes Würfelsystem benutzen oder ähnliches... keine ich in der Form jetzt nicht. Bei neueren D&D-Varianten und einigen anderen Spielen werden die Kampfoptionen von Gegnern oft durch ein Zufalls- oder Rechargesystem bestimmt, wo SC freier agieren können.
Der Extremfall wäre PbtA, z.B. Dungeon World, wo NSC außer Trefferpunkten und ein paar Schlagworten gar keine Regeln haben und der SL auch nie für sie würfelt. Aber PbtA ist halt maximales Storygaming und vom Simulationismus soweit weg, wie es nur geht.
Bei einigen Fate-Varianten können NSC andere Fertigkeiten/Methoden haben als die SC.

Cypher System habe ich ja schon genannt.
« Letzte Änderung: 15.01.2024 | 12:11 von aikar »
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Offline Raven Nash

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Re: Unterschiedliche Regel - Chara und NPC
« Antwort #107 am: 15.01.2024 | 12:25 »
Mm. Selbst in feindlichem Ausland stünde der Adlige immer noch besser da, denn für den kann man wenigstens ein anständiges Lösegeld verlangen -- und in vernünftigem Rahmen könnte der sogar seine "gewöhnlichen" Abenteurerkumpane beschützen, und sei es auch nur in der Form von "Bitte nicht hinrichten, die brauche ich noch!". (Könnte natürlich besagtes Lösegeld erhöhen, aber es wäre wenigstens etwas.)

Da ist der Haken dann halt in erster Linie, daß man als grundsätzlich respektloses Kind unserer Zeit erst mal in die richtige Mentalität hineinfinden muß... :)
Das kommt stark drauf an, wer einen gefangen nimmt. Der Adel respektiert einander klarerweise (es könnte einem ja ebenso ergehen), aber wehe, wenn so ein Adeliger in die Hände aufständischer Bauern fällt. Die haben weder die Mittel, noch das Interesse an Lösegeldforderungen. Da wird der Adelige eher zum Ventil für den Hass. Ebenso sind gemeine Soldaten ohne Offizier nicht unbedingt daran interessiert, sich mit einem adeligen Gefangenen zu belasten.
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Offline 1of3

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Re: Unterschiedliche Regel - Chara und NPC
« Antwort #108 am: 15.01.2024 | 12:30 »
Aber PbtA ist halt maximales Storygaming und vom Simulationismus soweit weg, wie es nur geht.

Hmmmm... Wie wäre es mit Universalis oder Capes? Da werden SCs und NSCs vielleicht tatsächlich exakt gleich behandelt, weil es sie bei Spielstart gar nicht von vornherein gibt. Also mangels einer Teilung in SL und Gruppe, unterliegen alle Figuren in der Spielwelt den gleichen Regeln. Entweder werden sie gar nicht behandelt oder eben auf Wunsch als Charaktere.

Wohlgemerkt hat man da wieder so eine Teilung von Figuren, die unser Interesse haben, und solchen, die nicht. Nur wird das eben im Spielerverlauf zugewiesen.

Offline nobody@home

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Re: Unterschiedliche Regel - Chara und NPC
« Antwort #109 am: 15.01.2024 | 12:30 »
Das kommt stark drauf an, wer einen gefangen nimmt. Der Adel respektiert einander klarerweise (es könnte einem ja ebenso ergehen), aber wehe, wenn so ein Adeliger in die Hände aufständischer Bauern fällt. Die haben weder die Mittel, noch das Interesse an Lösegeldforderungen. Da wird der Adelige eher zum Ventil für den Hass. Ebenso sind gemeine Soldaten ohne Offizier nicht unbedingt daran interessiert, sich mit einem adeligen Gefangenen zu belasten.

Und für einen nichtadeligen Gefangenen gilt...was davon nicht ganz genauso? ::)

Offline Issi

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Re: Unterschiedliche Regel - Chara und NPC
« Antwort #110 am: 15.01.2024 | 12:37 »
Als Adliger im Ausland würde man sich ja eigentlich auch so benehmen.
Sprich: Man hat normalerweise ein Gefolge und sucht Unterkunft bei anderen Adligen des entsprechenden Landes.
- Statt alleine und abgebrannt ins schäbigste Bordell der Stadt zu gehen und dort so richtig Stunk zu machen.

Wenn Spieler eine adlige Figur spielen, sollten sie das auch in ihrer Spielweise berücksichtigen. Ansonsten kann es eben passieren, dass man ihnen den Titel evtl nicht abkauft. - Und die den erst beweisen müssen.

Edit folgt.
Zum Zaubern.- Das kann auch generell verboten sein.
( Wenn zum Beispiel jmd. wild durch die Gegend zaubert, der nicht bekanntes Mitglied einer Magierschule ist, dann kann das auch ein Fall für den Scheiterhaufen sein)


Edit 2.
Zu den Adligen: Als Mitglied einer Standard Gruppe reist man für gewöhnlich inkognito.
Und ohne Gefolge - denn das ist die Gruppe idR. nicht. Man ist einander eher gleichgestellt.
Das Dümmste was man also machen kann, ist in der Fremde die Sau rauszulassen oder anzunehmen, dass man dort auch ohne entsprechendes Gefolge und Auftreten als Adliger erkannt und anerkannt wird.
Selbst mit einem entsprechenden Siegelring kann man leicht für einen Strauchdieb und Hochstapler gehalten werden. Deshalb nützt einem der Titel für gewöhnlich nicht viel.
« Letzte Änderung: 15.01.2024 | 12:52 von Issi »

Offline Raven Nash

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Re: Unterschiedliche Regel - Chara und NPC
« Antwort #111 am: 15.01.2024 | 12:48 »
Und für einen nichtadeligen Gefangenen gilt...was davon nicht ganz genauso? ::)
Nichts - du hast aber eben die Ausnahmen für einen Adeligen betont. Und die sind eben extrem davon abhängig, mit wem man es zu tun bekommt. Und außerhalb des eigenen Herrschaftsbereiches ist man sowieso auf den Schutz des jeweiligen Herrschers angewiesen.
Um den Titel im Nachbarland bekommt man meistens nichtmal einen Apfel gratis, solange man nicht die lokale Gewalt im Rücken hat.
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Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: Unterschiedliche Regel - Chara und NPC
« Antwort #112 am: 15.01.2024 | 12:54 »
Ja, das kommt sehr drauf an. Ich erinnere mich dunkel, dass es zB in 3E eigentlich eine Regel gibt, dass feindliche Caster den Encounter mit der Hälfte ihrer Slots (oder so) beginnen, wenn nichts anderes angegeben ist. Wirklich umgesetzt wird das aber wohl selten.
Aber selbst in dem Fall hätten die Gegner dann immer noch volle Hit Points und andere x/per Day powers für den einen Kampf.

Und in Kaufabenteuern egal welcher Systeme sind NSCs eigentlich fast immer bei 100%.

Wobei das bei den Zaubern bei DnD glaub ich eh keinen großen Unterschied gemacht hätte, die meisten Caster NSCs dürftern (sobald an aus de Low Level Bereich raus ist) eh mehr Slots haben als in einem Kampf nutzen können, mit der Hälfte der Slots kann man vermutlich immer noch nach Herzenslust Nova gehen.
Merke: Neue Regeln zu erfinden ist nicht schwer, unnötige Regeln zu erkennen und über Bord zu werfen erfordert bedeutend mehr Mut und Sachverstand.

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Offline unicum

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Re: Unterschiedliche Regel - Chara und NPC
« Antwort #113 am: 15.01.2024 | 13:00 »
Können wir das mit dem Adel ausklammern?

Ich könnt was dazuz schreiben aber es ist ziemlich strangfremd.

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Re: Unterschiedliche Regel - Chara und NPC
« Antwort #114 am: 15.01.2024 | 13:01 »
Nichts - du hast aber eben die Ausnahmen für einen Adeligen betont. Und die sind eben extrem davon abhängig, mit wem man es zu tun bekommt. Und außerhalb des eigenen Herrschaftsbereiches ist man sowieso auf den Schutz des jeweiligen Herrschers angewiesen.
Um den Titel im Nachbarland bekommt man meistens nichtmal einen Apfel gratis, solange man nicht die lokale Gewalt im Rücken hat.

Sicher -- aber der Adlige hat die Möglichkeit dieser Ausnahmen eben überhaupt erst mal. Und daß der Titel im Nachbarland nichts gelten soll, funktioniert auch nur da, wo die Nachbarsleute schon ihren eigenen Adel nicht mehr respektieren (und wir also aus dem klassischen Mittel-/Fäntelalter schon wieder ein ganzes Stück raus so in Richtung 18. Jahrhundert sind); der würde sonst nämlich schon aus rein eigennützigen Gründen definitiv dafür sorgen, daß das gemeine Proletenvolk auch ausländische Höhergestellte gefälligst besser behandelt als nur irgendwelche gewöhnlichen Landstreicher.

Offline Skaeg

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Re: Unterschiedliche Regel - Chara und NPC
« Antwort #115 am: 15.01.2024 | 18:41 »
Können wir das mit dem Adel ausklammern?

Ich könnt was dazuz schreiben aber es ist ziemlich strangfremd.
Ja, wäre vielleicht besser. Ich wollte das auch gar nicht ablenken, nur darauf aufmerksam machen, dass es für "Die SC dürfen in-universe oft mehr als NSC" auch gute Gegenbeispiele gibt.
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Re: Unterschiedliche Regel - Chara und NPC
« Antwort #116 am: 15.01.2024 | 19:18 »
Ja, wäre vielleicht besser. Ich wollte das auch gar nicht ablenken, nur darauf aufmerksam machen, dass es für "Die SC dürfen in-universe oft mehr als NSC" auch gute Gegenbeispiele gibt.

Speziell in konkreten Themensettings/-kampagnen, in denen für SC von vornherein engere Vorgaben gelten als nur "Ein paar beliebige Nasen, wie sie in ebensovielen verschiedenen Ecken dieser Welt existieren könnten". Das kann's auch schon in 08/15-Fantasysettings geben -- wenn alle SC beispielsweise per Kampagnenvoraussetzung Angehörige derselben Diebesgilde oder Bande von Piraten sind, dann mag ihnen das ja in gewissen Kreisen durchaus weiterhelfen, aber aus der Sicht der anständigen Gesellschaft...? ;)

Natürlich hilft das alles immer noch nur bedingt weiter, wenn das eigentliche "Die SC kommen mit Blödsinn durch, den sich NSC nie leisten dürften!"-Phänomen seine Ursachen genaugenommen auf der Out-of-Character-Ebene hat. Da nützt es dann nicht viel, bloß an den Charakteren selbst herumzudoktern.

Offline YY

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Re: Unterschiedliche Regel - Chara und NPC
« Antwort #117 am: 15.01.2024 | 19:31 »
Oh, sicher: man könnte es zum Teil des Spiels machen, daß die Spielercharaktere tatsächlich explizit einer oder mehreren privilegierten Gruppe(n) angehören. Das scheint mir aber in der Praxis mehr die Ausnahme als die Regel zu sein, und außerdem liegt es in der Natur solcher Dinge, diese Privilegien wieder mit anderen Pflichten und Erwartungen zu verbinden

Wenn ich so durch meine Regale schaue, dann gibt es da genau ein Spiel, bei dem das zwingend nicht der Fall ist.
Im ganzen Rest abseits der Baukästen und Universalsysteme haben die SC zumindest eine ziemlich starke Option auf irgendeine Art von Dürf-Schein, wenn er nicht eh fest in der Grundprämisse verankert ist. 
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Re: Unterschiedliche Regel - Chara und NPC
« Antwort #118 am: 15.01.2024 | 20:15 »
Dürf-Schein  :D :D

Ich hatte mich mal gewundert, wo die ganzen Level 1 D&D-Charaktere die ~150 Goldmünzen herhaben, die ihre Startausrüstung wert ist. Eine beliebte Antwort auf diese Frage ist anscheinend: der SC ist nicht-erbberechtigter Adelsspross, der mit dieser Ausrüstung quasi ausbezahlt und in die weite Welt hinausgeschickt wurde, um dem Stammhalter nicht auf den Sack zu gehen.

Es gibt noch einige weitere Erklärungen, die alle mehr oder weniger darauf hinauslaufen dass man sein Erbteil spazieren trägt, ohne dass man dafür aus speziell privilegierter Familie stammen müsste. Am ehesten "Dürf-Schein" bzw Status als Respektsperson haben da wohl eher die, die aktiv im Dienste eines Tempels o.ä. stehen, vulgo Kleriker, Paladine o.ä.
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Re: Unterschiedliche Regel - Chara und NPC
« Antwort #119 am: 16.01.2024 | 03:59 »
Ich mag unterschiedliche herangehensweisen zwischen NPC und Spielercharakteren:

Bei Hunter: The Vigil musste ich immer vorher klar machen, dass die Monster nicht nach den Regeln gebaut sind wie alle anderen Spiele der nWoD: Stamina + Size ergibt im schnitt so 7 Gesundheitsstufen.
Wenn 4 Hunter Charaktere mit Schrotflinten darauf schießen wird das ein ziemlich schnelles Ende für das Monster.

Balancing ist was für die Spieler untereinander. Aber selbst da, seit ich erfolgreiche RUnden Vampire gespielt habe, wo einer einen Ghoul und der andere einen Ahnen gespielt hat, habe ich Festgestellt, dass das auch nicht unbedingt notwendig ist.

Ich mag Regelwerke, die sich bewusst sind, dass Sie ein Werkzeug für eine Geschichte am Spieltisch sind.
Sobald Sie in eine Physik Engine abdriften die sich dann etwas selber schuldet bin ich mittlerweile raus.

Aktuell spielen wir viel: D&D5, The one Ring, Kult, WoD5, Alien RPG, Sprawl.
Da fühle ich mich ganz wohl, und die sind Alle ziemlich nett was das angeht.
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Offline YY

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Re: Unterschiedliche Regel - Chara und NPC
« Antwort #120 am: 16.01.2024 | 04:15 »
Am ehesten "Dürf-Schein" bzw Status als Respektsperson haben da wohl eher die, die aktiv im Dienste eines Tempels o.ä. stehen, vulgo Kleriker, Paladine o.ä.

Jo, in dem Moment kann man den Rest der Gruppe als Gefolge deklarieren und fertig ist die Wurst.


Ich mag Regelwerke, die sich bewusst sind, dass Sie ein Werkzeug für eine Geschichte am Spieltisch sind.
Sobald Sie in eine Physik Engine abdriften die sich dann etwas selber schuldet bin ich mittlerweile raus.

Da trennen sich die guten von den schlechten "Spezialisten": Wo z.B. ein Universalsystem mit Physikengine-Anspruch sagt "Geht nicht, weil Regel XYZ...", darf das auf eine bestimmte Art von Geschichte zugeschnittene System nicht sagen "Mach einfach", sondern sollte eine passende Regel haben. Jedenfalls für Dinge, die überhaupt sinnvoll vorkommen (sprich: ohne passende Regel ist die Antwort nicht "Mach einfach", sondern "Das gehört hier nicht her").
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Re: Unterschiedliche Regel - Chara und NPC
« Antwort #121 am: 16.01.2024 | 10:11 »
Da trennen sich die guten von den schlechten "Spezialisten": Wo z.B. ein Universalsystem mit Physikengine-Anspruch sagt "Geht nicht, weil Regel XYZ...", darf das auf eine bestimmte Art von Geschichte zugeschnittene System nicht sagen "Mach einfach", sondern sollte eine passende Regel haben. Jedenfalls für Dinge, die überhaupt sinnvoll vorkommen (sprich: ohne passende Regel ist die Antwort nicht "Mach einfach", sondern "Das gehört hier nicht her").

Auf eine bestimmte Art von Geschichte zugeschnitten sind nur eben alle Systeme, auch die Universalsysteme mit Physikengine-Anspruch. Die wollen dann halt ihre eigene, ihrerseits mehr oder weniger subjektive, Interpretation von "Realität" durchsetzen, und wehe den Spielideen, die sich mit dieser nicht vertragen. (Das war tatsächlich mit ein Hauptgrund, aus dem ich mich seinerzeit -- lang ist's inzwischen her -- von GURPS als "meinem" System wieder getrennt habe: nicht universell genug.)

Offline Issi

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Re: Unterschiedliche Regel - Chara und NPC
« Antwort #122 am: 16.01.2024 | 10:44 »
Ein typisches Merkmal von Rollenspiel ist ja dass Regeln das Spiel nur unterstützen (nicht vorgeben)
Daher ist es eigentlich ziemlich wuppe, was für ein Regelgerüst das jetzt ist, da Hausregeln hier ja erlaubt bzw. Gang und Gäbe ist.
So kann man jederzeit die Rückspul Taste drücken, und sagen: Wir drehen das nochmal neu. (Da eben nix in Stein gemeißelt ist)

Im Endeffekt sind die Regeln hier in der Gruppe bzw. mit der Spielleitung verhandelbar.

Mehr noch: Sie werden eigentlich ohnehin permanent verhandelt: Es werden Bilder, Situationen und Handlungen angeboten und nur wenn keiner: Halt Moment! sagt, sind die auch gesetzt.

Im Zweifel können auch Regeln improvisiert werden, damit Figuren Dinge tun können, die sich die Spieler wünschen.
(Fürs Essen, Atmen und Schlafen* gibt's ja auch keine Regeln und die Figuren tun es trotzdem - egal ob SC oder NSC) :D

*Ja, ich weiß - beim Regenerieren kann das ne gewisse Rolle spielen. Aber davon ab, wird das eigentlich nie in Frage gestellt.
« Letzte Änderung: 16.01.2024 | 11:10 von Issi »

Offline Feuersänger

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Re: Unterschiedliche Regel - Chara und NPC
« Antwort #123 am: 16.01.2024 | 12:09 »
Bei Hunter: The Vigil musste ich immer vorher klar machen, dass die Monster nicht nach den Regeln gebaut sind wie alle anderen Spiele der nWoD: Stamina + Size ergibt im schnitt so 7 Gesundheitsstufen.
Wenn 4 Hunter Charaktere mit Schrotflinten darauf schießen wird das ein ziemlich schnelles Ende für das Monster.

Das sagt mir jetzt nichts, weil ich weder Hunter noch nWoD kenne und somit nicht weiß, was die normalerweise so aushalten. Aber das Stichwort "Schrotflinten" erinnert mich wieder an Shadowrun, wo (zummindest in 1-3) SC und NSC fast nach den gleichen Regeln funktionieren (abgesehen von der Gefahrenstufe). Dort ist der Feuerkampf so tödlich, dass man als SL seine NSC entweder mit sehr wenigen Punkten bauen oder quasi dumm spielen _muss_, weil ansonsten ziemlich garantiert jede Runde ein SC down geht, sobald man Fokusfeuer macht.

--

BTW, ich finde es auch zB in Videospielen immer dämlich, wenn der beliebte "besiegter Feind wird zum Verbündeten" Topos gezogen wird, und der Miniboss dem man vorher noch mühsam 1000HP runterschleifen musste, joint die Party mit 53HP.
« Letzte Änderung: 16.01.2024 | 12:18 von Feuersänger »
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« Antwort #124 am: 16.01.2024 | 14:12 »
BTW, ich finde es auch zB in Videospielen immer dämlich, wenn der beliebte "besiegter Feind wird zum Verbündeten" Topos gezogen wird, und der Miniboss dem man vorher noch mühsam 1000HP runterschleifen musste, joint die Party mit 53HP.

Ich glaub das ist auch ein Beispiel für unetrschiedliche Regeln Chara und NPC,... da auf der Chara seite einfach zumindest etwas Intelligenz sizt und auf der NPC seite es dem Spieleentwickler nicht gereicht hat auch nur irgendwas mit intelligenz hingestellt zu haben so muss eben die NPC so deutlich besser gestellt werden als die SC,...

Könnte mit den ersten Spielen die mit echter KI daher kommen besser werden, oder zumindest "anderst".