Mein von dir zitierter Post war eine direkte Antwort auf
Ich verstehe aikar und Zanji123 so, dass sie, genau wie ich, nicht viel mitkriegen von neu entstehenden DSA5-Gruppen in relevanter Zahl. Ist das bei dir anders?
Und ja, ich finde die Quote, in der Systeme auf Cons vertreten sind, durchaus indikativ für Spielaktivität außerhalb von Cons. Wenn man ein Platzhirsch-Spiel, das vor 15-20 Jahren die schwarzen Bretter tapeziert hat, heute aktiv suchen muss, dann kann man da einen Trend ableiten. Denn warum sollten DSA5-Spieler auf einmal überproportional weniger auf Cons gehen als Spieler anderer Systeme? Fällt dir da ein Grund ein?
Ich selber suche eigentlich nie aktiv nach Gruppen. Ich habe zwei laufende DSA Gruppen und hätte sich einer Dutzend weiterer Leute, die gerne mal mitspielen würden. Das sind aber halt alles Freunde von Freunden etc. und es geht da auch weniger um DSA als darum, mal Pen & Paper generell auszuprobieren. (Ich wohne in der Schweiz und DSA ist hier sicher deutlich weniger populär als in Deutschland, obwohl ich immer mal wieder über Ecken von anderen aktiven Gruppen höre.)
Rundensuche bekomme ich nur von Discords, Foren, Facebook etc. mit und da werden regelmässig SpielerInnen und Runden gesucht und meist sind die Plätze auch recht schnell voll. Mein Eindruck ist,
wenn ich online als Spieler eine Runde suchen würde, wäre das kein Problem. Als Spielleiter erst recht nicht. Und das wiederum ist ja relevant dafür, wie lebendig ein System ist.
Was die Cons betrifft: Ich habe den Eindruck, dass der Altersschnitt bei reinen Rollenspiel-Cons generell eher hoch ist. Früher waren Cons ja eine der besten Möglichkeiten, ein Rollenspiel auszuprobieren oder auch andere Spieler kenenzulernen, wenn man nicht im Freundeskreis fündig wird. Ich denke, dass diese Funktion heute stärker durch online Möglichkeiten abgedeckt wird und sich auf Cons auch oft Leute treffen, die sich seit Jahrzehnten kennen. Ich denke also, dass für jüngere Rollenspieler generell Cons in ihrer Bedeutung abgenommen haben und das auch auf jüngere DSA Spieler zutrifft. Das war also weniger auf DSA5 bezogen. Im übrigen ist mein Eindruck: Die ältere Rollenspielgeneration wurde in Deutschland sehr oft mit DSA rollenspielsozialisert. Entweder man blieb dann DSA-Spieler und geht vlt. auch vornehmlich auf DSA-lastige Cons oder man wollte endlich mal von dem allgegenwärtigen und nervigen DSA weg und spielt auf Cons dann gerne alles was
nicht DSA ist. Ich finde es daher recht naheliegend, dass auf vielen Cons eben kaum DSA angeboten wird.
Generell denke ich, dass die Rollenspielcommunity heute viel dezentraler ist. Läden, Foren und Cons gibt es immer noch. Dazu kommt aber unzählige Facebook, Reddit oder Discordgruppen, in denen sich ebenfalls Leute treffen. Im DSA-Kontext sehe ich z.B. in den Facebookgruppen oft Leute die sowas schreiben wie "Ich habe vor 30 Jahren DSA gespielt und würde gerne wieder damit anfangen" während auf Discord eher Leute unterwegs sind, die neu im Hobby sind. Aber um wirklich eine generelle Einschätzung zu haben, ist das alles auch viel zu fragmentiert. Wahrscheinlich hat nur der Verlag eine einigermassen gute Einschätzung. Die
Aussage des Redakteurs von "Die Schwarze Katze"hier im Forum fand ich diesbezüglich z.B. interessant.