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Probier-doch-mal, Systemhopper und Ermüdung

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Ma tetz:
Bis ca. 2019 habe ich meist maximal zwei Systeme parallel und davon nur eines sehr intensiv gespielt. So alle 3 bis 5 Jahre war dann ein System/eine Spielwelt soweit abgespielt, dass es Zeit für was neues wurde.

2019 hab ich dann dieses Forum hier entdeckt und bin mehr in die Breite gegangen. Gerade während Corona war das aber - obwohl ich viel online gespielt habe - vor Allem Ersatzbefriedigung.

Viele Bücher habe ich auch schon wieder verkauft, weil sie mir nicht gefielen oder klar war, dass sie nie auf den Tisch kommen.

Im Moment versuche ich meinen Kaufimpuls auf nahe 0 zu drücken, weil mich die ganzen ungenutzten Bücher und Abenteuer eher unglücklich machen.
Es fällt mir aber schwer, weil ja schon immer wieder toller neuer hot shit produziert wird.

Letztendlich war ich aber früher mit weniger Regelwerken glücklicher mit meinem Hobby und ich habe jedes einzelne Buch auch mehr gewertschätzt.

Als Student hab ich mal bei einer DSA-Regeldiskussion gesagt. "Jedes System hat seine Macken. Am Ende muss man sich für eines Entscheiden und damit leben." Rückblickend war das eine gesunde Einstellung. Aber die Büchse der Pandora ist nun mal offen.

flaschengeist:

--- Zitat von: Weltengeist am 27.01.2024 | 09:38 ---Ist ja auch nicht so, dass ich in gar nichts mehr reinschaue. Aktuell beispielsweise "Against the Darkmaster". Wenn das neue Talislanta kommt, schaue ich mir auch an, was aus Omni geworden ist. Und wenn ich dazu komme, mir "Dreams and Machines" durchzulesen, werfe ich natürlich auch mal wieder einen Blick auf die aktuelle Version ihres 2D20.


--- Ende Zitat ---

Das klingt gut, denn ich fände schade, wenn du völlig aufgeben hättest, was ich deswegen befürchtet hatte:

 
--- Zitat von: Weltengeist am 26.01.2024 | 20:22 ---Für mich war der Punkt Anfang 2020 erreicht, so dass ich meine Systemsuche quasi von einem Tag auf den anderen beendet habe.

--- Ende Zitat ---

Ich persönlich habe gleich zu Beginn meiner Rollenspielkarriere in den 90ern verschiedene Systeme parallel gespielt. Vermutlich auch deshalb gab es bei mir nie eine Phase weg vom intensiv bespielten Erstsystem hin zum Systemhopping. Anfang der 2010er hat dann die schon etwas länger gereifte Erkenntnis, dass ich das für mich optimale System nur selbst designen kann, den Startschuss für DuoDecem gegeben.

Megavolt:
Der Eingangsbeitrag ist ja sehr lange, und ich bin mir unsicher, was jetzt die Frage ist. Wirklich ob "es schlimm ist, dass die Neuspieler in ihrer Blase hängen"?

Nein, ist nicht schlimm, denn dadurch haben sie eine kommunikative gemeinsame Basis, von der ausgehend dann alles möglich ist. Früher wäre diese kommunikative Basis halt DSA gewesen, heute ist es DnD. Man könnte sich in meinen Augen die interessantere Frage stellen, was denn das nächste große Ding ist, wenn DnD jetzt so langsam ausrollt.

aikar:

--- Zitat von: Megavolt am 27.01.2024 | 10:48 ---Der Eingangsbeitrag ist ja sehr lange, und ich bin mir unsicher, was jetzt die Frage ist.
--- Ende Zitat ---
Ich auch  ;D Zeigt sich ja auch schon an meinen Schwierigkeiten mit dem Titel. Ich denke am ehesten wollte ich einfach was loswerden und evtl. mal Meinungen einholen, wie es anderen mit dem Thema geht. Die Antworten waren dahingehend schon recht gut.


--- Zitat von: Megavolt am 27.01.2024 | 10:48 ---Man könnte sich in meinen Augen die interessantere Frage stellen, was denn das nächste große Ding ist, wenn DnD jetzt so langsam ausrollt.
--- Ende Zitat ---
Da hattest du ja schon mal ein Thema dazu aufgemacht? Finde es nur gerade nicht.
Ich glaube nur immer noch nicht, dass D&D am ausrollen ist.


--- Zitat von: YY am 26.01.2024 | 19:46 ---Die ganze Systembetrachtung und -lernerei ist doch gerade kein Selbstzweck, sondern soll eine tatsächliche oder gefühlte Lücke schließen.
Sofern sich das nicht zu einer sinnlos gewordenen Gewohnheit oder anderweitig ins Ungesunde entwickelt, muss das irgendwann ein Ende finden oder zumindest reduziert werden. Schließlich hat man dann Erkenntnisse irgendeiner Art gewonnen und entweder Systeme entdeckt, mit denen man zufrieden ist, etwas eigenes gebaut oder aufgegeben und sich mit den Macken der bestehenden Optionen abgefunden.
--- Ende Zitat ---
Das trifft den Nagel ziemlich auf den Punkt. Angefangen hat es bei mir wie bei vielen mit der Suche nach dem "perfekten" System und Auslöser war Unzufriedenheit mit dem ersten System (DSA).
Aber irgendwann wurde es zum Selbstzweck. Ich habe mehr und mehr Systeme und Settings besorgt, einfach weil sie grundlegend interessant ausgesehen haben und wohl auch etwas in der (nicht ganz unbegründeten) Angst, dass sie ein paar Jahre später nicht mehr zu kriegen wären.

Der erste richtige Augenöffner, dass evtl. was schief läuft, war, als ich mal versucht habe alle bei mir vorhandenen potentiellen Kampagnen (Kaufkampagnen und Kampagnen aus Kaufabenteuern, natürlich kommt noch eine unbegrenzte Anzahl an potentiellen Eigenbauten dazu) aufzulisten und bei über 300 gelandet bin, selbst nachdem ich die rausgeschmissen habe, die ich inzwischen nicht mehr machen wollen würde.
Und das kann ich natürlich niemals im Leben alles leiten.
Einen ähnlichen Punkt hatte ich vor ein paar Jahren bei einem Blick in meine Steam-Library, woraufhin mein Computerspielkauf drastisch eingebrochen ist.

Der zweite Punkt war dann erreicht, als vor etwa zwei Jahren das Einarbeiten in neue Regelsysteme anfing, sich mehr und mehr nach Lernen anzufühlen als nach Spaß.

Der dritte war dann, dass seit den letzten Preiserhöhungen immer wieder meine persönliche Schmerzgrenze überschritten wurde. Wo ich früher etwas rein wegen "schaut interessant aus und ist in 2-3 Jahren evtl. nicht mehr zu kriegen" gekauft hätte, lasse ich jetzt meist die Finger davon.

Wenn sich langjährige Gewohnheiten ändern ist das hin und wieder erschütternd  ;D

unicum:
Weil es immer mal wieder angesprochen wurde,...

Also generell halte ich "in einer Blase Hängen" für ... ziemlich schlimm. Zugestanden eine D&D5 (DSA/whatsoever) blase mag etwas weniger schlimm sein als irgendwelche Blasen in denen politische Eigenbrödler herumschwimmen. Aber grundsätzlich ist eine Blase etwas das den eigenen Horizont beschränkt. ... und wer sich selbst beschränkt (oder beschränken lässt) der ist,... naja beschränkt eben.
Ich habe gerade was Rollenspiele betrifft auch schon gespräche mit leuten gehabt welche den heiligen Gral des Rollenspielens gefunden haben wollen und das wohlgemerkt in dem ersten Spiel das sie gespielt haben. Wenn dann noch eine bekhererische Attitüde dazukommt (was eben leider schon mal passiert) ist es mir meist zu viel.
Mir ist das Fanboy mäsige kleben an irgendetwas (muss ja nicht nur rollenspiel sein) immer schon hoch suspekt gewesen.

Ist ja nicht so dass es dieses Blasendingens nicht schon seit ein paar tausend Jahren gibt. Wusste schon Planton mit seinem Höhlengleichnis.

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