Pen & Paper - Spielsysteme > Systemübergreifende Themen
Probier-doch-mal, Systemhopper und Ermüdung
Boba Fett:
--- Zitat von: Sashael am 26.01.2024 | 14:29 ---Dabei war ich aber auch immer auf der Suche nach etwas ganz Bestimmten.
--- Ende Zitat ---
So geht es mir auch, ich habe eigentlich immer das für mich am besten geeignete System gesucht und bin eigentlich die meiste Zeit dabei verzweifelt,
bis ich irgendwann festgestellt hab, dass es das nicht geben wird, weil meine Vorstellung 'wie ich spielen möchte' zu sehr variiert.
Als ich das dann noch mit "und die Gruppe will ja noch mal was anderes" verbunden hab, war mir klar, dass ich da Irrlichtern hinterherjage.
Ironischerweise hab ich jetzt sogar eine Regelmechanik (Genesys / Star Wars) gefunden, von der ich meine, dass sie flexibel genug ist, um meine Varianz auszuhalten.
Im Moment kommen wir nur nicht dazu, das auszuprobieren, weil die Mitspielenden inzwischen eben auch keine Lust haben, immer wieder neue Regeln zu lernen.
Und weil ich derzeit auch einfach nicht das Volumen (Zeit x Motivation x Ruhe) habe, um mich da zu investieren.
Deswegen spielen wir jetzt die Abenteuerpfade von Pathfinder runter, was so ein bisschen den kleinsten gemeinsamen Nenner darstellt. Alle haben Spaß dabei - so what...?
Im Schrank steht inzwischen einiges völlig unnützes Zeug, das ich nie spielen werde, aber dafür hab ich da auch ein paar tolle Sachen drin, in denen ich immer mal wieder herum blättere und die ich gern noch mal spielen würde. Nur wer hat so viel Zeit...?
Irgendwann in einer Rentner-Gang...
"Weißt Du noch damals?"
"Nee!"
"Gut, dann spielen wir das nochmal!"
caranfang:
Der Mittelweg ist der beste. Sich nicht nur auf ein System zu konzentrieren, das ist auf die Dauer nämlich langweilig, und auch nicht ständig das System zu wechseln. Das beste ist, mehrere system zu haben, je nach dem, was für Settings man spielen will. Klar, man könnte mich manchen Systemen so ziemlich alle möglichen Settings spielen, aber dies ist oft nur mit sehr viel Eigenleistung möglich.
Jenseher:
Die Beteiligung oder Teilhabe als eine mögliche Motivation (von mehreren) für ein bekehrendes Verhalten um Systemoffenkeit kann ich gut verstehen bzw. nachvollziehen. Die meisten, die hier diskutieren sind wahrscheinlich Spielleiter.
Man will ja als Spielleiter einen Zustrom von Spielern haben, die sich für ein neues System oder eine neue Welt begeistern können. Oder andersherum gesagt: Man möchte doch nicht allein an einem leeren Tisch sitzen, weil alle anderen Spieler sich nur für irgendeine Hasbro Inc./Black Rock Inc./The Vanguard Group Inc. D&D Version interessieren. Man möchte vielleicht sein eigenes cooles Weltraumpiratencowboydinosaurier-RPG ;) spielen und dafür möchte man positiven Zuspruch haben.
Doc-Byte:
Ich wollte gestern schon was in diesem Thread posten, hab's dann aber wieder abgebrochen, weil ich das Gefühl hatte, dass es wenig bringen würde, eine andere Perspektive einbringen zu wollen. Bei diesem Post hier muss ich dann aber doch mal anknüpfen:
--- Zitat von: unicum am 27.01.2024 | 11:59 ---Weil es immer mal wieder angesprochen wurde,...
Also generell halte ich "in einer Blase Hängen" für ... ziemlich schlimm. Zugestanden eine D&D5 (DSA/whatsoever) blase mag etwas weniger schlimm sein als irgendwelche Blasen in denen politische Eigenbrödler herumschwimmen. Aber grundsätzlich ist eine Blase etwas das den eigenen Horizont beschränkt. ... und wer sich selbst beschränkt (oder beschränken lässt) der ist,... naja beschränkt eben.
Ich habe gerade was Rollenspiele betrifft auch schon gespräche mit leuten gehabt welche den heiligen Gral des Rollenspielens gefunden haben wollen und das wohlgemerkt in dem ersten Spiel das sie gespielt haben. Wenn dann noch eine bekhererische Attitüde dazukommt (was eben leider schon mal passiert) ist es mir meist zu viel.
Mir ist das Fanboy mäsige kleben an irgendetwas (muss ja nicht nur rollenspiel sein) immer schon hoch suspekt gewesen.
Ist ja nicht so dass es dieses Blasendingens nicht schon seit ein paar tausend Jahren gibt. Wusste schon Planton mit seinem Höhlengleichnis.
--- Ende Zitat ---
Ich finde es schon ein wenig ironisch, wenn hier jemand darüber herzieht, dass andere Leute dem eigenen Empfinden nach in irgendwelchen Blasen festhingen, während man selbst sich offensichtlich sehr hartnäckig auf die eigene Blase der Systemhopper (um mal den Theadtitel aufzugreifen) eingeschossen hat. - Denn ja, genau das beobachte ich als Außenstehender in Bezug auf dieses Thema hier: Für mich bewegen sich - bis auf die letzten paar Posts - nahezu alle Schreiber hier in der eigenen Blase, wo es völlig normal erscheint, dass man Dutzende Systeme anschafft, liest und soweit möglich ausprobiert.
Und um eins mal deutlich zu sagen: Anderen Leuten ihre Ansichten absprechen zu wollen bzw. diese als minderwertig darzustellen, halte ich nicht nur für beschränkt sondern zudem auch für potentiell höchst intollerant!
Dieser ganze Thread hier kommt mir etwas wie eine selbst erfüllende Prophezeiung vor, denn ich als Nicht-Systemhopper habe einfach nicht wirklich etwas zum Thema beizutragen und ich vermute mal, dass es anderen auch so gehen wird, da ich mir nicht vorstellen kann, dass ich der einzige in diesem ganzen Forum bin, den es nicht beständig zu neuen Systemem zieht. Wenn dann in der Folge nur die "Systemhopper" hier posten, ist es natürlich völlig klar, dass leicht ein verzerrter Eindruck von diesem Thema entstehen kann. - Womit wir dann wieder beim Thema "Filterblasen" angekommen wären. :)
Boba Fett:
Die Fokussierung auf ein Rollenspielsystem oder vielleicht auf ein bestimmtes Genre würde ich nicht als "Blase" bezeichnen, einfach weil der Begriff negativ konnontiert ist.
Und das muß nicht sein.
Denn es steht nicht fest, mit wieviel Kenntnis und Erfahrung über andere Spielweisen oder -systeme diese Fokussierung geschah und ob sie bewusst entstanden ist, oder einfach aus der "nichts anderes kennen" Situation.
Abgesehen davon muss dieser Fokus auch nicht automatisch nachteilig sein. Die Eigenschaften sind ja nur "anders".
Möglichweise hat der fokussierte Spieler weniger Erfahrung mit Alternativen Spielweisen, und vielleicht könnte er seinen Spielspaß sogar verbessern.
Auf der anderen Seite wird der Systemhopper niemals die Tiefe und das Detailswissen über eine bestimmte Spielwelt, bzw. ein bestimmtes System haben, wie der fokussierte Rollenspieler.
Was da jetzt besser oder schlechter ist, würde ich mir nicht zu werten anmaßen.
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln