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Gar nicht oder mangelhaft durch RSP bediente Genres/Genrekreuzungen

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KhornedBeef:
Für Agenten und kalter Krieg gibt es Cold Shadows.
Was mir gerade nicht einfällt, obwohl es populär wäre, ist Romantic History/Low-Low-Fantasy wie bei Outlander. Gibt es womöglich aber auch.

Edit: Ninja'd

aikar:

--- Zitat von: KhornedBeef am 15.02.2024 | 06:55 ---Was mir gerade nicht einfällt, obwohl es populär wäre, ist Romantic History/Low-Low-Fantasy wie bei Outlander. Gibt es womöglich aber auch.
--- Ende Zitat ---
Auf die Schnelle würde ich mal Mythic Britain für Mythras in den Raum werfen, gibt aber sicher noch passendere Sachen.


--- Zitat von: Doc-Byte am 15.02.2024 | 00:30 ---Ich hatte die Grundidee zu meinem eigenen Star Reeves Setting tatsächlich, als ich damals gerade den Saber Rider OST laufen hatte. Aber so unterrepräsentiert finde ich das Genre je nach Fokus gar nicht. Das verbindende Element ist in meinen Augen, dass ich die alle grob dem Space Western Genre zuordnen würde (wenn man mal den Robo-Aspekt von Saber Rider ausblendet) und Space Western hat ja einen sehr, sehr prominenten Vertreter mit inzwischen schon mehreren Rollenspieladaptionen: Star Trek! - Und zu Serentity/Firefly gibt es auch ein Rollenspiel im entsprechenden Genre.
--- Ende Zitat ---
Von Space Pirates von Jürgen Mang (https://spacepirates.jcgames.de/) gab es mal einen Space Cowboys-Ableger. Ich hab ihn auf der Platte, finde ihn aber gerade auf der Webseite nicht.

Jiba:

--- Zitat von: nobody@home am 14.02.2024 | 17:55 ---Also, zumindest unterrepräsentiert scheinen mir die meisten Genres zu sein, die keine übernatürlichen Elemente, Hai-Tek-Gadgets, oder ähnlichen Firlefanz verwenden. Mal ganz abgesehen davon, daß mir zum Thema "Liebesroman" o.ä. gerade überhaupt kein Spiel einfallen will, das sich bewußt darauf zu konzentrieren bereit zu sein scheint, wird die Rollenspielluft auch bei Dingen wie Polizei-, Detektiv-, Arzt- und anderen Geschichten, die immerhin reichlich recht erfolgreiche Roman- und Fernsehserien hergeben, scheinbar überraschend schnell dünn.

Das mag eventuell mit daran liegen, daß unsere spezielle Art von Nerd schon ganz bestimmte Vorstellungen von Eskapismus hat und am liebsten möglichst gleich komplett aus der vertrauten Welt heraus will, anstatt nur in andere Rollen in dieser selbst zu schlüpfen...aber das ist meinerseits erst mal auch nur Spekulation. ;)

--- Ende Zitat ---

Das stimmt aber nun wirklich nur, wenn man diese Einschränkung macht:


--- Zitat ---Damit meine ich jetzt auch gar nicht zwingend ein Zehn-Seiten-Indie, das mit rudimentären Regeln eine ganz bestimmte Fragestellung oder ein enges Konzept bedient, sondern ein Rollenspiel im klassischen Sinne (aber nicht zwingend mit traditionellen Regeln) das eine eigene Spielwelt und passende Regeln mit sich bringt, um eben jenes Genre oder jene Genrekreuzung abzudecken.
--- Ende Zitat ---

Was ja eigentlich auch ganz logisch ist: Wenn du ein Rollenspiel in der Moderne hast, musst du eben nicht 120 Seiten lang erklären, wie die Spielwelt aussieht. Wenn es nicht um Abenteuer, sondern um das Zwischenmenschliche geht, dann brauchst du möglicherweise auch keine Beschreibung von 50+ Talente oder Sonderfähigkeiten. Deshalb finde ich diese Einschränkung auch so fragwürdig. Ich glaube, die Wahrheit ist: Zu allem, was man sich vorstellen kann, gibt es wahrscheinlich sogar mehrere Rollenspiele.

Die sähen dann wahrscheinlich aber eher so aus.
Ich bin tatsächlich relativ überrascht, dass uns hier im Tanelorn unter dem Stichwort "Romantik" wirklich nur "A Good Society" oder "La Passion de Las Passiones" einfallen mag. War das Tanelorn nicht mal das Rollenspielforum, wo alle über den neusten Indie-Shit gesprochen haben?  ;D
Zum Thema Romantik gibt es nämlich eine riesige Menge an Zeugs, z. B.:
- Star-Crossed
- Breaking the Ice, Shooting the Moon und Under the Skin
- Thirsty Sword Lesbians
- Monsterhearts (I mean, come on, Leute, Monsterhearts...)

Daneben hat man noch Rollenspiele, in denen es anteilig genug um Sexualität und Liebe geht, dass man sie als "Romantik"-Rollenspiele bezeichnen könnte. Dream Askew, Dream Apart fiele mir da zum Beispiel ein. Und Alice is Missing. Sogar im Horrorbereich gibt es Rollenspiele, wo Sexualität und Liebe (und besonders ihre toxischen und missbräuchlichen Formen) thematisiert werden: Bluebeard's Bride, anyone?

Und dann haben wir noch gar nicht von den Romantik-Sourcebooks wie "Wege der Vereinigungen" für DSA oder "Strange, Dead Love" für Vampire: The Requiem gesprochen.  ;)

Also, ich würde sagen, Romance ist kein unterrepräsentiertes Genre mehr.
Dasselbe trifft auch auf andere Genres zu: Ich kann z.B. überhaupt nicht sehen, dass die Antike als Zeitepoche irgendwie unterrepräsentiert wäre. Da finde ich das Frühmittelalter und die Völkerwanderungszeit stiefmütterlicher behandelt. Im Bereich historische Rollenspielsettings sehe ich außerdem eine Lücke beim Napoleonischen Zeitalter, Vormärz, deutschen Biedermeier und Frühindustrialisierung. Wenn sich ein Rollenspiel mit der Industriellen Revolution befasst, dann stecken die direkt immer knietief im viktorianischen Zeitalter. Auch die Zeit danach: Die Belle Epoque in Frankreich oder die 1920er in Deutschland sind (außerhalb des Cthulhu-Kontexts betrachtet) schwach auf der Brust. Und natürlich die Trümmerzeit in Deutschland auch. Überhaupt, die gesamte Moderne abseits der Kalter-Krieg-Thematik: Ich finde ja die 60s und 70s bereits ästhetisch spannend, aber irgendwie will jeder mehr auf die 80er abfahren. (Ich wundere mich da auch, warum es für jeden Schmonsenz settingagnostische Sourcebooks gibt, aber noch keiner einen "Gamemaster's Guide to the 1960s" oder so gemacht hat...)

Ansonsten, was harte Genres angeht, fällt mir eigentlich spontan vor allem eines ein, wo ich wirklich kein dezidiertes Rollenspiel zu gesehen habe: Die US-Sitcom. So richtig mit Canned Laughter und dem Wohnzimmer im Querschnitt mit der Couch direkt vorm Publikum. Da fällt mir keine RPG-Umsetzung zu ein.

Boba Fett:
Wo hier gerade ganz viele "gibt es doch" Gegenbeispiele genannt werden...
Die Frage war auch nach "mangelhaft bediente".

Es geht m.M.n. nicht darum, dass es irgendwann mal irgend ein System gab, mit dem man das Genre oder die Genrekreuzung spielen könnte.
Dann kann ich auch GURPS sagen und bin fertig. Oder Fate nennen.
Es geht darum, welche Genres / Kreuzungen schlecht oder unterrepräsentiert werden. Und da stehen oben meine Aufzählungen nach wie vor...

Agon muss ich mir allerdings wirklich mal ansehen. Danke für den Tipp.

caranfang:
Wenn man mal von den verschiedenen generischen Rollenspielen (GURPS, Genesys, Hero System, BRP usw.) absieht, gibt es eigentlich viele Genres, für die es entweder nur sehr wenige oder sogar garkeine Rollenspiele gibt. Die meisten wurden ja auch schon genannt. Was ich vermisse, sind zum Beispiel Mischsettings, Rollenspiele zu Cartoons oder anderen Zeichentrickserien (ausgenommen denen, die man heute als klassischer Saturday Morning Cartoon ansieht, es gab aber noch andere Serien), Rollenspiele zu Seifenopern, offizielle Rollenspiele zu einigen populären Franchises, Rollenspiele zu bestimmten historischen Settings wie z.B. die schon erwähnte Völkerwanderungszeit, das frühe bis mittlere 19. Jahrhundert (Napoleonische Zeit, Biedermeier, Vormärz), Indien, China, Japan abseit der jeweiligen klassischen Epochen.
Call of Cthulhu deckt zwar einige Epochen ab, aber ist immer mit dem Cthulhoiden Horror verbunden. GURPS (insbesondere GURPS 3e) hat für so ziemlich alles Quellenbücher. Interessanterweise kamen die Grundregeln zur World of Darkness (nWoD) ohne übernatürliche Elemente aus und wären daher für so ziemlich jedes moderne Setting zu gebrauchen.

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