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Sind Computerspiele einfacher geworden?

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Namo:
Bezogen auf Rollenspiele finde ich jetzt gar nicht mal, dass die einfacher geworden sind. Da wurde nur erheblich die Nutzerfreundlichkeit hoch geschraubt. Ich wusste früher manchmal überhaupt nicht mehr was ich wo machen sollte und war entsprechend verloren. Da war Pflicht Karten selbst mit zu zeichnen (die alten SSI Titel - bei secret of the silver blades hatte ich mehrere Din A3 Blätter vollgemalt weil die Welt an sich der Dungeon war) bzw. Abenteuertagebuch zu führen. Tutorials etc gab es auch nicht. Und natürlich kein Internet um mal schnell ne Lösung zu nem Rätstel zu finden muss man ehrlicherweise dazu sagen.

Die Folge war bei mir auch, dass ich viele Spiele nie zu Ende spielen konnte (ich sehe traurig auf dich Death Knights of Krynn).

Wenn ich aber z.B. Beispiel auf die beiden Divinity Original Sins Teile von Larian schaue (und vermutlich auch Baldurs Gate 3 dass ich noch nicht durch habe), sind da schon Stellen dabei an denen ich früher ohne das heutzutage bestehende User Interface auch nicht weiter gekommen wäre. Und für sich finde ich die Spiele auch knackig, obwohl es eigentlich "gemütliche" Spiele sind.

Nebelwanderer:

--- Zitat von: Andropinis am 21.02.2024 | 13:54 ---Schau Dir die Verkaufszahlen an, mehrere Souls-like verkaufen sich im zweistelligen Millionenbereich.

--- Ende Zitat ---

Ah, ich habe es nicht weiter verfolgt, ich kenne nur das erste Dark Souls und die berichte, und das muss eher was für eine kleine Gruppe gewesen sein.
Ich bin einfach zu alt für die moderne.

Jiba:
Hmmm, ich frage mich, ob es vielleicht auch daran liegt, dass wir früher einfach weniger auf dem Kasten hatten, weil wir Teenager und junge Erwachsene waren oder so...  :think:

Und hinsichtlich des Schwierigkeitsgrads von Rollenspielen kann ich nur sagen: Das kam doch damals schon auf den Titel an, oder nicht? Ich meine, ich habe z.B. viele JRPGs für die Konsole gespielt und da variierte der Schwierigkeitsgrad deutlich – "Star Ocean: Second Story" hat mich fertig gemacht, aber durch "Grandia" bin ich durchgeglitten, da war ich am Ende so überpowert, dass der letzte Endgegner meine Party nur ein einziges Mal angreifen konnte, weil mein Flinkfuß Rapp den immer wieder aufgehalten hat, bevor er dran war.

Und wenn wir ehrlich sind... gerade bei solchen "Guck den Ameisenhaufen schief an und du bist tot"-Adventures wie "King's Quest" lag die Schwierigkeit darin, daran zu denken, einfach oft genug zu speichern.  ;)


--- Zitat ---Ansonsten stimme ich dir zu, die Geschichten sind mit wenigen Ausnahmen "platter".
--- Ende Zitat ---
Okay, da muss ich aber mal massiv widersprechen. Ich weiß ja nicht, was ihr so spielt. Aber abgesehen von einigen Perlen der alten Zeit übertrifft das Writing der meisten, zeitgenössischen Rollenspiele das älterer Titel qualitativ deutlich. Und nicht nur in diesem Genre. Wenn ich an "Hades" denke, oder an "Undertale", oder an "Disco Elysium", oder an "The Last of Us" oder an "Red Dead Redemption II" oder an "The Walking Dead"... die spielen in einer anderen Liga. 

Also, sorry... ich meine, ich liebe meine guten alten Rollenspielperlen, von "Albion" über "Suikoden" und "Final Fantasy 7" bis hin zu "Schatten über Riva"... aber über die Dialoge und z.T. die Stories müsste man echt nochmal eine Schicht Politur drüber jagen, damit sie mit heutigen Games mithalten können.

Feuersänger:
Es mag schon sein, dass Spiele im Allgemeinen heutzutage leichter sind als vor 20, 30, 40 Jahren. Ausnahmen gibt es natürlich auch.
Vielleicht ist diese Wahrnehmung aber auch dadurch beeinflusst, dass man heute, wenn man irgendwo feststeckt, halt kurz guggelt wie es weitergeht, und in den 90ern war das nicht drin. Als zB Indy 4 (Fate of Atlantis) gerade aktuell war, haben wir uns jeden Tag in der Pause auf dem Schulhof getroffen und uns ausgetauscht, wer wo weitergekommen ist. Da war so ungefähr "1 Rätsel pro Tag" ein guter Schnitt - für 4 oder 5 Spieler parallel.
Aber wie stehen da moderne Adventures (von denen es ja eh nicht so viele gibt) im Vergleich da? Das kann ich zB gar nicht beantworten, weil ich halt einfach nicht mehr die Geduld habe, tagelang an einem einzigen Rätsel zu tüfteln (was ja oft auch einfach nur Pixelbitching und Jeden-Gegenstand-probieren war), und wenn ich irgendwo hängen bleibe schaue ich nach maximal 1 Stunde (eher kürzer) im Internet nach.

Das angesprochene KQ5 ist wiederum vllt kein ganz so gelungenes Beispiel, da Sierra im Allgemeinen und Roberta Williams Spiele im Besonderen zum Teil einfach UNFAIR waren. Bei KQ5 zB musste man sich auf eine längere Reise begeben und dafür vorher mit Dingen ausstatten, weil man nach Aufbruch nicht mehr umkehren konnte. Und da konnte es absolut passieren, dass man einen Gegenstand übersehen oder - noch schlimmer - an der falschen Stelle verbraucht hatte und der einem dann viel, viel, VIEL später im Spiel gefehlt hat und dann war halt einfach Feierabend, konntest deinen Save wegschmeissen und neu anfangen. Das war nicht "schwer", das war einfach absolut beschissenes Game Design. Ich glaube sowas würden Spieler heute schlicht nicht mehr dulden.

Jiba:

--- Zitat von: Feuersänger am 21.02.2024 | 14:40 ---
Vielleicht ist diese Wahrnehmung aber auch dadurch beeinflusst, dass man heute, wenn man irgendwo feststeckt, halt kurz guggelt wie es weitergeht, und in den 90ern war das nicht drin. Als zB Indy 4 (Fate of Atlantis) gerade aktuell war, haben wir uns jeden Tag in der Pause auf dem Schulhof getroffen und uns ausgetauscht, wer wo weitergekommen ist. Da war so ungefähr "1 Rätsel pro Tag" ein guter Schnitt - für 4 oder 5 Spieler parallel.

--- Ende Zitat ---

Ohhhhh ja. Dass ich bei "Baphomets Fluch" das mit der Ziege in Irland irgendwann mal zufällig gerafft habe... da gingen Wochen ins Land. Und bei "Simon the Sorcerer 2" musste ich irgendwann zur Komplettlösung greifen, nur um dann festzustellen, dass man an einem Ort weiter nach links gehen kann, als ich angenommen hätte.

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