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Gefolgsleute in OSR

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Velpris:
Mal eine Frage zu Gefolgsleuten in OSR-Spielen:

Das ist etwas, das ich bisher immer übersehen hatte. Sind spezialisierte Gefolgsleute (also Personen mit SC-Klassen) sowas wie Ersatzfiguren im Fall, dass einer der SC stirbt?

Wäre das dann quasi ähnlich zu einem DCC-Funnel, bei dem schwächere Figuren aus der zweiten Reihe im Laufe zum neuen Haupt-SC aufsteigen?

Das umgeht ja irgendwie die Problematik eines Figurentods auf höheren Stufen, weil man einen Nachrücker schon in Petto hat. Und verhindert indirekt, die eigenen Gefolgsleute zu verheizen. Außerdem wird der CH-Wert wichtig.

Habe ich das richtig verstanden?

Wie macht ihr das während des Spiels? Übernehmen die Spieler mit Gefolgsleuten dann im Grunde mehrere SC simultan?

Quaint:
Bin kein richtiger OSR Experte, mache das nur gelegentlich. Aber meine Spieler haben meist wenig Lust auf Gefolgsleute. Wenn dann bleiben die aber NSC und werden nicht vollumfänglich vom anheuernden Spieler gesteuert, die haben halt auch mal ne eigene Agenda oder nen Selbsterhaltungstrieb (bzw. Moralregeln wie feindliche Wesen auch). Der Einfachheit halber werden sie aber manchmal auch von erfahrenen Spielern im Kampf gesteuert (hab da als SL genug zu tun). Da kann man ja immernoch ne SL Direktive einwerfen.
Aber ja, es ist bei dem Verlust eines Charakters durchaus denkbar einen Gefolgmann zu übernehmen. Meistens sind die aber doch schwächer als ein erfahrener SC - ansonsten würden sie ja die Expedition in den Dungeon o.ä. leiten und den SC bestenfalls einen Anteil an der Beute zugestehen.

Ein bißchen das Problem mit Gefolgsleuten sehe ich darin, dass Spieler die oft gerne verheizen wollen bzw. dass die unverhältnismäßig zu SC Risiken auf sich nehmen. Das werden die Gefolgsleute halt nicht wollen. Und sie erhöhen die Komplexität. Es macht halt einen unterschied ob jeder nur seinen Char verwaltet oder ob man eine Party von 25, 30 Mann organisieren muss.

Fezzik:
Also ich leite ja viel oldschool und habe die Erfahrung gemacht das das gerne ignoriert wird, weil die Gruppe keinen Bock auf andere Charaktere hat, die auch noch zu verwalten sind. Die Gefolgsleute sind dann eher so gesichtslose Typen die auf die Pferde aufpassen. Manchmal muss man Spielern auch tatsächlich sagen das würde Gefolgsmann A jetzt nicht tun, weil das ist nicht sein Job und er hat auch was zu melden.

In meiner aktuellen Runde ist es positiv anders, da ist Douglas der Typ von der Wachgesellschaft, der auf die Pferde aufpassen sollte mittlerweile ein Kämpfer Stufe 1 (fast 2) mit eigenem Zeug und Ersatzmann, wenn der Magier Skeeve mal wieder das Krankenbett hüten muss. Da hat die Spielrunde gemeinschaftlich beschlossen das Douglas aufsteigt, ne Klasse und Fähigkeiten bekommt etc. Dafür kann ich Douglas auch manchmal als "Stimme der Vernunft" verwenden, wenn der nicht grade vom Magier Spieler geführt wird.
Ansonsten gibts noch den Fackelträger Zwerg Lil'Liam, der hat aber bisher noch nicht so einen Stellenwert erlangt. In der letzten Sitzung haben sie sich mit einem Magier angefreundet, der könnte auch ein Gefolgsmann werden. Mal sehen was das Spiel ergibt. Man könnte mehr Hilfe anheuern, aber das wollen die Spieler aktuell nicht.

ghoul:
Ich spiele den Gefolgsmann meines verstorbenen Charakters nun als Haupt-Personnage und habe gerade erst wieder einen Gefolgsmann (2. Generation) eingestellt.  :)

General Kong:
In meiner Gruppe wurden Gefolgsleute auch gerne ignoriert. Witzigerweise sidn sie erst bei Savage Worlds auf den Geschmack gekommen - auch, was Mietlinge angeht.
Der Unterschied: Gefolgsleute sind praktisch Teil des Charakters und diesem treu (siehe aber: Moralregeln). So etwas wie Watson zu Sherlock Holmes, Tonto zum Lone Ranger, Robin zu Batman. Sie haben Charakter, sind aber immer zur Stelle.
Mietlinge machen das nur für Geld und meist eher nicht für lange Dauer. Das sind dann Führer durch die Wildnis, Bewaffnete, Fackelträger, Schatztruhenschlepper usw.

Der Trick ist: Die Spieler müssen merken, dass es mit Gefolgsleuten besser geht als ohne.  Sie müssen nützen. Und der Aufwand muss händelbar bleiben.

Das geht mit Mietlingen in unteren Stuffen besser (gut, Schätzeschlepper braucht man immer, aber Söldner mit THAC0 19, RK 5 und 1w8 TP sind halt gehen Kobolde und Orks super, in hohen Stufen treffen die aber nichts mehr und sind in der zweiten Runde alle tot), aber Gefolgsleute, die über Stufen in Charakterklasen verfügen udn darin steigen, sind auch in hohen Stufen gut zu gebrauchen.

Wie SaWo sind OSR-Systeme da leichter zu verwalten als z.B. Runequest oder D&D 3.5 (D&D 5 sollte auch lecht sein).

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