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[RMW-S] - Kapitel V – „Blut aus der Borke“

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Outsider:
Mit Unbehagen zieht ihr euch neben den aufgestapelten Scheiterhaufen zurück und verbringt eine unruhige Nacht auf der Lichtung. Wer Wache hält zuckt immer wieder zusammen, wenn ein tiefgrummelndes Stöhnen und Raunen von der Eiche zu euch herüberwehen. Aber sobald man genauer hinhört ist es nur der Wind welcher in den alten, knorrigen Ästen spielt.

Wer schläft sieht im Traum immer wieder den alten Ritter, in jungen Jahren, wie er auf den Baum anstürmt, verzweifelt und es doch nicht schafft sich von seinem Feind zu lösen. Der Zahn der Zeit beginnt an ihm zu nagen, bis aus dem jungen Recken ein alter verwirrter Mann geworden ist der sein Leben damit verschwendet hat einen Dämon in einer Eiche zu sehen. Ohne heilige Stätten oder Orte in der Nähe war er von einem Gott und seinem Glauben abgeschnitten und starb, verwahrlost im Alter durch den Hieb eines Barkbrule.

Am morgen steht ein blutroter Nebel auf dem schwarzen Feld und die feuchte Luft schmeckt nach Kuper. Ihr ladet den alten Krieger auf den Scheiterhaufen und entzündet das Feuer. Zurück bleibt eine lodernde Feuersäule aus der Funken, kleinen Leuchtkäfern gleich, in den Nebel sprühen. Der Gestank nach brennendem Fleisch mischt sich in den Rauch und ihr kehrt der Lichtung den Rücken. Möge der Ritter im Tode seinen Frieden finden.

In einer Reihe, darauf bedacht die anderen nicht aus den Augen zu verlieren, taucht ihr in das düstere Grün des Waldes ein und lasst die Lichtung hinter euch.

Nach ein paar Stunden Fußmarsch in denen ihr schweigend euren Gedanken nachhängt erreicht ihr die Hügelflanke mit den moosüberwucherten Stufen und den Farnen aus denen der Rest des Morgentaus tropft. Ihr seid zurück am Zwergengrabmal.

Zu eurem erstaunen ist die Tür am Ende der Treppe wieder intakt. Ganz fein kann man noch die Bruchspuren erkennen, doch auch die könnten in wenigen Stunden oder Tagen verschwunden sein.

Der Eingang ist erneut verschlossen, das Runenband intakt.

Katharina:
Aino
Im verfluchten Wald,  beim Zwergendenkmal

Früh am morgen vollführt Aino ein paar Schwertübungen mit der neuen Waffe, um ein Gefühl für diese zu bekommen und gleichzeitig ihre Muskeln aufzuwärmen, da sich ihr ganzer Körper nach dem unruhigen Schlaf schwer und unbeweglich anfühlt. "Sehen wir zu, dass wir diesen unheilvollen Ort rasch verlassen.", meint sie dann, nicht ohne nochmals einen Blick auf den Baum zu werfen. Hat er nicht vielleicht doch etwas Dämonisches an sich?

Mit dem aufkommenden Tageslicht und der Bewegung beim Wandern hellt Ainos Mine sich zusehends auf. Sobald das Zwergengrabmal auftaucht, bleibt Aino stehen und blickt es mit zusammengekniffenen Augen an. "Ich hätte nicht gedacht, dass das Grabmal so nah ist. Wobei...was bedeutet Entfernung schon, in diesem Wald. Und seht: Der Eingang ist wieder intakt. Oder immer noch intakt? Auch die Zeit spielt hier verrückt."

Fragend blickt Aino zu ihren Gefährten: "Ich denke nicht, dass wir beim Grabmal dieses Mal mehr Erfolg haben werden. Meiner Meinung nach sollten wir gleich weiterreisen und versuchen, die Felsspitze mit der Blume zu finden. Erinnert sich denn jemand von euch noch an den Weg dorthin?"

Hinxe:
Gylfi
Im verfluchten Wald, beim Zwergengrabmal

Auch Gylfi drängt darauf, die Lichtung schnell zu verlassen. "Die Nacht hat keinerlei Ruhe gebracht, ich fühle mich so müde wie am Abend. Dieser Ort ist so ungastlich, wie man es sich vorstellen kann."

Am Grabmal angekommen runzelt der Alte die Stirn, als er von Aino darauf aufmerksam gemacht wird, dass die Tür wieder intakt ist. Irgendein Zauber ist hier am Werk. Vermutlich sind alle unsere Mühen jenseits der Schwelle vollkommen umsonst gewesen. Mit grimmigem Ausdruck stimmt er seiner Gefährtin zu, als sie vorschlägt, weiter zu ziehen. "Wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, kamen wir aus dieser Richtung. Aber wer weiß schon, ob es in diesem verfluchten Wald überhaupt eine Rolle spielt, was gestern war..." Dabei deutet Gylfi in die Richtung, in der er das Ziel vermutet.



Outsider:
Weder Emangisura noch der Barkbrule können mit Sicherheit sagen in welche Richtung die Felsspitze liegt. Das letzte mal seit ihr von dem Vidrjotun aus dem Pfad gefolgt. Diesmal von Irian aus, aber jedes Mal hat euch der Wald den weg gewiesen. Jetzt jedoch ist von den einst so deutlichen Pfaden nichts mehr zu sehen. Mit Erreichen des Grabmals hat der Wald auch den Weg hinter euch, der von der Lichtung aus führte verschlossen und um euch herum ist nur Wildnis. Nichts erinnert mehr an den Pfad der euch herführte.

So macht ihr euch in die Richtung auf die euch am ehesten nach der Aussieht in der das Dorf mit den goldenen Heckenrosen sein könnte und lasst die schmale Steintreppe hinter euch.

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