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Konzentration und Lesen im Zeitalter der Sozialen Medien

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KWÜTEG GRÄÜWÖLF:
Also gerade bei den Beispielen von dir wie Herr der Ringe oder Moby Dick fand ich die von Anfang an schön zu lesen. Ich mochte bei Tolkien das Hobbitgetue am Anfang, und bei Melville die Beschreibung von Nantucket sowie seine ganzen Exkurse, und eben auch die Art, wie beide Autoren das sprachlich machten.

Es geht mir nicht darum, wann die Handlung an Fahrt aufnimmt, ab wann es Action gibt - ganz ehrlich, schlecht geschriebene Action langweilt mehr als gut geschriebene Stilleben. Und wenn man merkt, dass einem die Art, wie der Autor arbeitet, einfach nicht liegt, bringt es auch nix, wenn er auf die gleiche einen nervende Art später ganz viel Ereignistheater auffährt.

felixs:

--- Zitat von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 29.05.2024 | 13:11 ---Also gerade bei den Beispielen von dir wie Herr der Ringe oder Moby Dick fand ich die von Anfang an schön zu lesen. Ich mochte bei Tolkien das Hobbitgetue am Anfang, und bei Melville die Beschreibung von Nantucket sowie seine ganzen Exkurse, und eben auch die Art, wie beide Autoren das sprachlich machten.

Es geht mir nicht darum, wann die Handlung an Fahrt aufnimmt, ab wann es Action gibt - ganz ehrlich, schlecht geschriebene Action langweilt mehr als gut geschriebene Stilleben. Und wenn man merkt, dass einem die Art, wie der Autor arbeitet, einfach nicht liegt, bringt es auch nix, wenn er auf die gleiche einen nervende Art später ganz viel Ereignistheater auffährt.

--- Ende Zitat ---

Schon klar - Geschmäcker sind verschieden. An irgendwelchen Beispielen muss man diese Dinge ja illustrieren. Ich selbst habe auch überhaupt nichts gegen eine sich eher langsam entwickelnde Handlung.

Aber auch in einen Schreibstil kann man sich (manchmal) hineinlesen - manchmal auch nicht. Ich stimme ja zu, dass in den überwiegenden Fällen nach ein paar Sätzen klar ist, ob einem das Gebotene gefällt oder nicht. In einigen Fällen aber halt auch nicht. Und man kann vorher nicht wissen, was noch kommt. Ich breche Bücher auch ab, wenn sie mir nicht gefallen. Ob das die richtige Entscheidung war? Werde ich nie erfahren.

Jiba:

--- Zitat von: gunware am 29.05.2024 | 12:55 ---Weiterbringen? Wenn ich etwas in meiner Freizeit tue, dann ist mir das so was von egal, ob mich das weiter bringt.

--- Ende Zitat ---

So ist "weiterbringen" hier nicht gemeint. Aber wenn man etwas in seiner Freizeit tut, dann soll man doch bitte Spaß daran haben und sich nicht irgendwo durchquälen müssen, oder?

Niniane:
Ich kürze das hier ab und sage, dass ich einfach keine Zeit habe für (für mich) uninteressante oder langweilige Bücher. Ja, vielleicht verpasse ich dann was, aber das tue ich ja angeblich auch, wenn ich mich nicht erst durch die ersten drei Staffeln "Breaking Bad" quäle (ich habe es übrigens nach der ersten drangegeben). Ist dann halt so. Aber ich muss mich doch nicht frusten lassen, nur weil das Buch mal gut werden könnte.

Weltengeist:
Ist halt eine Frage von Wahrscheinlichkeiten. Für wie wahrscheinlich halte ich es, dass ein Buch nach schwachem Start doch noch gut wird? Und für wie wahrscheinlich halte ich es, dass ein Buch nach schwachem Start schwach bleibt? Die Erfahrung sagt: Szenario 2 kommt deutlich häufiger vor. Daher kann es sein, dass man durch die 100-Seiten-Regel mal ein Buch verpasst hat, das doch noch toll geworden wäre. Aber es ist wahrscheinlich, dass man auf lange Sicht auf diese Weise mehr Bücher gelesen kriegt, die einem was geben.

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