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Fäntelalter vs DnD5: Medizinische Versorgung/National Health Service

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Feuersänger:

--- Zitat von: nobody@home am 22.07.2024 | 13:38 ---Der Punkt ist halt, daß irgendwer den ganzen klerikalen Heilapparat wird bezahlen müssen.
--- Ende Zitat ---

Wie gesagt, wenn man sich überlegt, dass eine schnelle göttliche Heilung die Arbeitskraft quasi sofort wiederherstellen kann, und ansonsten zB ein 4 Wochen lang ausfallender Arbeiter sowas um 20-40gp an entgangener Arbeitsleistung kostet, bezahlt sich das quasi von selbst. Und das ist ja noch fast der Best Case; in der Praxis kann so ein Ausfall auch die ganze Existenz kosten.


--- Zitat ---Magische Wundheilung braucht's ja in D&D5-Land, wo man sich mit einem guten Nachtschlaf schon wieder zumindest so weit erholt hat, daß es normal weitergehen kann,
--- Ende Zitat ---

Das ist allerdings auch so eine Sache. Oben schrob ja schon jemand, dass die Spielregeln in 1. Linie für die SC gelten und sonst nicht unbedingt. Ich persönlich bin ja wie ihr alle wisst ein Anhänger des "Spielregeln sind Physik" Ansatzes, mit ein Grund warum ich die 5E nicht besonders mag. Aber _wenn_ man hier sagt, jawoll das gilt für Alle, dann wäre das ganze Lebensgefühl schon ein deutlich anderes. Man könnte ja quasi zugucken wie sich eine Wunde schließt. Die ganze Welt müsste quasi extrem stark und spürbar von positiver Energie / Heilmagie durchdrungen sein. (Was aber wiederum mE dazu führen müsste, dass Untote nicht existieren können, weil sie permanent totgeheilt werden)


--- Zitat ---Gut auch möglich, daß der Tempelapparat von so manchen Reichen und Mächtigen deutlich mehr unterstützt wird, als es sich selbst eine ganze Kleinstadt "gewöhnlicher" Leute leisten könnte (gibt's ja aus der realen Geschichte genug Beispiele für, und da gab's nicht mal konkrete magische Gegenleistungen),
--- Ende Zitat ---

Denkbar. Aber unterschätze nicht die Möglichkeiten der "einfachen" Leute. Hierzulande wurden ja auch oft die herrlichsten Kirchen und Kathedralen von den Bürgern einer Stadt erbaut (bzw bezahlt), nicht von irgendwelchen Fürsten oder der Kirche selbst. Und ja, wie du schon sagst ohne einen realen Nutzen davon zu haben. Jetzt stelle man sich vor, größere Kirchen würden (mittelbar) wirklich die allgemeine Verfügbarkeit göttlicher Magie erhöhen, wie hoch da erst die Spendebereitschaft sein muss.   ;)


--- Zitat von: Sashael am 22.07.2024 | 14:39 ---Nunja, eventuell ist es ja auch so, dass ein Gott gläubige Anhänger braucht, um zu leben.

--- Ende Zitat ---

Es ist doch sogar ein gängiger Topos, dass Götter existieren, weil man an sie glaubt. Da drängt sich die Logik förmlich auf, dass sie umso mächtiger sind, je mehr Verehrung sie erhalten. Die Gewährung göttlicher Magie ist also eine Investition, die sich für die Götter auszahlt.
Wiederum OotS hat das mal etwas fieser formuliert, mit (sinngemäß) "Gods are just Alien Wizards who outsource their magic".  >;D

Kleiner Haken an der Logik: Böse Gottheiten. Diese könnte man ja dann einfach dadurch vernichten, indem man ihnen Verehrung und Opfergaben vorenthält. Böse Götter sind also auf Böse Völker angewiesen. Womit wir wieder bei dem Ding mit den Antagonistenvölkern wären.

nobody@home:
Na ja, es hat schon seine Gründe, warum in Sachen Fantasy D&D gerade nicht mein allererstes "Rollenspiel-Bezugssystem" ist. Allein die Tatsache, daß Priester ihre Götter nicht einfach bei Bedarf per Gebet um Hilfe bitten, sondern sie praktisch nur als Automaten zum Ziehen der täglichen Zaubersprüche gebrauchen sollen, ist doch irgendwie in sich schon... :gaga:

Feuersänger:

--- Zitat von: nobody@home am 22.07.2024 | 15:02 ---Na ja, es hat schon seine Gründe, warum in Sachen Fantasy D&D gerade nicht mein allererstes "Rollenspiel-Bezugssystem" ist. Allein die Tatsache, daß Priester ihre Götter nicht einfach bei Bedarf per Gebet um Hilfe bitten, sondern sie praktisch nur als Automaten zum Ziehen der täglichen Zaubersprüche gebrauchen sollen, ist doch irgendwie in sich schon... :gaga:

--- Ende Zitat ---

Das kannst du dir jederzeit passend rationalisieren. Zum Beispiel so:
es ist den Göttern aus sagen wir mago-physikalischen Gründen nicht möglich, direkt in der Materiellen Welt Zauber zu manifestieren. Die Zauber _müssen_ durch einen lebenden Zauberwirker kanalisiert werden. Dieses Durchtunneln magischer Energie kostet den Kleriker jedoch Kraft und ist auch potentiell gefährlich. Die täglichen "Slots" stellen einfach das harte Limit dar, das ein Zauberwirker der jeweiligen Stufe durch sich durchtunneln kann, ohne dabei sein Hirn zu Crème Brûlée zu verarbeiten.

Funktioniert auch genauso gut für Arkane Magie, halt dann ohne Götter, sondern mittels direktem Zugriff auf den arkanen Flux.
Presto.

Es hilft dabei auch, sich von der abrahamitischen Vorstellung zu lösen, (ein) Gott sei allwissend, allmächtig und allgegenwärtig. Götter der irdischen Polytheismen sind das auch nicht. Kann man zB schön anhand der indischen Mythologie nachvollziehen - Rigveda und so - wo die Götter selber auch Rituale durchführen müssen, um vom Universum zu bekommen was sie wollen, und wenn sie beim Ritual einen Fehler machen, klappts nicht.

Irian:

--- Zitat von: nobody@home am 22.07.2024 | 13:38 ---Magische Wundheilung braucht's ja in D&D5-Land, wo man sich mit einem guten Nachtschlaf schon wieder zumindest so weit erholt hat, daß es normal weitergehen kann, sowieso nicht mehr so oft wie in manchen früheren Editionen, wo man ohne eeeeewig auf dem Zahnfleisch dahinkriechen durfte, also dürfte das tatsächlich eher gar nicht mal die Hauptnachfrage sein.
--- Ende Zitat ---

Wobei ich da, mangels Kenntnis, die Frage stellen muss... Ist das im Regelwerk offizieller Fluff, dass alle Leute heilen wie Wolverine oder ist das nur eine primär auf Spielercharaktere ausgerichtete Regel, die man nicht unbedingt 1:1 für den Alltag der NSCs anwenden sollte? Also kann sich ein NSC mit Level 1 Hitpoints überhaupt den Arm so brechen, dass der nicht 3 Tage später wieder wie neu ist? Oder trifft es halt nur auf die SC zu, dass die sich halt im Kampf letzten Endes nie sooo schwer verletzen, sondern, sofern sie nicht sterben, primär mit blauen Flecken und Co aus ihm hervorgehen?

nobody@home:

--- Zitat von: Feuersänger am 22.07.2024 | 15:27 ---Das kannst du dir jederzeit passend rationalisieren. Zum Beispiel so:
es ist den Göttern aus sagen wir mago-physikalischen Gründen nicht möglich, direkt in der Materiellen Welt Zauber zu manifestieren. Die Zauber _müssen_ durch einen lebenden Zauberwirker kanalisiert werden. Dieses Durchtunneln magischer Energie kostet den Kleriker jedoch Kraft und ist auch potentiell gefährlich. Die täglichen "Slots" stellen einfach das harte Limit dar, das ein Zauberwirker der jeweiligen Stufe durch sich durchtunneln kann, ohne dabei sein Hirn zu Crème Brûlée zu verarbeiten.

Funktioniert auch genauso gut für Arkane Magie, halt dann ohne Götter, sondern mittels direktem Zugriff auf den arkanen Flux.
Presto.

Es hilft dabei auch, sich von der abrahamitischen Vorstellung zu lösen, (ein) Gott sei allwissend, allmächtig und allgegenwärtig. Götter der irdischen Polytheismen sind das auch nicht. Kann man zB schön anhand der indischen Mythologie nachvollziehen - Rigveda und so - wo die Götter selber auch Rituale durchführen müssen, um vom Universum zu bekommen was sie wollen, und wenn sie beim Ritual einen Fehler machen, klappts nicht.

--- Ende Zitat ---

Mit anderen Worten, beispielsweise Thor ist gar nicht der Gott des Donners, weil er mit irdischen Gewittern nicht auch nur das geringste zu tun hat und sie nicht mal beeinflussen könnte, wenn er wollte. Kann man sich so zurechtbiegen und tut (A)D&D klassischerweise auch gerne mit seinen "äußeren Ebenen" und dem mehr oder weniger ausgeprägten Hausverbot für Götter auf der "eigentlichen" Welt der Sterblichen...ist halt nur von der Grundidee dessen, was Götter überhaupt "sind", schon ziemlich weit weg.


--- Zitat von: Irian am 22.07.2024 | 15:32 ---Wobei ich da, mangels Kenntnis, die Frage stellen muss... Ist das im Regelwerk offizieller Fluff, dass alle Leute heilen wie Wolverine oder ist das nur eine primär auf Spielercharaktere ausgerichtete Regel, die man nicht unbedingt 1:1 für den Alltag der NSCs anwenden sollte? Also kann sich ein NSC mit Level 1 Hitpoints überhaupt den Arm so brechen, dass der nicht 3 Tage später wieder wie neu ist? Oder trifft es halt nur auf die SC zu, dass die sich halt im Kampf letzten Endes nie sooo schwer verletzen, sondern, sofern sie nicht sterben, primär mit blauen Flecken und Co aus ihm hervorgehen?
--- Ende Zitat ---

Müßte ich selber nachhaken. Grundsätzlich gelten aber für SC und NSC dieselben Kampf- und Schadensregeln (oder zumindest fällt mir spontan keine Ausnahme ein, die so was wie "ein SC nimmt hier nur Trefferpunktschaden, ein NSC kriegt zusätzlich einen Armbruch mit Auswirkung XY" beinhalten würde), also käme es mir erst mal etwas willkürlich vor, das dann bei den Heilregeln anders zu handhaben.

Oder vielleicht anders ausgedrückt: das Problem mag auch schlicht darin liegen, daß das, was die Regeln sagen, und das, was manche Leute in ihrer Welt statt dessen gerne hätten, hinreichend weit auseinander liegt, daß es zur Rosinenpickerei im Sinne von "Ach, die Regeln...die gelten natürlich nur da, wo es mir paßt!" verführt.

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