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"D&D is over" D&D geht voll digital.
tartex:
--- Zitat von: caranfang am 29.07.2024 | 10:09 ---Es mag vielleicht absichtlich von den üblichen Verdächtigen falsch verstanden worden sein
--- Ende Zitat ---
Es ist nicht falsch verstanden worden. Es wird genau die Interpretation ausgewählt, die am meisten Traffic erzeugt.
(Edit: okay, das sagst du eh, ich habe das unabsichtlich falsch verstanden.)
Ainor:
--- Zitat von: tartex am 29.07.2024 | 09:49 ---Tja, die Clickbaiter wieder ganz vorne dabei - wie immer.
--- Ende Zitat ---
War auch mein erster Gedanke. Heutzutage faseln auch Manager von Waschmittelherstellern davon dass sie eine AI First Company oder sowas werden wollen. Ich sag dazu mal: ich glaube es wenn ich es sehe.
Fakt ist: die physischen 5.5 Bücher kann man bereits vorbestellen. Wenn es eine Gelegenheit gibt um Leute auf eine Digitale Platform zu bringen dann bei der neuen Edition. Die nächte ist frühestens in 5 Jahren sinnvoll.
Ausserdem sind physischen Bücher bekanntlich seit 20 Jahren "veraltet", aber irgendwie sieht man immernoch zahlreiche Buchläden. Und bei den RPG Kickstartern scheinen die Leute ebenfalls bereit zu sein für die physischen Bücher kräftig draufzuzahlen.
Uns schliesslich sag ich mal: es gäbe dann keinen Grund gegen ein weiteres Pathfinder. Es ist einfacher eine physische Gruppe auf A5E umzestellen als auf digital.
Heisst natürlich nicht dass dumme Manager sowas nicht versuchen werden. Aber spätestens wenn das flopt werden sie wieder entlassen.
sma:
Nur weil Hasbro mehr "digital gaming" machen will, heißt das doch nicht, dass sie jetzt physische Produkte einstellen werden oder gar rumlaufen und den Leuten die Bücher wieder wegnehmen wollen. Ich verstehe daher die Aufregung nicht. Es heißt nur, dass das nicht ihr Fokus ist. Mit den Büchern verdienen sie kaum Geld. Die sind notwendiges Übel zum Erhalt der Marke. Mit dieser Marke machen sie Geld. Und das idealerweise im "digital gaming" Segment.
Hasbro hat wahrscheinlich 10x mehr Geld durch Baldur's Gates 3 verdient, als durch alle gedruckten 5E Bücher zusammen. Natürlich will man dann mehr davon machen.
WotC hat mit dem (IMHO echt üblen Idle Game) Monopoly Go aus dieser alten ehrwürdigen Marke einen Milliardenumsatz gezogen und damit wahrscheinlich mehr Gewinn gemacht, als mit Magic & D&D zusammen (ich kann das leider aus deren veröffentlichten Zahlen nicht herauslesen). Natürlich will man dann mehr davon machen. Ich halte daher ein D&D Go Handy-Spiel für absolut sicher. Die Leute werden sich tierisch darüber aufregen (wie bei Diablo) und die Leute werden Hasbro Millionen Gewinne bescheren (wie bei Diablo).
Es gibt mindestens 15 Mio D&D Beyond Nutzer. Wenn wir davon ausgehen, das 5% davon eine Subscription haben, sind das $2 Umsatz im Monat, was garantiert die Betriebskosten (die ich jetzt einfach mal mit $500.000 als obere Abschätzung ansetze) übersteigt, sodass wir hier von $18 Mio Jahresgewinn ausgehen könnten. Das ist viel mehr, als sie mit gedruckten Büchern in der gleichen Zeit (jetzt mal die eine Phase, wo sie einige Millionen PHB 24 umsetzen werden, ignorierend) verdienen. Natürlich will man dann mehr davon machen.
Zudem man DDB Nutzern direkt immer wieder neue Dinge verkaufen kann … wenn sie dann digital sind.
Und zu erwarten ist, dass das mit ihrem VTT auch klappt bzw. dass sie es irgendwie hinbekommen, VTT & DDB zu einem Produkt zu machen. Das ist aus meiner Sicht auch keine technische Herausforderung sondern eine der Organisation, der Zuständigkeiten und der Befindlichkeiten von Managern, die da im Unternehmen Karriere machen wollen.
Post-Corona ist der Rollenspielmarkt stagniert oder ist sogar rückläufig und WotC muss dennoch seine Gewinne steigern und dafür den Markt vergrößern. Das funktioniert aber nicht mit Rollenspielern, die sich einmal ein physisches Buch kaufen und dann im stillen Kämmerlein spielen. Alle Hasbro-Aktionäre haben hingegen gesehen, dass BG3 und MGo neues Geld bringen (neben der verlässlichen Cash Cow MtG) und wollen daher, dass Hasbro sich in diese Richtung entwickelt. Und die werden den Teufel tun und sagen, hey, das waren beides Ausnahmen und wir hatten einfach nur tierisches Glück, sondern stattdessen behaupten, natürlich können wir diesen Erfolg reproduzieren. Wird man sehen…
Digitale Produkte, Computerspiele, erreichen viel mehr Leute als TTRPGs. Ich wäre auch total neugierig, wie viel die Zusammenarbeit mit Lego gebracht hat. Ich würde mal schätzen, dass von den 300€ (netto) für das Modell bestimmt 30€ an Hasbro geht. Ich fand jemanden, der aus der veröffentlichen Anzahl von produzierten Minifiguren hochgerechnet hat, dass im Schnitt Lego-Sets eine Auflage von 500.000 haben. Würde das auch hier zutreffen, wären das 15 Mio € für Hasbro, verdient mit der Marke D&D (was ich auch zufällig gefunden habe: Es gibt ein Unternehmen, wo man sich für Tage oder Wochen Lego-Sets mieten kann – wohl zum Angeben als teil einer Kulisse – das D&D Set kostet 45€ für 2 Wochen – gibt es für so etwas tatsächlich einen Markt? Wow).
Zusammenfassend: D&D wird marvellisiert. Marvel steigert seinen Umsatz auch nicht mit Comic-Büchern, sondern nur mit Filmen und Merch-Produkten. Die Gewinne durch Comics sind wahrscheinlich in der Gesamtbilanz vernachlässigbar. Weil es einen kleinen aber einen Markt für gedruckte Bücher gibt, werden wir hier mehr Delux- oder Sondercover-Ausgaben für Sammler sehen. Die höheren Preise kompensieren dann eine Zeit lang die schrumpfende Auflage, wenn die meisten Leute zu den in die digitale Plattform eingebauten Regeln greifen. Danach wird WotC die Bücher als unrentabel an eine andere Firma abgeben, für die das sehr wohl noch rentabel sein kann. Vergleiche Games Workshop und Cubicle 7.
Prisma:
--- Zitat von: sma am 29.07.2024 | 11:08 ---Zusammenfassend: D&D wird marvellisiert. Marvel steigert seinen Umsatz auch nicht mit Comic-Büchern, sondern nur mit Filmen und Merch-Produkten. Die Gewinne durch Comics sind wahrscheinlich in der Gesamtbilanz vernachlässigbar. Weil es einen kleinen aber einen Markt für gedruckte Bücher gibt, werden wir hier mehr Delux- oder Sondercover-Ausgaben für Sammler sehen. Die höheren Preise kompensieren dann eine Zeit lang die schrumpfende Auflage, wenn die meisten Leute zu den in die digitale Plattform eingebauten Regeln greifen. Danach wird WotC die Bücher als unrentabel an eine andere Firma abgeben, für die das sehr wohl noch rentabel sein kann. Vergleiche Games Workshop und Cubicle 7.
--- Ende Zitat ---
Das ist übrigens auch die Meinung des Pundits.
Die Sache ist aber die: Die "Magie" wird nicht auf den digitalen Plattformen stattfinden. Bei Marvel sind die Storylines (auch die neueren) erst in den Comics entstanden und wurden dann adaptiert. Es ist davon auszugehen das die richtigen RPG-Innvoationen im Indiebreich bei einzelnen Designern und "kleinen" Verlagen stattfinden wird. Das kann man auch bei Warhammer 40K sehen, bei der das Spielerlebnis im Lauf der Editionen immer uninteressanter wurde, dafür aber sukzessive mehr und mehr Minis benötigt wird (weil die das große Geld bringen). 40K ist als Tabletop heute mehr Ästhetik als ein Taktikspiel. Sucht man ein taktisch interessantes Tabletop-Spielen ist man heute bei WH40K falsch. Da gibt es kleinere Titel, die regeltechnisch aber Oho! sind. Dieses Schicksal wird D&D auch erleiden.
caranfang:
--- Zitat von: Prisma am 29.07.2024 | 11:48 --- Es ist davon auszugehen das die richtigen RPG-Innvoationen im Indiebreich bei einzelnen Designern und "kleinen" Verlagen stattfinden wird.
--- Ende Zitat ---
War das nicht schon immer so? Die Innovationen kamen nie von TSR/WotC sondern schon immer von anderen Verlagen.
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