Pen & Paper - Spielsysteme > Systemübergreifende Themen
Suche Horror Rollenspiel abseits des cthulhu Mythos
Kappadozius:
Mein Vorschlag wäre das Rollenspiel Paranoia, welches ein düsteres Science-Fiction-Setting mit schwarzem Humor bietet. :pray:🖳:think:
Quelle: → [ https://www.drivethrurpg.com/en/product/453042/the-paranoia-core-book ]
General Kong:
Die 3. Edition von Chill wird nicht mehr von den genannten vertrieben, sondern von Martin Caron.
Zum Schnuppern hier der Quickstarter: https://www.drivethrurpg.com/de/product/160229/chill-quickstart-good-fences-make-good-neighbors
Ich habe alle Chill-Edition und die dritte ist eine sehr schöne Sache. Leider kam da nie so viel zu raus wie zur 1. und zur 2. Edition, fasst aber dei Vorgescichte der vorangegangene Edition schön zusammen und schreibt sie fort.
Zum Unterschied zu Cthulhu: Spielt per Setzung im Hier und Jetzt (Chill 1. Edition hatte auch ein, zwei historische Sachen), die SC können über "Gaben" verfügen (Psi-Fähigkeiten) und man ist Mitglied einer weltweiten Organisation im Kampf gegen das Böse - als "Emissär" wird man entsandt und dann gibt es dem Poltergeist was auf den Polterstab! Aber durchaus ernsthaft - keine Ghostbusters.
Ach so: Das gibt es ja auch - das Ghostbuster RPG!
Swanosaurus:
--- Zitat von: General Kong am 11.08.2024 | 15:00 ---Die 3. Edition von Chill wird nicht mehr von den genannten vertrieben, sondern von Martin Caron.
--- Ende Zitat ---
Der vertreibt ja jetzt anscheinend einfach "All things Chill" ... na ja, trotzdem, wenn man sich mit Lovecraft-basierten Settings wegen des Rassismus nicht wohlfühlt, dann spielt bei Chill 3 ja vielleicht auch das Autorenduo rein.
Armorik:
Savage Worlds wäre auch noch da, das dazugehörige Horror Compendium gibt es zwar nur auf Englisch, aber es ist leicht verständlich.
Edit: Die deutsche Übersetzung soll wohl noch zum Jahresende erscheinen (Quelle: :t: , soll im Ulisses-Discord verlautbart worden sein).
Katharina:
--- Zitat von: nobody@home am 11.08.2024 | 11:09 ---(Wobei ich persönlich ohnehin mehr an Dinge aus dem Chaosium-Repertoire denke, die gar nicht erst auf seinem Mist gewachsen sind, sondern von Kollegen und Nachahmern stammen; unabhängig davon, was Lovecraft privat gedacht haben mag, sind seine Geschichten in dieser Hinsicht mMn weitgehend unbedenklich.)
--- Ende Zitat ---
Dass Lovecrafts Geschichten weitgehend unbedenklich sind, dachte ich auch lange. Nachdem ich mich in den letzten Monaten verstärkt mit Lovecrafts Werk beschäftigt und auch Beiträge zum Lovecraft Lore Newsletter geschrieben habe, sehe ich mittlerweile immer deutlicher, dass sein Rassismus auch auf seine Geschichten durchschlägt.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Ich packe das einmal in einen Spoiler, da es eigentlich nicht mehr zur Frage des Threaterstellers passt. Aber um ein paar Beispiele für Rassismus in Lovecrafts Werken zu nennen:
* In Schatten über Innsmouth wird ist viel vom sog. „Innsmouth-Look“ die Rede, der Ideen der Physiognomie aufgreift, die im Verlauf des neunzehnten Jahrhunderts eine gewisse Verbreitung hatten. Eine der zentralen Ideen der Physiognomie ist die Verknüpfung körperlicher Merkmale, insbesondere des Gesichts, mit psychologischen Merkmalen und Verhalten. Bekanntlich fand diese rassistische Pseudowissenschaft auch Anklang bei den Nationalsozialisten und ihrer Ideologie der „Rassenhygiene“.
* Ebenfalls ist die wiederholte Betonung des Ursprungs der Wesen in Asien wohl kein Zufall, sondern die Vorstellung einer "Vermischung" mit Fremden dürfte für rassistisch denkende Menschen in den Zwanzigerjahren eine besondere Art des Horrors gewesen sein.
* Die Fakten über Arthur Jermyn dreht sich im Kern um Lovecrafts Angst vor einer Degeneration der Menschheit, auch wenn die Vorstellung einer zusehenden "Entartung" der Menschheit Anfang des 20. Jahrhunderts wissenschaftlich längst überholt war. Am Ende begeht der Erzähler Selbstmord, da er die Vorstellung, dass seine Familie von Affen-/Menschwesen aus Afrika abstammt, nicht ausfhält.
* In "Der Alte Mann" werden drei Einbrecher von einem alten Mann mit übernatürlichen Kräften brutal ermordet. Die Namen der Einbrecher deuten darauf hin, dass es sich um einen einen Italiener, einen Polen und einen Portugiesen handelt - also um Angehörige der damals drei großen ethnischen Minderheiten in Providence. Die Geschichte suggeriert, dass diese ihr “übles Ende” durchaus verdient haben, während der alte Mann in späteren Geschichten recht positiv dargestellt wird.
Eine mE gute Darstellung zu Lovecrafts Rassismus findet sich unter https://www.deutschelovecraftgesellschaft.de/lovecraft/rassismus/
Ich kann also durchaus verstehen, dass man sich dem Thema Cthulhu-Mythos im Rollenspiel vorsichtig nähern möchte. Allerdings wundert es mich dann, dass im Einleitungspost ein andere Rollenspielsystem gesucht wird, um damit Cthulhu-Abenteuer zu bespielen. Mir wäre bislang nicht aufgefallen, dass das CoC-System rassistische Inhalte reproduziert (die Darstellung geistiger Krankheiten finde ich darin hingegen schwierig, aber das ist ein anderes Thema). Insofern sehe ich kein Problem darin, dieses System zu verwenden. Bei der Auswahl der Abenteuer wäre ich hingegen vorsichtiger, wenn du sichergehen möchtest, dass du keine rassistischen Klischees reproduzierst. Gerade die Angst vor Fremden findet sich als Thema auch in manchen Abenteuern.
Wenn es dennoch ein anderes System sein soll, kann ich Mythos World empfehlen. Nach meiner Erfahrung funktioniert es gut, damit CoC-Abenteuer zu spielen und das Buch enthält auch ein (kurzes) Unterkapitel zum Thema Rassismus bei Lovecraft und dem Umgang damit im Rollenspiel.
Oder geht es doch um Rollenspielysteme um damit Horror abseits des Kosmischen Horrors von Lovecraft zu bespielen? Im Ausgangspost steht dazu nichts, einige Antworten deuten aber in die Richtung. Vielleicht kannst du das noch präzisieren, aaronlp?
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln