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Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
AlucartDante:
Wenn man alleine ein ewiges Dungeon entlang läuft, mag der Unterschied nicht so groß sein, der Krieger überlebt vielleicht sogar eher.
Aber oft treffen doch zwei gleichstufige Charaktere aufeinander und es gibt einen Kampf auf Leben und Tod und bis der Caster alle Sprüche rausgehauen hat, ist der Kampf zu Ende. Danach schlafen beide und nur der Caster steht wieder auf. Das ist bei Systemen, in denen es Wochen dauert, die magische Power zu regenerieren einfach anders. Man stelle sich vor eine Gruppe von Castern tritt gegen eine Martials an, wer gewinnt?
Wenn ich mir als Arbeitgeber überlege, ob ich den hochstufigen Magier mit Wish einstelle oder den hochstufigen Krieger, habe ich schon den Eindruck, dass einer der beiden Angstellten einfach vielseitiger ist.
Bei der Frage, welcher Charakter den Total Party Kill überlebt, ist es bei uns oft ein Caster gewesen, der dank Invisibility, Dimension Door, etc. überlebt, während der Krieger nicht wegkommt.
Ein Dämon auf Abwegen:
--- Zitat von: Ainor am 7.08.2024 | 09:54 ---Die meisten Gegner haben Fernkampfangriffe, und gegen den handelsüblichen Magier sind die immernoch stärker als Fernkampfangriffe gegen Krieger. Abgesehen davon bringt es wenig Zauber auszugeben um abzuhauen wenn der Rest der Gruppe angegriffen wird.
--- Ende Zitat ---
Es gibt viele Gegner die keine Fernkampf Angriffe haben, und bei denen die welche haben machen diese oft weniger Schaden als Nahkmapf angriffe (wobei sich das in den neuesten Büchern möglicherweise geändert hat).
Dazu können Caster mit realtiv minimalem Investment (in der regel mit einem 1 level Dip, zum Teil auch nur durch die Wahl einer passenden Subclasse) ihre AC auf Krieger niveau bringen, wobei für sie die Nutzung eines Schildes eine Geringere Einschränkung bedeutet, und sie auch die Dodge Action nehmen können wenn sie bereits einen Konzentrationszauber aktiv haben ohne groß an Effektivität zu verlieren.
Ainor:
--- Zitat von: Zed am 7.08.2024 | 10:49 --- Das nehme ich in meiner (3.5-) Gruppe anders wahr, weil alle vier SCs zauberfähig sind: Zwei Priester, ein Sorcerer und eine Cerebremancer, der enorm austeilt.
--- Ende Zitat ---
Hochstufiges 3E. Und dann noch ohne Zeitbegrenzung. Ganz andere Geschichte. Aber auch da ist die Frage ja nicht wie gut sie gegen die Krieger mit Nahkampfwaffen sind sondern gegen die Gegner die auftreten. Die meisten meiner Bossmonster zu 3E Zeiten sind durch Krieger gefällt worden weil Magier gegen massive SR+Saves+Immunitäten oft nicht ankamen.
--- Zitat von: Zed am 7.08.2024 | 10:49 ---Disintegrate und Power Word Kill sind potentielle Todes- oder sichere Schadenseffekte auf Entfernung. Weder Nah- noch Fernkämpfende verfügen über ein Gegenstück zu diesen Effekten.
--- Ende Zitat ---
Ich würde sogar sagen: Schaden auf Entfernung ist das Einzige was Fernkämpfer machen :)
--- Zitat von: Ein Dämon auf Abwegen am 7.08.2024 | 11:00 ---Es gibt viele Gegner die keine Fernkampf Angriffe haben, und bei denen die welche haben machen diese oft weniger Schaden als Nahkmapf angriffe (wobei sich das in den neuesten Büchern möglicherweise geändert hat).
--- Ende Zitat ---
Gegen weniger TP. Und Fliegen ist ja auch nicht umsonst. Kostet in 5E Concentration, un wenn man die verliert fliegt man ... hin.
--- Zitat von: Ein Dämon auf Abwegen am 7.08.2024 | 11:00 ---Dazu können Caster mit realtiv minimalem Investment (in der regel mit einem 1 level Dip, zum Teil auch nur durch die Wahl einer passenden Subclasse) ihre AC auf Krieger niveau bringen,
--- Ende Zitat ---
Würde ich vor Stufe 11 nicht als minimales Investment bezeichnen. Grade auf 5 sieht man alt aus.
Feuersänger:
Achja, was Charm Person angeht: gerade _das_ ist doch in der 5E der absolut kaputtgenerfte Selbst-Debuff. Kurze Wirkungsdauer (im Vergleich zu früheren Ed), geringer Effekt (keine bedinungslose Verehrung sondern eben "friendly acquaintance"; das ist jemand der mal eben 5 Minuten mit dir plaudert), UND am Ende wird dem Ziel klar dass du es bezaubert hast und was _dann_ mit seiner Meinung zu dir passiert, kannst du dir ja ausrechnen.
Also kurz, wenn man den nicht von vorn bis hinten komplett regelwidrig ausspielt, schießt man sich mit dem Zauber doch nur selbst in den Fuß.
--
Meine letzte aktive 3.5-Spielerfahrung (nicht PF) sah so ähnlich aus wie Zed beschreibt. Nur dass ich da derjenige war, der den einzigen Martial unter lauter Vollcastern gespielt hat. Am Anfang noch kein Problem, aber dann so ab ca Level 7 fühlte ich mich redundant wie ein Blinker an einem BMW. Ich konnte mich damit beschäftigen Gegner one on one anzugehen, ich konnte es auch bleiben lassen, hat am Ausgang nichts geändert. Ich habe damals gesagt, ach schade dass ich mich nicht auf eine Stangenwaffe spezialisiert habe, auf der könnte ich mich dann abstützen während ich zugucke, wie unser Psioniker die Encounter im Alleingang regelt.
nobody@home:
Letzten Endes habe ich in D&D als Zauberer so ziemlich alle Möglichkeiten, die ich als Nichtzauberer auch hätte (außer vielleicht mich mitten in den Kampf zu schmeißen und im Nahkampf auszuteilen, was schon für Kämpfer je nach Gegner nicht unbedingt immer die beste Option ist), und dann noch ein komplettes eigenes Regeluntersystem zu meiner Unterstützung obendrauf. Und dann ist D&D-Zauberei quasi per Definition schon in erster Linie einfach ein Machtmittel -- sie spielt von sich aus keine größere organische Rolle in der typischen D&D-Spielwelt, sondern wird "normalen" Verhältnissen nur hier und da zusätzlich aufgesetzt (und dann oft genug bloß in der Form von "Monster X hat unter anderem 'ne Spruchliste mit Standardeffekten, wie ihr sie auch schon habt oder haben könntet"), und mit Risiken und Nebenwirkungen ist sie auch nur in oft schon klar vorher gekennzeichneten Ausnahmefällen verbunden.
Also: ja. Wo schon der Designansatz an sich fröhlich in die "Casters rule, martials drool"-Richtung marschiert, ist ja auch nicht viel anderes zu erwarten.
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