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[Ich erzähle euch von] Tierras Quebradas

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caranfang:

--- Zitat von: Swanosaurus am 11.08.2024 | 14:52 ---Tatsachenbasiert hätte der Autor sich halt auch für eine Menge anderes entscheiden können - warum hat er z.B. noch extrem patriarchale Verhältnisse bei den Stämmen obendraufgesetzt? Da gibt es so generalisierend in Bezog auf Afrika wirklich gar keinen Grund für, und es aus dem Setting von TQ erklärt es sich auch nicht. Und das Gewalt, Desorganisation und Kriminalität in der wirklichen Welt vielleicht was mit Kolonialisierung zu tun hat, fällt auch unter den Tisch, weil die Imanguk hier nie kolonialisiert war und die einzige Kolonialstadt auf ihrem Land eine liberale, wohlständige Handelsmetropole ist ... nee, die Imanguk "sind halt einfach so". Wenn ihr Land als eines beschrieben wäre, das durch Kolonialismus zugrunde gerichtet wurde, wie es in der wirklichen Welt der Fall ist, dann fände ich eine so negative Beschreibung sehr viel verdaulicher ...

--- Ende Zitat ---
Das ist es ja gerade. er kennt die Klischees, benutzt sie, aber kümmert sich nicht darum, woher sie eigentlich kommen.  dies findest du leider überall. Selbst dort wo man Klischees um jeder Preis vermeiden will, kümmert man sich nicht darum, woher die Klischees eigentlich kommen und ob es überhaupt realistisch ist, sie zu vermeiden. Er hat da jetzt vielleicht Fehler gemacht, und er hat bestimmt keinen dieser selbsternannten Sensitivitätsexperten nach ihrer Meinung gefragt. Diese klischeehafte Kultur ist jetzt Teil dieser Welt.
Dazu kommen noch eigene Ideen. Nicht ist langweiliger als eine Kultur, die eins zu eins den Geschichtsbüchern entnommen wurde und wo der Autor es nicht einmal wagt, in irgend eine Aspekt von der Vorlage abzuweichen.

Swanosaurus:

--- Zitat von: caranfang am 11.08.2024 | 15:14 ---Das ist es ja gerade. er kennt die Klischees, benutzt sie, aber kümmert sich nicht darum, woher sie eigentlich kommen.  dies findest du leider überall. Selbst dort wo man Klischees um jeder Preis vermeiden will, kümmert man sich nicht darum, woher die Klischees eigentlich kommen und ob es überhaupt realistisch ist, sie zu vermeiden.

--- Ende Zitat ---

Sorry, das geht doch total an dem konkreten Beispiel vorbei. Ja, du hast recht, wahrscheinlich hat er auf Klischees zurückgegriffen, ohne sich über deren Ursachen Gedanken zu machen; aber "ob es überhaupt realistisch ist, sie zu vermeiden" - was willst du damit sagen? Dass ein Pseudo-Afrika eben realistischerweise von Gewalt und Chaos gezeichnet sein müsste? Bei dem niemals kolonialisierten Pseudo-Afrika von TQ eribt eben genau das überhaupt keinen Sinn; settingintern gibt es hier eben genau KEINE Begründung für den üblen Zustand dieses Landes und die kolportierte Mentalität seiner Bevölkerung.
Und wenn sich deine Einlassung nicht auf Pseudo-Afrika bezieht, dann wabert sie nur so im Allgemeinen vor sich hin und klingt nach: "Regt euch nicht über Klischees auf, meistens haben die schon ihre Richtigkeit." Was vielleicht in manchen Fällen zutreffen mag, aber gerade eben in diesem nun einmal überhaupt nicht.


--- Zitat von: caranfang am 11.08.2024 | 15:14 ---
Er hat da jetzt vielleicht Fehler gemacht, und er hat bestimmt keinen dieser selbsternannten Sensitivitätsexperten nach ihrer Meinung gefragt.

--- Ende Zitat ---

Hätte er halt mal machen sollen, die hätten ihm vielleicht in diesem Fall durchaus Anregungen geben zu können, die entsprechende Kultur interessanter plausibler zu gestalten. So ist sie halt der Teil des Settings, der schlicht und ergreifend nur als negativ edgy auffällt.

caranfang:

--- Zitat von: Swanosaurus am 11.08.2024 | 15:25 ---Sorry, das geht doch total an dem konkreten Beispiel vorbei. Ja, du hast recht, wahrscheinlich hat er auf Klischees zurückgegriffen, ohne sich über deren Ursachen Gedanken zu machen; aber "ob es überhaupt realistisch ist, sie zu vermeiden" - was willst du damit sagen? Dass ein Pseudo-Afrika eben realistischerweise von Gewalt und Chaos gezeichnet sein müsste? Bei dem niemals kolonialisierten Pseudo-Afrika von TQ eribt eben genau das überhaupt keinen Sinn; settingintern gibt es hier eben genau KEINE Begründung für den üblen Zustand dieses Landes und die kolportierte Mentalität seiner Bevölkerung.
Und wenn sich deine Einlassung nicht auf Pseudo-Afrika bezieht, dann wabert sie nur so im Allgemeinen vor sich hin und klingt nach: "Regt euch nicht über Klischees auf, meistens haben die schon ihre Richtigkeit." Was vielleicht in manchen Fällen zutreffen mag, aber gerade eben in diesem nun einmal überhaupt nicht.
--- Ende Zitat ---
Es war eine allgemeine Aussage, denn ich habe schon öfters festgestellt, dass bei dem Versuch Klischees bei bestimmten Kulturen zu vermeiden, die entwickelte Kultur unrealistisch wird. Ich kenne jetzt die  Originalbeschreibung dieser pseudo-afrikanischen Kultur, ich kenne nur Deine Beschreibung. Deshalb kann ich jetzt nicht sagen, ob diese Kultur realistisch ist oder nicht. Und wir wissen jetzt auch nicht, ob er nicht Informationen, die alles erklären könnten, absichtlich für spätere Quellenbücher zurückhält.


--- Zitat von: Swanosaurus am 11.08.2024 | 15:25 ---Hätte er halt mal machen sollen, die hätten ihm vielleicht in diesem Fall durchaus Anregungen geben zu können, die entsprechende Kultur interessanter plausibler zu gestalten. So ist sie halt der Teil des Settings, der schlicht und ergreifend nur als negativ edgy auffällt.

--- Ende Zitat ---
Sorry, aber das sehe ich anders. Die hätten wahrscheinlich an seinem gesamten Setting massiv etwas auszusetzen gehabt. Sensitivitätsleser sind nicht objektiv, und häufig genug übertreiben sie mit ihrer Kritik, welches oft genug sonderbare Auswirkungen hat.

Swanosaurus:

--- Zitat von: caranfang am 11.08.2024 | 19:23 ---Es war eine allgemeine Aussage, denn ich habe schon öfters festgestellt, dass bei dem Versuch Klischees bei bestimmten Kulturen zu vermeiden, die entwickelte Kultur unrealistisch wird. Ich kenne jetzt die  Originalbeschreibung dieser pseudo-afrikanischen Kultur, ich kenne nur Deine Beschreibung. Deshalb kann ich jetzt nicht sagen, ob diese Kultur realistisch ist oder nicht. Und wir wissen jetzt auch nicht, ob er nicht Informationen, die alles erklären könnten, absichtlich für spätere Quellenbücher zurückhält.
Sorry, aber das sehe ich anders. Die hätten wahrscheinlich an seinem gesamten Setting massiv etwas auszusetzen gehabt. Sensitivitätsleser sind nicht objektiv, und häufig genug übertreiben sie mit ihrer Kritik, welches oft genug sonderbare Auswirkungen hat.

--- Ende Zitat ---

Ich verstehe halt nicht so richtig, worauf du mit allgemeinen Aussagen hinauswillst, die auf den konkreten Fall - wie von Anfang an ersichtlich - ja gar nicht zutreffen. Du sagst: Klischees haben oft ihre Gründe und sind deshalb manchmal in einem "realistischen" (was auch immer genau darunter zu verstehen ist) Setting gar nicht zu vermeiden. Aber in diesem Fall habe ich ja schon im ersten Post beschrieben, wie einfach ein Haufen negativer Klischees an einer Stelle verwendet werden, an der sie nicht nur absolut vermeidbar gewesen wären, sondern an der es aus der inneren Logik des Settings heraus sogar plausibler gewesen wäre, auf sie zu verzichten, weil es eben auf dieser Welt keinen erkennbaren Grund für Imanguk als "Land der Gewalt" gab.

Wohin führt also der Hinweis auf "nicht-vermeidbare Klischees" in dem Zusammenhang? Nirgendwohin, weil er mit der von mir beschriebenen Sache nichts zu tun hat.

Und die Belehrung über "nicht-objektive Sensitivity Readers" (und natürlich sind die nicht objektiv, dass geht ja schon aus dem Begriff hervor) führt in dem Zusammenhang ja auch nirgendwohin. "häufig genug übertreiben sie mit ihrer Kritik, welches oft genug sonderbare Auswirkungen hat" ist - nochmal sorry - doch auch nur eine wabernd-allgemeine Aussage, die vielleicht in dem einen Fall zutrifft und in dem anderen auch nicht und die so unbestimmt bleibt, dass sich alle eh darunter vorstellen können, was sie wollen. Sag doch einfach: "Ich find sensitvity reading ein blödes Konzept, die Werkschaffenden sollen einfach ihrer kreativen Vision folgen und niemand soll ihnen dazwischenfunken." Finde ich eine legitime Aussage, und manchmal kommt bei der Methode auch was gutes dabei raus - aber manchmal eben auch mist, der durch Sensitvity Readers vielleicht hätte verhindert werden können, wie in diesem Fall.

Kurz: Ich reagiere einfach allergisch darauf, dass du hier zwei allgemeine Botschaften reindrücken willst ("Über Klischees soll man sich nicht so aufregen" und "Sensivity Readers sind Mist"), als wären sie logische Schlussfolgerungen aus dem von mir beschriebenen - dabei werden sie durch den konkreten geschilderten Fall eher konterkariert.

Mr. Ohnesorge:
:d

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